DE367831C - Verfahren zur Aufarbeitung kieserit- und kochsalzhaltiger Loeserueckstaende der Chlorkaliumfabrikation - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung kieserit- und kochsalzhaltiger Loeserueckstaende der Chlorkaliumfabrikation

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DE367831C
DE367831C DEI20998D DEI0020998D DE367831C DE 367831 C DE367831 C DE 367831C DE I20998 D DEI20998 D DE I20998D DE I0020998 D DEI0020998 D DE I0020998D DE 367831 C DE367831 C DE 367831C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D3/00Halides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D3/04Chlorides
    • C01D3/08Preparation by working up natural or industrial salt mixtures or siliceous minerals

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Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung kieserit- und kochsalzhaltiger Löserückstände der Chlorkaliumfabrikation. Bei der Verarbeitung von Carnallit auf Chlorkalium entfallen große Mengen von Löserückstand, der im wesentlichen aus Steinsalz und Kieserit besteht. Bisher wanderte dieser Rückstand mangels einer passenden Verwendungsmöglichkeit in vielen Fabriken entweder als Versatz in die Grube zurück oder als lästiges Abfallprodukt auf die Rückstandshalde. Beide Komponenten gingen also nicht nur unserer Volkswirtschaft verloren, sie verursachten sogar noch erhebliche unproduktive Arbeit und Kosten.
  • Neuerdings, nachdem man die Bedeutung der Magnesiasalze als Düngemittel besser würdigen lernte, beabsichtigt man, als einen teilweisen Ersatz von schwefelsaurer Kalimagnesia einen Mischdünger herzustellen, indem man den Kalisalzen als Träger der Magnesia das schwefelsaure Salz in Form von Kieserit mechanisch beimengt, und strebt daher .die Gewinnung des Kieserits in größerem Umfange wie bisher an, wo sein Wert hauptsächlich darauf beruhte, daß er die Grundlage bildete zur Fabrikation von Bittersalz, Glaubersalz, schwefelsaurer Kalimagnesia, schwefelsaurem Kali usw.
  • Seit langer Zeit hat man da, wo es angängig war, den Kieserit durch Behandeln des Löserückstandes mit großen Wassermengen gewonnen. Naturgemäß` ging dabei, das Steinsalz zum weitaus größten Teil in Lösung und war als verloren zu betrachten, denn diese Salzwässer wurden als Abwässer in die Flußläufe abgelassen. Die Werke bedurften deshalb einer behördlichen Genehmigung, die im Laufe der Zeit immer schwieriger zu erlangen war.
  • Mit der Ausdehnung, der fabrikato:rischen Verarbeitung der Rohsalze trat diese Versalzung, der Flüsse in stärkere Erscheinung und zwang die Industrie auf Mittel zu sinnen, die Menge der Effluvien möglichst einzuschränken #b'zw. ihren Salzgehalt herabzumindern. Man richtete daher sein Augenmerk auf Methoden, den Kieserit zu gewinnen, ohne genötigt zu sein, das Steinsalz mehr als irgend nötig aufzulösen. Ein derartiges Verfahren wurde durch das Patent 166187 geschützt. Hierbei wird zwar der Kieserit praktisch mit genügender Ausbeute gewonnen, es wird aber nicht vermieden, d'aß noch immer durch das Hinzutreten von Wasser zwecks hinreichender Reinigung des Kieserits Chlornatrium in Lösung geht. Diese Steinsalzlösung muß regelmäßig vom Kieseritbetrieb als Abfalllauge abgestoßen werden. Das darin enthaltene Steinsalz wird also entweder direkt in die Flüsse abgeführt und trägt zur Versalzung bei oder es wird durch kostspieliges Eindampfen der Lauge abgeschieden.
  • Das neue Verfahren bezweckt, daß Kieserit in hinreichender Menge gewonnen wird durch Auswaschen des Rückstandes mit Wasser in beschränkter Menge, das bei jeder Operation erneuert wird, in einem Rührgefäß oder einem ähnlich wirkenden Apparat, ferner, daß die entstehende konzentrierte Kochsalzlauge nicht nur unschädlich gemacht, sondern daß das darin enthaltene Chlornatrium zum größten Teil als Speisesalz, das bekanntlich einen wertvollen Außenhandelsartikel bildet, auf kaltem Wege wieder ausgeschieden wird.
  • Die Abwässerkonzessionen vieler Chlorkaliumfabriken enthalten die Einschränkung, daß die täglich abzustoßende Endlaugenmenge vorher mit einer größeren Menge Wasser bis zu einem vorgeschriebenen Grad zu verdünnen ist. Nun ist bekannt, daß aus konzentrierter Kochsalzlösung durch .das Vermischen mit konzentrierter Chlormagnesiumlösung Chlornatrium ausgesalzen wird. Rührt man also die bei der Kieseritwäsche mit beschränkten Wassermengen entstehenden konzentrierten Kochsalzlösungen von etwa 15 -bis 2o cbm, auf aooo Dz. Rohsalzverarbeitung berechnet, in die aus der gleichen Rohsalzmenge anfallenden etwa 50 cbm Endlauge der Chlorkaliumfabrik bei normaler Temperatur ein, so daß das Kochsalz vor dem Abfluß des Laugengemisches zur Ausscheidung gelangt, so verringert man nicht nur gegenüber der bisherigen Kieseritgewinnung die Versalzung .der Flüsse und gewinnt ein feinkörniges Salz, das nach einmaligem Decken ein wertvolles Speisesalz darstellt, man erreicht nebenher noch eine sehr erwünschte Vorverdünnung der abzustoßenden Lauge, da ja das Lösungswasser ides in den Kieseritlaugen enthaltenen Steinsalzes, nach der Ausscheidung des Salzes eine entsprechende Verdünnung der Laugen herbeiführt.
  • Das neue Verfahren, das aus zwei Maßnahmen besteht, stellt durch deren praktische Kombination einen wirtschaftlichen Fortschritt dar. Seine wesentlichsten Vorzüge beruhen zusammengefaßt in Folgendem: r. Der Kieserit wind durch die jeweilige Verwendung von frischem Wasser bei jeder Operation vollständiger aus dem Löserückstand ausgewaschen, als dies mit kontinuierlich zu benutzender konzentrierter Kochsalzlauge möglich ist.
  • z. Die Versalzung der Flüsse wird gegenüber den bisherigen Verfahren verringert. 3. Der größte Teil des beim Gewinnen des Kieserits gelösten Chlornatriums, der bisher verloren gegeben wurde, läßt sich als feinstes Speisesalz wiedergewinnen, was volkswirtschaftlich von hoher Bedeutung ist.
  • q.. An der zur vorschriftsmäßigen Verdünnung der Endlaugen vorgeschriebenen Wassermenge kann erheblich gespart werden, worin eine Ersparnis an elektrischem Strom bzw. Kohle liegt.

Claims (1)

  1. PATEN T-ANSPRUCH: Verfahren zur Aufarbeitung keserit-und kochsalzhaltiger Löserückstände der Chlorkaliumfa#brikation, dadurch gekennzeichnet, daß das Kieserit-Salz-Gemisch zunächst mit geringen Mengen kaltenWassers behandelt wird, worauf die kochsalzhaltige Lösung nach Abtrennen vom Kieserit mit Kaliendlau.ge gefällt wird.
DEI20998D 1920-12-04 1920-12-04 Verfahren zur Aufarbeitung kieserit- und kochsalzhaltiger Loeserueckstaende der Chlorkaliumfabrikation Expired DE367831C (de)

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