DE426832C - Verfahren zur Gewinnung von Tonerde und Kalisalzen aus leucitischen Gesteinen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Tonerde und Kalisalzen aus leucitischen Gesteinen

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DE426832C
DE426832C DEG54798D DEG0054798D DE426832C DE 426832 C DE426832 C DE 426832C DE G54798 D DEG54798 D DE G54798D DE G0054798 D DEG0054798 D DE G0054798D DE 426832 C DE426832 C DE 426832C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F7/00Compounds of aluminium
    • C01F7/02Aluminium oxide; Aluminium hydroxide; Aluminates
    • C01F7/20Preparation of aluminium oxide or hydroxide from aluminous ores using acids or salts

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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Tonerde und Kalisalzen aus leucitischen Gesteinen. Die bisher bekannten Verfahren zur Behandlung von leucitischen und ähnlichen Gesteinen haben hauptsächlich die Gewinnung des Kali bezweckt, während die übrigen Bestandteile des Gesteins, insbesondere die Tonerde, als Nebenprodukte von geringerem Wert betrachtet wurden. Der Grund hierfür lag darin, daß nach den bekannten Verfahren unreine Tonerde erhalten wurde, die mit Kieselsäure und Eisen vermischt war, so daß die so gewonnene Tonerde eher als ein sehr angereicherter Bauxit betrachtet werden kann. Der wirtschaftliche Wert der bekannten Verfahren beruhte daher lediglich auf der Gewinnung der Kalisalze.
  • Die Wirtschaftlichkeit würde sich wesentlich günstiger gestalten, wenn es bei dieser Behandlung gelänge, außer den Kalisalzen auch direkt verwendbare Tonerde zu erhalten, d. h. Tonerde von solchem Reinheitsgrade, daß sie unmittelbar weiteren technischen Anwendungen zugeführt werden kann, wie z. B. der Herstellung von Aluminium im elektrischen Ofen oder von Beizen, wo Kieselsäure oder eisenhaltige unreine Tonerde unbrauchbar wäre.
  • Das angestrebte Ziel der Gewinnung von reiner Tonerde, d. h. von einem Reinheitsgrade, der für die technische Weiterverarbeitung genügt, läßt sich nach der Erfindung dadurch erreichen, daß man das Gestein zunächst durch eine Säure aufschließt, deren Menge etwas unterhalb der theoretisch für die Bindung des im Gestein vorhandenen Aluminiums und Kaliums in Betracht kommenden liegt, so daß .fremde Elemente nur in geringer Menge gelöst werden, worauf man die erhaltene Lösung neutralisiert und nach Abscheiden der in Lösung gegangenen Kieselsäure die Aluminiumsalze von den Kaliumsalzen trennt, wobei man in der Weise verfährt, daß eine Verunreinigung der gewonnenen Tonerde durch das Eisen verhütet wird.
  • Die verwendeten leucitischen Gesteine werden vor der Behandlung durch die üblichen magnetischen und hydraulischen Hilfsmittel angereichert, so daß ein Erz gewonnen wird, daß etwa 9o bis 9g Prozent fast reinen Leucit und eine kleine Eisenmenge (etwa 2 bis 3 Prozent) enthält.
  • Dieses angereicherte Erz wird dann in geeigneter Weise zerkleinert, und ihm wird dann das Kali entzogen, indem es mit einer geeigneten Säure behandelt wird, z. B. mit Salzsäure,-um das Chlorid, oder mit Schwefelsäure, um das Sulfat des Kaliums zu gewinnen. Wenn man aber in üblicher Weise verfährt und keine weiteren Maßnahmen trifft, so ist die verbleibende Tonerde wegen der Anwesenheit des Eisens und der Kieselsäure unrein.
  • Gemäß der Erfindung wird dieser Übelstand dadurch vermieden, daß man nicht nur die Konzentration der verwendeten Säure, sondern auch den Feinheitsgrad der zu behandelnden Masse in geeigneter Weise derart wählt, daß man die größtmögliche Menge von Aluminiumsalzen und Kaliumsalzen, aber nur eine möglichst geringe Menge von Kieselsäure in Lösung erhält. Hierzu muß man eine :Menge Säure benutzen, die etwas unterhalb des stöchiometrisch berechneten Wertes liegt. Um, was praktisch von großem Wert ist, konzentrierte Salzlösungen zu erhalten, muß man mit einer kleinen Menge von Säurelösung beginnen, d. h. weniger als in bezug auf die behandelte Gesteinmenge benötigt wird, und dann im Laufe des Verfahrens konzentrierte Säure in dem Maße hinzufügen, wie die Säure durch die Reaktion gebunden wird.
  • Die so erhaltene Lösung wird warm filtriert. Es bleibt auf dem Filter fast die gesamte Kieselsäure zurück, und es läuft durch das Filter eine Lösung, welche Kaliumsalze und Aluminiumsalze und in geringerer Menge Eisensalze nebst Spuren von Kieselsäure enthält.
