DE322601C - Verfahren zur Herstellung von kohlensaurem Natrium und Ammoniumsulfat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kohlensaurem Natrium und Ammoniumsulfat

Info

Publication number
DE322601C
DE322601C DE1917322601D DE322601DD DE322601C DE 322601 C DE322601 C DE 322601C DE 1917322601 D DE1917322601 D DE 1917322601D DE 322601D D DE322601D D DE 322601DD DE 322601 C DE322601 C DE 322601C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sodium
sulfate
ammonium sulfate
ammonia
sodium sulfate
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1917322601D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
PROD CHIM SOC IND DE
Original Assignee
PROD CHIM SOC IND DE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by PROD CHIM SOC IND DE filed Critical PROD CHIM SOC IND DE
Application granted granted Critical
Publication of DE322601C publication Critical patent/DE322601C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D7/00Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von kohlensaurem Natrium und Ammoniumsulfat. Das saure Natriumsulfat, ein Rückstand bei der Herstellung von Salpetersäure, wurde bisher stets als hinderndes und nutzloses Nebenprodukt betrachtet.
  • Es trifft zu, daß man einen Teil der Produktion an saurem Natriumsulfat benutzt hat, mit Hilfe von Kochsalz und Wärme dieses Nebenprodukt in Natriumsulfat und Salzsäure umzuwandeln. Die so gewonnenen Produkte besitzen jedoch nur so geringen Handelswert, daß mehrere Salpetersäurewerke sich ihres sauren Natriumsulfates einfach-durch Fortwerfen entledigen.
  • Gemäß der Erfindung kann nun aus den beiden Bestandteilen des sauren Natriumsulfates Nutzen gezogen werden, indem man das »Natrium« in Soda oder Natriumhydrat und die Schwefelsäure in Ammoniumsulfat verwandelt. Die entstehenden Produkte sind somit, im Gegensatz zu den bisher aus diesem Rückstand gewonnenen Produkten, von großem Handelswert.
  • Das neue Verfahren wird wie folgt durchgeführt: Das gewünschtenfalls vorher mit Wasser behandelte saure Natriumsulfat wird zunächst mit Wasser in Berührung gebracht, alsdann wird eine genügende Menge Ammoniak eingeführt, um die freie Schwefelsäure zu neutralisieren, und außerdem wird davon entsprechend der vorhandenen Menge Natriumsulfat ein Überschuß zugesetzt. Das Gemisch aus Ammoniumsulfat, Natriumsulfat und freiem Ammoniak wird alsdann bis zur vollständigen Sättigung mit Kohlensäure behandelt. Hierdurch wird doppelkohlensaures Ammoniak gebildet, welches durch doppelte Zersetzung mit einem Teile des Natriumsulfates doppelkohlensaures . Natrium und Ammoniaksulfat bildet. Letzteres bleibt in Lösung, während das doppelkohlensaure Natrium niedergeschlagen wird. Dieses doppelkohlensaure Natrium wird durch Pressen und Waschen von dem Ammoniumsulfat getrennt und in bekannter Weise in kohlensaures Natrium (Solvay Soda) oder kaustische Soda verwandelt.
  • Nach der Neutralisation mit saurem Natriumsulfat oder wäßrigen Auszügen. des rohen Bisulfats werden; die Mutterlaugen einer methodischen Kristallisation unterworfen, wodurch einerseits ein Teil des nicht zersetzten Natriumsulfates und anderseits das Ammoniaksulfat gesammelt werden können. Ersteres wird wiederum für die. Reaktion mit frischem, saurem Natriumsulfat verwendet, letzteres .wird getrocknet und stellt das handelsüblicheAmmoniumsulfat dar.
