DE1467131A1 - Verfahren zum Aufschliessen von Phosphatmineralen mit Salpetersaeure - Google Patents
Verfahren zum Aufschliessen von Phosphatmineralen mit SalpetersaeureInfo
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Description
Die Erfindung "betrifft die Behandlung von festen Calciumphosphaten mit Salpetersäure, um die Peststoffe aufzulösen
und daraus löslichere Phosphate und/oder Phosphorsäure herzustellen. Die Erfindung betrifft insbesondere ein neues
Verfahren zum Aufschließen von Phosphatmineralen mit Salpetersäure,
bei dem eine leichtere Abtrennung der überschüssigen Salpetersäure und der Fluorverbindungen in leicht
abtrennbaren Formen aus dem Reaktionsgemisch und eine v/irtschaftliche
Reinigung der erhaltenen Phosphorsäurelauge möglich ist. In einer weiteren Beziehung betrifft die Erfindung
ein Salpetersäure-Aufschlußverfahren zur Herstellung
von Phosphorsäure, bei dem die korrodierende Wirkung der Reaktionsgemische stark vermindert wird, während gleichzeitig
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die Abtrennung von Fluor-Nebenprodukten in einer wirtschaftlieh
brauchbaren Form erleichtert v/ird. Erfindungsgemäß wird ferner ein Verfahren zur Reinigung von mit Salpetersäure und
Fluorosilikaten verunreinigter Phosphorsäure vorgeschlagen,
bei dem eine Verstopfung der Reinigungsapparatur mit SiOp vermieden wird.
Phosphorsäure wird gewöhnlich durch thermische Zersetzung oder durch Schwefelsäure-Aufschluß von Phosphatmineralen
gewonnen. Die thermische Zersetzung von Phosphat miner al en ist
lediglich dann durchführbar, wenn eine verhältnismäßig billige Energiequelle zur Verfügung steht. In denjenigen Gegenden, wo
man nicht über genügend billige Energiequellen verfügt, wird
daher zur Herstellung von Phosphorsäure vorzugsweise der Säureaufschluß durchgefüiirt. Der Säureaufschluß der Phosphatminerale
besteht im wesentlichen darin, daß die in den I.Iineralen
enthaltenen Phosphate in Schwefelsäure gelöst werden,
wobei Calciumsulfat entsteht. Die auf diese ''/eise erhaltene flüssige Phosphorsäure, die verschiedene Verunreinigungen
enthält, wird oftmals als "Naßverfaliren"-Säure bezeichnet.
Steht in der ITähe keine leicht zugängliche Ausgangsquelle
für Schwefel oder Schwefelverbindungen zur Verfügung, machen
die Transportkosten für die Ausgangsstoffe dieses Verfahren
sehr kostspielig. Weiterhin kann von dem anfallenden Calciumsulfat,
dem beim Schwefelsäure-Aufschluß von Phospliatmineralen
hauptsächlich entstehenden Nebenprodukt, im allgemeinen nur wenig Gebrauch gemacht werden. In den meisten Fällen weiß
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man einfach nicht, wie man sich dieses Nebenproduktes entledigen kann.
Da es recht gut bekannt ist, daß sich feste Phosphate in Salpetersäure ebenso leicht lösen wie in Schwefelsäure,
sind bereits Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäure durch AufSchluß von Phosphatmineralen mit Salpetersäure vorgeschlagen worden. Im Laufe der Jahre sind tatsächlich
Verfahren zur Behandlung von Phosphatmineralen mit Salpetersäure vorgeschlagen worden. So hat man empfohlen, Salpetersäure verhältnismäßig geringer Konzentration, z.B. von 40
bis 70 io% in beträchtlichem Überschuß zu verwenden, um ziemlich freifließende flüssige Reaktionsgemische zu erhalten,
aus denen das Ca(NO,^'4HgO durch Kühlen abgeschieden werden
kann (vgl. z.B. USA-Patentschrift 1 816 285)? die flüssigen
Gemische zur Aufrechterhaltung einer ausreichenden Fließfähigkeit in dem System zurückzuführen und die v/eitere Abtrennung
des Ca(KO,)2"4HpO aus der Mutterlauge durch zweistufige Kühlung zu erleichtern (vgl. s.B. USA-Patentschrift 1 939 351)
und man hat noch andere Verbesserungen vorgeschlagen. So weit bekannt, haben diese Vorschläge jedoch nicht zu einem wirt
schaftlich brauchbaren Salpetorsaure-Aufschlußverfahren zur
Herstellung von Phosphorsaure aus Phosphatmineralen geführt
und lieben sich lediglich ir, begrenzten Mai3e zur Herstellung
vor wasserlöslicher, jriaosphaten als brauchbar erwiesen.
Im Laufe von Untersuchunger., die über der Salpetersriure-Auf
schlu3 vor. jriiosphatminereler. nach diesen bekannten
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Verfahren durchgeführt wurden, hat sich nun ergeben, daß
eine brauchbare, wirtschaftliche Herstellung von Phosphorsäure durch Destillation nach diesen bekannten Verfahren,
wie sie in den obengenannten Patentschriften vorgeschlagen worden sind, deshalb nicht möglich sein konnte, weil die
korrodierende Wirkung auf die Baumaterialien der Verfahrensapparatur viel zu groß war undweil die Wiedergewinnung und
erneute Verwendung der überschüssigen Salpetersäure in dem System unpraktisch war, da die korrodierende Wirkung hierdurch
noch erhöht wurde, und daß Versuche zur Durchführung · des Verfahrens bis zur Herstellung von Phosphorsäure durch
Destillation - wie in den obengenannten Patentschriften vorgeschlagen - zu einer raschen Verstopfung der Reinigungsvorrichtung
führten. Weiterhin ging die Sand- und Schlammabtrennung bei diesen bekannten Verfahren nur sehr langsam
vonstatten, was zu einer trüben Mutterlauge führte.
Hauptgegenstand der Erfindung ist ein verbessertes Salpetersäure^Aufschlußverfahren, das in wirtschaftlicher
Weise eine Vervollständigung der Umwandlung von festen Phosphaten
in ein flüssiges Gemisch aus Phosphorsäure und Calciumnitrat ermöglicht, um die Korrosion der Verfahi'ensapparaturen
in den anschließenden Reinigungsstufen stark zu vermindern. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren -wird eine Rückführung
der überschüssigen Salpetersaure durchgeführt, vobei
gleichzeitig wirtschaftlich wertvolle fluorierte Siliciumverbindungen gewonnen werden.
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Vor der vorliegenden Erfindung ist nicht erkannt worden,
daß zur Entwicklung eines technisch brauchbaren und wirtschaftlich tragbaren Salpetersäure-Aufschluverfahrens zur
Herstellung von Phosphorsäure und/oder brauchbaren, löslichen Phosphaten aus Phosphatmineralen die Fluorentfernung aus dem
beim Aufschluß des Phosphatminerals mit der Salpetersäure erhaltenen
flüssigen Heaktionsgemisch von großer Bedeutung ist.
