DE634756C - Herstellung von Flusssaeure - Google Patents

Herstellung von Flusssaeure

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DE634756C
DE634756C DEI52542D DEI0052542D DE634756C DE 634756 C DE634756 C DE 634756C DE I52542 D DEI52542 D DE I52542D DE I0052542 D DEI0052542 D DE I0052542D DE 634756 C DE634756 C DE 634756C
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DE
Germany
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hydrofluoric acid
ammonium
acid
ammonia
silicon
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Expired
Application number
DEI52542D
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English (en)
Inventor
Dr Walter Strathmeyer
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/19Fluorine; Hydrogen fluoride
    • C01B7/191Hydrogen fluoride

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Cleaning Or Drying Semiconductors (AREA)

Description

  • Herstellung von Flußsäure Es ist bekannt, daß bei der Einwirkung starker Säuren auf beliebige anorganische Fluoride Flußsäure freigesetzt wird. Werden statt der Säuren saure Salze verwendet, so sind in der Regel wesentlich höhere Temperaturen erforderlich, und die Umsetzung verläuft häufig unvollständig. Die technische übliche Herstellung von rlußsäure erfolgt in der Weise, daß man Flußspat mit konzentrierter Schwefelsäure erhitzt und die dabei frei werdende gasförmige Flußsäure kondensiert oder in Wasser auffängt. Bei Verwendung eines mit siliciumhaltigen Stoffen verunreinigten Flußspates macht sich nun der Nachteil geltend, daß neben Flußsäure Siliciumtetrafluorid entsteht. Dieses kann zwar z. B. durch Auswaschen mit Lösungen von Kalisalzen als schwerlösliches Kaliumsilicofluorid von der Flußsäure getrennt werden; da das Fluor in Form von Kaliumsilicofluorid jedoch nur gering bewertet wird, ist siliciumhaltiger Flußspat für die Flußsäu_regewinnung wenig geeignet., Ferner hat man daran gedacht, die Fluorwasserstoff und Siliciumfluorid enthaltenden Gase mit Ammoniak zu behandeln, die hierbei ausfallende Kieselsäure von dem in Lösung verbleibenden Ammoniumfluorid abzutrennen und die Ammonfluoridlösung dann mit Salzen anderer Metalle, z. B. Natriumchlorid, zu den entsprechenden wenig löslichen Fluoriden umzusetzen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man aus Ammonfluoridlösungen hochprozentige Flußsäure auf folgendem einfachen Wege herstellen kann: Die Ammonfluoridlösung wird zunächst eingedämpft, und zwar zweckmäßig bis zur Bildung einer wäßrigen Schmelze, wobei Wasser und später in steigendem Maße auch Ammoniak entweicht, das zur Bildung neuer Mengen Ammonfluoridlösung verwendet werden kann. Die erhaltene Schmelze wird mit mindestens so viel Schwefelsäure behandelt, als zur Bildung von Ammonbisulfat nötig ist, und die dabei entstehende Flußsäure abdestilliert.
  • Die Verdampfung der Ammonfluoridlösung führt inan zweckmäßig so weit durch, daß sie vorwiegend Ammoniumbifluorid enthält; infolge der freiwilligen Abspaltung von etwa der Hälfte des Ammoniaks wird dann der Verbrauch an Schwefelsäure zum Freisetzen des Fluorwasserstoffs entsprechend vermindert, und man erhält unmittelbar eine hochprozentige Flußsäure, da das in der Ammonfluoridlösung vorhanden gewesene Wasser bereits bei dem weitgehenden Eindampfen der Lösung bis auf einen geringen Rest entfernt wurde.
  • Bei Anwendung des angegebenen Überschusses an Schwefelsäure läßt sich das Ammonbisulfat in sehr gut ausgebildeten Kristallen abscheiden und durch Abschleudern von der verbleibenden Lösung in reiner Form abtrennen. Die Mutterlauge, in der sich noch gewisse Mengen an Schwefelsäure, Ammoniak und Fluor befinden, wird mit der Ammonfluoridlösung aus einer nachfolgenden Charge nach dem Eindampfen vereinigt. Auf diese Weise wird einerseits ein reines Ammonbisulfat erhalten und andererseits das Fluor vollständig ausgenutzt.
  • Da ein mehr oder weniger großer Fluorgehalt im Destillationsrückstahd somit bedeutungslos ist, kann man auf vollständiges Abtreiben des Pluorwasserstoffs aus der Reaktionsflüssigkeit, welches Temperaturen über 16o' erfordern würde, verzichten. Beim Arbeiten mit 16o' nicht übersteigenden Temperaturen, die leicht durch Heizung mit Dampf von 12 Atm., wie er normalerweise in der Technik zur Verfügung steht, erreicht werden können, wird die Verflüchtigung von Fluorsulfonsäure und damit eine Verunreinigung der destillierten Flußsäure, verbunden mit einem Verlust an Schwefelsäure, vermieden; überdies wird die Lebensdauer der Apparate beträchtlich verlängert.