  • In dieser Lösung wird durch Alkali die vorhandene freie Säure abgesättigt, zweckmäßig durch Kalilauge, wenn man besonders auf die Gewinnung von reinem Kalisalz Wert legt, und man läßt die so von der Säure befreite Lösung, die aber infolge ihres Gehaltes an Eisen-und Aluminiumchlorid noch eine saure Reaktion aufweist, sich langsam absetzen. Auf diese Weise trennt man die noch vorhandenen kleinen Spuren von Kieselsäure, die nach der vorherigen Behandlung verblieben waren, und somit ist die gesamte Menge der Kieselsäure abgeschieden.
  • Die klar gewordene Flüssigkeit wird filtriert, und man hat nun eine Lösung, welche die Salze des Kaliums und des Aluminiums enthält, aber noch unrein ist, weil sie noch Eisensalze enthält, die jetzt noch zu trennen sind.
  • Diese Trennung kann in verschiedener Weise erfolgen, z. B. durch fraktionierte Kristallisation, indem der Unterschied der Löslichkeit von Eisensalzen und Aluminium- und Kalisalzen benutzt wird. Diese Trennung kann auch elektrolytisch bewirkt werden, wobei gleichzeitig die Tonerde gewonnen wird.
  • Der Weg durch fraktionierte Kristallisation ist sehr einfach, denn es genügt, die in der oben beschriebenen Weise erhaltene, von freier Säure befreite Lösung zu konzentrieren. Wurde beispielsweise das Gestein mit Salzsäure behandelt, so daß die Lösung Aluminiumchlorid, Kaliumchlorid und Eisenchlorid enthält, so kristallisieren die beiden erstgenannten Salze aus, und es bleibt in der Lösung das löslichere Eisenchlorid zusammen mit dem nicht auskristallisierten Aluminiumchlorid.
  • Die kristallinische Masse, die aus einem Gemisch von Aluminiumchlorid und Kaliumchiarid besteht, wird von der Flüssigkeit getrennt. Diese Trennung der beiden Salze wird später beschrieben.
  • Die elektrolytische Trennung ist zweckmäßig, gleichviel welche Säure zum Aufschließen des Ausgangsgesteins verwendet wurde, und wird in folgender Weise ausgeführt Die Flüssigkeit, die sich bei der Säurebehandlung des Gesteins ergibt und die Salze der benutzten Säure enthält, wird, wie oben erwähnt, von der noch vorhandenen Säure befreit, damit sich die Kieselsäure abscheidet, und wird dann elektrolysiert mit einer Eisenkathode und einer Anode, die durch die verwendete Säure nicht angegriffen wird (im Falle der Salzsäure Graphitanode, im Falle der Schwefelsäure Bleianode), wobei die Temperatur und die Dichtigkeit in bezug auf die Abscheidung des Eisens günstiger gewählt werden. Es erfolgt erst die Umwandlung des Ferrisalzes in das Ferrosalz und dann kathodische Eisenabscheidung.
  • Der eisenfreie Elektrolyt wird mit ungelöschtem Kalk behandelt, um die Wärme der Hydratbildung zur Erzielung der geeigneten Abscheidungstemperatur der Tonerde zu benutzen. Dieses Verfahren eignet sich zur Behandlung von Flüssigkeiten, die durch die Gesteinsbehandlung mit Säuren gebildet wurden, deren Calciumsalze löslich sind.
  • Die filtrierte tonerdefreie Flüssigkeit wird kristallisiert, wodurch reines Kalisalz gewonnen wird. Ebensogut wie man Säuren, welche in der oben beschriebenen Weise lösliche Kaliumsalze ergeben, anwendet, kann man auch solche anwenden, welche unlösliche ergeben, und doch in ganz ähnlicher Weise verfahren, wenn nur die Behandlung mit ungelöschtem Kalk durch die Behandlung mit einem Alkali, wie nachstehend erläutert, ersetzt wird.
  • Man kann z. B. Ätzkali etwas unter der berechneten Menge zum Fällen der Tonerde benutzen. Man erhält dann schließlich einte Kalisalzlösung, welche zur Trockne gebracht wird. Das Eisen wird in diesem Falle entweder durch irgendein geeignetes Verfahren besonders ausgefällt oder es fällt zusammen mit der Tonerde aus.
  • Benutzt man Ätznatron, so erhält man. nach dem Filtrieren der Tonerde ein Gemisch von Kali- und Natronsalzen der benutzten Säure. Diese Lösung wird in bekannter Weise der fraktionierten Kristallisation: unterworfen.
  • Benutzt man Ammoniak, so entsteht ein Gemisch von Kali- Und Ammonsalzen, das unmittelbar zu landwirtschaftlichen Zwecken benutzt werden kann.