Obgleich man schon die Herstellung von Düngemitteln mit niedrigem Fluorgehalt durch Wasserdampfdestillation der
bei der Zersetzung von Phosphaten mit Hilfe von Salpetersäure erhaltenen flüssigen Gemische vorgeschlagen hat, wie z.B. in
der USA-^P at ent schrift 2 504 446, so ist es bei diesen Verfahren
erforderlich, den Säureaufschluß der Phosphate mit einem an Salpetersäure verarmten Reaktionsgemisch durchzuführen, was
die Ca(NO-^-Bildung hemmt und weiterhin erforderlich macht,
daß die Entfernung des Fluors in einer späteren Stufe des Verfahrens und nicht bereits während des SäureaufSchlusses
erfolgt. Erfindungsgemäß wurde nun ein Verfahren gefunden, das eine Fluor entfernung während des Aufschlusses des
Phosphatminerals mit der Salpetersäure ermöglicht, während gleichzeitig stöchiometrische und vorzugsweise sogar überschüssige
Mengen von Salpetersäure verwendet werden.
Obgleich der Fluorgehalt in dem Calciumphosphatmineral
meist nicht mehr als etwa 4 °k des gesamten Minerals ausmacht,
ist die Duldung dieses Fluors in den Salpetersäure-Phosphorsäure-G-emisehen
von großem Schaden, da die in dem System herr-
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schenden Bedingungen die Bildung von Fluorwasserstoffsäure
fördern, bei der es sich um eine reduzierende Säure handelt, wahrend HNO, eine oxydierende Säure ist. Werkstoffe, die
Salpetersäure gegenüber beständig sind und mit denen man beim Umgang mit Salpetersäure in üblicher Weise arbeitet, unterliegen
gegenüber Fluorwasserstoffsäure einer verhältnismäßig raschen Korrosion. Diese beiden Säuren lassen sich im allgemeinen
nicht unter Verwendung der gleichen Werkstoffe für die Apparaturen handhaben, vielmehr sind im allgemeinen verschiedene
Werkstoffe und eine gesonderte Handhabung erforderlich. So kann jede Entstehung von Fluorwasserstoffsäure die Korrosionsgeschwindigkeit
der Apparaturbestandteile bedeutend erhöhen. Weiterhin tritt bei der zum Schluß erfolgenden Reinigung
der Phosphorsäure durch Abdestillieren der überschüssigen
Salpetersäure während der Kondensation der Salpetersäuredämpfe, die mit Hilfe üblicher röhrenförmiger Wärmeaustauscher vorgenommen
wird, eine Hydrolyse des in den Dämpfen enthaltenen Siliciumtetrafluorids unter Bildung von SiOp ein. Dieses SiIiciumdioxyd
scheidet sich in Schichten ab und überzieht die Rohrwandungen des Wärmeaustauschers,wodurch eine rasche Verstopfung
herbeigeführt und der Wärmeaustauscher unbrauchbar wird.
Die im vorstehenden genannten und andere Verfahrensschwierigkeiten bei der Herstellung von Phosphorsäure durch
Salpetersäureaufschluß werden erfindungsgemäß überwunden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Phosphor-
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säure durch Salpetersäure-Aufschluß wird für den Säureaufschluß mindestens etwa die stöchiometrische Menge und vorzugsweise ein Überschuß an Salpetersäure verwendet, wobei der
Aufschluß unter Siedebedingungen - d.h. bei 120 - 13O0C -bei Atmosphärendruck und vorzugsweise in Gegenwart einer
ausreichenden Kieselsäure- bzw. Silikatoberfläche durchgeführt wird, damit sich praktisch sämtliches im Reaktionsgemisch
enthaltene Fluor mit Kieselsäure umsetzen kann, worauf aus dem Reaktionsgemisch Salpetersäure und Wasser zusammen mit
einer ausreichenden Menge Siliciumtetrafluorid und HP - um den Fluorgehalt des Reaktionsgemischee auf maximal etwa 2 $,
bezogen auf das Phosphat-Ausgangsmaterial, zu verringern -abgedampft wird. Danach werden die Fluorverbindungen aus den
Dämpfen in Form von unlöslichen Alkalisillciuri"!^fluoriden
abgeschieden, und die auf diese Weise gereinigte Salpetersäure kehrt zur erneuten Verwendung in den Aufschlußkessel zurück.
Es wurde gefunden, daß durch diese Verfahrensweise ein Salpetersäure-Aufschlußverfahren für Phosphatrainerale
erhalten wird, bei dem nach der Sand- und Schlammabtrennung eine ungewöhnlich klare und sedimentfreie Phosphorsäure-Celciimnitret-Jlutterlauge
anfällt.
Durch diese Verfahrensweise wird die Menge an Fluor, die während der späteren Reinigung der Phosphorsäure durch Destillation
vorliegt, stark verringerte Weiterhin rurde gefunden,
daß die ο ei αϊ Abdestilliereri der Salpetersäure-Easser-SiF,-D'impfe
während dieser zua Schluß erfolgenden Reinigung dann
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et®
noch in den Dämpfen enthaltenen geringen Mengen von Siliciumtetrafluorid
keine unerwünschten SiOp-AbScheidungen in der
Wärmeaustauschvorrichtung hervorrufen, wenn die Dämpfe durch
direkte Berührung mit ihrem eigenen Kondensat kondensiert werden.
Auf welche Weise erfindungsgemäß diese und weitere Vorteile erzielt werden, wird aus der folgenden Beschreibung
in Zusammenhang mit der anliegenden Zeichnung hervorgehen, bei der Fig. 1 ein Fließbild ist, das die verschiedenen
Stufen des Verfahrens vom anfangs durchgeführten Säureaufschluß bis zur zum Schluß durchgeführten Reinigung des
Phosphorsäureproduktes erläutert.
Im allgemeinen wird das erfindungsgemäße Verfahren so durchgeführt, daß man das zerkleinerte Phosphatgestein in
einem Reaktionskessel 10 mit mindestens der stöchiometrischen
Menge und vorzugsweise mit einem Überschuß an Salpetersäure aufschließt. Der Überschuß an Salpetersäure beträgt 15 bis
100 c/o oder darüber und vorzugsweise etwa 15-60 fi. Die SaI-petersäure
sollte eine nicht zu hohe Konzentration aufweisen. Vorzugsweise liegt die Konzentration zwischen etwa 40 und
70 c/o. Der anfängliche Säureaufschluß wird so durphgeführt,
daß das Reaktionsgemisch am Sieden gehalten wird. Unter Formaldruck ist dafür eine Temperatur von etwa 120 - 13o°C erforderlich,
!'.lit einer Verringerung des Druckes vermindert sich
die Siedetemperatur entsprechend. Z.B. liegt die Siedetemperatur bei 50 mm Hg bei etwa 64-0C, bei 100 mm Hg bei etwa 770C
BAD
und "bei etwa 200 mm Hg "bei 920C usw.. Wird der Säureauf Schluß
tei einem Druck von weniger als 50 mm Hg durchgeführt, sollte
die Temperatur oberhalb 550C gehalten werden, um eine ausreichende
Reaktionsgeschwindigkeit zu erzielen.
