DE4111718A1 - Verfahren zur herstellung von kaliumsulfat und salzsaeure - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kaliumsulfat und salzsaeureInfo
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- C01B7/03—Preparation from chlorides
- C01B7/035—Preparation of hydrogen chloride from chlorides
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Kaliumsulfat und Salzsäure durch Umsetzung von Kaliumchlo
rid und Schwefelsäure.
Kaliumsulfat dient zum größten Teil als Düngemittel. Wäh
rend Kaliumchlorid im allgemeinen als Kalium-Düngemittel
verwendet wird, wird Kaliumsulfat für Chloridionen-phobe
Pflanzen, wie Tabakpflanzen, Spinatpflanzen, Gurkenpflanzen
etc., bevorzugt. Demgemäß sind die Spezifikationen für die
Chlorkonzentration in Kaliumsulfat streng und diese beträgt
im allgemeinen nicht mehr als 1 Gew.-%.
Andererseits ist Salzsäure ein wesentliches chemisches
Grundprodukt, das in weitem Ausmaß zur Reinigung und zum
Waschen von Metallen, zur Herstellung von Metallchloriden
und organischen Chloriden, zur Neutralisation bei der Her
stellung von chemischen Produkten, zur Hydrolyse von Pro
teinen und Kohlenhydraten und dergleichen eingesetzt wird.
Das Herstellungsverfahren von Kaliumsulfat aus Kaliumchlo
rid und Schwefelsäure als Rohmaterialien kann durch die
folgenden Gleichungen (1) und (2) oder (3) angegeben wer
den. Letztere ist eine Kombination der Gleichungen (1) und
(2). Zwei mol Kaliumchlorid und 1 mol Schwefelsäure werden
umgesetzt, wobei 1 mol Kaliumsulfat und 2 mol Chlorwasser
stoff erhalten werden.
KCl + H₂SO₄ → KHSO₄ + HCl (1)
KHSO₄ + KCl → K₂SO₄ + HCl (2)
2 KCl + H₂SO₄ → K₂SO₄ + 2 HCl (3)
Als technisches Herstellungsverfahren ist seit langem ein
sogenanntes Trockenverfahren bekannt, bei dem man stöchio
metrische Mengen von Kaliumchlorid und Schwefelsäure ver
mischt und das Gemisch in einem säurebeständigen Muffelofen
als Reaktor bei einer hohen Temperatur von 400 bis 600°C
über einen langen Zeitraum erhitzt. Dieses Trockenverfahren
wird entweder als einstufiges Verfahren, bei dem die Reak
tionen (1) und (2) zur gleichen Zeit in einem Reaktor
durchgeführt werden, oder als zweistufiges Verfahren, bei
dem die Reaktion (1) bei etwa Raumtemperatur durchgeführt
und nur die Reaktion (2) unter intensivem Erhitzen auf eine
Temperatur von 400 bis 500°C durchgeführt wird, durchge
führt.
Bei dem Trockenverfahren ist jedoch die hierzu verwendete
Anlage aufgrund des erzeugten Chlorwasserstoffgases mit
hoher Temperatur intensiven Korrosionseinwirkungen ausge
setzt, und die Lebensdauer des Muffelofens ist daher so
kurz wie 1 bis 2 Jahre. Weiterhin ist die Wärmeleitung von
dem Muffelofen zu einem gekneteten Gemisch von Kaliumchlo
rid mit konzentrierter Schwefelsäure schlecht, und es tre
ten daher große Energieverluste auf. Aus diesem Grunde sind
hohe Installations- und Energiekosten erforderlich. Da wei
terhin die Reaktionsgeschwindigkeit am Ende der Reaktion
aufgrund einer Festphasen-Reaktion nur niedrig ist, ist es
sehr schwierig, in dem produzierten Kaliumsulfat eine Rest-
Chlorkonzentration von nicht mehr als 1% zu erhalten. Wei
terhin sind Zersetzungsgase, wie SO2, in dem Chlorwasser
stoffgas enthalten, da die Reaktion bei hoher Temperatur
durchgeführt wird. Daher sind mit dem Trockenverfahren als
technisches Verfahren viele Probleme verbunden.
