AT117010B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von reiner Flußsäure aus unreinen Flußspäten. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von reiner Flußsäure aus unreinen Flußspäten.

Info

Publication number
AT117010B
AT117010B AT117010DA AT117010B AT 117010 B AT117010 B AT 117010B AT 117010D A AT117010D A AT 117010DA AT 117010 B AT117010 B AT 117010B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
hydrofluoric acid
acid
silicon fluoride
fluoride
production
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Wilhelm Dr Bachmann
Original Assignee
Wilhelm Dr Bachmann
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Wilhelm Dr Bachmann filed Critical Wilhelm Dr Bachmann
Application granted granted Critical
Publication of AT117010B publication Critical patent/AT117010B/de

Links

Landscapes

  • Silicon Compounds (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von reiner   Flusssäure   aus unreinen   Flussspäten.   
 EMI1.1 
 
 EMI1.2 
 
Das Silizium, welches in dem durch die Zersetzung der Silikofluoride erhaltenen Siliziumfluorid vorhanden ist, kann mehr oder weniger in Kieselsäure umgewandelt werden. Zu diesem Zweck kann man das Siliziumfluorid mit Basen behandeln, z. B. leitet man es in eine Lösung von Natriumhydroxyd ein und erhält auf diese Weise Silikofluorid, Flusssäure und Kieselsäure. Das Silikofluorid kann wiederum durch Wärme zersetzt werden, wodurch man ein Fluorid erhält, welches zur Erzeugung anderer Verbindungen nutzbar gemacht werden kann, während das wiederum freigewordene Siliziumfluorid auf einem andern Wege aufgearbeitet wird.

   Die nachstehenden Formeln geben einen solchen Arbeitsgang wieder und lassen gleichzeitig die Herstellung von Nitrat durch Zwischenumsetzungen erkennen : 
 EMI1.3 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
Da Siliziumfluorid aus dem unreinen Flussspat dauernd nachgebildet wird, im Laufe des Verfahrens daher anhaltend Silikofluoride neugebildet werden, kann man einen Teil des Siliziumfluorids sowie des bei den Umsetzungen zur Herstellung anderer Verbindungen zuletzt abfallenden Fluorids zum Wiederaufbau von Silikofluorid benutzen und so in einem Teilkreis ununterbrochen die Erzeugung von andern Verbindungen, z. B. Nitraten, Phosphaten, Soda bei der Herstellung von Soda auch Ammoniak usw., vornehmen. 



   Das vorliegende Verfahren gestattet, sich den durch die Zusammensetzung des als Ausgangsstoff benutzten Flussspates gegebenen Verhältnissen vollkommen anzupassen, Wenn der Flussspat stark kieselsäurehaltig ist, also Siliziumfluorid in grösseren Mengen bei der Säurezersetzung des Flussspates gebildet wird, wird man das im Siliziumfluorid enthaltene Silizium nach Möglichkeit in Kieselsäure überführen oder aber man bildet aus diesem neben Kieselsäure Kieselflusssäure, gegebenenfalls auch nur die letztgenannte Säure. Die Umsetzungen verlaufen nach folgenden Gleichungen : 
 EMI2.1 
   Hochvoluminöse,   höchst reaktionsfähige Kieselsäure erhält man, wenn man das Siliziumfluorid auf Wasserdampf allein oder in Gegenwart von Gasen und Dämpfen einwirken lässt.

   Das Hinzufügen von Gasen oder Dämpfen irgendwelcher Art hat den Zweck, die Konzentration des Wasserdampfes herabzusetzen. Zweckmässig bedient man sich hiezu der Luft, mit deren Hilfe man z. B. das Wasser zerstäubt. Die gleiche Wirkung, die Bildung hochvoluminöser, höchst reaktionsfähiger Kieselsäure, tritt auch   ein,,   wenn die Zersetzung des Siliziumfluorids mit Wasser, welche nebenbei zur Bildung von Kieselflusssäure führt, in Gegenwart von Kieselsaure vorgenommen wird. Man leitet also das Silizium- 
 EMI2.2 
 flusssäure. 



