DE138172C - - Google Patents

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DE138172C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D3/00Halides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D3/14Purification
    • C01D3/16Purification by precipitation or adsorption

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Kochsalz aus Soole unter Entgypsung vor dem Eindampfen durch Fällung des Gypses als Calciumcarbonat. Sie besteht in einem Verfahren, welches ermöglicht, diese Entgypsung in vortheilhafter Weise mittels Ammoniumcarbonats auszuführen, indem es gelungen ist, aus dem entstehenden und in der Mutterlauge enthaltenen Ammonsulfat das Ammoncarbonat in einfacher und billiger "Weise zu regeneriren.
Bekanntlich ist bereits in Lunge's Handbuch der Sodafabrikation, 2. Auflage, Bd. III, Seite 22 vorgeschlagen worden, die zur Ammoniaksodafabrikation zu verwendende Soole unter Fällung der Magnesiumsalze durch Aetzkalk mittels Ammoncarbönat zu entgypsen, dessen Ammongehalt bei der späteren Destillation der Laugen mit Kalk wieder gewonnen wird. Es liegt auf der Hand, dafs dieser Weg der Wiedergewinnung des Entgypsungsmittels für die Kochsalzgewinnung ein viel zu kostspieliger ist.
Es wurde nun gefunden, dafs im Gegensatz zum Natriumsulfat, dessen Umwandlung in Natriumcarbonat durch Behandlung mit Aetzkalk und darauf folgend mit Kohlensäure nur in Gegenwart eines grofsen Ueberschusses an Sulfat möglich ist, wodurch sich die Entgypsung der Soole durch Natriumcarbonat unter Regenerirung des letzteren aus dem gebildeten Natriumsulfat wegen erheblicher Steigerung der Verkrustungsfähigkeit der Soole u. s, w. verbietet, das Ammoniumsulfat sich durch Behandlung mit Aetzkalk und darauf folgend mit Kohlensäure, ohne dafs ein Sulfatüberschufs erforderlich ist, also leicht und billig in Ammoncarbönat überführen läfst.
Aus der Natur der Soole als einer Gemischlösung erfordert die Erfindung als nothwendige Vorbedingung und dadurch einheitlich mit ihr verknüpft, dafs ein eventueller Gehalt der Soole an Bestandtheilen, welche früher bezw. leichter als Ammoniumsulfat durch Aetzkalk angegriffen werden, wie Magnesiumsulfat, und Verbindungen, die sich mit Ammonsulfat umsetzen, wie die Halogenverbindungen des Magnesiums und Calciums, unschädlich gemacht werden. Dies wird durch die an sich bekannte Fällung des Magnesiumsulfats als Hydroxyd durch Aetzkalk und die Umsetzung der genannten Halogenverbindungen mittels Natriumsulfats in Sulfate und Kochsalz erzielt (vergl. z. B. Muspratt, 4. Auflage, Bd. VI, Spalten 636 bis 639).
In Ausführung der Erfindung hat man zunächst festzustellen, ob die Soole aufser Gyps andere Sulfate oder Calciumverbindungen bezw. Magnesiumverbindungen enthält. Von diesen werden die leicht löslichen Kalk- und Magnesiumsalze, sofern sie nicht als Sulfate vorhanden sind, durch Zusatz einer äquivalenten Menge Natriumsulfat zu Chlornatrium und Magnesiumsulfat bezw. Calciumsulfat (Gyps) umgesetzt. Letzteres fällt aus, da jede natürlich vorkommende Soole bereits mit Gyps gesättigt ist.
Alsdann wird, falls die Soole magnesiumhaltig ist, eine dem gefundenen Magnesium-
gehalt .entsprechende Menge Aetzkalk in gelöschtem Zustande zugesetzt, wodurch die Magnesiumsalze in unlösliches Magnesiumhydroxyd umgewandelt werden, das ausfällt — unter Bildung von Calciumsulfat —, welches ebenfalls ausfällt. Die Reihenfolge dieser beiden Reactionen ist nebensächlich, auch können beide gleichzeitig ausgeführt werden. Auf jeden Fall resultirt eine gypsgesättigte Soole. Dieser wird nun kohlensaures Ammoniak in einer Menge zugesetzt, welche dem Calciumgehalte der Soole entspricht, und dadurch sämmtliches Calcium als kohlensaures Calcium ausgefällt, während das Ammoniak als schwefelsaures Salz (Ammoniumsulfat) in der Soole gelöst bleibt.