In der US-PS 40 45 543 ist zur Durchführung der obigen
Reaktionen (1) und (2) schon ein sogenanntes Naßverfahren
vorgeschlagen worden, das in wäßriger Lösung durchgeführt
wird. Bei diesem Verfahren ist es jedoch erforderlich, Was
ser in einer Menge abzudestillieren, die etwa zehnmal so
groß ist wie diejenige des erhaltenen Kaliumsulfats. Aus
diesem Grunde sind bei diesem Verfahren die Energiekosten
sehr hoch, und ein derartiges Verfahren kommt daher als
technisches Produktionsverfahren nicht in Frage.
In den japanischen Patentschriften 15 454/1972 und
20 456/1972 werden Verfahren beschrieben, bei denen ein Al
kohol als Kristallisationsmittel verwendet wird. Aber auch
diese Verfahren erfordern die Abdestillation des Alkohols,
dessen Menge etwa sechsmal so groß ist wie diejenige des
erzeugten Kaliumsulfats.
Die japanische Patentschrift 27 246/1967 beschreibt ein Ver
fahren, bei dem die Reaktion (1) als Trockenverfahren und
nur die Reaktion (2) als Naßverfahren durchgeführt wird.
Selbst bei diesem Verfahren ist es jedoch erforderlich,
Wasser abzudestillieren, dessen Menge etwa 6,5mal so groß
ist wie diejenige des erzeugten Kaliumsulfats.
Die US-PS 44 36 710 schlägt ein Verfahren vor, bei dem die
Reaktion (2) bis zu 50% als Trockenverfahren durchgeführt
wird und bei dem der Rest der Reaktion als Naßverfahren er
folgt. Bei diesem Verfahren ist die abzudestillierende Was
sermenge auf das 2,5fache der Menge des erzeugten Kalium
sulfats vermindert.
Bei diesem Verfahren gibt es jedoch Probleme mit der Mate
rialqualität der Vorrichtung und der Produktionswirksam
keit, weil die Reaktionstemperatur bei dem Trockenverfahren
so hoch wie 300 bis 350°C ist, weil es erforderlich ist,
anorganische Salze, deren Menge zweimal so groß ist wie
diejenige des erzeugten Kaliumsulfats, zu zirkulieren und
dergleichen.
Wie oben beschrieben, sind daher schon viele Verfahren zur
Herstellung von Kaliumsulfat durch ein Naßverfahren vorge
schlagen worden, wobei jedoch noch kein hochwirtschaftli
ches Verfahren gegenüber den Trockenverfahren aufgefunden
und technisch angewandt worden ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur wirt
schaftlichen Herstellung von hochreinem Kaliumsulfat und
von Salzsäure zur Verfügung zu stellen. Bei diesem Verfah
ren soll es möglich sein, die Energiekosten und die Instal
lationskosten zu vermindern. Weiterhin soll das angestrebte
Verfahren unter mäßigen Temperaturbedingungen durchführbar
sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur
Herstellung von Kaliumsulfat und Salzsäure gelöst, das
durch folgende Stufen gekennzeichnet ist:
- a) Umsetzung von Schwefelsäure, Kaliumchlorid und einer salzsauren Lösung von Kaliumsalzen bei 60 bis 150°C zur Herstellung einer Kaliumhydrogensulfat-Dispersion oder -Lösung und von Chlorwasserstoff und anschließende Abtren nung und Gewinnung des Chlorwasserstoffs,
- b) Auflösung der in Stufe (a) erhaltenen Kaliumhydro gensulfat-Dispersion oder -Lösung in Wasser von 60 bis 150°C zur Herstellung einer wäßrigen Lösung von Kaliumsal zen nach gegebenenfalls erfolgender Zugabe von Kaliumchlo rid zu der genannten Kaliumhydrogensulfat-Dispersion oder -Lösung und
- c) Zugabe von Methanol zu der in Stufe (b) erhaltenen wäßrigen Lösung der Kaliumsalze und Ausfällung und Abtren nung von Kaliumsulfatkristallen bei 60 bis 130°C.