  • Die schließliche Trennung der Tonerde und der Kalisalze kann ebenfalls elektrolytisch erfolgen, indem. man Gefäße mit Diaphragma benutzt, in welchen sich die Tonerde vollkommen abscheidet. Wird in dieser Weise verfahren, so gewinnt man, falls das .Ausgangsgestein: mit Salzsäure behandelt wurde, das Chlor und den Wasserstoff, die während des Elektrolyse frei werden und zur Synthese reiner eisenfreier Säure wiederverwendet werden können, die besonders zur Vorbehandlung des Gesteins vorteilhaft ist. Ausführungsbeispiel.
  • x. Man geht von einem angereicherten leucitischen Gestein folgender Zusammensetzung aus:
    Si02 = 5z,n6 Prozent,
    K20 = 19."4g -
    A12 03 = 2300 -
    Fe203 = 1,62 -
    Ca0 = 1,75 -
    M90 = 0,34 -
    Ein Doppelzentner Gestein wird mit auf kaltem Wege konzentrierter Chlorwasserstoffsäure gewaschen und diese Waschsäure zurückgestellt. Daraufhin wird das gewaschene Gestein mit weiterer, auf die Dichte Z,Z9 konzentrierter Chlorwasserstoffsäure behandelt. Die zum vollständigen Auflösbarmachen der Basen erforderliche Gesamtmenge an Säure würde 156 1 entsprechen. Es werden dagegen 138 1 verwendet, und die Aufschließung erfolgt bei der Temperatur von 7o' bis 8o' C ; daraufhin wird die Flüssigkeit gefiltert und das Wasser des ersten Waschverfahrens bei einer Temperatur von 5o' bis 6o' hinzugesetzt. Auf diese Weise werden im ganzen etwa 200 l einer Lösung folgender Zusammensetzung erlangt
    KCl = 10,4 Prozent,
    FeCl3 = 0,5 -
    AIC13 = 2o,6 -
    Die Lösung wird auf ein Volumen von 1301 herabkonzentriert, dann auf o ° abgekühlt und geschleudert. Auf diese Weise werden etwa 21 kg 98prozentiges KCl abgeschieden.
  • 2. Nachdem das Eisen mittels eines beliebigen Verfahrens (z. B. mittels Elektrolyse zwischen Elektroden aus Aluminium und Kohle) entfernt worden ist, werden der abfiltrierten Flüssigkeit 15o 1 einer Lösung von 35prozentigem KOH zugesetzt. Auf diese Weise fällt beinahe die ganze Tonerde in Form von Hydrat aus, das mittels eines Preßfilters abgeschieden wird. Das Filtrat enthält 281 gr KCl pro Liter und geringere Mengen an Ca-, 141g-, AI-Salzen.
  • 3. Aus der im ersten Abschnitt des Ausführungsbeispiels angeführten Behandlung stammende Flüssigkeiten können nach Abscheidung des Eisens, statt nach Abschnitt 2 der Wirkung von KOH ausgesetzt zu werden, auch zum Zwecke der Abscheidung der Tonerde zum Speisen eines Elektrolysers mit Scheidewand folgender Art verwendet werden Ein kubischer Eisenbehälter von o,8 m Seitenlänge enthält sieben Reihen Graphitanoden, die oben durch eine Zementglocke (zum Auffangen des Chlors) abgestützt und unten in einen Sack aus Asbesttuch eingeschlossen sind. Zwischen den genannten Reihen sind Eisenblechnetze vorgesehen, die derart angeordnet sind, daß die Flüssigkeit eine wechselweise 'Auf- und Abwärtsbewegung ausführen muß. Die Flüssigkeit strömt im Verhältnis von 1 1 bei je 125 Amperestunden, d: h. bei Z25 Ampere muß in i Stunde 1 1 Flüssigkeit durchströmen, und entleert sich aus dem Behälter durch eine Überfallmündung. Das ausgefällte Aluminiumhydroxyd wird durch die Filterpresse abgeschieden, und das Filtrat der Verdampfung oder einer ande ren zur Fällung des KCl geeigneten Behandlung (z. B. der Sättigung HCl) unterworfen, wie dies auch bei dem Filtrat gehandhabt wird, das durch die unter Abschnitt 2 angeführte Behandlung gewonnen wird.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Tonerde und Kalisalzen aus leucitischen Gesteinen, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestein zunächst durch eine Säure aufgeschlossen wird, deren Menge etwas unterhalb der theoretisch für die Bindung des im Gestein vorhandenen Aluminiums und Kaliums in Betracht kommenden liegt, so daß fremde Elemente nur in geringer Menge gelöst werden, zu welchem Zwecke eine kleine Menge der erforderlichen Säurelösung anfänglich angewendet wird, und dann im Laufe des Verfahrens konzentrierte Säure hinzugefügt wird in dem Maße, wie die Säure durch die Reaktion gebunden wird.
DEG54798D 1921-09-10 1921-09-10 Verfahren zur Gewinnung von Tonerde und Kalisalzen aus leucitischen Gesteinen Expired DE426832C (de)

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