  • Es trifft zu, daß die die Grundlage des Solvay'schen Verfahrens bildende Reaktion, d. h. die Ausscheidung des Natriums aus einem Natriumsalz in Form von doppelkohlensaurem Natrium, für das Nitrat und Sulfat des Natriums bereits vorgeschlagen worden ist, jedoch ist diese für saures schwefelsaures Natrium weder vorgeschlagen, noch in großem Maßstab verwendet worden. Sie ist auch niemals, für Natriumsulfat industriell benutzt worden, und zwar wohl hauptsächlich, weil die Trennung des nicht umgewandelten Natriumsulfates und des Ammoniumsulfates gewisse Schwierigkeiten bietet. Diese Schwierigkeiten werden ebenfalls durch das Verfahren gemäß der Erfindung beseitigt.
  • Es erhellt, daß das zu-bearbeitende Bisulfat nicht immer die gleiche Zusammensetzung aufweist, auch kann das Verhältnis zwischen Natriumsulfat und Ammoniak ebenso wie die Menge des benutzten Wassers verändert werden.
  • Ein Beispiel zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung ist wie folgt: 500 g sich aus 8o,6 g Schwefelsäure und 419,4 g Natriumsulfat zusammensetzendes saures Natriumsulfat werden in 932,6 g Wasser aufgelöst. Hierauf werden i 11,8 g gasförmiges Ammoniak zugesetzt, von dem 27,99 zum Neutralisieren der 8o,6 g Schwefelsäure verbraucht werden, während der Überschuß von 83,9 g zur Bildung des Bikarbonats dienen soll. Zu diesem Zwecke werden im Verlauf von etwa vier Stunden etwa 2O8,5 g trockene Kohlensäure, d. h. 96 Prozent der theoretisch notwendigen Menge, zugesetzt.
  • Die anfangs 3o° betragende Temperatur ist auf 50° gestiegen und fällt gegen Ende der Reaktion auf 30°. Die Kohlensäure wird unter geringem Überdruck von einigen Zentimetern Wassersäure eingeführt. Das Reaktionsprodukt wird alsdann auf einem Saugfilter bei einer Temperatur von 30° filtriert, und man erhält 1204 g Flüssigkeit (Mutterlauge) und 533 g eines festen Produktes. Das feste Produkt besteht aus durch Mutterlauge angefeuchtetem, doppelkohlensaurem Natrium.
  • Wird dieses Produkt mit einer konzentrierten Lösung von doppelkohlensaurem Natrium gewaschen und dann entwässert, erhält man reines doppelkohlensaures Natrium, welches nach dem Kalzinieren 173,7 g reines Monokarbonat ergibt.
  • Da die 419,4 g Natriumsulfat (die in den 5oo g saurem Natriumsulfat enthalten sind) 313,1 g Karbonat ergeben müssen, so ist, soweit das Natriumsulfat in Frage kommt, das Ergebnis 55,5 Prozent.
  • Anderseits müßten die 83,9 g Ammoniak, die in Form von ungebundenem Ammoniak vorhanden sind, 261,6 g Natriumkarbonat geben. Das Ergebnis ist hier also 66,4 Prozent.
  • Dieses Resultat ist sehr zufriedenstellend, kann jedoch verbessert werden, indem man die Einführung der Kohlensäure forciert, und hängt, soweit die Umsetzung das Natriumsulfat betrifft, hauptsächlich von der Verwendung findenden Menge Ammoniak, und, sofern es sich um die Umsetzung des Ammoniaks handelt, von der Menge des im überschuß vorhandenen Natriumsulfats ab. Der Ertrag ist um so zufriedenstellender, als er beweist, daß die Reaktion der Bildung des doppelkohlensauren' Natriums keineswegs durch die Gegenwart großer Mengen Ammoniumsulfates gehindert wird, eine Tatsache, die auf keinen Fall vorherzusehen war. Das Gleichgewicht der verschiedenen Salze: Ammoniumsulfat, Natriumsulfat, doppelkohlensaures Natrium und doppelkohlensaures Ammoniak hätte, soweit es sich um die Bildung des doppelkohlensauren Natriums handelt, durch die Gegenwart großer Mengen Ammoniumsulfat unvorteilhaft beeinflußt werden können. Der soeben beschriebene Versuch hat bewiesen, daß dies nicht der Fall ist, das erzielte Resultat wurde übrigens durch eine Anzahl ähnlicher Vergleichsversuche geprüft und für richtig befunden.
