DE71021C - Reinigung der geschiedenen und saturirten Zuckersäfte durch schwefligsaures Natron - Google Patents

Reinigung der geschiedenen und saturirten Zuckersäfte durch schwefligsaures Natron

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DE71021C
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DENDAT71021D
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Dr. A. RÜMPLER in Tschauchelwitz bei Rothsürben, Reg.-Bez. Breslau
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/08Purification of sugar juices by oxidation or reduction
    • C13B20/10Purification of sugar juices by oxidation or reduction using sulfur dioxide or sulfites

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  • Detergent Compositions (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAM
Bei der Zuckerfabrikation treten oft schwere Betriebsstörungen dadurch ein, dafs die Säfte im Vacuum nicht kochen wollen. Als Ursache für diesen Uebelstand hat man schon lange die in den Säften enthaltenen Kalksalze erkannt, ohne dafs es bisher gelungen wäre, dieselben zu beseitigen. Das neue Verfahren strebt dieses Ziel an und erreicht es fast vollkommen. Es besteht darin, dafs die im Saft enthaltenen Kalksalze durch Zusatz von schwefligsaurem Natron in Natronsalze umgewandelt werden, welche das Kochen und die Kristallisation nicht erschweren.
In der Praxis wird das Verfahren in folgender Weise ausgeführt. Die Rübensäfte werden bis zur Herstellung des Dicksaftes genau so behandelt, wie es bisher Gebrauch war; der Dünnsaft wird mit Kohlensäure oder schwefliger Säure bis zur richtigen Alkalität saturirt, durch Eilterpressen, Kies oder Knochenkohle filtrirt und in Verdampfapparaten zu Dicksaft eingedampft. Wenn nöthig, saturirt man den Dicksaft nochmals und kann ihn, wenn man will, auch nochmals über Kohle gehen lassen, so dafs er nach bisherigen Begriffen zum Verkochen im Vacuum fertig ist. Es wird nun eine Lösung von schwefligsaurem Natron vorräthig gehalten, welche man bereitet, indem man 165 kg beste Ammoniaksoda mit 100 kg comprimirter schwefliger Säure bei Siedehitze in Wasser zu 1 cbm löst. Hat man nun durch Untersuchung im Laboratorium bestimmt , wie viel Gesammtkalk der Dicksaft enthält, so setzt man demselben für jedes Kilogramm Kalk 11,4 1 obiger Flüssigkeit zu, kocht gut durch und läfst den Saft, welcher trübe geworden ist, durch mit Baumwollentüchern überzogene Filterpressen laufen. Die Wirkung des Zusatzes ist oft staunenerregend; schlechte Säfte mit 0,2 bis 0,3 pCt. Kalk, welche fast gar nicht kochen, enthalten nach der Reinigung nur noch 0,03 bis 0,04 pCt. und kochen leichter, als ungereinigte Dicksäfte allerbester Qualität. Der sich ausscheidende schwefligsaure Kalk hat eine dunkle Farbe, während der Saft heller wird. Es scheint daher, dafs bei diesem Verfahren nicht nur eine einfache Umsetzung zwischen Kalk- und Natronsalzen stattfindet, sondern durch den Zusatz auch Veränderungen in den organischen Bestandtheilen des Saftes bewirkt werden.
Das Verfahren kann natürlich noch mannigfach modificirt werden. Anstatt des kohlensauren Natrons kann man zur Herstellung des schwefligsauren Natrons Aetznatron oder doppelkohlensaures Natron anwenden, oder man kann eine Lösung von doppelschwefligsaurem Natron verwenden und das fehlende Natron dem Saft direct zusetzen. Auch könnte man die Ausfällung der Kalksalze schon im Dünnsaft bewirken. Alle diese Modificationen würden aber nur Abänderungen des neuen Verfahrens sein, da bisher noch Niemand schwefligsaures Natron oder dessen Componenten dem Saft zugesetzt hat, in der Absicht, Kalksalze zu beseitigen. Die bisher ausgeübte Saturation mit

Claims (1)

  1. schwefliger Säure hatte nur den Zweck, bei der Scheidung überschüssig zugesetzten Kalk zu entfernen.
    Das patentirte Verfahren ist wesentlich verschieden von dem durch Possoz-Perier vor etwa 30 Jahren erfundenen. Nach letzterem wird roher Rohrzuckersaft ohne Weiteres mit schwefligsauren Salzen, speciell auch mit schwefligsaurem Natron versetzt; es soll dabei durch Einwirkung der (gefundenen) schwefligen Säure auf die organischen Bestandteile des Rohsaftes eine reinigende Wirkung erzielt werden, und zwar wird dieselbe durch Oxydation der schwefligen Säure zu Schwefelsäure erklärt (Stammer, Jahresberichte 1861, S.310). Das patentirte Verfahren setzt eine vorgängige Behandlung des Rohsaftes mit Kalk und Kohlensäure voraus. Dabei werden zwar viele der im Saft enthaltenen Stoffe ausgeschieden, andere aber verbinden sich mit Kalk zu löslichen Kalksalzen und noch andere werden durch Kalk zersetzt, wobei ebenfalls Kalksalze entstehen. Aufserdem findet sich auch kohlensaurer Kalk in den mit Kalk und Kohlensäure behandelten Säften gelöst, da er in Zuckerlösungen ein wenig löslich ist.
    Diese in den Zuckersäften vorhandenen Kalksalze in Natronsalze umzuwandeln, ist der Zweck des neuen Verfahrens. Erst durch Zusatz eines Ueberschusses von schwefligsaurem Natron würden die von Possoz-Perier angenommenen Wirkungen eintreten, während ein solcher Ueberschufs hier schädlich ist und daher vor dem Zusatz des schwefligsauren Natrons die Kalkmenge, welche ausgeschieden werden soll, sorgfältig auf analytischem Wege bestimmt werden mufs.
    Pa τ ε ν τ - A ν s ρ R υ c η :
    Reinigung der mit Kalk und Kohlensäure oder mit Kalk und schwefliger Säure vorbehandelten und von dem Niederschlag abgetrennten Zuckersäfte durch Zusatz von schwefligsaurem Natron oder seinen Componenten.
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