DE15493C - Verfahren zur Darstellung chlorsaurer Salze - Google Patents

Verfahren zur Darstellung chlorsaurer Salze

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DE15493C
DE15493C DENDAT15493D DE15493DA DE15493C DE 15493 C DE15493 C DE 15493C DE NDAT15493 D DENDAT15493 D DE NDAT15493D DE 15493D A DE15493D A DE 15493DA DE 15493 C DE15493 C DE 15493C
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calcium chloride
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chloride
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DENDAT15493D
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A. R. PECHINEY & Co. in Salindres
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B11/00Oxides or oxyacids of halogens; Salts thereof
    • C01B11/12Chloric acid
    • C01B11/14Chlorates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Das bisherige Verfahren der industriellen Gewinnung von chlorsaurem Kali besteht darin, dafs man Chlor im Ueberschufs auf in Wasser vertheiltes Kalkhydrat einwirken läfst. Nach und nach löst der Kalk sich auf, und wenn die Reaction beendet ist, so hat man eine Lösung, welche theoretisch auf 1 Molecül chlorsauren Kalk 5 Molecule Chlorcalcium enthalten sollte, die indessen erfahrungsmäfsig von letzterem Salze stets eine gröfsere Menge, bis zu 5,5 bis 6 Molecule, enthält. In der so gewonnenen Lösung löst man dann eine dem darin enthaltenen chlorsauren Kalk äquivalente Menge von Chlorkalium.
In manchen chemischen Fabriken wird das Chlorkalium früher in Anwendung gebracht; man löst es in demselben Wasser, das den Kalk aufgelöst enthält, und zwar bevor man das Chlor zur Einwirkung bringt. Das Endresultat ist indessen in beiden Fällen das gleiche. Durch Eindampfen wird die Lösung bis zu einem passenden Grade concentrirt, und es scheidet sich beim Erkalten das chlorsaure Kali durch Krystallisation ab. Eine gewisse Menge chlorsauren Kalis bleibt in der Mutterlauge gelöst.
Es empfiehlt sich nun nicht, diese Mutterlauge von neuem zu concentriren, um durch Erkaltenlassen das chlorsaure Kali krystallinisch auszuscheiden, weil diese Mutterlauge eine unverhältnifsmäfsig grofse Menge von Chlorcalcium enthält, das in grofsen Massen gleichzeitig neben der geringen Quantität chlorsauren Kalis krystallinisch sich absetzen würde. Aus diesem Grunde läfst man das vorher nicht gewonnene chlorsaure Kali mit der Mutterlauge fortfliefsen.
Das neue Verfahren zielt darauf hin, diesen Verlust in beträchtlichem Mafse zu verringern.
Dies Verfahren besteht darin, dafs wir aus einer gegebenen, chlorsauren Kalk und Chlorcalcium enthaltenden Lösung, der aber noch nicht Chlorkalium zugesetzt worden ist, vorerst die hauptsächlichsten Mengen Chlorcalcium ausscheiden. Wir schlagen hierbei zwei Wege ein, von denen man den einen oder den anderen, oder auch beide nach einander benutzen kann.
i. Concentriren der Lösung von chlorsaurem Calcium und Chlorcalcium zum Auskrystallisiren des letzteren.
Nach dem ersten Verfahren concentriren wir die Lösung, die, wie bereits erwähnt, auf 1 Molecül chlorsauren Kalk 5,5 bis 6 Molecule Chlorcalcium enthält, sehr stark und lassen sie darauf erkalten. Es krystallisirt sich dann Chlorcalcium heraus, das man von der Mutterlauge durch Abfiltriren, namentlich mit Benutzung einer Centrifuge, trennen kann.. Hat man die Lösung nicht zu stark concentrirt und ist die Temperatur beim' Erkalten eine nicht zu geringe geworden, so enthält das auf dem Filter oder in der Centrifuge zurückbleibende krystallisirte Chlorcalcium nur sehr geringe Mengen von chlorsaurem Kalk.
Verfährt man in der in folgendem bezeichneten Weise und unter den nachstehend genannten Bedingungen, so erhält man die folgenden Resultate:
I. Eine Lösung, welche auf 1 Molecül chlorsauren Kalk 5,6 Molecule Chlorcalcium enthält
und 250B. zeigt, wird durch Kochen bis auf 48 ° B. concentrirt; man läfst sie dann bis auf 10 ° C erkalten.- Dadurch findet ein reiches Auskrystallisiren von Chlorcalcium statt.
Man bringt alsdann die krystallisirte Masse in eine Centrifuge und in letzterer bleiben hierbei Krystalle von Chlorcalcium zurück, die nur noch sehr geringe Quantitäten von chlorsaurem Kalk enthalten. Die Menge des ausgeschiedenen Chlorcalciums ist eine derartige, dafs die aus der Centrifuge abfliefsende Lösung nicht mehr als ungefähr 1,2 Molecül Chlorcalcium auf 1 Molecül chlorsauren Kalk enthält.
2. Zusatz von Kalk zu der Lösung von chlorsaurem Calcium und Chlorcalcium.