Die Erfindung wird anhand der Fig. 1, die ein Fließschema
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt,
näher beschrieben.
Der vorliegenden Erfindung liegen Untersuchungen zugrunde,
um die oben beschriebenen Nachteile der herkömmlichen Naß-
und Trockenverfahren zur Herstellung von Kaliumsulfat aus
Kaliumchlorid und konzentrierter Schwefelsäure zu überwin
den und um ein hochwirtschaftliches Verfahren zur Herstel
lung von hochreinem Kaliumsulfat mit niedrigem Chlorgehalt
zu entwickeln. Als Ergebnis wurde festgestellt, daß hoch
reines Kaliumsulfat und Salzsäure in wirtschaftlicher Weise
unter mäßigen Temperaturbedingungen in der folgenden Weise
hergestellt werden können. Zuerst werden Schwefelsäure,
Kaliumchlorid und eine salzsaure Lösung von Kaliumsalzen,
die Kaliumsulfat und Kaliumchlorid enthält, umgesetzt, um
eine Kaliumhydrogensulfat-Dispersion oder -Lösung (die
nachstehend als "Lösung" bezeichnet wird) und Chlorwasser
stoff herzustellen. Sodann wird gegebenenfalls weiteres Ka
liumchlorid zu der erhaltenen Kaliumhydrogensulfat-Lösung
zugesetzt, und das Gemisch wird in Wasser aufgelöst. Hier
nach wird Methanol zu der resultierenden wäßrigen Lösung
gegeben, um Kaliumsulfatkristalle auszufällen.
Erfindungsgemäß kann die Lösung, aus der das Kaliumsulfat
durch Ausfällung in Stufe (c) abgetrennt worden ist, de
stilliert werden, um sie in Methanol, Wasser, azeotrope
Salzsäure und eine salzsaure Lösung von Kaliumsalzen aufzu
trennen. Das Methanol, das Wasser und die salzsaure Lösung
der Kaliumsalze kann in die Stufen (c) bis (a) zurückge
führt werden. Konzentrierte Salzsäure kann aus dem in Stufe
(a) erhaltenen Chlorwasserstoff und der azeotropen Salz
säure hergestellt werden. Somit können Methanol und Wasser
bis zu einem großen Ausmaß eingespart werden, und die Tem
peratur für die Vorgänge in den Stufen (a) bis (c) sind im
allgemeinen gleich und entsprechen mäßigen Bedingungen. Da
her können in sehr vorteilhafter Weise hochreines Kalium
sulfat und Salzsäure mit niedrigen Energiekosten herge
stellt werden.
Nachstehend werden Ausführungsformen der vorliegenden Er
findung näher erläutert.
Im allgemeinen werden technische Schwefelsäure mit einer
Reinheit von 95% oder mehr und technisches Kaliumchlorid
mit einer Reinheit von 95% oder mehr als Rohmaterialien
verwendet. Das Verfahren für die Herstellung von Kaliumsul
fat aus Kaliumchlorid und Schwefelsäure wird als Zwei-
Stufen-Verfahren durchgeführt, das die oben beschriebenen
Reaktionen der Gleichungen (1) und (2) umfaßt. Bei einer
Temperatur von nicht höher als 150°C schreitet die Reaktion
gemäß Gleichung (2) selbst dann, wenn eine überschüssige
Menge von KCl vorhanden ist, kaum voran. Überschüssige Men
gen von KCl vermindern aber die Fließfähigkeit der Reak
tionslösung. Es ist daher zweckmäßig, die Beschickung von
Kaliumchlorid zwischen die Stufen (a) und (b) aufzuteilen.
