DE861247C - Verfahren zur Gewinnung von Carbonsaeuregemischen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Carbonsaeuregemischen

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DE861247C
DE861247C DEB16416A DEB0016416A DE861247C DE 861247 C DE861247 C DE 861247C DE B16416 A DEB16416 A DE B16416A DE B0016416 A DEB0016416 A DE B0016416A DE 861247 C DE861247 C DE 861247C
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DE
Germany
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acid
sublimation
acids
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reaction mixture
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Expired
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DEB16416A
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English (en)
Inventor
Otto Dr Grosskinsky
Walter Dr Thuerauf
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Bergwerksverband GmbH
Original Assignee
Bergwerksverband GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Carbonsäuregemischen Bekanntlich gelingt die Gewinnung eines Gemisches hellgelber bis weißer Carbonsäuren aus fossilen und rezenten Brennstoffen nur über eine Reihe der verschiedenartigsten Zwischenprodukte. So hat man bereits vorgeschlagen, Kohle mit Salpetersäure über längere Zeit zu erhitzen und aus dem rohen Oxydationsprodukt durch Sublimation in Gegenwart von konzentrierter Schwefelsäure Carbonsäuren zu gewinnen.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Sublimation von rohen Oxydationsprodukten aus fossilen oder rezenten Brennstoffen oder deren Umwandlungsprodukten, die zunächst noch erhebliche Mengen hochmolekularer huminsäureartiger Nebenprodukte enthalten, die bei der Sublimation stören. Sie beruht auf der Erkenntnis, daß bei einer Sublimation von wirtschaftlichem Nutzen das zu sublimierende Gut bereits einen möglichst großen Anteil des gewünschten Endproduktes enthalten muß und das Sublimationsgut möglichst keine Bestandteile enthalten darf, die auf die zu gewinnenden Anteile während der Sublimation zerstörend einwirken könnten. Es wurde gefunden, daß man aus rohen Oxydationsprodukten in reichem Maße Carbonsäuren erhalten kann, indem man das Rohprodukt mit Mineralsäuren erhitzt, dann entweder durch Destillation bei möglichst tiefer Temperatur, d. h. im Vakuum, die Säuren teilweise entfernt und bzw. oder sie in vorzugsweise saure Salze überführt, so daß bei der anschließenden Sublimation kein nachteiliger chemischer Einfluß dieser Säuren mehr statthaben kann. Gleichzeitig ist der Anteil an hochmolekularen Nebenprodukten in dem zu sublimierendem Gut beträchtlich herabgesetzt.
  • Die Sublimation wird, um einmal gebildete Carbonsäuren thermisch nicht wieder zu zerstören, zweckmäßig unter milden Bedingungen ausgeführt, wozu sich die Sublimation im Vakuum und bzw. oder unter Durchleiten von Trägergasen besonders eignet.
  • Als Ausgangsprodukte kommen für das Verfahren die durch Behandlung von kohlenstoffhaltigen Produkten verschiedenster Art mit Salpetersäure wie auch mit Luft bzw. Sauerstoff unter normalem oder erhöhtem Druck erhältlichen Rohprodukte in Frage, bei deren Herstellung man zweckmäßig von entaschter Kohle ausgeht. Bei der Behandlung von Kohle mit Salpetersäure spielt die Säurekonzentration eine erhebliche Rolle, wobei auch die Bildung gewisser Nebenprodukte beeinflußt wird. Bei Verwendung etwa 3o°/oiger Salpetersäure entsteht z. B. gleichzeitig Trinitrophenol in merklichen Mengen, so daß gegebenenfalls dessen vorherige Abtrennung durch Extraktion mit Benzol oder Chloroform u. dgl. angebracht ist. Das Salpetersäureaufschlußprodukt, das zunächst in saurer Lösung vorliegt, wird ganz oder teilweise eingedampft; falls Eindampfen zur Trockene erwünscht ist, zweckmäßig durch Versprühen..