Letztere wird nun eingedampft oder vielmehr concentrirt, bis etwa 85 pCt. des ursprünglichen Volumens verdampft sind und eine dementsprecbende Menge Salz ausgeschieden ist. Das Salz wird centrifugirt und in der Centrifuge ausgewaschen.
In der Mutterlauge, welche etwa 1 5 pCt. der ursprünglichen Soolemenge darstellt, befindet sich sämmtliches Ammoniaksalz; sie wird zu einer neuen Portion frischer Soole zugesetzt, welche mit so viel Kalk in gelöschtem Zustande behandelt wird, als ihrem Gehalt an Magnesiumsalzen, Bicarbonaten, schweren Metallsalzen und freier Kohlensäure entspricht, plus einer Kalkmenge, welche mit dem Ammoniakgehalt correspondirt. Selbstverständlich wird auch hier wieder mit der erforderlichen Menge Natriumsulfat behandelt, falls aufser Gyps andere Kalksalze in der Soole vorhanden sind oder sich durch die Einwirkung des Aetzkalkes bilden können. Nach mehrstündigem Rühren enthält die Soole: Kochsalz, Gyps und freies Ammoniak, letzteres entsprechend der Menge Gyps. Die Soole wird filtrirt und mit Kohlensäure (gereinigten Ofengasen) behandelt, bis eine Probe weder beim Einleiten von Kohlensäure noch beim Kochen eine Fällung von kohlensaurem Kalk giebt. Sie ist dann gänzlich kalkfrei und wird eingedampft unter nachheriger Benutzung der Mutterlauge, wie oben beschrieben.
Auf diese Weise gelingt es unter einmaliger Anschaffung von Ammoniaksalz und steter Anschaffung von Kalk unbegrenzte Mengen Soole behufs Gewinnung von Kochsalz von Gyps und Magnesiumsalz zu reinigen. Selbstverständlich kann man an Stelle der erstmaligen Anwendung von kohlensaurem Ammoniak auch ein anderes Ammoniaksalz, z. B. (NHJ2SO1, nehmen und dieses durch Kalk und Kohlensäure in kohlensaures Ammoniak überführen, welches dann (wie dieses bei der Verwendung von Mutterlauge beschrieben ist) kalkfällend wirkt.
Als Beispiel diene die Gewinnung von Kochsalz aus der Soole von Schweizerhalle, in welchem Beispiel die Reinigung unter Anwendung von Ammoniumsulfat durchgeführt ist.
250 cbm Soole werden mit 772 kg gebranntem Kalk versetzt, von denen 135 kg zur Fällung von Magnesiumsalz, Calciumbicarbonat und freier Kohlensäure und 637 kg zur Umsetzung der gleichzeitig zugesetzten 1500 kg Ammoniumsulfat dienen.
Nach einigen Stunden Rührens wird absitzen gelassen und die Soole filtrirt. Dann wird sie mit Kohlensäure behandelt, bis eine Probe weder beim weiteren Einleiten noch beim Kochen eine Fällung abgiebt.
Die von kohlensaurem Kalk abfiltrirte Soole wird bis auf etwa 40 cbm eingedampft und die Mutterlauge, welche nunmehr etwa 37 kg Ammoniumsulfat per Cubikmeter enthält, an Stelle von schwefelsaurem Ammoniak mit frischer Soole und Kalk zusammengebracht.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung von Kochsalz aus Soole unter Benutzung von Ammoniumcarbonat zum Entgypsen der Soole vor dem Eindampfen, dadurch gekennzeichnet, dafs man zwecks Regenerirung und Wiederverwendung des Entgypsungsmittels die. nach dem Verdampfen der entgypsten Soole verbleibende, Ammoniumsulfat enthaltende Mutterlauge zugleich mit Kalk zu einer neuen Portion frischer Soole zusetzt und Kohlensäure in diese einleitet, wobei gleichzeitig oder vorher Magnesiumsalze durch Kalk in unlösliches Magnesiahydrat übergeführt und leichtlösliche Kalksalze, sei es, dafs diese bereits von vornherein in der Soole vorhanden sind oder durch die Einwirkung des Kalkes entstanden sind, durch Zusatz einer äquivalenten Menge Natriumsulfat in Gyps und das entsprechende Natriumsalz umgewandelt werden.
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