Das zerstoßene Phosphatgestein wird durch die Leitung
12 in den Reaktionskessel 10 eingeführt, während die Salpetersäure, die mit Hilfe einer Hauptzuführungsleitung 20 und
über eine Rückführungsleitung 16 zugeführt wird, durch die
Leitung 14 in den Reaktionskessel gelangt. Während der Aufschlußreaktion wird in dem Reaktionskessel ein ausreichender
Überschuß an Kieselsäure aufrechterhalten, damit die Umsetzung
der Fluorbestandteile des Minerals mit der Kieselsäure erleichtert und genügend Fluor (in Form von SiF. und HF) aus
dem System entfernt wird, sodaß der Fluorgehalt des verbleibenden Reaktionsgemisches weniger als etwa 2 fo - bezogen
auf das Phosphat-Ausgangsmaterial - beträgt.
für
In dem System muß also/eine genügende IJenge an verfügbarer
Kieselsäure gesorgt werden, damit sich das leichtflüchtige Siliciumtetrafluorid bilden kann, das zusammen mit dem
Wasser-Salpetersäure-Dampf aus dem System entweicht. Liegen keine Siedebedingungen und keine genügende Kieselsäure-Oberfläche
vor, wird nur eine sehr geringe Menge und auf jeden Fall weniger als 50 fi des in dem System verfügbaren Fluors
entfernt. Es ist nicht genau bekannt, in Form welcher Verbindungen das Fluor in den Mineralien enthalten ist, doch
wird im allgemeinen angenommen, daß es in Form von
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3Ca-(PO.)2·CaP2 oder CaSiF6 vorliegt. Gleichgültig, in welcher
Form das Fluor auch vorliegen mag, wird erfindungsgemäß jedenfalls während der Aufschlußreaktion eine Verringerung
des in dem Reaktionsgemisch verbleit)enden Fluors auf den
niedrigstmögliohen Wert angestrebt.
Es wird angenommen, daß ein Teil des in den Mineralen enthaltenen Fluors "bereits an Silicium gebunden vorliegt, da
auch "bei den bekannten Verfahren eine gewisse I.Ienge Fluor in
Form von SiF. zusammen mit den Salpetersäure-Wasser-Dämpfen
aus dem System entfernt wird» Dies ist offensichtlich auf eine Umwandlung des in den Mineralen enthaltenen CaSiFg in
HpSiFg zurückzuführen, die wiederum nach der Gleichung
H2SiF6 >
SiF4 + 2 HF
leicht in Siliciumtetrafluorid und Fluorwasserstoff zerfällt.
Der bei dieser Reaktion gebildete HF und das Fluor des CaFp lassen sich jedoch nicht so leicht entfernen. Zur
Umwandlung dieser Verbindungen in flüchtiges SiF, muß offensichtlich
nicht nur genügend Kieselsäure vorliegen - denn die in den Mineralen normalerweise enthaltene Menge ist gewöhnlich
ausreichend - , sondern die Kieselsäure muß anscheinend auch eine genügend große überfläche aufweisen, um
die Umwandlung zu erleichtern. Erfindungsgemäß wird diese Kieselsäureoberfläche durch Zugabe gepulverter, amorpher
Kieselsäure - die z.B. eine solche Teilchengröße haben kann, daß die Teilchen durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite
von 0,149 mm hindurchgehen - geschaffen. Kr i-
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stalline Kieselsäure, wie feingemahlener Sand, ist zwar verwendbar, aber nicht im gleichen Maße wirksam. Aus praktischen Gründen ist es nicht tragbar, das Phosphatmineral
bis auf eine Korngröße zu zerkleinern, daß von selbst eine zur Umsetzung innerhalb einer tragbaren Zeit - z.B. von
zwei Stunden oder darunter - ausreichende Kieselsäureoberfläche vorliegt. Auf je 1 - 2 Teile, vorzugsweise auf je 1
Teil im Mineral enthaltenen Fluors sollten daher 1/2 - 1 Teil amorphe, feinteilige Kieselsäure - z.B. mit einer Teilchengröße von unterhalb 0,149 mm lichter Maschenweite - zugesetzt werden, damit die Aufenthaltszeit des Aufschlußgemisches_ in dem ersten Reaktionskessel auf einem tragbaren Wert
gehalten werden kann.
Unter diesen Aufschlußbedingungen bleiben in dem
Reektionsgemisch weniger als 1 fc Fluor - bezogen auf die
Gesamtmenge er !.üneral - zurück, während der Rest das
System zusammen mit den Salpetersäure-Wasser-Dämpfen verläßt,
die durch die Leitung 13 aus dem Aufschlußkessel entweichen.
Wird das Fluor in dieser Weise ir. Form von SiF. ur.d HF abgetrieben,
kenn es während der cur Zurückführur.g in den Aufpchlu.'3keGsel
erfolgenden Reinigung der ΗΓΟ,, die weiter unten
ausführlicher beschrieben wird, in wirtschaftlich verwertbarer For.r. in Form vor. Alkalisiliciuiufluoriden, wie 7.1.
-InZlYr oder I'a^SiF^, leicht gewonrer. werden.
lach der Haupt stufe des Verfrhrers, des Säureaufschluß,
bestellt das ^eaktionsgeniscli im Jrrinsip aus eir.ern
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Gemisch von Calciumnitrat und Phosphorsäure mit etwas übriggebliebener
freier Salpetersäure, einer geringen Menge von fluorhaltigen Bestandteilen und unlöslichen Anteilen, wobei
es sich hauptsächlich um Sand und Schlämmstoffe handelt.
Bei der Durchführung der Umsetzung unter Siedebedingungen wurde außerdem gefunden, daß die nach der Klärung des
Reaktionsgemisches vorliegende Lauge viel klarer ist als bei den bekannten Salpetersäure-Aufschlußverfahren und daß sich
die Schlammstoffe und der Sand viel leichter absetzen, wobei
wenn überhaupt - nur wenige kolloidale Feststoffe in ■ der Lauge zurückbleiben. Das Vorliegen dieser geklärten
Lauge erleichtert die folgenden Trennstufen bedeutend. Aus dem Säureaufschluß-Reaktionskessel 10 gelangt das Reaktionsgemisch durch die Leitung 24 in einen Abscheider 22, wo Sand
und Schlamm abfiltriert, mit durch die Leitung 20 zugeführter Salpetersäure gewaschen und verworfen werden.
