DE728692C - Verfahren zur Herstellung von hochprozentigen Alkalicyaniden aus Alkalicyanidloesungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hochprozentigen Alkalicyaniden aus Alkalicyanidloesungen

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DE728692C
DE728692C DED82564D DED0082564D DE728692C DE 728692 C DE728692 C DE 728692C DE D82564 D DED82564 D DE D82564D DE D0082564 D DED0082564 D DE D0082564D DE 728692 C DE728692 C DE 728692C
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Germany
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alkali metal
strontium
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cyanides
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DED82564D
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Dipl-Ing Alfred Guellemann
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Dessauer Zucker Raffinerie G M
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Dessauer Zucker Raffinerie G M
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/08Simple or complex cyanides of metals
    • C01C3/10Simple alkali metal cyanides

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zu*r Herstellung vonhochprozentigen Alkalieyaniden aus Alkalieyanidlösungen Alkalicyanidlösun-gen, die beispielsweise durch Einleiten von Blausäure in Alkalilaugen hergestellt worden sind,. werden in manchen Betrieben durch Verdampfen im Vakuum bei Temperaturen von 6o bis 8o' so weit eingeengt, daß die entstandenen Kristalle, z. B. wasserfreies Cyannatrium, durch Zentrifugen abgeschleudert werden können, so daß man nach dem Trocknen zu handelsfähigen, niedrigprozentigen Cyaniden gelangt. Diese so hergestellten Salze sind durch anorganische und organische Stoffe so verunreinigt, daß sie bisher mit einem Gehalt von nur 90,3 % gehandelt wurden und den für bestimmte Zwecke der Industrie erforderlichen Gehalt -von 96,5 bis 98 % niemals errei:chen, es sei denn, daß unwirtschaftlicherweise Schleuderlaugen aus dem Verfahren ausgeschieden werden.
  • Verschieden hiervon sind Verfahren, nach denen auf einem Umweg zunächst beispielsweise das kristallwasserhaltige Na CN -:2 1-12 0 gewonnen wird, das nachträglich, z. B. in einemVVakuumexs.iccator, in wasserfreies Cvan -natriuln umgewandelt wird. Die Kristaliisa.-tion dieser beiden Arten, nämlich unmittelbar gewonnenes wasserfreies Cyanid oder über kristallwasserhaltiges Cyanid gewonnenes Kristall, sind sehr verschieden, indem Verunreinigungen, die bei der einen Art mit auskristallisieren, bei der anderen unberührt bleiben.
  • Erfindungsgemäß wird die Möglichkeit geschaffen, von rohenCyaniidlösungen ausgehend, unmittelbar, d. h. ohne Umweg über das kristallwasserhaltige Salz, hochprozentige Alkalicyanide zu gewinnen.
  • Das Verfahren der Erfindung besteht darin, daß man S trontium- und/oder Bariumhydroxyd zu den außer anorganisch-en noch organische Verunreinigungen, die beispielsweise bei der Cyanidbildung. aus blausäurehaltigen Gasen der trockenen Destillation der Schlempe entstehen, enthaltenden Alkalicvanidlösungen zu- gibt, und zwar in einer größeren Menge, als dem vorhandenen Stilfat entspricht, daß rnan dann den sich durch Umsetzung bildenden Schlamm von unlöslichen Strontium- und Bariumverbindungen abfiltriert und dadurch so reine Lösungen erzielt, daß sich beim Eindampfen sofort hochprozentige Alkalic.vanide ergeben.
  • Die Menge des zugesetzten Strontium- oder Bariumhvdroxvds beträgt zweckmäßig ein Mehrfaciies, z'B. das Fünffache, derjenigen Menge, die dein in der Lösung vorhandenen Sulfat äquivalent ist. Sie darf jedoch nicht sc groß sein, daß in dein Filtrat von dem sich bildenden Niederschlag noch Strontium bzw. Barium nachweisbar ist.