   Die Herstellung von Kieselflusssäure aus Siliziumfluorid und Flusssäure kann in der Weise geschehen, dass man das Siliziumfluorid unmittelbar dem aus der Säurezersetzung des Flussspates entstammenden Gasgemisch zuführt. Für die anfallende   Kieselflusssäure   bestehen mannigfaltige Verwendungsmöglichkeiten, sei es, dass man sie zur Bildung anderer Metallverbindungen benutzt, sei es, dass sie als Aufschlussmittel, z. B. für Tone, Phosphate usw., verwendet wird. 



   Ein anderer Weg der Zerlegung des Gasgemisches, das durch die Zersetzung des unreinen Flussspates entstanden ist, besteht darin, dass man mit Hilfe von Silikofluoriden Fluorid und Kieselsäure herstellt. Aus der entstehenden   Kieselflusssäure   wird in beliebigem Umfange das kieselflusssaure Salz   zurückgebildet, wobei zweckmässig die Kieselflusssäure zur Herstellung von andern Verbindungen nutzbar gemacht wird. Zur Erläuterung mögen folgende Formeln dienen :   
 EMI2.3 
 
Die Zerlegung des Gasgemisches mittels kieselflusssauren Salzen empfiehlt sich besonders, wenn der   Kieselflusssäuregehalt   des Flussspates sehr hoch ist. Es sei noch erwähnt, dass das im Laufe des Verfahrens entstehende unlösliche Fluorid, wie es in den Formeln zum Ausdruck kommt, das Kalziumfluorid z.

   B., aus welchem, wenn es gewünscht wird, mittels Säure unmittelbar reine Flusssäure gewonnen werden kann, in äusserst reaktionsfähiger Form anfällt. 



   Von Bedeutung für die Herstellung von Metallverbindungen unter Benutzung der im Verfahren gebildeten Fluoride ist die Gewinnung von Karbonaten und Hydroxyde. Hat man bei der Zersetzung des Silikofluorides durch Wärme ein Alkalifluorid erhalten, so kann dieses mit unlöslichen Karbonaten und Hydroxyden umgesetzt werden, wodurch lösliche Karbonate und Hydroxyde anfallen. 
 EMI2.4 
 



   Es macht keine Schwierigkeiten, das Verfahren so einzustellen, dass man Alkalifluorid   elhäit,   da ja Kieselflusssäure in freier Form sowie in Form ihrer Bestandteile bzw. Aufbaustücke hinreichend 
 EMI2.5 
 
Die Umsetzung, welche zur Bildung bestimmter Verbindungen vorgenommen wild, lässt sich nur mit den Fluoriden, welche durch Zersetzung des Silikofluorides anfallen,   durchführen,   sondern auch unmittelbar mit dem Silikofluorid.

   Beispielsweise bringt man das Silikofluorid mit einem Salz odei mit Säure zur Reaktion, wie es durch   folgende Leide Formelbeispiele   zum   Ausdruck kommt :--   
 EMI2.6 
 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
Das letzte Beispiel zeigt schon eine Art für die Herstellung eines besonderen   kieselflusssauren   Salzes, wie es zum Erhalten einer bestimmten Metallverbindung, hier nämlich des Bleiarseniats, erforderlich 
 EMI3.1 
 säure, in Gegenwart von Säure und einem Salz aufeinander einwirken. Als Salz führt man ein solches ein, welches die an die Kieselflusssäure zu bindende Base enthält. Arbeitet man mit Siliziumfluorid, genügt es, nur geringe Mengen   Säule,   die als Kontaktsubstanz wirken, zu veiwenden. In diesem Falle kann auch gänzlich ohne Säure gearbeitet weiden.

   Für die Erzeugung von   Kieselflusssäuie   in der eben angegebenen Weise mag folgende Formel zur Erläuterung dienen : 
 EMI3.2 
 
Der unmittelbare Aufbau eines   kieselflusssauren   Salzes aus   tluorid, Kieselsäure, gegebenenfalls   Salz und Säure geschieht in folgender Weise : 
 EMI3.3 
 
Will man das Silizium als Fluorid einführen, geht man etwa folgendermassen vor :
2 KCI + SiF4 +   Ca F, (Säure) =--K, SiF"+ Ca Cl,   (Säure). 