In Stufe (a) beträgt die Menge von Kaliumchlorid pro mol
Schwefelsäure 1,0 bis 2,0 mol, vorzugsweise 1,0 bis 1,4
mol. Wenn die Menge des Kaliumchlorids weniger als 1,0 mol
beträgt, dann schreitet die Reaktion der Gleichung (1)
nicht vollständig fort, was zu einer Verminderung der Aus
beute an Chlorwasserstoff in Stufe (a) und zur Erhöhung der
Menge der azeotropen Salzsäure führt. Als Ergebnis ist da
her in diesem Fall die Ausbeute an konzentrierter Salzsäure
nur niedrig. Wenn die Menge von Kaliumchlorid pro mol
Schwefelsäure 2 mol beträgt, dann ist es möglich, die Ein
speisung von Kaliumchlorid in Stufe (b) wegzulassen. Da
jedoch die Reaktionslösung (eine gemischte Lösung, die Ka
liumhydrogensulfat und eine salzsaure Lösung von Kaliumsal
zen enthält), wie oben beschrieben, eine verminderte Fließ
fähigkeit im Zustand einer Aufschlämmung hat, ist es erfor
derlich, den Anteil der salzsauren Lösung der Kaliumsalze
zu erhöhen. Daher ist die Menge von Kaliumchlorid pro mol
Schwefelsäure vorzugsweise 1,0 bis 1,4 mol. Eine Lösung vom
Boden einer Salzsäure-Destillationskolonne für die Destil
lation der zurückgebliebenen Lösung in Stufe (c) oder einer
Lösung mit ähnlicher Zusammensetzung wird als salzsaure Lö
sung der Kaliumsalze bevorzugt. Diese Lösung hat die glei
che oder nahezu die gleiche Salzsäurekonzentration wie die
jenige eines Azeotrops, und es handelt sich um eine salz
saure Lösung mit einer Sulfat- und Hydrochloridkonzentra
tion von 20 bis 70 Gew.-%. Die Menge der einzusetzenden
salzsauren Lösung der Kaliumsalze beträgt das 0,1- bis
2,0fache, vorzugsweise 0,2- bis 1,0fache, der Gewichtsmenge
der Schwefelsäure. Wenn diese Lösung zugesetzt wird, dann
werden die Aufschlämmungseigenschaften der Schwefelsäure
und des Kaliumchlorids in dem Reaktor verbessert, und es
kann eine leichte Durchmischung vorgenommen werden. Weiter
hin wird Chlorwasserstoff in einer Menge erzeugt, die grö
ßer ist als es der azeotropen Zusammensetzung entspricht.
Der Chlorwasserstoff kann leicht in den Gaszustand über
führt werden und kann daher aus dem Reaktionssystem wirksam
gewonnen werden. Weiterhin enthält dieses Chlorwasserstoff
gas Wasser bei einem Gleichgewichts-Dampfdruck.
Diese Rohmaterialien für die Reaktion werden einer Fest-
Flüssig-Reaktion oder einer Lösungs-Reaktion bei einer Tem
peratur von 60 bis 150°C, vorzugsweise 70 bis 130°C, 0,2
bis 5 Stunden lang unterworfen. Das erzeugte Chlorwasser
stoffgas wird abgetrennt und gewonnen. Auf diese Weise kann
Kaliumhydrogensulfat im Zustand einer Aufschlämmung oder in
flüssigem Zustand erhalten werden.
