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Herstellung von Bleichlorid-Bleiphosphat Die Erfindung betrifft ein
Verfahren, nach dem es gelingt, aus dem in der Natur vorkommenden Calciumphosphat
Bleichlorid-Bleiphosphat Pb C12 # 3 (P2 0;., # 3 Pb O) herzustellen.
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Erfindungsgemäß wird natürliches Calciumphosphat zerkleinert und,
gegebenenfalls nach vorheriger Abtrennung etwa vorhandenen Calciumcarbonats durch
Salzsäure, ein Bleisalz 'hinzugefügt, durch das eine doppelte Umsetzung zwischen
dem Calciumphosphat und dem Bleisalz bewirkt wird.
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Im Interesse der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens -ist es
vorteilhaft, das Calcium des Phosphats in Calciumchlorid überzuführen, das ausgeschieden
werden kann.` Es empfiehlt sich daher, als Bleisalz Pb C12 oder Bleiglätte bzw.
Bleicarbonat in Gegenwart von Salzsäure zu verwenden. Das ausgefällte Bleiphosphat
kann durch Filtration oder Dekantation leicht von der gebildeten Chlorcalciumlösung
getrennt werden.
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Es kann aber auch ein anderes lösliches Bleisalz verwendet werden
oder ein solches, das wenigstens teilweise in den Reaktionsmitteln löslich ist,
z. B. Bleisulfid oder Bleinitrat oder eine Mischung dieser Salze mit einem der bereits
genannten Salze oder mit Bleiphosphat. Wird Bleinitrat verwendet, so muß man im
Verlaufe des Verfahrens entweder das Calciumnitrat abscheiden bzw. durch Konzentrierung
gewinnen.
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Wenn das in der Natur vorkommende Phosphat keine anderen Calciumsalze
als Tricalciumphosph.at enthält, so besteht die vorbereitende Behandlung in :einer
so weitgehenden mechanischen Zerkleinerung, daß das Material durch ein Sieb mit
rooo Maschen je Quadratzentimeter geht. Das so zerkleinerte Phosphat wird darauf
mit dem Bleisalz behandelt. Wenn z. B. Bleichlorid verwendet wird, so wird dies
in einer so großen Menge angewendet, um das Calcium des behandelten Phosphats vollständig
in Calciumchlorid überzuführen. Ein überschuß von ungefähr 5% von Bleichlorid erleichtert
die Reaktion sehr, ebenso die Hinzufügung einer kleinen Menge von Salzsäure von
2z° B6, z. B. 6% der Menge des durch das Bleichlorid eingeführten Chlors.
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Wenn man ein Bleisalz oder eine Bleiverbindung verwendet, die bei
der Umsetzung für sich ,allein kein lösliches Calciumsalz liefert, so muß man so
viel Salzsäure hinzufügen, daß die eingeführte Chlormenge ausreichend ist, um alles
Calcium in Calciumchlorid
überzuführen. Es ist ferner zweckmäßig,
einen überüchuß voll 6% Chlor über die theoretisch erforderliche Menge vorzusehen.
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Wenn jedoch das als Ausgangsprodukt verwendete natürliche Calciumphosphat
Calciumcarbonat enthält, was bei den meisten natürlichen Phosphaten der Fall ist,
so ist es erforderlich, dieses nach der Zerkleinerung durch Salzsäure umzusetzen.
Hierbei wird so verfahren, daß das natürliche Phosphat mit einer Salzsäuremenge
gerührt wird, die ausreicht, um das Calciumcarbonat in Caldumchlorid überzuführen.
Es kann auch ein kleiner überschuß von Salzsäure verwendet werden. Ohne die Trennung
des Calciumcarbonats würde die Reaktion sehr lange dauern.
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Es ist im übrigen nicht erforderlich, die Abtrennung des Calciumcarbonats
durch Salzsäure und die Behandlung des Phosphats mit dem Bleisalz nacheinander durchzuführen.