Die verbleibende Mutterlauge wird durch Leitung 24 in einen Kristallisationskessel 26 geleitet, in dem durch
Kühlung der Lauge eine Kristallisation des Calciumnitrattetrahydrats,
Ca(KO3)2·4H2O, durchgeführt wird. Zur Erleichterung
dieser Kristallisation wird der Kristallisationskessel 26 stufenweise innerhalb eines verhältnismäßig langen Zeitraumes
- innerhalb von etwa 2 Stunden - auf eine Endtemperatur von etwa -150C herabgekühlt, damit sich große Tetrahydratkristalle
bilden. Das erhaltene Gemisch aus Kristallen und Mutterlauge wird über die Leitung 28 in eine Abtrennungs-
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anlage 30 überführt, wo die Ca(NO,^-4H2O-KTiSt alle abfiltriert
und mit durch Leitung 20 zugeführter Salpetersäure gewaschen werden, die sodann mit Hilfe der Leitung 14 zurückgeleitet wird
Im Anschluß an die Abtrennung des Calciumnitrattetrahydrats wird die Mutterlauge mit Hilfe der Leitung 32 in einen
Kessel 34 geleitet, wo sie mit einer genügenden Menge Schwefelsäure versetzt wird, sodaß sämtliches noch vorhandene
Calcium in Form von Calciumsulfat ausgefällt wird. Das Gemisch aus dem Calciumsulfat-Niederschlag und der Mutterlauge wird
dann durch die Leitung 36 in eine Abtrennungsanlage 38 übergeführt, wo das Calciumsulfat von der Mutterlauge abgetrennt
und mit Hilfe durch Leitung 20 zugeführter Salpetersäure gewaschen wird, die mit Hilfe der Leitung 14 zurückgeführt
wird. Die verbleibende Mutterlauge wird dann mit Hilfe einer Leitung 40 in eine geeignete Vakuum-Abdampfanlage 42 überführt,
wo die verbleibende Salpetersäure sowie flüchtige Verunreinigungen entfernt werden.
Um die Gefahr einer Siliciumdioxydabscheidung bei dieser Reinigungsstufe - der letzten Stufe des Verfahrens zu
vermeiden, sollten zur iCondensetion der Überkopfdämpfe keine röhrenförmigen Wärmeaustauscher verwendet werden. Die
Vakuum-Abdampfanlage 42 wird unter einem Druck von 100 mm Hg
oder darunter - vorzugsweise unter einem Druck von etwa 50 mm Hg - betrieben. Die Anlage enthält einen Vorerhitzer 44,
in dem die Temperatur der durch die Leitung 40 herangeführten Mutterlauge rasch auf etwa 50-600C erhöht werden kann, um eine
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maximale Ifärmezufuhr "bei geringstmöglichen Temperaturen zu
gewährleisten. Dies ist aus dem Grunde sehr erwünscht, weil die korrodierende Wirkung der Flüsigkeit mit steigender
Temperatur immer höher wird, da die Aggressivität der Fluorwasserstoffsäure
und anderer Verunreinigungen "bei hohen Temperaturen stark ansteigt. Die vorerhitzte Mutterlauge
gelangt in den Turm 46, wo während des Herabrieselns der Lauge durch die blatten bzw. die inerte Füllung des Turmes Wasserdampf
und Salpetersäuredämpfe entweichen. Die Bodentemperatur des Wärmeaustauschers 48 wird bei etwa 150-16O0C und die
Köpftemperatur des Turmes bei etwa 50-6O0C (bei 50 mm Hg
Druck) gehalten, sodaß der Wasserdampf, die Salpetersäure, Siliciumfluoride, HF und andere flüchtige Substanzen das
System über die Überkopfleitung 50 verlassen. Die Phosphorsäure
rieselt durch den Turm nach unten und verläßt das System durch Leitung 51. Bei der auf diese Weise hergestellten
Säure handelt es sich um eine hochkonzentrierte Phosphorsäure, die 55-72 c/o P0O5 un^ weniger als 1 °/o gebundenes Fluor und
Salpetersäure als Verunreinigung enthält.
Die dur«h die Überkopfleitung 50 abgezogenen Dämpfe
aus dem mit Füllkörpern gefüllten Turm 46 gelangen dann in den Salpetersäure-Fraktionierturm 52, fo die in ihnen enthaltene
Salpetersäure zusammen mit der aus dem Säureaufschluß-Reaktionskessel
10 kommenden Salpetersäure zur Rückführung in das System durch die Leitung 16 kondensiert wird. Sind die
aus dem Phosphorsäure-Reinigungsturm 46 kommenden Dämpfe für
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diesen Zweck noch nicht genügend frei von Fluor, können sie
gegebenenfalls durch die Leitung 53 (die punktierte Linie in der Zeichnung) in einen Fällkessel 54 geleitet werden, v/o die
Fluorverbindungen nach einem weiter unten beschriebenen Verfahren in Form von brauchbaren Alkalisiliciumfluoriden ausgefällt
werden.
Eine weitere Ausführungsform zur Handhabung der Überkopfdämpfe
aus der Vakuumabdampfanlage 42 besteht darin, daß man die Dämpfe in der Kondensationsapparatur 72, die in der
Zeichnung punktiert gezeigt wird, durch direkte Berührung mit gekühlter Salpetersäure kondensiert. Der Dampf verläßt den
Turm durch die Leitung 74 und tritt in den Kühler 76 ein, wo er mit der gekühlten Salpetersäure aus dem Kühler 78 in Berührung
gelangt. Dieses Kondensat vird mit Hilfe von Leitungen 30 und ü2 durch den Kühler zurückgeleitet, wobei ein Teil des
zurückgeführten Kondensats ununterbrochen mit Hilfe der Leitung 84 aus der Leitung 60 abgezogen wird. Die Leitung 34
kann gegebenenfalls mit der Leitung 14 in Verbindung steen,
oder die mit ihrer Hilfe abgezogene Salpetersäure kenn zur Herstellur.g anderer !Titrate abgeleitet werden.