In Stufe (b) wird gegebenenfalls Kaliumchlorid zu dem in
Stufe (a) erhaltenen Kaliumhydrogensulfat in einer solchen
Menge zugesetzt, daß das gesamte Molverhältnis des in Stufe
(b) zugesetzten Kaliumchlorids und des in Stufe (a) zuge
setzten Kaliumchlorids zu der Schwefelsäure etwa 2,0 be
trägt. Das resultierende Gemisch dieser Salze wird in Was
ser aufgelöst, dessen Menge etwa 30 bis 60 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der gesamten Lösung (die aus der in Stufe
(a) erhaltenen Lösung, aus gegebenenfalls zugesetztem
Kaliumchlorid und zu diesem Zeitpunkt zugesetztem Wasser
besteht), entspricht. Die Temperatur beträgt bei Zugabe des
obigen Gemisches der Salze 60 bis 150°C, vorzugsweise 70
bis 130°C.
In Stufe (c) wird Methanol zu der in Stufe (b) erhaltenen
wäßrigen Lösung der Kaliumsalze zugesetzt, um Kaliumsulfat
auszukristallisieren. Das Gewichtsverhältnis von Methanol
zu Wasser beträgt 0,5 : 3,0, vorzugsweise 0,6 : 2,5. Die Tempe
ratur bei der Zugabe des Methanols beträgt 60 bis 130°C,
und diese Temperatur kann mittels Rückfluß des Methanols
kontrolliert werden. Aufgrund der Zugabe des Methanols aus
gefallene Kaliumsulfatkristalle werden aus der Lösung durch
Filtrieren oder Zentrifugal-Ausfällung abgetrennt, während
die Kristallisationstemperatur aufrechterhalten wird. Da
die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Kalium
chloridkristalle gute Ausfällungseigenschaften haben, kön
nen alle beliebigen herkömmlichen Fest-Flüssig-Trennvor
richtungen eingesetzt werden.
Die Lösung, von der das Kaliumsulfat abgetrennt worden ist
und aus der das Kaliumsulfat gewonnen worden ist, wird ei
ner fraktionierten Destillation unterworfen, um Methanol,
Wasser, azeotrope Salzsäure und eine salzsaure Lösung von
Kaliumsalzen wiederzugewinnen. Diese Fraktionierung der Lö
sung zur Wiedergewinnung dieser Komponenten kann durch ab
satzweise erfolgende Destillation unter Verwendung einer
Destillationskolonne oder durch kontinuierliche Destilla
tion unter Verwendung von beispielsweise drei Destilla
tionskolonnen durchgeführt werden. Bei Durchführung einer
kontinuierlichen Destillation kann die Lösung in Destil
late, wie Methanol, Wasser etc., und die salzsaure Lösung
der Kaliumsalze am Beginn oder am Ende fraktioniert werden.
Ein Verfahren, bei dem die Energiekosten niedriger sind,
kann je nach den Verhältnismengen der in der Lösung enthal
tenen Komponenten und der Dimension der Fraktionierungsvor
richtung frei ausgewählt werden.
Das Methanol, das Wasser und die salzsaure Lösung der
Kaliumsalze, die durch die obige fraktionierte Destillation
erhalten worden sind, werden in die Stufen (c), (b) bzw.
(a) zurückgeführt. Die durch die obige fraktionierte De
stillation erhaltene azeotrope Salzsäure läßt man in Stufe
(a) erhaltenen Chlorwasserstoff absorbieren, um konzen
trierte Salzsäure herzustellen. Die Kolonne für diese Ab
sorption kann die gleiche sein wie sie für die Absorption
von üblichen Gasen verwendet wird. Besonders bevorzugt wer
den eine Kolonne mit befeuchteter Wand und eine gepackte
Kolonne. Die Mengen des durch die fraktionierte Destilla
tion erhaltenen Wassers und Methanols sind 0,5- bis 2,0-
bzw. 1,0- bis 3,0mal so groß wie die Ausbeute des Kalium
sulfats.