Beide Verfahren können vielmehr gleichzeitig ausgeführt werden, indem man das Phosphat,
die Salzsäure und das Bleisalz während eines Zeitraumes, der, entsprechend dem ÜberschuB
der Salzsäure, zwischen i und 30 Stunden liegt, miteinander verrührt.
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Um eine vollständige Umsetzung zu erzielen, wird zweckmäßig jeder
überschuß an Salzsäure in der Lösung gegen Ende der Ausfällung des Bleiphosphats
vermieden. Dies kann z. B. durch Zufügung von Kalk oder Calciumcarbonat gegen Ende
der Reaktion erzielt werden.
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Die Umsetzung findet bereits in der Kälte statt. Es ist jedoch zweckmäßig,
auf 6o bis ioo° oder selbst auf über ioo° im Autoklauen zu erwärmen.
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Zweckmäßig wird in Gegenwart eines geringen Überschusses von Calciumphosphat
gearbeitet, da auf diese Weise die Bleiverluste außerordentlich gering sind. Wenn
etwas Blei in den Mutterlaugen verblieben ist, so genügt es, eine geringe Menge
einer Lösung von. natürlichem Phosphat in Salzsäure hinzuzufügen, um es als Bleiphosphat
zu fällen. Man kann das Blei ferner auch durch Schwefelwasserstoff ausfällen. Man
erhält dann Bleisulfid, aus dem das Oxyd oder Chlorid in bekannter Weise gewonnen
werden kann. -Ebenso kann ein geringer überschuß von Kalk oder Calciumcarbonat hinzugefügt
werden, der gleichzeitig Phosphor und Blei fällt.
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Man trennt den erhaltenen Niederschlag durch Filtration oder Dekantation
von den Mutterlaugen. Der Niederschlag besteht aus Bleichlorid-Bleiphosphat, das
der Formel Pb C12 . 3 (P2 05 . 3 Pb O) entspricht. Er kann unter Umständen durch
eine geringe Menge von Tricalciumphosphat verunreinigt sein. Er enthält ferner noch
die unlöslichen Bestandteile des umgesetzten Phosphats, wie Kieselsäure :und organische
Bestandteile.
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Dieser Niederschlag kann z. B. verwendet werden, um Phosphorsäure
oder Phosphate zu gewinnen. Beispiel i Natürliches Calciumphosphat in einer Menge,
die 5o kg P2 05 # 3 Ca O entspricht, wird fein zerkleinert und i 5o kg Pb C12 hinzugefügt.
Dies entspricht ungefähr dem Verhältnis 3 Moleküle P205 auf j e i o Moleküle Pb
Cl.. Die Mischung wird in 1200 1 Wasser suspendiert und unter Umrühren. mit einem
Luft-. Strom 30 Stunden auf ioo° .erhitzt. Der gewaschene und getrocknete Niederschlag
enthält: 73,1% Pb, 2,8% Cl, 1q;9% P205 sowie Spuren Ca. Dies entspricht ungefähr
der Formel Pb C12 # 3 (P2 05 # 3 Pb O). Das Filtrat enthält kein P2O5. Dasselbe
Ergebnis wurde bei Versuchen erzielt, bei denen Bleiglätte angewendet wurde. Beispiel
2 In 90o 1 wäßriger Salzsäure, die 32, 5 g H Cl je Liter enthält, werden ioo kg
technisches Bleihydroxyd, das 82% Blei enthält, und 51 kg fein zerkleinertes marokkanisches
Phosphat mit einem Gehalt von 33 % P2 05 suspendiert. Unter kräftigem Rühren wird
io Stunden bei einer Temperatur von -ungefähr i oo° erhitzt.
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Man erhält so einen Niederschlag von Bleichloridphosphat mit einem
Trockengewicht von 120 kg -und einem Gehalt von ungefähr 70% Pb und i6,5% P205.