  • Die Mutterlauge des doppelkohlensauren Natriums enthielt bei dem in Frage kommenden Versuch auf ioo g Wasser i5,4 g@doppelkohlensaures Natrium, 52,2 g Ammoniumsulfat und 9,8 g Natriumsulfat. Die Zusammensetzung kann sich entsprechend dem Säuregehalt des benutzten sauren Natriumsulfates *und der Menge des zur Reaktion verwendeten Ammoniaks ändern. In jedem Falle werden diese Lösungen als solche, oder nach der Neutralisation stets beim Abkühlen, oder nach der Konzentration ein aus Na= S04 -/- (NH4) 2 S04 +,¢ H= O zusammengesetztes Doppelsalz ausfallen lassen.
  • Durch einfache Kristallisation kann demnach die Scheidung des Natriumsulfates von dem Ammoniumsulfat nicht ohne weiteres erzielt werden, die Neigung zur Bildung des oben erwähnten Doppelsalzes herrscht immer vor.
  • Diese Trennung kann dagegen sehr leicht vorgenommen werden, wenn man die Bildung des gewöhnlichen kristallisierten Natriumsulfates, d. h. des Produktes Nag S04 -f- 10 H' O unterstützt.
  • Dies wird erzielt, indem man die neutralisierten Lösungen verdünnt und auf o° oder darunter abkühlt.
  • Das Verhältnis zwischen den Mengen von Wasser, Natriumsulfat und Ammoniumsulfat, den einzigen Bestandteilen dieser neutralisierten oder von den kohlensauren Alkalisalzen in irgendeiner Weise befreiten Lösungen, kann in weiten Grenzen gewählt werden. Werden die Lösungen z. B. derart verdünnt, daß auf ioo g Wasser 15g Natriumsulfat kommen, und wird alsdann auf unter o° abgekühlt, so erhält man eine Kristallisation von etwa. zwei Drittel des vorhandenen Natriumsulfates in-Gestalt von . Naz S04 + 10 H- O, während das ganze Ammoniumsulfat in Lösung bleibt, selbst wenn diese Menge doppelt so groß ist wie die Menge des in der ursprünglichen Lösung vorhandenen Natriumsulfates. Durch die Konzentration der so größtenteils von ihrem Natriumsulfat befreiten Lösungen, sei es im Vakuum oder bei offenem Feuer, schlägt sich das reine Ammoniumsulfat nieder, während das Natriumsulfat in Lösung bleibt, wenn dafür Sorge getragen wird, daß die Temperatur nicht unter 5o° sinkt. Die so erhaltenen Lösungen haben sich an Natriumsulfat angereichert und werden abermals in oben angegebener Weise behandelt.
  • Das oben beschriebene Ausführungsverfahren soll nur als Beispiel dienen, und die Erfindung soll nicht auf dieses beschränkt werden. Der Erfindungsgedanke läßt Änderungen des Verfahrens in mannigfacher Weise zu, insbesondere derart, daß das rohe säure Natriumsulfat mit Wasser behandelt wird, wodurch eine Lösung erzielt wird, die reich an Schwefelsäure und' arm an Natriumsulfat ist, neben einem an Natriumsulfat reichen und an Säure armen Salz.
  • Die an Schwefelsäure reiche Lösung wird durch das Ammoniak neutralisiert und Natriumsulfat und Ammoniumsulfat werden, wie oben angegeben, ausgeschieden. Die Mutterlauge dient, gemeinschaftlich mit dem an Natriumsulfat reichen Salz, zur Herstellung des doppelkohlensauren Natriums und des Ammoniumsulfates in erörterter Weise.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUCH: Verfahren zur Herstellung von kohlensaurem Natrium und Ammoniumsulfat, dadurch gekennzeichnet, daB saures Natriumsulfat in wäßriger Lösung zunächst mit Ammoniak gesättigt und hierauf bis zur vollständigen Sättigung mit Kohlensäure unter geringem Überdruck behandelt wird.
DE1917322601D 1917-07-17 1917-07-17 Verfahren zur Herstellung von kohlensaurem Natrium und Ammoniumsulfat Expired DE322601C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE322601T 1917-07-17