Die obigen Stufen können jeweils als absatzweise geführtes
Verfahren, als kontinuierliches Verfahren oder als Kombina
tion von absatzweise geführten und kontinuierlichen Verfah
ren durchgeführt werden. Im allgemeinen werden diese Stufen
vorzugsweise unter Atmosphärendruck oder einem Druck von
nicht mehr als 10 Atmosphären durchgeführt. Die Druckbedin
gungen können in geeigneter Weise ausgewählt werden, indem
man die Kosten der fraktionierten Destillation in Betracht
zieht.
Das erfindungsgemäß erhaltene Kaliumsulfat, bei dem die
Chlorkonzentration sehr niedrig ist, kann in zufriedenstel
lender Weise so wie es ist als Düngemittel oder nur nach
Neutralisation mit Kaliumhydroxid oder Ammoniak und Trock
nen verwendet werden. Weiterhin kann ein hochreines Kalium
sulfat in einfacher Weise hergestellt werden, indem man das
Produkt einfach mit Methanol oder Wasser wäscht.
Erfindungsgemäß wird bei einem Verfahren zur Herstellung
von Kaliumsulfat und Salzsäure aus Schwefelsäure und
Kaliumchlorid eine salzsaure Lösung von Kaliumsulfat und
Kaliumchlorid, vorzugsweise eine salzsaure Lösung von
Kaliumsalzen, die durch azeotrope Destillation erhalten
worden ist, zugesetzt, wodurch leicht Chlorwasserstoff bei
mäßigen Bedingungen von 60 bis 150°C erzeugt werden kann
und wobei die Reaktion (1) rasch durchgeführt werden kann.
Spezielle Mengen von Wasser und Methanol werden absichtlich
arbeiten gelassen, wodurch die Reaktion (2) rasch vervoll
ständigt werden kann und ein hochreines Kaliumsulfat er
zeugt werden kann. Weiterhin können die Energiekosten, die
bei herkömmlichen Naßverfahren sehr hoch sind, zu einem
großen Ausmaß vermindert werden. Schließlich kann das her
kömmliche Naßverfahren wirtschaftlich verbessert werden,
was einen hohen technischen Wert hat.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde entsprechend dem
Fließschema gemäß Fig. 1 durchgeführt. Im folgenden Bei
spiel bedeutet "%" "Gew.-%", wenn nichts anderes angegeben
ist.
2,03 kg Kaliumchlorid mit einer Reinheit von 98,5% und 2,15
kg 98%ige Schwefelsäure wurden durch die Leitungen 11 und
12 in den Reaktor 1 eingeleitet. Weiterhin wurden 1,22 kg
Bodenflüssigkeit einer Salzsäure-Destillationskolonne 9 dem
Reaktor 1 durch die Leitung 13 zugeführt. Die Bodenflüssig
keit hatte eine Kaliumsalzkonzentration von 35% und eine
Salzsäurekonzentration von 18%. Das resultierende Gemisch
wurde 50 Minuten lang bei einer Temperatur von 110°C unter
Rühren umsetzen gelassen. Durch die Leitung 16 wurden 0,87
kg Chlorwasserstoff und 0,32 kg Wasser abdestilliert.
Sodann wurden unter Aufrechterhaltung der Temperatur von
110°C 1,35 kg Kaliumchlorid in den Reaktor 1 durch die Lei
tung 11 zugefügt. Durch die Leitung 14 wurden weiterhin
4,25 kg Wasser in den Reaktor 1 eingegossen. Nach Auflösung
der Reaktionslösung in Wasser wurde die resultierende wäß
rige Lösung der Kaliumsalze durch eine Leitung 15 in einen
Tank 2 überführt. Es dauerte gerade 1 Stunde, um das Ka
liumchlorid und die Schwefelsäure in den Reaktor 1 einzu
speisen und um die Übertragung der wäßrigen Lösung der
Kaliumsalze in den Tank 2 zu vervollständigen.
