AT93935B - Verfahren zur Herstellung von Ammoniaksoda und festem Salmiak. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Ammoniaksoda und festem Salmiak.

Info

Publication number
AT93935B
AT93935B AT93935DA AT93935B AT 93935 B AT93935 B AT 93935B AT 93935D A AT93935D A AT 93935DA AT 93935 B AT93935 B AT 93935B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
ammonia
soda
solid
production
sodium bicarbonate
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Bayerische Stickstoff Werke Ag
Nikodem Caro Dr
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayerische Stickstoff Werke Ag, Nikodem Caro Dr filed Critical Bayerische Stickstoff Werke Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT93935B publication Critical patent/AT93935B/de

Links

Landscapes

  • Removal Of Specific Substances (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Ammoniaksoda und festem Salmiak. 



   Die Ammoniaksodaherstellung leidet bekanntlich an dem   Ubelstande,   dass die grossen Mengen chlorkalziumhaltiger Abwässer zu erheblichen Versalzmengen der Vorflut-Flusslaufe Anlass geben. 



   Die Methoden zur Verarbeitung dieser Abwässer auf feste Erzeugnisse, die verwertet oder   abge-   fahren werden können, haben bisher keine   grossindustrielle   Anwendung gefunden. 



   Das gefundene Verfahren gestattet es, den Betrieb der Ammoniaksodafabrikation so zu gestalten, dass die Entstehung dieser schädlichen Abläufe vermieden wird. Das Verfahren besteht in der Kombination der Ammoniaksodaherstellung mit der Erzeugung von Kalkstickstoff und von Ammoniaksalzen daraus. 



   Das bisherige Verfahren der Ammoniaksodafabrikation bestand darin, dass Kalkstein gebrannt und die entstehende Kohlensäure (gemeinsam mit der beim Kalzinieren des Natriumbikarbonats gewonnenen) mit Ammoniak auf Kochsalz bzw. Kochsalzlösungen zur Einwirkung gelangte. Hiebei bildet sich Natriumbikarbonat in fester Form und Ammoniumchlorid in Lösung. Die Ammoniumchloridlösung wurde nun mit dem beim Brennen des Kalksteines gewonnenen Kalk zu Ammoniakgas und Chlor-   kalziumlösung   umgesetzt ; das Ammoniakgas ging zurück in den Betrieb, während die Chlorkalziumlösung dem Vorfluter zugeführt wurde. 



   Das neue kombinierte Verfahren wird wie folgt ausgeführt : 
 EMI1.1 
 von Karbid verwendet, welches in Kalkstickstoff umgewandelt wird. Aus Kalkstickstoff wird nun Ammoniakgas bzw. Ammoniakwasser erzeugt und dann, gemeinsam mit der beim Brennen des Kaltes und der Zersetzung des Natriumbikarbonats erhaltenen Kohlensäure und mit Kochsalz, in Natriumbikarbonat und   Chlorammoniumlösung veiwandelt. At's NatriumbikarboLat   wird durch Kalzinieren Soda und Kohlensäure gewonnen, während aus der Chlorammoniumlösung Salmiak gewonnen wird. 



   Die Kombination beider Verfahren, der   Ammoniaksoda-und   der KalkstiekstoffammoniakErzeugung, ist eine restlose. Als einzige Erzeugnisse werden Soda und Salmiak erhalten. 



   Der gewöhnliche Ammoniaksodaprozess verläuft generell nach den Reaktionen :
1. Brennen des Kalksteines 
 EMI1.2 
   z. saturieren   
 EMI1.3 
 3. Regenerieren des Ammoniaks 
 EMI1.4 
 4. Kalzinieren des Bikarbonats 
 EMI1.5 
 Der kombinierte Prozess dagegen nach den Reaktionen : 1. Brennen des Kalkes 
 EMI1.6 
 
 EMI1.7 
 
 EMI1.8 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 3. Kalkstickstofferzeugung 
 EMI2.1 
 4. Ammoniakerzeugung 
 EMI2.2 
   o. Saturieren   
 EMI2.3 
 6. Kalzinieren des Bikarbonats 
 EMI2.4 
 
Irgendwelche schädlichen Abläufe werden vermieden, dabei ausserordentliche Vorteile bei der ganzen Durchführung des Verfahrens erreicht. 



   Der Prozess wird zweckmässig so geführt, dass zum Saturieren eine nach Möglichkeit konzentrierte Lösung verwendet wird, was die Ausscheidung der höchstmöglichen Natriumbikarbonatmenge in einer Operation zur Folge hat. Die vom festen Natriumbikarbonat befreite Lösung wird auf festen Salmiak nach einem der bekannten Verfahren verarbeitet, z. B. durch Zusatz von festem Rohsalz oder Ammoniumkarbonat oder durch Abkühlung oder durch Kombination zweier oder aller dieser Mittel oder durch teilweises Eindampfen und Aussalzen, wobei eine Kochsalzlösung erhalten wird, die für sich oder nach Zusatz von Kochsalz für den Ammoniaksodaprozess (Saturierung) so lange geeignet ist, bis durch An- 
 EMI2.5 
 Ammoniaks nötig wird. 