   Die Klammer (Säure) deutet an, dass nur geringe Mengen Säure als Kontaktsubstanz nötig sind oder auch die Säure völlig entbehrt werden kann. 



   Mit der Flusssäureherstellung aus unreinem Flussspat kann gleichzeitig auch die Erzeugung 
 EMI3.4 
 wasserstoff, zirkonflusssaure oder   titanflusssame   Salze usw. erzeugen. 
 EMI3.5 
 



   Die einzelnen Reaktionen, welche die Stufen des Verfahrens bilden, können bei höherer Temperatur und gegebenenfalls unter Druck vorgenommen werden. Ausserdem kann man in konzentrierter Lösung oder nur mit geringen Mengen Lösungsmittel, welche zum Lösen nicht ausreichen, arbeiten, Salze in fester Form verwenden. 



   Die Behandlung des unreinen   Flussspates   mit Säure sowie die Zerlegung des Gasgemisches in freie Säure und ein Salz, nimmt man vorteilhaft in einem beheizbaren und drehbaren Zylinder mit zwei Kammern vor. Die erste Kammer wird kontinuierlich mit dem   Flussspatsäuregemiseh beschickt   und der Rückstand nach Belieben von Zeit zu Zeit entnommen. Die die beiden Räume trennende Wand ist durchlöchert, damit das sich entwickelnde Gasgemisch, bestehend aus Flusssäure und Siliziumfluorid, in die zweite Kammer übertreten kann. Diese zweite Kammer beschickt man zweckmässig mit unter Verwendung unzureichender Mengen   Losungsanfällen   mit dem für die Behandlung des Gasgemisches bestimmten Fluorid bzw. Silikofluorid.

   Je nach dem, wie man die Beheizung des drehbaren Zylinders leitet, kann die in der zweiten Kammer abgetrennte oder gebildete freie Säure gasförmig aus der Kammer abgeleitet werden oder aus der zweiten Kammer zusammen mit dem gebildeten Salz im gelösten Zustande abgezogen werden. Die Entleerung der zweiten Kammer erfolgt unabhängig von der der ersten Kammer und zu jeder gewünschten Zeit. 



   Die anliegende Zeichnung zeigt einen solchen Zylinder im   Längsschnitt.   a und b sind die beiden Kammern, c ist die durchlöcherte Trennungswand, d ist die Zuführung für das Flussspatsäuregemisch. Durch e wird das für die Behandlung des Gasgemisches bestimmte Salz eingeführt, während f den Abzug der reinen Flusssäure bzw. Kieselflusssäure im gasförmigen Zustand gestattet. Bei g sind die Klappen für die Entleerung der Kammer a vorgesehen. h sind die Entleerungsklappen für die Kammer b. In der Kammer b können an dem Einführungsrohr d Flügel angebracht werden, welche das Gasgemisch zwingen, 
 EMI3.6 
 
PATENT-ANSPRÜCHE : 
1.