Ein Kristallisator 3 wurde auf einer Temperatur von 75°C
gehalten und mit 9,84 kg/h der wäßrigen Lösung der Kalium
salze durch die Leitung 17 beschickt. Durch die Leitung 18
wurden gleichfalls 7,01 kg/h Methanol eingeleitet. Eine Ka
liumsulfat-Aufschlämmung wurde kontinuierlich durch die
Leitung 19 derart ausgetragen, daß die mittlere Verweilzeit
in dem Kristallisator 3 30 Minuten betrug. Während die Auf
schlämmung bei 75°C gehalten wurde, wurde die Aufschlämmung
in einem Separator 4 filtriert, um Kaliumsulfat zu erhal
ten.
Der resultierende Kaliumsulfatkuchen (4,15 kg/h) wurde
durch eine Leitung 20 in einen Trockner 5 überführt und
dort bei 120°C vorläufig getrocknet. Danach wurden durch
die Leitung 22 0,02 kg/h Calciumhydroxid zugefügt, und das
Gemisch wurde bei 120°C weitergetrocknet, wodurch durch die
Leitung 24 3,95 kg/h Kaliumsulfat erhalten wurden. Das er
haltene Kaliumsulfat hatte eine Chlorkonzentration von 0,3%
und eine freie Säurekonzentration als Schwefelsäure von we
niger als 0,1%.
Ein Filtrat wurde durch die Leitung 21 einer Methanol-De
stillationskolonne zugeführt. Wasser/Methanol/Chlorwas
serstoff-Dampf aus dem Trockner 5 wurde durch die Leitung
23 in die Methanol-Destillationskolonne 6 eingeführt. Das
resultierende Gemisch wurde in der Methanol-Destillations
kolonne 6 bei einer Kolonnen-Kopftemperatur von 64 bis 65°C
und einer Kolonnen-Bodentemperatur von 105 bis 106°C
destilliert. Es wurden 7,01 kg/h Methanol erhalten. Das
erhaltene Methanol wurde durch die Leitung 18 in den
Kristallisator 3 zurückgeführt. Die Bodenflüssigkeit aus
der Methanol-Destillationskolonne 6 wurde durch die Leitung
25 in eine Wasser-Destillationskolonne 7 überführt. Die
Bodenflüssigkeit wurde in der Wasser-Destillationskolonne 7
bei einer Kolonnen-Kopftemperatur von 98 bis 102°C und
einer Kolonnen-Bodentemperatur von 110°C destilliert,
wodurch Wasser mit einer Geschwindigkeit von 1,30 kg/h er
halten wurde. Das erhaltene Wasser hatte eine Chlorwasser
stoffkonzentration von weniger als 0,1%. Das erhaltene Was
ser wurde durch die Leitung 26 in einen Tank 8 zur Aufbe
wahrung überführt. Die Leitung 27 ist eine Wasser-Zufüh
rungsleitung für Ergänzungswasser. Die Bodenflüssigkeit von
der Destillationskolonne 7 wurde durch die Leitung 28 in
eine Salzsäure-Destillationskolonne 9 überführt.
Die so eingespeiste Bodenflüssigkeit wurde bei einer Kolon
nen-Kopftemperatur von 108 bis 109°C und einer Kolonnen-
Bodentemperatur von 115 bis 120°C destilliert, wodurch
durch die Leitung 29 mit einer Geschwindigkeit von 3,35
kg/h 20%ige azeotrope Salzsäure als Produkt abgenommen
wurde. Ein Teil der azeotropen Salzsäure wurde durch eine
Leitung 30 mit einer Geschwindigkeit von 0,28 kg/h abgenom
men, und der Rest wurde in eine Salzsäure-Absorptionsko
lonne 10 eingeleitet.
0,87 kg/h Chlorwasserstoff und 0,32 kg/h Wasser wurden
durch die Leitung 16 in die Salzsäure-Absorptionskolonne 10
eingeleitet, damit die azeotrope Salzsäure Chlorwasserstoff
absorbieren konnte. 35%ige Salzsäure wurde durch die Lei
tung 31 mit einer Geschwindigkeit von 4,26 kg/h erhalten.