Um die aus dem Säureeufschlußkessel 10 durch die Überkopfleiti:.r£ 13 abgezogenen Salpetersäure-Wasser-Dämpfe
und gegebenenfalls die durch die Leitung 53 aus der Phosphorsaure-H.einigungsar.lege
46 abgeleitetet Dämpfe - für den Fall, daß sie eir.en bedeutenden Fluorgehalt aufweisen - vor
der Rückgewinnung der Salpetersäure zur Zurückführung in den
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I TW I < w
Säureaufschlußkessel 10 zu reinigen, werden die Dämpfe in
einen Fällkessel 54 eingeführt, wo Alkalimetallionen im
Überschuß "bereitgehalten werden, damit mit den im System enthaltenen Fluorverunreinigungen nach der folgenden G-leichung
eine Umsetzung zu Alkalifluοsilikaten, wie
stattfindet:
2 KaNO, + SiF4 + 2 HF ) Na2SiP6 + 2 HN03
Damit in dem Fällkessel eine genügende Konzentration an Alkalimetallionen aufrechterhalten wird, wird durch die
Rückführungsleitung 70 eine Al kali verbindung, wie Kaliumhydroxyd
(wenn K2SiFg gefällt werden soll) oder Na2CO.* (wenn
Na2SiFg gefällt werden soll), in den Kessel eingeführt.
Unter der Annahme, daß in dem Fällkeeeel Natriumionen
verwendet werden, wird das Na281Fg durch die Leitung 66 aue
dem Kessel abgezogen und gelangt in die Abtrennungsanlage 68, wo das feste Na2BlFg abgetrennt und mit Wasser gewaschen wird,
während die verbleibende Lösung durch Leitung 70 in das System zurückgeleitet wird. Das Na2CO*, das ununterbrochen
in die Leitung 70 eingeführt wird, um in dem Kessel 54 die notwendige Konzentration - vorzugsweise einen etwa 100 #igen
Überschuß - Alkalimetallionen aufrechtzuerhalten, reagiert
mit der Salpetersäure nach folgender Gleichung:
Nach der Abscheidung des Na2SlFg kann die verbleibende Salpetersäure leicht konzentriert warden, gegebenenfalls bis auf
•ine Konzentration von 50-70 j£, wie sie für den Säureauf-
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sehluß gewünscht wird, und kann in das System zurückgeführt
werden. Im Laufe der Zeit findet lso Keine Anreicherung der
Salpetersäure an Fluor statt. Auf diese Weise liegt ein einfaches und wirksames Verfahren zur Gewinnung des Fluors in
Form von höchst brauchbaren Verbindungen als Nebenprodukt
während der zur erneuten Verwendung erfolgenden Reinigung der
Salpetersäure vor. In dem Fraktionierturm 52 werden das überschüssige Wasser und das bei der Entfernung des Fluors aus der
Salpetersäure freiwerdende CO2 durch die Überkopfleitung 58
entfernt und in den Kühler 60 geleitet, wo das Wasser kondensiert und das CO2 in gasförmigem Zustand mit Hilfe der Leitung
64 abgezogen wird. Das Wasser verläßt den Kühler 60 über die
Leitung 62. Ein Teil wird als Rückfluß in den Turm 52 zurückgeleitet, während der Rest das System verläßt, um das Wassergleichgewicht
des Systems aufrechtzuerhalten. Von der durch die Leitung 65 in den Fraktionierturm 52 zurückgeführten Salpetersäure
wird ständig ein Teil abgezogen und durch die Leitung 16 in den Aufschlußkessel zurückgeleitet.
Die erfindungsgemäß durchgeführten Versuche ergeben, daß die Korrosionsgeschwindigkeit der aus rostfreiem Stahl
bestehenden Apparaturbestandteile - die im allgemeinen gegenüber einem Angriff durch Salpetersäure als zumindest empfindlich
angesehen werden - bei der oben angegebenen Durchführungsweise der Phosphorsäureherstellung durch Salpetersäure-Aufschluß
gut unterhalb des zulässigen Wertes von 1,27 mm/ Jahr bleibt. Es wird angenommen, daß dies auf die Siedebedin-
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gungen zurückzuführen ist, die in dem Aufschlußkessel aufrechterhalten
werden, wodurch gleich zu Anfang genügend Fluor aus dem System entfernt wird, sodaß nicht mehr als etwa 1 $
Fluor - "bezogen auf den Anfangsgehalt dee Minerals - in
dem System verbleiben.
Korrosion verschiedener Stahllegierungen
in wäßrigen HN | Tempe | 0,-HF-Gemischen | ue | HF | Korrosionsge |
Stahllegierung | ratur | Konzentration | 1 | ,3 | schwindigkeit |
0C | der Flüssigkeit | 3 | ,0 | (mm/Jahr) | |
60 | 6HKOf | 0,279 | |||
"Heynes 25" | 41 | 6,33 | |||
(20 fo Cr, 15,0 fo W, | 43 | O | ,24 | ||
10 fo Ni, 3,0 fo Fe, | O | ,9 | |||
50 io Co, 0,1 fo C) | 60 | O | ,3 | 0,203 | |
"S3 304 L" | 45 | 1 | ,4 | 0,330 | |
(18 fo Cr, 2,0 fo Mn, | 70 | 48 | O | ,3 | 0,178 |
10 % Ni, 1 ,0 fo Si, | 42 | 3 | ,6 | 1,45 | |
0,03 fo C) | 60 | 44 | 0,051 | ||
"SS 310" | 42 | 21 ,9 | |||
(25 io Cr, 2,0 ^o IvIn, | 44 | ||||
20 fo Ni, 1,5 7* Si, | |||||
0,25 io C) |
»SS 3O9S" 60
(23 io Cr, 2,0 fo Mn, 14 io Ni, 1,0 # Si,
1,2
3,8
3,8
1,35 20,8
I *)· /a .hj.·
0,2 £ C)
Gemessen durch Bestimmung des durchschnittlichen Gewichtsverlustes
von 5,08 cm χ 1,27 cm χ 3,17 mm -Metallplatten, die wiederholt für mindestens 8 Stunden in 100 ecm der
Flüssigkeit eingetaucht wurden.
Flüssigkeit eingetaucht wurden.
Es wird vermutet, daß die geringe korrodierende Hr-
909826/1187
kung der Flüssigkeit außerdem durch die unerwartete Klärung
der Mutterlauge, die "bei der Durchführung des Säureaufschlusses
in dieser Weise erzielt wird, hervorgerufen wird, da
anscheinend viele der organischen Substanzen, die in den Mineralen gewöhnlich enthalten sind und die Klärung der Mutterlauge
verhindern, infolge der Durchführung des Säureaufschlusses unter diesen scharfen Bedingungen zerstört oder
absorbiert werden.
Das folgende Beispiel dient der Erläuterung der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
ist jedoch nicht als Begrenzung des Erfindungsbereichs aufzufassen.
