DE539929C - Nutzbarmachung der Kohlensaeure aus Koksofengasen - Google Patents

Nutzbarmachung der Kohlensaeure aus Koksofengasen

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DE539929C
DE539929C DEB137596D DEB0137596D DE539929C DE 539929 C DE539929 C DE 539929C DE B137596 D DEB137596 D DE B137596D DE B0137596 D DEB0137596 D DE B0137596D DE 539929 C DE539929 C DE 539929C
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coke oven
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carbonic acid
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DEB137596D
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Dr Georg Fischer
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CONCORDIA BERGBAU AKT GES
JEGOR J BRONN
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CONCORDIA BERGBAU AKT GES
JEGOR J BRONN
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Nutzbarmachung der Kohlensäure aus Koksofengasen Bei der Verarbeitung der Koksofengase nach dem Tiefkühlverfahren zwecks Zerlegung der Koksofengase in einzelne Komponenten oder Komponentengruppen ist es erforderlich, die Kohlensäure so weitgehend wie möglich zu entfernen, da sonst Verstopfungen der tief gekühlten Apparatenteile eintreten.
  • Diese Entfernung der Kohlensäure geschieht gewöhnlich durch Waschen der komprimierten Gase mit Wasser unter Druck. Auch sind Vorschläge bekannt, die Kohlensäure durch Waschen mit ammoniakhaltigem Wasser an Ammoniak zu binden. Dies gelingt in befriedigendem :Maße jedoch nur dann, wenn ein erheblicher L`berschuß an Ammoniak dauernd eingehalten wird. Man erhält hierbei ammoniakalische Lösungen von Ammoniumcarbonat,welche zur Oberführung in verwertbare Form (Ammoniumsulfat oder andere handelsübliche Salze) mit der verhältnismäßig kostspieligen Schwefelsäure oder mit anderen Säuren behandelt werden müssen, wobei die Kohlensäure ins Freie entweicht.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren wird in der Weise gearbeitet, daß man die Koksofengase mit Lösungen von Chlorcalcium (Abwässer der Sodafabriken), welche mit Ammoniak versetzt wurden, behandelt.
  • Hierbei spielen sich zwei Reaktionen ab I. 2 NH3 -f- H,0 + CO, = (NH4)1 C03, Il. (NH4)3C03+CaC1,=zNH4Cl+CaC03. Das so entstandene Chlorammonium wird durch Abfiltrieren oder Zentrifugieren von dem gefällten Calciumcarbonat leicht getrennt, und beide Bestandteile können für sich verwertet werden. Es hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, das gesamte Reaktionsgemisch unter Beobachtung der bekannten Vorsichtsmaßregeln zur Trockne zu bringen, wobei man einen vorzüglichen Mischdünger erhält, welcher drei Pflanzennährstoffe aufweist, und zwar Ammoniak, Kalk und Kohlensäure.
  • An Stelle der Chlorcalciumlaugen kann man leicht lösliche Magnesiumsalze, wie Magnesiumchlorid oder Magnesiumsulfat, benutzen, wobei man Gemische von Magnesiumcarbonat mit Ammoniumchlorid bzw. Ammoniumsulfat erhält.
  • Die Reaktion läßt sich bei gewöhnlichem wie bei erhöhtem Druck und bei gewöhnlicher Temperatur durchführen.
  • Es empfiehlt sich, hinter den Waschvorrichtungen, welche mit den ammoniakalisch gemachten Lösungen der Erdalkalisalze beschickt sind, noch einen Waschturm vorzusehen, der nur mit den Lösungen von Erdalkalisalzen beschickt wird, und welcher den Zweck hat, die geringen Mengen der durch die Koksofengase mitgerissenen Ammoniakdämpfe zurückzuhalten.
  • Die in solcher Weise zu behandelnden Koksofengase brauchen vorher in der Nebenproduktgewinnung der sonst üblichen Ammoniakauswaschung nicht unterzogen zu werden, es ist nur die Menge des der- Chlorcalciumlauge bzw. den Koksofengasen zuzuführenden Ammoniaks entsprechend geringer zu bemessen, und zwar so, daß die Gesamtmenge des in den Koksofengasen enthaltenen und des zugesetzten Ammoniaks dem Kohlensäuregehalt der Koksofengase entspricht.