   Verfahren zur Herstellung von reiner Flusssäure aus unreinen Flussspäten mit Hilfe von Fluoriden, dadurch gekennzeichnet, dass das in bekannterweise mittels Säure aus dem unreinen Flussspat freigemacht Gasgemisch aus Flusssäure und Siliziumfluorid mittels Fluorverbindungen (ausgenommen Kaliumfluorid) in Fluorid bzw. Silikofluorid und freie Säure zerlegt wird und aus dem damit gebildeten Fluorid bzw. Silikofluorid mehr oder weniger freie Flusssäure erzeugt und die eingangs benötigten Fluorverbindungen   zurückgebildet   werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels Fluoriden das in dem Gasgemisch enthaltene Siliziumfluorid gebunden wird, das entstehende Silikofluorid in bekannter Weise durch Erhitzen zerlegt, das dabei anfallende Fluorid von neuem zur weiteren Bindung von Siliziumfluorid benutzt wird, während das durch Spaltung erhaltene Siliziumfluorid nach Zwischenumsetzungen EMI3.7 <Desc/Clms Page number 4>
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das durch Spaltung erhaltene Siliziumfluorid durch Behandlung mit Salzen, Basen oder Flusssäure mehr oder weniger in Kieselsäure und eine Flusssäure bzw. flusssaure Verbindungen übergeführt wird und die entstehenden Fluorverbindungen nach Benutzung zur Herstellung beliebiger Metallverbindungen bzw. zum Aufschliessen von Mineralien, gegebenenfalls zur Bildung weiterer Flusssäuremengen verwendet werden.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gemisch von Flusssäure und Siliziumfluorid mit kieselflusssaurem Salz behandelt wird, aus dem entstehenden Fluorid mittels Säure reine Flusssäure freigelegt und die gebildete Kieselflusssäure, gegebenenfalls unter Nutzbar- machung zur Herstellung von ändern Verbindungen, in das eingangs benötigte Silikofluorid überge- geführt wird.
    5. Dreh-und heizbarer Zylinder zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der dreh-und heizbare Zylinder zu zwei Kammern unterteilt ist, von denen die erste Kammer kontinuierlich mit unreinem Flussspat und Säure beschickt und nach Belieben von Zeit zu Zeit entleert wird, während das Gasgemisch durch in der Trennungswand vorgesehene Löcher in die zweite Kammer übertritt, welche mit den zur Behandlung des Gasgemisches bestimmten Salzen beschickt und für sich gesondert entleert werden kann und die zur Abführung der erhaltenen reinen Säure im gasförmigen Zustande ein entsprechendes Ableitungsrohr besitzt. EMI4.1
AT117010D 1925-12-21 1925-12-21 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von reiner Flußsäure aus unreinen Flußspäten. AT117010B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT117010T 1925-12-21

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT117010B true AT117010B (de) 1930-03-25

Family

ID=29274212

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT117010D AT117010B (de) 1925-12-21 1925-12-21 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von reiner Flußsäure aus unreinen Flußspäten.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT117010B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1767442C3 (de) Kontinuierliches Verfahren zum Reinigen einer Rohphosphorsäureaufschlußlösung
DE884358C (de) Verfahren zur Reinigung von technischer Phosphorsaeure
DE2800272A1 (de) Verfahren zur herstellung von fluorwasserstoff und siliziumdioxid aus siliziumtetrafluorid
AT117010B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von reiner Flußsäure aus unreinen Flußspäten.
DE1811178B2 (de) Verfahren zur herstellung von wasserfreier fluorwasserstoffsaeure
AT110697B (de) Verfahren zur Herstellung des Natriumsalzes der Fluorwasserstoffsäure.
DE1287053C2 (de) Verfahren zur Entfernung von Flour aus Phosphorsaeure
DE2024134A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von CaIciumfluorid und löslichem Phosphat aus fluorhaltigem Rohphosphat
EP0133490B1 (de) Verfahren zur Verminderung des Fluorgehaltes einer Nassverfahrensphosphorsäure
DE603004C (de) Verfahren zur Vorbehandlung von Rohphosphaten fuer den Saeureaufschluss
DE3129528C2 (de) Verfahren zur Herstellung einer uranhaltigen Phosphorsäure nach dem Naßverfahren
DE576963C (de) Herstellung von AEtznatron
DE3415784C2 (de)
DE686950C (de) Herstellung eines wasserloeslichen Calcium-Natriumphosphat-Beifutters
DE2822303A1 (de) Verfahren zur herstellung einer praktisch fluorfreien konzentrierten phosphorsaeureloesung
DE634756C (de) Herstellung von Flusssaeure
DE728323C (de) Herstellung von AEtznatron und Soda ueber Fluornatrium
AT103222B (de) Verfahren zur Herstellung von anorganischen oder organischen Säuren.
DE539929C (de) Nutzbarmachung der Kohlensaeure aus Koksofengasen
DE554683C (de) Herstellung von kieselfluorwasserstoffsauren Salzen
DE2411287C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Bromwasserstoff
DE557725C (de) Herstellung von Kaliumsalzen durch UEberfuehrung von Kaliumchlorid in ein Kaliumborat und Zerlegung des Borates mittels einer Saeure
DE877748C (de) Verfahren zur Herstellung von Fluorwasserstoffsaeure
AT112120B (de) Verfahren zur Herstellung und Reinigung von Hydroxyden und Karbonaten.
DE549646C (de) Herstellung von Bleichlorid-Bleiphosphat