2205 Teile Floride-Phosphetmineral wurden mit 5962
Teilen 52 ^iger und 464- Teilen 66 ?oiger (zurückgewonnener)
Salpetersäure aufgeschlossen. Des Phosphatmineral hatte im allgemeinen die folgende Zusammensetzung:
34,6 | f6 | P2O5 | Umwandlung sämtlichen in dem | |
49,6 | % | CeO | ||
0,9 | * | Fe2O3 | ||
.1,0 | Al2O3 | |||
3,9 | F | |||
4,4 | SiO2 | |||
4,5 | unlösliche Bestandteile | |||
Die Menge | an zugegebener | Salpetersäure stellt einen 25 %igen | ||
Überschuß | gegenüber der zur |
909826/1187
Mineral enthaltenen Calciums in Calciumnitrat erforderlichen
Menge dar. Die Säure wurde vor Einführung in den Säureaufschlußkessel vorerhitzt und der Säureaufschluß unter atmosphärischen
Bedingungen bei einer Temperatur von 122-125°C
durchgeführt. 35 Teile gepulverte Kieselsäure'wurden in den
Reaktionskessel gegeben. Unter diesen Bedingungen wurden etwa 1000 Teile eines 30-32 ^igen Salpetersäuredampfes abgenommen,
der etwa 84 f> des in dem Mineral enthaltenen Fluors
in Form von Fluorwasserstoffsäure und Silioiumtetrafluorid
mit sich führte, sodaß etwa 0,18 °/o Fluor in dem Reaktionsgemisch zurückblieben.
Die aus dem Reaktionskessel kommenden Dämpfe wurden mit einem 100 folgen Überschuß an Natriumionen - in Form
von NaRO, und bezogen auf die Umsetzung zu NapSiFg - behandelt und lieferten etwa 120 Teile Natriumfluosilikat als
Niederschlag. Etwa 67 Teile Natriumcarbonat wurden zugegeben, um die durch die Fällung aus dem System entfernten
Natriumionen zu ersetzen.
Die Salpetersäuredämpfe - die nunmehr von Fluorverbindungen praktisch frei waren - wurden nach der Entfernung
von HpO und COp mit einer Konzentration von 66 i>
\n den Säureauf schlußkessel zur tickgeleitet. Auf diese Weise wurden
464· Teile Säure in den Säureaufschlußkessel zurückgeführt.
Das Reaktionsgemisch aus dem Säureaufßchlußkessel
stellt eine Flüssigkeit dar, aus der sich der Sand und die Schlämmstoffe leicht absetzten, wobei eine bemerkenswert
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klare Flüssigkeit zurückbleibt. Bei Durchführung des Säureaufschlusses
unter Normaldruck und nicht unter Siedebedingungen sowie ohne Zusatz von umsetzungsfähigem Silikat dauert es
im Gegensatz dazu mehrere Tage, bis eine geeignete Sedimentation eingetreten ist, und die zurückbleibende Flüssigkeit
enthält immer noch kolloidale Teilchen. Der abgetrennte Sand und die Schlammstoffe wurden mit 1238 Teilen 58 ^iger
Salpetersäure gewaschen. Diese Waschsäure wurde zusammen mit 50 Teilen Waschwasser in das System geleitet.
Die verbleibende Mutterlauge wurde dann zur Abscheidung von Calciumnitrattetrahydrat-Kristallen gekühlt, wobei
die Temperatur innerhalb von etwa 2 Stunden allmählich bis auf einen Endwert von -150C herabgesetzt wurde. Dadurch bildeten
sich genügend große Kristalle, wodurch die Abtrennung erleichtert wurde. Die Kristalle wurden dann durch Filtration
abgetrennt, wobei etwa. 95 f° des in dem Mineral ursprünglich
enthaltenen Calciums in Form von Calciumnitrattetrahydrat entfernt wurden.
Die verbleibende Mutterlauge, die nunmehr eine Menge
von etwa 2392 Teilen ausmachte und noch einen Restgehalt an Calciumnitrat enthielt, der nicht kristallisierte, wurde
sodann mit 100 Teilen konzentrierter Schwefelsäure behandelt. 122 Teile Calciumsulfat schieden sich ab und wurden abgetrennt,
wobei der abgetrennte Niederschlag mit 614 Teilen Salpetersäure und 30 Teilen Wasser gewaschen wurde. Die mit
dem Waschwasser verdünnte Salpetersäure wurde dann in den
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Säureaufschlußkessel eingeführt. Die zurückbleibende Mutterlauge
stellte eine klare Flüssigkeit dar, die etwa 1000 Teile Orthophosphorsäure, 610 Teile Salpetersäure und 11 Teile Fluor
enthielt, die wahrscheinlich in Form von Fluorwasserstoff- ■
säure, Fluokieseisäure (H2SiFg) und Siliciumtetrafluorid
vorlagen.
Die Lauge wurde dann in die Phosphorsäure-Eindampfanlage eingeführt. Die Kopftemperatur des Abdampfturmes
betrug 560C und die Bodentemperatur 1600C bei einem Druck
von 50 mm Hg. Der Turm v/ar mit inerten Füllkörpern gefüllt. Aus der Lauge destillierten bei dieser Behandlung 1370 Teile
eines Salpetersäure/Wasserdampfes ab, der 44,8 °/o HKO, enthielt,
während ein Rückstand von 1084 Teilen Phosphorsäure zurückblieb, die 67,4 ^ P3O5 und nur 0,04 # KNO5 und 0,1 # F
enthielt.
Der Dampf wurde dann in der oben beschriebenen Weise in der Kondensationsapparatur 72 durch direkte Berührung mit
Salpetersäure kondensiert und das ΗϊίΟ,-Kondensat in den
Säureaufschlußkessel zurückgeführt.
Es wurde gefunden, daß die Reinigung der Phosphorsäure darauf zurückzuführen ist, daß beim Eindampfen der Phosphorsäure
unter Vakuum gearbeitet wird. So wurde festgestellt, daß beim Arbeiten mit den Mengen und unter den allgemeinen
Bedingungen des vorstehenden Beispiels, jedoch unter Eindampfen der Phosphorsäure bei Normaldruck, eine starke Korrosion
stattfindet und daß die Reinheit der gewonnenen Phosphorsäure zurückgeht.
909826/1187
Unter den gleichen Fließbedingungen wie im vorstehenden Beispiel, jedoch ohne "Vakuum im Abdampf turm, erreicht
die Kopftemperatur des Turmes 1190C (im Vergleich zu 560C
unter 50 mm Hg Druck). Wird die Bodentemperatur bei 1600C
gehalten, erhält man eine Phosphorsäure, die lediglich etwa 63 °/o E2^5 und weiterhin etwa 3 f° Salpetersäure und etwa
0,15 1° Fluor enthält.