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE322601C true DE322601C (de) 1920-07-05

Family

ID=6168243

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1917322601D Expired DE322601C (de) 1917-07-17 1917-07-17 Verfahren zur Herstellung von kohlensaurem Natrium und Ammoniumsulfat

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE322601C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE929304C (de) * 1951-02-17 1955-06-23 Zieren Chemiebau Gmbh Dr A Verfahren zur Herstellung von Soda oder AEtznatron und Ammonsulfat
DE1002745B (de) * 1953-12-14 1957-02-21 Zoutindustrie Verfahren zur Herstellung von Natriumbicarbonat Ammoniumsulfat
DE3815685A1 (de) * 1988-05-07 1989-11-16 Preussenelektra Ag Verfahren zur kontinuierlichen umsetzung von natriumsulfat in natriumhydrogencarbonat und gips mittels rauchgas und kalk

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE929304C (de) * 1951-02-17 1955-06-23 Zieren Chemiebau Gmbh Dr A Verfahren zur Herstellung von Soda oder AEtznatron und Ammonsulfat
DE1002745B (de) * 1953-12-14 1957-02-21 Zoutindustrie Verfahren zur Herstellung von Natriumbicarbonat Ammoniumsulfat
DE3815685A1 (de) * 1988-05-07 1989-11-16 Preussenelektra Ag Verfahren zur kontinuierlichen umsetzung von natriumsulfat in natriumhydrogencarbonat und gips mittels rauchgas und kalk

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2700748A1 (de) Verfahren zum herstellen von lithiumhydroxid hoher reinheit aus einer lithium- und andere alkali- und erdalkali-metallhalogenide enthaltenden lauge
DE2440544C2 (de)
DE322601C (de) Verfahren zur Herstellung von kohlensaurem Natrium und Ammoniumsulfat
DE3425582C2 (de) Verfahren zur Verbesserung der Ausbeute von Natriumcarbonat
DE2145321C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumperoxydi sulfat
DE2625631C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkaligoldsulfit
DE1002745B (de) Verfahren zur Herstellung von Natriumbicarbonat Ammoniumsulfat
DE4111718A1 (de) Verfahren zur herstellung von kaliumsulfat und salzsaeure
DE1492916B2 (de) Verfahren fuer das ausscheiden von kalium aus industriellen nebenprodukten
DE3039021A1 (de) Verfahren zur herstellung von alkalisalzen der imidodisulfonsaeure
DE550758C (de) Herstellung reiner Berylliumsalze
DE3223673C2 (de)
DE728692C (de) Verfahren zur Herstellung von hochprozentigen Alkalicyaniden aus Alkalicyanidloesungen
DE708621C (de) Verfahren zur Herstellung von Blausaeure
DE442966C (de) Verfahren zur Herstellung von Natriumcyanid aus Kalkstickstoff
DE649674C (de) Herstellung von Nitriten
AT41301B (de) Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Kaliumnitrat und Natriumnitrit.
DE426832C (de) Verfahren zur Gewinnung von Tonerde und Kalisalzen aus leucitischen Gesteinen
DE565963C (de) Verfahren zur Verarbeitung von Kalisalzen
AT10013B (de) Verfahren zur Gewinnnung eines Ammoniumnitrat-Natriumnitrat-Gemisches.
DE974061C (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Kalisalpeter
DE632569C (de) Gewinnung von Kalium- und Ammoniumphosphat
DE581819C (de) Verfahren zur Gewinnung von Betain oder salzsaurem Betain
AT152809B (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalimetallhydroxyden aus Alkalimetallchloriden.
DE1221616B (de) Verfahren zur Herstellung von dichtem wasserfreiem Natriumcarbonat