DE115677C - - Google Patents

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DE115677C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D3/00Halides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D3/14Purification

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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)
  • Removal Of Specific Substances (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12
Verfahren zur Reinigung"von Salzsoole.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. Mai 1899 ab.
Um die schädliche Wirkung des Gipses beim Eindampfen der Salzsoole, sei es in gewöhnlichen Siedepfannen oder im Vacuum, unschädlich zu machen, kann man entweder die eine Componente, das Calcium, oder die andere, die Schwefelsäure, ausfällen.
Zum Ausfällen des Calciums eignet sich in erster Linie Soda. Da der Kalkgehalt der meisten Soolen nicht unbedeutend ist, so ist eine beträchtliche Menge Soda erforderlich ; in den meisten Fällen würden die Reinigungskosten den Gewinn der wohlfeileren Darstellung des Kochsalzes aufheben.
Es wurde nun gefunden, dafs es nicht erforderlich ist, die Soda als solche zur Soole hinzuzusetzen, sondern es besteht der Vortheil des im Folgenden beschriebenen Verfahrens in der Erzeugung der Soda in der Soole selbst, also ohne Isolirung des Natriumcarbonats.
Beispiel.
Durch Elektrolyse der Soole, d. h. Spaltung eines kleineren Theiles ihres Chlornatriumgehaltes in Chlor und Natrium unter strengem Getrennthalten von Anion und Kathion, wird in dieser die dem Kalkgehalt entsprechende Menge Aetznatron gebildet. Die aufzuwendende Spannung ist innerhalb weiter Grenzen ohne Belang und durchaus nicht an die Zersetzungsspannung irgend welcher gelösten Sulfate und Chloride gebunden, Bedingung ist nur, dafs an der Kathode Natronhydrat gebildet wird, was im Allgemeinen bei einer Spannung, beginnend bei 2 Y2 Volt, stattfindet. Bei dieser Reaction fällt schon der gröfste Theil des Calciums in Form von Aetzkalk aus. Ein kleiner Theil des Calciums bleibt noch in Lösung. Man kann nun entweder filtriren und durch Einleiten von Kohlensäure .(Ofengase) das noch gelöste Calcium im Filtrat zur Ausfällung bringen, oder in die Soole, welche Calciumhydroxyd suspendirt enthält, Kohlensäure einleiten und so sämmtliches suspendirtes Calciumhydroxyd und das noch gelöste Calcium ebenfalls in kohlensaures Calcium überführen. Ein Ueberschufs an Kohlensäure ist wegen Bildung von löslichem doppeltkohlensaurem Kalk zu vermeiden.
Wenn (nach etwa 24 Stunden) der flockige kohlensaure Kalk pulverige Beschaffenheit angenommen hat, wird die Soole durch die Filterpresse gedrückt und behufs Gewinnung von Kochsalz im Vacuum eingedampft.
Das beim Verfahren nebenbei entstehende Chlor kann zu irgend welchen Zwecken verwendet werden.
Da für die Darstellung von Kochsalz im Vacuum Dampf von ioo° bis 1200 erforderlich ist, so erhält man durch Ueberhitzung des Dampfes — im Kessel — und darauf folgende Umsetzung in kinetische Energie letztere auf wohlfeile Weise zur Erzeugung des elektrischen Stromes.
Als Beispiel möge die Reinigung der Soole Schweizerhalle dienen. In einem passenden Gefäfs wurde 1 cbm Soole Schweizerhalle während 10 Stunden einem Strom von 2 bis 4,5 Volt und 230 Ampere ausgesetzt. Die Zersetzungszelle ist so eingerichtet, dafs das am — Pol sich bildende Aetznatron durch ein Diaphragma oder auf andere Weise von dem am -\- Pol gebildeten Chlor getrennt gehalten
wird. Die Anordnung ist z. B. so getroffen, dafs die Kathodenkammer von der zu reinigenden Soole durchflossen wird, und zwar mit einer solchen Geschwindigkeit, dafs eine dem Kalkgehalt der Soole entsprechende bezw. diese übersteigende Menge Aetznatron hier gebildet wird, während die Soole in der Anodenkammer von Zeit zu Zeit erneuert wird; das hier freiwerdende Chlor wird sogleich abgeleitet und z. B. auf Chlorkalk oder chlorsaures Calcium verarbeitet. Darauf wurde Kohlensäure so lange eingeleitet, bis z. B. eine filtrirte Probe weder beim Einleiten von Kohlensäure noch beim Kochen eine Trübung gab.
Die Soole erwies sich alsdann vollständig frei von Calciumsalzen.
Aus vorstehender Beschreibung erhellt ohne Weiteres der grundsätzliche Unterschied zwischen dem vorliegenden und dem in der englischen Patentschrift 15251 vom Jahre 1891 beschriebenen Verfahren, wonach die Soole zur Reinigung mit einem so schwachen Strome elektrolysirt werden soll, dafs die Zerlegung von Chlornatrium ausgeschlossen bleibt; es erscheint vornehmlich die Zerlegung von Sulfaten und Carbonaten ins Auge gefafst zu sein; keine Vorsorge ist getroffen, Kathion und Anion getrennt zu halten und soll vielmehr eine Filtration unter Einwirkung des Stromes erfolgen, um eine Wiederverbindung der Verunreinigungen zu verhüten; die in Lösung gehende Menge Calciumbydroxyd verbleibt in der Soole. Das Verfahren Collins kann also trotz erheblichen Aufwandes an Stromenergie eine nur unvollkommen gereinigte Soole erzielen im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung, welche durch die Zerlegung der geringen, dem Gehalt an Chlorcalciam und Chlormagnesium entsprechenden Kochsalzmenge vorhandene chemische Kräfte ausnutzt unter Aufwand von entsprechend geringer Stromenergie, da deren Nutzeffect durch Vorwiegenbleiben der Hauptmenge Kochsalz im Elektrolyten beträchtlich wird; die Kosten der zur völligen Reinigung schliefslich erforderlichen Kohlensäure werden durch den Gewinn an Chlor aufgewogen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Reinigung von Salzsoole, darin bestehend, dafs man von dem in der Soole enthaltenen Chlornatrium einen kleinen Theil — welcher der vorhandenen Kalkmenge entspricht, oder auch diese übersteigen kann — mittels des elektrischen Stromes in Chlor und Aetznatron spaltet, und vor oder nach dem Filtriren des ausgeschiedenen Aetzkalkes Kohlensäure in die Soole leitet.
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DE (1) DE115677C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6846417B2 (en) 2001-08-21 2005-01-25 Akzo Nobel N.V. Co-retarding agents for preparing purified brine
US7186394B2 (en) 2001-06-19 2007-03-06 Akzo Nobel N.V. Retarding agents for preparing purified brine

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US7186394B2 (en) 2001-06-19 2007-03-06 Akzo Nobel N.V. Retarding agents for preparing purified brine
US6846417B2 (en) 2001-08-21 2005-01-25 Akzo Nobel N.V. Co-retarding agents for preparing purified brine

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