   Auf diese Weise gelingt es, den Köchsalzverlust auf ein äusserst geringes Mass   zurückzuführen,   während beim normalen Ammoniaksodaprozess der Verlust 60-80% beträgt, weil es hiebei nicht lohnend ist, nach einem der erwähnten Verfahren festen Salmiak   zu gew ; nnen,   dessen Aufarbeitung auf Ammoniak einen grösseren Kostenaufwand verursacht, als die Regenerierung der direkten Ablaugen. 



   Durch den Wegfall der Regenerierung des Ammoniaks bei dem kombinierten Prozess werden auch die beim Ammoniaksodaprozess üblichen Ammoniakverluste vermieden ; die Ausgaben für Kalkstein werden durch die zum mindesten teilweise Wiedeiverwendung des bei der Zersetzung des Kalkstickstoffs erhaltenen kohlensauren Kalks wesentlich verringert. 



   Der kombinierte Prozess gestattet ferner, das aus Kalkstickstoff gewonnene Ammoniakgas ohne besonderen Prozess und ohne Aufwendung besonderer Säuren oder Salze (Schwefelsäure, Gyps od.   dgl.}   in ein festes, namentlich für die Landwirtschaft geeignetes Salz überzuführen. 



   Die gesamte Kombination erfordert bei bestehenden   Ammoniaksoda-und Kalkstiekstoffwerken,   die auch   räumlich getrennt   sein können, keinerlei wesentliche Änderungen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von Ammoniaksoda und festem Salmiak, dadurch gekennzeichnet, dass der durch Brennen von Kalkstein gewonnene Kalk zur Erzeugung von Kalkstickstoff verwendet und dieser in Ammoniak umgewandelt wird, das seinerseits zur Umwandlung von Kochsalz in Natriumbikarbonat bzw. Soda unter Verwendung der beim Brennen erhaltenen Kohlensäure sowie in festen Salmiak benutzt wird.
AT93935D 1917-05-04 1918-08-19 Verfahren zur Herstellung von Ammoniaksoda und festem Salmiak. AT93935B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE93935X 1917-05-04

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT93935B true AT93935B (de) 1923-08-10

Family

ID=5644861

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT93935D AT93935B (de) 1917-05-04 1918-08-19 Verfahren zur Herstellung von Ammoniaksoda und festem Salmiak.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT93935B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT93935B (de) Verfahren zur Herstellung von Ammoniaksoda und festem Salmiak.
DE303843C (de)
AT103231B (de) Verfahren zur Herstellung von Natriumbikarbonat und Salmiak.
AT128332B (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumsulfat aus natürlich vorkommenden Mehrfachsulfaten.
DE371702C (de) Verfahren zur Herstellung von Chlorammonium und Natriumbikarbonat bei der Reinigung von Gasen
DE334014C (de) Verfahren zur Herstellung von kohlensaurem Kalk
DE491567C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumnitrat
DE523188C (de) Herstellung von Kaliummagnesiumcarbonat (Engelschem Salz)
AT8079B (de) Verfahren zur Reinigung von Soole.
DE553925C (de) Verfahren zur Herstellung eines kalihaltigen Stickstoffduengemittels
DE397474C (de) Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels
DE214070C (de)
DE568086C (de) Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
AT103894B (de) Verfahren zur Herstellung eines kaliumhaltigen Stickstoffdüngmittels.
DE920545C (de) Verfahren zur Gewinnung von Kali aus in waesseriger Loesung befindlichen Salzgemischen, besonders Salzsee-, Meerwasser und Solen
DE585426C (de) Herstellung von Pottasche
AT106983B (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumnitrat.
DE382004C (de) Verfahren zur Herstellung von Ammoniumsulfat aus Calciumsulfat mit Ammoniak und Kohlensaeure
DE138172C (de)
DE320048C (de) Verfahren zur Herstellung eines Seifenersatzmittels
AT88097B (de) Verfahren zur Überführung von Ammoniak in als Düngemittel unmittelbar verwendbares Chlorammonium.
DE367831C (de) Verfahren zur Aufarbeitung kieserit- und kochsalzhaltiger Loeserueckstaende der Chlorkaliumfabrikation
DE401479C (de) Verfahren zur Herstellung von zur Gewinnung von Kalisalpeter geeigneten Magnesiumnitratlaugen
DE399823C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalinitraten aus Alkalichloriden und Salpetersaeure
AT101288B (de) Verfahren zur Überführung von Cyanamiden in von Pflanzen aufnehmbaren Mischdünger.