  • Verwendet man die Schwefelsäure in geringerer Menge, als zur Bildung van Ammonbisulfat erforderlich, so findet die Umsetzung mit dem Ammonfiuorid selbst bei Temperaturen über 16o' nur unvollständig statt. Die im Destillationsrückstand verbleibenden Fluorverbindungen lassen sich in diesem Falle nicht von dem entstandenen Sulfat abtrennen, da dieses bei Fehlen eines Schwefelsäureüberschusses nicht gut kristallisiert. Man erhält also außer einer geringeren Flußsäureausbeute ein unreines und daher kaum verwertbares Ammonsalz.
  • Bei der Verarbeitung von Silicium enthaltendem Flußspat durch Umsatz mit Schwefelsäure bietet es vielfach besondere Vorteile, siliciumfluoridreiche Gasfraktionen abzutrennen und nur diese nach dem vorstehenden Verfahren auf Flußsäure zu verarbeiten.
  • An Stelle von Schwefelsäure kann mit dem gleichen Erfolg Phosphorsäure in mindestens zur Bildung von Monoammonphosphat ausreichender Menge verwendet werden.
  • Beispiel Die aus ioo Gewichtsteilen Flußspat mit einem Gehalt von 6,8% Si 02 und 44,40i0 Fluor beim Behandeln mit i25 Teilen Schwefelsäure entstehenden Gase, die aus Flußsäure und Siliciumfluorid bestehen, werden in etwa 9o Teilen Wasser absorbiert, in welches man gleichzeitig 40 Gewichtsteile Ammoniak einleitet, und zwar zweckmäßig in der Weise, daß die Lösung annähernd neutral reagiert. Nach Beendigung der Absorption gibt man noch etwas Ammoniak im überschuß zu: Man erhält eine heiße, etwa 50%ige Lösung von Ammonfluorid, in der sich etwa 6,4 Gewichtsteile Kieselsäure abgeschieden haben. Diese wird abfiltriert und gewaschen und das Filtrat so weit eingedampft, bis eine Siedetemperatur von etwa i5on erreicht ist. Bei diesem Eindampfen entweichen etwa 2o Gewichtsteile Ammoniak, und es verbleibt eine noch etwa 701o Wasser enthaltende Schmelze von Ammonbifluorid, die beim Abkühlen erstarrt. Das Ammonbifluorid wird in einem Rührbehälter mit 23o Gewichtsteilen Schwefelsäure bis zu einer Temperatur von i60° erhitzt. Hierbei destillieren 39 Gewichtsteile Flußsäure, welche als etwa 80%ige Säure anfallen, während noch etwa 4 Gewichtsteile Flußsäure im Destillatiansrückstand verbleiben. Dieser wird unter langsamem Rühren abgekühlt. Das dabei in nadelförmigen Kristallen ausfallende Ammonbisulfat wird abgeschleudert und wird nach Abdecken mit wenig Wasser oder verdünnter Schwefelsäure in reiner Form mit i i,6% Ammoniak-N und 4i,8% Schwefelsäure erhalten. Die Mutterlauge wird zusammen mit der nachfolgenden Charge Ammonbifluorid in der vorstehend beschriebenen Weise wieder mit Schwefelsäure behandelt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aufarbeitung von Flußsäure und Siliciumfluorid enthaltenden Gasen, insbesondere der bei der Herstellung von Flußsäure aus Fluor und Silicium enthaltenden Rohstoffen durch Umsatz mit Säuren erhaltenen Gase unter Neutralisation mit Ammoniak; dadurch gekennzeichnet, daß man die erhaltene Ammoniumfluoridlösung nach Abtrennung der Kieselsäure und nach starker Einengung mit mindestens so viel Schwefelsäure oder Phosphorsäure versetzt, als zur Bildung von Ammoniumbisulfat bzw. Monoammoniumphosphat nötig ist, und sodann die Flußsäure durch Erhitzen abtreibt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Einengung der Ammoniumfluoridlösung soweit durchführt, daß unter Freiwerden von Ammoniak vorwiegend Ammoniumbifluorid erhalten wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man aus der nach Abtreiben der Flußsäure verbleibenden Lösung das enthaltene Ammonsalz auskristallisiert und die Mutterlauge nach Abtrennung des festen Salzes im Verfahren wieder verwendet.
DEI52542D 1935-06-13 1935-06-13 Herstellung von Flusssaeure Expired DE634756C (de)

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DE (1) DE634756C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3005684A (en) * 1956-10-25 1961-10-24 Wasagchemie Ag Process for making ammonium bifluoride

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3005684A (en) * 1956-10-25 1961-10-24 Wasagchemie Ag Process for making ammonium bifluoride

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