Die Erhöhung der Bodentemperatur auf 180 bzw. 2200C
führt zu einer fortschreitend reineren Säure. So besteht die
bei 2200C erhaltene Phosphorsäure aus etwa 66,5 ^P2Qc und
weniger als etwa 0,05 i» HNO, und etwa 0,15 fi Fluor. Zur
Erzielung vergleichbarer Ergebnisse ist also ein Temperaturanstieg von 1600C mit Vakuum auf 2200C ohne Vakuum erforderlich. Da weiterhin die Köpftemperatur des Turmes beim Arbei
ten öhre Vakuum ebenfalls um etwa 65 C erhöht wird, findet
wegen der Aggressivität der Fluorwasserstoffsäure und der Salpetersäure bei diesen hohen Temperaturen eine starke Korrosion statt.
Die Überlegenheit der erfindungsgemäßen sofortigen Entfernung des Fluors während des Säureaufschlusses geht
weiterhin aus den folgenden Vergleichs werten hervor :
909826/1187
Tabelle II Fluorkonzentrationen in Abhängigkeit von den Säureaufschlußbedingungen
Tem
pera tur- 0C |
Gesamt-
druok (mm Hg abs·} |
Kieselsäure-
Zugabe (Teil chengröße ge ringer als 0,149 mm lich ter Maachen- weite ent sprechend) |
Bedingungen
im Auf schlußkessel |
Pro Durchsatz aus dem Auf- schlußkessel entfernte Menge Fluor in Gß> der im Mineral ent halt en en Gesamtmenge |
Gev/ β -<γ> Fluor in den aus dem Aufschluß kessel ent weichenden Dämpfen |
Gev/o-/o Fluor in der Beschickung der H3PO4- Eindampf- anlage |
Ge w. -JO Fluor in den aus der H3PO4-EIn- dampfanlage entweichen den Dämpfen |
60 | 760 | nein |
kein Luftab
saugen und kein Sieden |
10 | 1,02 *(3,5O) | 2,52 | 4,34 |
60 | 760 | 3a | Luftabsaugen | 34 | 0,75 {2,57) | 1,76 | 3,01 |
75
97 125 |
90
250 760 |
nein nein nein |
Sieden
Sieden Sieden |
32
47 49 |
0,77 (2,65) 0,60 (2,06) 0,58 (1,98) |
1,88 1,33 1,25 |
3,14 2,25 2,12 |
60
83 125 |
43
140 760 |
3a 3a 3a |
Sieden
Sieden Sieden |
62
68 81 |
0,43 (1,48) 0,36 (1,25) 0,22 (0,74) |
0,83 0,73 0,50 |
; 1,38 1,20 i °>81 |
* Die Zahlen ftn Klammern bedeuten Gew.-96 Fluor des Minerals, die im Reaktionsgemisch verbleiben.
U67131
Wie aus der vorstehenden Tabelle zu entnehmen ist,
wird bei Durchführung des Säureaufschlusses unter Siedebedingungen
sogar ohne Zugabe von Kieselsäure - wenn die Temperatur mindestens bei etwa 10O0C gehalten wird eine
bedeutende Erhöhung der Fluorentfernung gegenüber den bekannten Verfahren erreicht und der Fluorgehalt auf weniger
als 2 fo - bezogen auf das Mineral - vermindert« Bei
Durchführung des Säureaufschlusses unter Siedebedingungen bei Temperaturen von nur 600C und in Gegenwart von feinteiliger
Kieselsäure erhöhen sich die Unterschiede zwischen dem erfindungsgemäßen Verfahren und den bekannten Salpetersäure-Aufschlußverfahren
noch mehr. Optimale Ergebnisse werden erzielt, wenn der Aufschluß unter Siedebedingungen
bei Temperaturen von etwa 80 - 1300C - vorzugsweise von
100 - 13O0C - und in Gegenwart von feinteiliger Kieselsäure
ausgeführt wird.
Obgleich in der vorliegenden Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Reinigung der Mutterlauge bis
zur Erzielung einer sehr reinen Phosphorsäure beschrieben worden ist, werden die Vorteile des erfindungagemäßen
Säureaufsohlußverfahrens natürlich unabhängig davon erzielt,
zu welchem Zeitpunkt die Reinigung der Mutterlauge abgebrochen wird· So kann es bereits naoh der ersten Abtrennung
von Calciumnitrat oder zu irgendtinem späteren. Zeitpunkt oft-
909826/1 187
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• -26-mal s erwünscht sein, keine weitere Reinigung der verbleibenden
Lauge bis zur Gewinnung von Phosphorsäure durchzuführen, sondern .die Lauge nach bekannten Verfahren einfach
in Phosphate und Nitrate zu verwandeln. Diese und andere Ausführungsformen der Behandlung der Lauge nach dem Säureaufschluß
liegen also ebenfalls innerhalb des Erfindungsbereichs, da sich die Vorteile der erfindungsgemäßen
Arbeitsweise in jedem Falle bemerkbar machen.
- Patentansprüche -
909826/1117
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung· von Phosphorsäure und Calciumnitrat enthaltenden Laugen aus fluorhaltigen Phosphaten,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Phosphat unter oiedebedingungen mit mindestens der stöchiometrischen Menge
an Salpetersäure aufschließt und daß man aus dem Reaktionsgemisch unter Siedebedingungen einen Salpetersäure-Wasser-Dampf
abtreibt, der so viel Fluor enthält, daß die Menge des in dem Reaktionsgemisch verbleibenden Fluors auf maximal
etwa 2 °/o - bezogen auf das Phosphat-Ausgangsmaterial verringert
wird.
2, Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäure und Calciumnitrat enthaltenden Laugen aus fluorhaltigen Phosphaten,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Phosphat unter Siedebedingungen mit mindestens der stöchiometrischen Menge
an Salpetersäure aufschließt, daß man aus dem Reaktionsgemisch unter Siedebedingungen einen Salpetersäure-Wasser-Dampf
abtreibt, der so viel Fluor enthält, daß die Menge des in dem Reaktionsgemisch verbleibenden Fluors auf maximal etwa
2 io - bezogen auf das Phosphat-Ausgangsmaterial - ver-
ringert wird, daß man das Fluor aus den abgetriebenen Dämpfen in Form eines Alkalisiliciumpolyfluorids abscheidet und daß
man die in den Dämpfen enthaltene Salpetersäure in den Aufschlußkessel zurückführt.
909826/1187
3. Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäure und Calciumnitrat enthaltenden Laugen aus fluorhaltigen Phosphaten,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Phosphat unter Siedebedingungen mit mindestens der stöchiometrischen Menge
Salpetersäure aufschließt, daß man aus dem Reaktionsgemisch unter Siedebedingungen einen Salpetersäure-Wasser-Damp-f
abtreibt, der so viel Fluor enthält, daß die Menge des in dem Reaktionsgemisch verbleibenden Fluors auf maximal etwa
2 % - bezogen auf das Phosphat-Ausgangsmaterial - verringert
wird, und daß man das Fluor aus den abgetriebenen Dämpfen in Form eines Alkalisiliciumpolyfluorids abscheidet.