  • Es sind bereits Vorschläge bekannt geworden, die Koksofengase zwecks Gewinnung des in ihnen enthaltenen Ammoniaks mit Lösungen von Calciumsulfat (Gips) zu behandeln, wobei man verdünnte Ammonsulfatlösungen und etwas Calciumcarbonat erhält. Da die Koksofengase in der Regel sehr viel mehr Kohlensäure (nicht nur prozentual, sondern auch äquivalentmäßig) als Ammoniak mitführen, so kann hierbei nur ein kleiner Bruchteil der in den Koksofengasen enthaltenen Kohlensäure abgeschieden werden. Außerdem sind die dabei entstehenden Ammonsulfatlösungen sehr stark verdünnt, weil man infolge der sehr geringen Löslichkeit des Gipses mit entsprechend verdünnten Lösungen von Calciumsulfat arbeiten muß.
  • Schon Walther Feld hat, übrigens vorgeschlagen, um einerseits das Ammoniak aus dem Leuchtgas zu gewinnen und anderseits um das Leuchtgas heizkräftiger zu machen, es mit Lösungen von Chlornatrium, Chlormagnesium oder auch Chlorcalcium zu waschen, woraufhin aus den entstehenden Reaktionsprodukten das Ammoniak durch Abtreiben in Freiheit gesetzt wird.
  • Bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung handelt es sich einerseits um die völlige Entfernung der Kohlensäure aus den Koksofengasen, da bei der hierauf folgenden Zerlegung der letzteren durch Tiefkühlung jeder im Gase verbleibende noch so geringe Rest der Kohlensäure auf die Dauer zur Verstopfung der Gaszerlegungsapparate führt. Andererseits handelt es sich bei der vorliegenden Arbeitsweise um die gemeinsame Verwertung der bei der Entfernung der Kohlensäure entstehenden Verbindungen, z. B. Ammoniumchlorid und Calciurncarbonat, als Mischdünger.
  • Noch bis in die letzten Jahre war man der Ansicht, daß eine Mischung von Calciumcarbonat mit Ammonsalzen unzweckmäßig sei, da man annahm, daß hierbei. Ainmoniakverluste beim Lagern unvermeidlich seien. Auf den bekannten sternförmigen Tafeln über die Mischbarkeit der einzelnen Düngerarten heißt es z. B. in bezug auf salzsaures Ammoniak und Mergel bzw. Düngekalke, daß diese Stoffe überhaupt nicht gemischt werden dürfen.
  • In der Wirklichkeit hat es sich aber herausgestellt, daß Gemische von Chlorammonium mit Calciumcarbonat auch bei langem Lagern und auch beim Ausstreuen keine Ammoniakverluste aufweisen. Ferner ergab es sich, daß bei Bodenarten, welche zum Sauerwerden neigen, die Säureionen der Ammonsalze durch das Calciumcarbonat der Mischdünger unschädlich gemacht werden, wobei die innerhalb der Bodenkrume bei solcher Umsetzung frei werdende Kohlensäure nach jeder Richtung hin sich günstig auswirkt.
  • Die große wirtschaftliche Bedeutung des vorliegenden Verfahrens besteht darin, daß es gestattet, Ammoniak vermittels der in den Gasen enthaltenen sonst wertlosen Kohlensäure und der nicht nur wertlosen, sondern lästigen Chlorcalciumlauge (von den Sodafabriken) oder Magnesiumlauge (von den Kaliwerken) in hochwertige Ammoniakverbindungen ohne Benutzung kostspieliger freier Säure überzuführen.
  • Wie Koksofengase, können auch andere kohlensäurehaltigen Gase, wie z. B. Generatorgase, Schwelgase, Verbrennungsgase, Lichtgase, von ihrem Kohlensäuregehalt nach dem gleichen Verfahren befreit werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Nutzbarmachung der Kohlensäure aus Koksofengasen, dadurch gekennzeichnet, daß ein in bekannter Weise durch die Behandlung von Koksofengasen mit Chlorcalciumlösungen (Abwässer der Ammoniaksodafabrikation), weiche mit Ammoniak versetzt wurden, entstandenes und getrocknetes Gemisch von Ammoniumchlorid und Calciumcarbonat als Mischdünger verwendet wird. z. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch den an sich bekannten Ersatz der Chlorcalciumlösungen durch Lösungen leicht löslicher Magnesiumsalze (Abwässer der Kalifabriken).
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