DE70275C - Verfahren zum Bleichen und Desinficiren von Stärke und Stärkemehlen durch Elektrolyse Chloride enthaltenden Wassers - Google Patents

Verfahren zum Bleichen und Desinficiren von Stärke und Stärkemehlen durch Elektrolyse Chloride enthaltenden Wassers

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DE70275C
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starch
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electrolysis
fats
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DENDAT70275D
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E. HERmite in Paris, 45 rue St. Sebastien, und A. DUbosc in Rouen, 2 rue Fontenelle
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
    • C08B30/12Degraded, destructured or non-chemically modified starch, e.g. mechanically, enzymatically or by irradiation; Bleaching of starch

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  • Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Chloride enthaltenden Wassers.
Das Mittel, durch welches das neue Verfahren eine ganze Reihe von technischen Erfolgen in der Herstellung von Stärke anstrebt, ist die Elektrolyse des mit Zusatz eines Chlorsalzes und zweckmä'fsig auch von Alkalien versehenen Wassers.
Die Elektrolyse hat die Reinigung des Wassers und die Bildung von Salzen einer sehr unbeständigen Verbindung von Chlor und Sauerstoff, wahrscheinlich unterchlorigsaurer Salze, zur Folge,. welche Farbstoffe und Gährungserreger zerstören; die Einführung von Alkalien bringt eine Menge Verunreinigungen der Stärke, welche von reinem Wasser nicht gelöst werden, in Lösung und dient zur Ausfällung des schädlichen Kalkes.
Zur Ausführung des Verfahrens setzt man dem Wasser zweckmäfsig eine geringe Menge Seesalz zu und elektrolysirt es hierauf.
An der positiven Elektrode bildet sich eine sauerstoffhaltige Chlorverbindung, an der negativen Aetznatron. Die Umsetzung des Aetznatrons mit dem vorhandenen doppeltkohlensauren Kalk ergiebt einfachkohlensauren Kalk, welcher ausfällt, und Soda in Lösung; die Eisensalze gehen in die Hydröxyde über und fallen gleichfalls aus. Doch mufs man genügende Zeit lassen, wenn aller Kalk ausfallen soll; anderenfalls mufs man etwas Aluminiumchlorid hinzufügen, welches, in gelatinöses Aluminiumhydroxyd verwandelt, ein vorzügliches Klärmittel abgiebt.
Das gereinigte Wasser wird, nachdem eine kleine Menge Alkali, vorzugsweise Soda, zugefügt worden ist, bei dem in bekannter Weise ausgeführten Verfahren des Waschens, Zerreibens und Filtrirens verwendet.
Das Waschen, Zerkleinern und Durchsieben der zubereiteten Kartoffeln geschieht in bekannter Weise. Das kohlensaure Natron er·^ leichtert diese Operationen, indem es die Eiweifsstoffe, die Pektinkörper und die ätherischen OeIe löslich macht. Das elektrolytische Verfahren kommt bei der Verfeinerung der Stärke auch zur Geltung. Hierbei kommt ein Wasser zur Verwendung, welches mit Chlornatrium und Chlormagnesium versetzt ist.
Man setzt eine bestimmte Menge gelatinöser Magnesia, welche durch die Behandlung von Magnesiumchlorid ' mit Aetznatron erhalten ist, zu.
Bekanntlich wird durch die Wirkung des elektrischen Stromes das Magnesiumchlorid und das Wasser zersetzt und durch die Verbindung des Chlors, des Magnesiumchlorids und des Sauerstoffes des Wassers eine unbeständige Sauerstoff-Chlorverbindung gebildet, welche eine stark oxydirende Wirkung besitzt und vielleicht unterchlorigsaure Magnesia ist.
Der freigewordene Wasserstoff und das Magnesium gehen zum negativen Pol; das letztere jedoch zersetzt das Wasser und bildet Magnesia unter Freiwerden von Wasserstoff. Setzt man einer derartigen Flüssigkeit oxydirbare Körper zu, wie solche in der Stärke enthalten sind, so verbindet sich der Sauerstoff mit diesen, während durch Wechselwirkung von

Claims (1)