Man vermischt Kalk mit dem Chlorcalcium, das in Folge der Einwirkung des Chlors auf Kalk in einer Lösung enthalten ist. Die Menge des dieser Lösung zugesetzten Kalks soll auf ι Molecül Chlorcalcium etwa 3 Molecule betragen. Man erhitzt die Flüssigkeit behufs Beendigung der Bildung basischer Chlorüre und läfst sie darauf erkalten. Die basischen Chlorüre bleiben als krystallinischer Satz zurück, den man von der Lösung mit Hülfe der bekannten Mittel, als Centrifugen, Filterpressen, Druckpressen u. s. w., trennt, und es bleibt dann der chlorsaure Kalk in der auf diese Weise von einem ansehnlichen Theile des in ihr enthaltenen Chlorcalciums befreiten Lösung.
So wird eine Lösung, die auf 1 Molecül chlorsauren Kalk 5,6 Molecule Chlorcalcium enthält und 250B. zeigt, auf 1 Molecül des in ihr enthaltenen Chlorcalciums mit 3 Molecülen Kalkhydrat versetzt. Man erhitzt das Gemisch bis auf 80 ° C. und läfst es gleich darauf erkalten. Dadurch bildet sich eine Menge von basischen Calciumchlorüren, die mit dem Kalk im Ueberschufs vermischt sind. Man scheidet sodann die Flüssigkeit ab und diese enthält dann nur noch auf 1 Molecül chlorsauren Kalk ungefähr 2 Molecule Chlorcalcium.
Die beiden vorbeschriebenen Modificationen unserer Methode zur Verminderung der in den rohen Chlorkalklösungen enthaltenen Menge von Chlorcalcium können nach einander angewendet, werden, um eine vollkommenere Ausscheidung des Chlorcalciums zu erzielen, als solche bei Anwendung nur der einen der beiden Modificationen stattfindet. Hierbei verfährt man wie folgt: .
Man erhält zunächst durch einfaches Concentriren und Auskrystallisirenlassen eine Lösung, welche auf 1 Molecül chlorsauren Kalk nicht mehr als ungefähr 1,2 Molecül Chlorcalcium enthält. Zu dieser Lösung setzt man auf je ι Molecül Chlorcalcium 3 Molecule Kalkhydrat in Pulverform zugleich mit einer gewissen Menge von Wasser hinzu, das zur Bildung basischer Chlorürhydrate nothwendig ist.
Nun erhitzt man die Masse bis auf ungefähr 80 ° C. und läfst sie erkalten, wobei sich eine neue Menge von Chlorcalcium als basisches Chlorid ausscheidet, so dafs hiernach in der Lösung auf 1 Molecül chlorsauren Kalk nur noch ungefähr 0,3 Molecül Chlorcalcium verbleibt.
Die hierbei gewonnene krystallinische Masse von basischen Chloriden, die noch ziemliche Mengen chlorsauren Kalk enthält, wird mit einer hinreichenden Quantität warmen Wassers behandelt, um die basischen Chloride zu zersetzen. Es findet hierbei eine Abscheidung des Kalkes statt und resultirt eine Lösung, welche das Calciumchlorid und chlorsauren Kalk enthält. Man scheidet durch wiederholten Wasserzusatz, Abgiefsen u. s. w. den Kalk aus. Dann werden die so erhaltenen Lösungen von neuem eingedampft, um das Chlorcalcium auszuscheiden und die Lösung an chlorsaurem Kalk anzureichern. Den Kalk kann man zu verschiedenen Zwecken, namentlich aber zur Darstellung des chlorsauren Kalks wieder verwenden.
Wenn man diese so angereicherten Lösungen chlorsauren Kalks in der hergebrachten Weise mit Chlorkalium behandelt, so lassen sie eine erheblich gröfsere Menge von chlorsaurem Kali auskrystallisiren, als wenn sie auf 1 Molecül chlorsauren Kalk 5,5 bis 6 Molecule Chlorcalcium enthalten.
Zur Herstellung von chlorsaurem Natron werden die wie oben erhaltenen Lösungen von chlorsaurem Kalk mit einer der Menge des darin enthaltenen Kalks äquivalenten Menge von schwefelsaurem Natron versetzt. Es findet dann eine sofortige Bildung von schwefelsaurem Kalk statt, den man durch Filtriren von der Lösung ausscheidet. In die Lösung bringt man eine hinreichende Quantität kohlensauren Natrons, um den noch in Lösung vorhandenen Kalk auszuscheiden.
Hierauf dampft man die rückständige Lösung ein. Während des Eindampfens setzt sich Chlornatrium ab. Hat durch das Kochen die Lösung 44 ° B. erreicht, so läfst man sie krystallisiren. Das sich dabei absetzende Salz mufs sofort gewaschen werden, um das ihm noch anhaftende chlorsaure Natron zu gewinnen.
Entsprechend werden auch andere chlorsaure Salze durch doppelte Zersetzung hergestellt.

Claims (1)

  1. P ATENT-Ansprüche:
    i. Das beschriebene Verfahren der Anreicherung der industriell gewonnenen Lösungen chlorsauren Kalks durch Ausscheiden grofser Mengen des darin enthaltenen Chlorcalciums,
    entweder durch Goncentriren und Auskrystallisirenlassen der Lösung, oder durch Umwandlung des Chlorcalciums in basische Chloride, oder auch durch hinter einander stattfindende Anwendung beider Verfahrungsweisen.
    Anwendung der auf diese Weise angereicherten Lösungen mit bedeutendem Gehalt an chlorsaurem Kalk, entweder zur Darstellung von chlorsaurem Kalk selbst oder auch von anderen chlorsauren Salzen, wie z. B. von chlorsaurem Kali, Natron, Baryt etc.
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