  • Die Wirkungsweise von Strontium- und Bariumhydroxyd auf die Verunreinigungen beruht zunächst darauf, daß vorhandene Alkalisulfate uni-esetzt werden. Das ist bekannt und wird nicht als schutzfähig beansprucht. Diese aus den Alkalilaugen stammenden Mengen von Alkalistilfat sind jedoch so gering, daß eine bemerkenswerte Verbesserung der Cyanide durch ihre Ausfällung noch nicht in Erscheinung tritt. Nicht vorauszusehen war indessen, daß Strontium- und Bariumhydroxyd bei den in den technischen Betrieben üblichen Cyanidlaugenkonzentrationen von z. B. 1,3 spez. Gewicht auch die Alkalicarbonate umsetzen würden. Es hat sich eigenartigerweise gezeigt, daß die Umsetzung nicht allein eintritt, sondern auch praktisch quantitativ verläuft. Überraschenderweise geht außerdem die durch den Strontium- und Bariumzusatz erzielte Reinigung noch weiter, als dem Umsatz der Sulfate und Carbonate zusamm#engenommen entspricht. Es werden auch organische Verunreinigungen beseitigt. Das ist das Wesentliche an der Erfindung. Durch die Vereinigung dieser verschiedenen Reaktionen tritt der unerwartete Erfolg ein, daß unmittelbar rein weiße Alkalicyanide von 98 bis 991/, erhalten werden.
  • Die anfallenden Strontium- bzw. Bariumschlämme können durch Brennen in Oxyde übergeführt werden, die sich wieder verwenden lassen. Das Ablöschen des Strontium-oder Bariiiinoxyds kann in der Cyanidlösun : - erfolgen. Das Verfahren läßt sich mit gleichem Erfolg auf Natrium- wie auf Kaliumcvanid anwenden.
  • Zur Abgrenzung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung gegenüber bekannten Verfahren, die mit Erdalkalien, insbesondere Kalk als Calciumhydroxyd, auf dein Umwege über kristallwasserhaltiges Cyannatrium arbeiten, sei ausdrücklich betont, daß bei dem Verfahren der Erfindung Kalk keine ausreichende Wirkung zeigt. In gleicher Weise el versagen bekannte Verfahren, nach denen neben dem Kalk noch Barium- oder Strontiumhydroxyd in dem Verhältnis zugesetzt -,verden, daß die vorhandenen Alkalistilfate in Barium- oder Strontiumsulfat übergeführt werden. Hieraus geht klar hervor -, daß nach diesen VerfaTiren nur das anorganische Sulfat ausuefällt wird. Die Fällun- dieser "eringen Menge Sulfat ist für das vorliegende Verfahren bedeutungslos. Letzteres hat die angegebene Wirkung auch dann, wenn die Cyanidlösungen völlig sulfatfrei sind, in einem Falle also, in dem die Voraussetzungen zur Anwendung des bekannten Verfahrens fehlen. Der Technik stand bisher kein Mittel zur Verfügung, auf dem Wege über die Herstellung aus Alkalicyanidlösungen, die außer anorganischen t# ZD noch organische Verunreinig ngen enthalten', t' U l# hochprozentige Cyanide herzustellen, zumal die Cyanidlösungen bnd die feuchten Cyansalze sehr zu Zersetzungen neigen. Es ist daher als technischer Fortschritt anzusehen, (laß es durch Anwendung des Verfahrens der Erfindung gelingt, diese hochprozentigen Alkali-C In cyanide herzustellen. Beispiel Zu Cyanidlösungen von z. B. 43 spez. Ge- wicht, die außer frisch aus Natronlange und Blausäure hergestelltem Natriumcvanid auch die Schleuderlaugen von vorhergehenden Kochungen enthalten, wird bei einer Temperatur von vorzugsweise 3o bis 85' so viel Strontiurn-hydroxydlauge in zweckmäßig konzentrierter Form bis zu der Grenze zugesetzt, daß in dem Filtrat noch kein Strontium von dem sich bildenden -Niederschlag nachweisbar ist. Einen etwaigen Überschuß im Filtrat von Strontiumhydroxyd, nicht auf vorhandenes Sulfat, sondern auf die durch Strontium ins-U zann gesamt fällbaren Substanzen berechnet, 1 man durch Zugabe eines weiteren Teiles der Cyanidlösung beseitigen. Nachdem das Strontiumhydroxyd einige Zeit gewirkt hat, wird vom Niederschlag abfiltriert und die nunniehr sehr weitgehend gereinigte Cvanidlösung bis zum Kristallbrei eingedarnpft, und zwar bei Temperaturen, die wesentlich über 30"" liegen, so daß das kristallwasserhaltige Salz auf jeden Fall vermieden wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellun- vor hochprozentigen, kristallwasserfreien Alkallcyaniden aus Allalievanidlösungen, die außer anorganischen noch organische Verunreinigungen enthalten, dadurch -ekenn-ZD zeichnet, daß zu diesen Lösungen Strontiu -m- und/oder Bariumhydroxyd in einer größeren Menge zugegeben werden, als dem in der Lösung vorhandenen Sulfat entspritht, worauf der Niederschlag abgetrennt und die erhaltene Lösung bei 3o' wesentlich übersteigenden Temperaturen eingedampft und zur Kristallisation gebracht wird. :2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ablöschen des Strontium- und/oder Bariumhydroxyds in der Cyanidlösung vornimmt.
DED82564D 1940-04-26 1940-04-26 Verfahren zur Herstellung von hochprozentigen Alkalicyaniden aus Alkalicyanidloesungen Expired DE728692C (de)

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