Die Leitung 32 ist eine Abgasleitung.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung von Kaliumsulfat und Salz
säure, gekennzeichnet durch die Stufen
- a) Umsetzung von Schwefelsäure, Kaliumchlorid und ei ner salzsauren Lösung von Kaliumsalzen bei 60 bis 150°C zur Herstellung einer Kaliumhydrogensulfat-Dispersion oder Lösung und von Chlorwasserstoff und anschließende Abtren nung und Gewinnung des Chlorwasserstoffs,
- b) Auflösung der in Stufe (a) erhaltenen Kaliumhydro gensulfat-Dispersion oder -Lösung in Wasser von 60 bis 150°C zur Herstellung einer wäßrigen Lösung von Kaliumsal zen nach gegebenenfalls erfolgender Zugabe von Kaliumchlo rid zu der genannten Kaliumhydrogensulfat-Dispersion oder -Lösung und
- c) Zugabe von Methanol zu der in Stufe (b) erhaltenen wäßrigen Lösung der Kaliumsalze und Ausfällung und Abtren nung von Kaliumsulfatkristallen bei 60 bis 130°C.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß weiterhin eine Stufe vorgesehen ist,
bei der die Lösung, aus der in Stufe (c) das Kaliumsulfat
abgetrennt worden ist, destilliert wird, um die Lösung in
Methanol, Wasser, azeotrope Salzsäure und eine salzsaure
Lösung von Kaliumsalzen aufzutrennen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß weiterhin eine Stufe vorgesehen ist,
in der das abgetrennte Methanol in Stufe (c) eingespeist
wird, das abgetrennte Wasser in Stufe (b) eingespeist wird
und die salzsaure Lösung der Kaliumsalze in Stufe (a) ein
gespeist wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die durch Destillation abge
trennte azeotrope Salzsäure in Stufe (a) erhaltenen Chlor
wasserstoff absorbieren läßt, um konzentrierte Salzsäure
herzustellen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Menge des Kaliumchlorids in
Stufe (a) pro mol Schwefelsäure in Stufe (a) 1 bis 2 mol
ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Menge von Kaliumchlorid in Stufe
(a) pro mol der Schwefelsäure in Stufe (a) 1 bis 1,4 mol
ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in Stufe (a) das Kaliumchlorid und
die Schwefelsäure jeweils eine Reinheit von nicht weniger
als 95 Gew.-% haben.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die salzsaure Lösung der Kaliumsalze
eine salzsaure Lösung von Kaliumsulfat und Kaliumchlorid
ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die salzsaure Lösung der Kaliumsalze
eine salzsaure Lösung ist, die 20 bis 70 Gew.-% Kaliumsul
fat und Kaliumchlorid enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die salzsaure Lösung der Kaliumsalze
Salzsäure mit einer nahezu azeotropen Konzentration ent
hält.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gewichtsmenge der salzsauren Lö
sung der Kaliumsalze das 0,1- bis 2,0fache der Gewichts
menge der Schwefelsäure ist.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das Kaliumchlorid in Stufe (b)
in der Weise zusetzt, daß die Gesamtmenge des in Stufe (b)
zugesetzten Kaliumchlorids und des in Stufe (a) zugesetzten
Kaliumchlorids pro mol der in Stufe (a) zugesetzten Schwe
felsäure etwa 2 mol beträgt.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das Methanol in der Stufe (c) in
einer solchen Menge zusetzt, daß die Gewichtsmenge des Me
thanols das 0,5- bis 3fache der Gewichtsmenge des Wassers
in der in Stufe (b) erhaltenen wäßrigen Lösung der
Kaliumsalze ist.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Reaktion in Stufe (a) eine Fest-
Flüssig-Reaktion oder eine Lösungs-Reaktion ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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JP9316990 | 1990-04-10 |
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