  1. Chlor, Wasserstoff und Magnesia das ursprüngliche Magnesiumchlorid sich zurückbildet.
    Man hat demnach einen vollständigen Kreislauf von Reactionen, welche sich so lange fortsetzen, als der elektrische Strom in Anwesenheit oxydirbarer Stoffe auf die Lösung einwirkt.
    Bei der Behandlung von Stärke und Stärkemehlen kann man ein directes und ein indirectes Verfahren wählen.
    Bei dem directen Verfahren wird dem in den Raffinirküpen vorhandenen Wasser eine hinreichende Menge Seesalz, Magnesiumchlorid und gelatinöse Magnesia zugesetzt und hierauf, nach tüchtiger Durcharbeitung mit der von dem Filter kommenden Stärke, läfst man dieses Stärkewasser durch den elektrolytischen Apparat gehen.
    Der Strom wirkt auf die Stärke nicht ein, zersetzt jedoch das Magnesiumchlorid und giebt die Veranlassung zum Entstehen der erwähnten Chlorverbindungen.
    Nachdem die Stärke aus dem elektrolytischen Bade auf die Abscheider gebracht ist, schlägt sie sich sehr schnell nieder, da die Einflüsse, welche oft das Niederschlagen der Stärke ver-" zögerten, durch die Elektrolyse beseitigt und die Fette in eine Deckschicht verwandelt sind, welche dem bei der Klärung des Zuckersaftes entstehenden Schaum ähnelt, und kaum nennenswerthe Mengen von Stärke zurückhält.
    Das Abwasser wird gesammelt, da es dieselben Salze wie vorher enthält und daher zu einer neuen Operation Verwendung finden kann. Man setzt ihm eine geringe Menge Soda zu, welche die Bildung von gelatinöser Magnesia und somit eine rasche Klärung verursacht.
    Das indirecte Verfahren besteht darin, dafs zuerst die elektrolytische Lösung gesondert hergestellt wird, und dann später entweder in den Raffinirgefäfsen oder in den Schleudern Verwendung findet.
    Nach beiden Verfahren mufs die Stärke, ehe sie getrocknet wird, einer letzten Waschung unterworfen werden, und dem Waschwasser wird entweder Ammoniak oder unterschwefligsaures Natron zugesetzt, um die Stärke von allen Säurespuren, welche sich noch in der reinen Stärke befinden könnten, zu befreien. Die Fette, welche bei dem oben beschriebenen Verfahren gewonnen werden, sind sterilisirt und daher der Fäulnifs nicht unterworfen; sie können daher ohne Bedenken erst am Ende der Fabrikbetriebszeit (Campagne) verarbeitet werden. Man verfährt mit ihnen wie gewöhnlich, nur ersetzt man das Wasser durch eine elektrolysirte Lösung oder läfst sie nach Zusatz einer passenden Menge Magnesiumchlorids den elektrolytischen Apparat passiren.
    Stammen die Fette aus den gewöhnlichen, zur Herstellung von Stärke angewendeten Verfahren,, so thut man gut, sie zunächst, mit Wasser zu waschen, welches mit kohlensaurem Natron versetzt ist.
    Dieses löst die gebildeten kalkhaltigen Milchsäuresalze und Pektinkörper; nach dieser Waschung unterwirft man sie dem elektrolytischen Verfahren, und zwar lieferte das directe Verfahren bessere Ergebnisse, als 'das indirecte.
    Die Erfolge des neuen Verfahrens sind folgende:
    Der Kalk wird ausgefällt und damit die Bildung unlöslicher kalkhaltiger Verbindungen der Pektinkörper verhindert; die Trennung des Parenchyms und der Eiweifsstoffe von der Stärke wird durch deren Löslichkeit in alkalischen Laugen begünstigt; die Milchsäuregährung und sonstige Gährungen werden sowohl in der grünen Stärke, als auch in den Fetten durch die Sterilisirung des Wassers verhindert; die ätherischen OeIe setzen sich in Gegenwart der Alkalicarbonate in geruchlose, lösliche Körper um oder verwandeln sich durch Aufnahme des freiwerdenden Sauerstoffes in gasförmige Stoffe; die Abwässer enthalten keine Gährungserreger und können landwirthschaftlich benutzt werden ; die unbeständige Chlorsauerstoffverbindung endlich bewirkt hauptsächlich durch den freiwerdenden Sauerstoff eine Bleichung.
    Patenτ-Anspruch:
    Verfahren zum Bleichen und Desinfkiren von Stärke und Stärkemehlen, gekennzeichnet durch die Elektrolyse des in Verwendung genommenen Wassers in Gegenwart eines oder mehrerer Chlorverbindungen (wie Chlornatrium und Chlormagnesium), wobei die Stärke entweder direct mit diesem Wasser gemischt der Wirkung der Elektrolyse ausgesetzt oder mit vorher elektrolysirtem Wasser behandelt werden kann.
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