4. Verfahren zur Herstellung einer Phosphorsäure-Galciumnitrat-Lauge durch Säureaufschluß von fluorhaltigen
Phosphaten, dadurch gekennzeichnet, daß man das Phosphat
unter Siedebedingungen und In Gegenwart einer zur Umsetzung mit praktisch sämtliches im Reaktionsgemisch enthaltenem
Fluor ausreichenden Menge feinteiliger Kieselsäure mit einem Überschuß an 50 - 70 $iger Salpetersäure aufschließt
, und daß man aus dem Reaktionsgemisch unter Siedebedingungen
einen Salpetersäure-Wasser-Dampf abtreibt, der so viel
Fluor enthält, daß der Fluorgehalt des verbleibenden Reaktionsgemisohes auf maximal etwa 2 % - bezogen auf das
Phosphat-Ausgangematerial - verringert wird.
5· Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäure-Calciumnitrat-Laugen
aus Phosphatmineralen, dadurch gekenn-
909826/1187
zeichnet, daß man einen Säureaufechluß des fluorhaltigen
Phosphatminerals mit einem mindestens etwa 15 #igen Überschuß
an 50 - 70 ^iger Salpetersäure unter Siedebedingungen
bei einer !Temperatur von etwa 60 - 1300C und in Gegenwart
einer zur Umsetzung mit praktisch sämtlichem im Reaktionsgemisch enthaltenem Fluor ausreichenden Menge amorpher,
feinteiliger Kieselsäure durchführt, daß man den Fluorgehalt
des Reaktionsgemisches auf maximal etwa 2 $ - bezögen
auf das Ausgangsmineral - verringert, indem man aus dem siedenden Reaktionsgemisch einen Salpetersäure-Wasser-Dampf
abtreibt,der das übrige Fluor in Form von flüchtigen Siliciumfluoriden und Fluorwasserstoffsäure mit sich führt,
daß man das Fluor aus den abgetriebenen Dämpfen in Form eines Alkalisiliciumpolyfluorids abscheidet und daß man die in
den Dämpfen enthaltene Salpetersäure in den Säureaufschlußkessel
zurückleitet«
6# Verfahren zum Säureaufschluß von Phosphatmineralen
mit Salpetersäure, dadurch gekennzeichnet, daß man das Phosphatmineral unter Siedebedingungen bei einer Temperatur
von 100 - 1300C mit einem mindestens etwa 15 $igen Überschuß
an Salpetersäure auflöst, daß man aus dem Reaktionsgemisch einen Dampf abtreibt, der unumgesetzte Salpetersäure
sowie Fluorverbindungen enthält, daß man die Fluorverbindungen aus der abgetriebenen Salpetersäure abscheidet
und daß man die Salpetersäure sodann in das Säureaufschlußgemisch zurückleitet.
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7. Verfahren zum Säureaufschluß von Phosphatmineralen
mit Salpetersäure, dadurch gekennzeichnet, daß man das Phosphatmineral "bei einer Temperatur von mindestens etwa
120 - 13O0C unter Normaldruck mit einem mindestens etwa
15 folgen Überschuß an 50 - 70 #iger Salpetersäure auflöst,
wobei die Umsetzung in Gegenwart einer ausreichenden Menge an feinteiliger Kieselsäure durchgeführt wird, sodaß sämtliches
im Mineral enthaltene Fluor in Siliciumfluoride und Fluorwasserstoffsäure verwandelt wird, und daß man aus dem
■ Reaktionsgemisch unter Aufrechterhaltung der Reaktionsbedingungen einen Dampf abtreibt, der Salpetersäure, Wasser,
Siiiciumtetrafluorid und Fluorwasserstoff enthält.
8« Verfahren zum Säureaufschluß von Phosphatmineralen mit Salpetersäure, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Phosphatmineral unter Siedebedingungen bei einer Temperatur von 80 - 1300C und in Gegenwart von feinteiliger Kieselsäure
in einem mindestens etwa 15 $igen Überschuß an 50 - 70 $iger
Salpetersäure auflöst, daß man aus dem Reaktionsgemisch einen Salpetersäure-Wasser-Dampf abtreibt, der so viel Fluor enthält,
daß der Fluorgehalt des verbleibenden Reaktionsgemisohes
auf maximal etwa 1 °/o - bezogen auf das Phosphatmineral
- vermindert wird, daß man das Fluor aus den Dämpfen durch Fällung in Form eines Alkalisiliciumpolyfluorids abtrennt
und daß man die verbleibende Salpetersäure in den Säureaufschlußkessel zurückleitet.
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9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalisiliciumfluorid Natriumfluosilikat ist.
10. Verfahren nach Anspruch. 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Alkalisiliciumpolyfluorid Kaliumfluosilikat ist.
11. Verfahren zum Säureaufschluß von Phosphatmineralen mit Salpetersäure, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Phosphatmineral unter Siedebedingungen bei einer Temperatur von 100 - 1300C und in Gegenwart von mindestens etwa 1/2 Teil
feinteiliger Kieselsäure je Teil im Mineral enthaltenen
Fluors in einem mindestens etwa 15 #igen Überschuß an 50 - 70 folger Salpetersäure auflöst, daß man aus dem Reaktionsgemisch
einen Dampf abtreibt, der unumgesetzte Salpetersäure, Siliciumtetrafluorid und HF enthält, daß man das
Fluor aus dem abgetriebenen Dampf durch Abscheidung in Form eines Alkalifluosilikats abtrennt, daß nan die in den abgetriebenen
Dämpfen enthaltene Salpetersäure in den Säureaufs ohlußkes sei zurückleitet, daß man aus dem verbleibenden
Reaktionsgemisch praktisch sämtliche Calciumsalze abtrennt, daß man die erhaltene, Phosphorsäure und Salpetersäure
enthaltende Mutterlauge im Vakuum eindampft und dabei die in der Mutterlauge noch verbliebene Salpetersäure abtreibt
und daß man die auf diese Weise abgetriebene Salpetersäure durch Berührung mit kälterer, flüssiger Salpetersäure kondensiert·
12. Verfahren zur Reinigung einer Phosphorsäure und Salpetersäure enthaltenden Flüssigkeit, die zusätzlich eine
909826/1187
wesentliche Menge von Silieiumfluoriden und Wasser aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Flüssigkeit einer Vakuumdestillation unterwirft, um die Salpetersäure, das
Wasser und die fluorhaltigen Verunreinigungen abzutreiben, und daß man die abgetriebenen Dämpfe durch direkte Berührung
mit kälterer, flüssiger Salpetersäure in der Weise kondensiert, daß während der Kondensation etwa gebildetes SiO2
in dem Kondensat verbleibt und sich nicht abscheidet.
909826/1187
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