  • Das rohe Oxydationsprodukt wird nunmehr der für das Verfahren wesentlichen Behandlung mit Schwefelsäure unterworfen, deren Konzentration innerhalb weiter Grenzen je nach Temperatur, Druck und Reaktionszeit schwanken kann und vorzugsweise zwischen 8o und ioo °/o Schwefelsäure liegt; auch Oleum ist anwendbar. Die Reaktionszeit kann kurz sein, aber auch mehrere Stunden betragen und richtet sich auch nach der Natur des eingesetzten Rohoxydationsgemisches sowie nach der Reaktionstemperatur. Letztere kann in dem Gebiet von etwa =oo bis über 300° liegen.
  • Das so erhaltene Reaktionsgemisch kann man durch Destillation von überschüssiger Schwefelsäure befreien. Es genügt auch, nur einen Teil der Schwefelsäure abzudestillieren und den Rest zu binden. Besonders vorteilhaft im Hinblick auf die Gewinnung eines leicht sublimierbaren Gemisches ist es, die Säure durch Zusatz von Basen oder Salzen in saure Salze überzuführen. Bei Verwendung von z. B. Kochsalz od. dgl. entsteht Chlorwasserstoff, der gewonnen werden kann; bei Verwendung von Nitraten entweichen Stickoxyde, die für die Herstellung des rohen Oxydationsproduktes verwendet werden können.
  • Beim Neutralisieren, dem ein Verdünnen mit Wasser auf etwa das fünffache Volumen vorausgehen kann, fallen gewisse, nicht abgebaute hochmolekulare Bestandteile als Unlösliches an. Man kann das Unlösliche als Ganzes oder einen Teil davon, wie es bei der zunächst vorgenommenen Verdünnung mit Wasser anfällt, abnutschen.
  • Das neutralisierte Filtrat stellt nach Eindampfen die für das Verfahren geeignete gut sublimierbare Masse dar. Sie wird der Sublimation durch Erhitzen auf etwa Zoo bis 40o° unterworfen. Die Sublimation wird gefördert durch Vakuum, Anwendung eines wasserdampfhaltigen Trägergases und notfalls Zusatz von Bimsstein zum trocknen Reaktionsgemisch. Selbstverständlich ist es auch möglich, das vom Ungelösten befreite eingedampfte Reaktionsgemisch lediglich ohne weitere Hilfsmittel, die vorteilhaft milde Bedingungen schaffen, zu destillieren, wobei es aber erfahrungsgemäß durch Schäumen der Reaktionsmasse zu Störungen beim Ablauf der Destillation bzw. Sublimation kommt.
  • Hat man zur Bindung der Schwefelsäure im rohen Oxydationsprodukt Kochsalz benutzt, so bildet sich neben der Salzsäure im Gemisch Natriumbisulfat. Bei der Trocknung und anschließenden Sublimation geht dann ständig Chlorwasserstoff über, der als Trägergas wirkt. Dies ist besonders vorteilhaft, da Salzsäure zum Ausfällen der Benzolcarbonsäuren aus der wässerigen Lösung verwendet werden und so bei der Umkristallisation und Reinigung angewandt werden kann. Man kann den Trocknungsvorgang, der sich an die Neutralisation anschließt, und den Sublimationsvorgang in ein und derselben Apparatur durchführen. Bei Verwendung von Kochsalz benötigt man hierzu eine korrosionsbeständige, z. B. emaillierte Apparatur.
  • Will man mit Trägergas und Wasserdampf arbeiten, so verwendet man mit Vorteil eine heizbare Drehtrommel, von der ein Stutzen zu einer gekühlten Vorlage führt. Die Drehtrommel kann so eingerichtet sein, daß das Trägergas von außen durch die Trommelwand senkrecht zur Drehachse einströmt, und zwar direkt in das Sublimationsgut. Die Drehtrommel muß dann so eingerichtet werden, daß das Trägergas nur durch solche Öffnungen einströmen kann, die vom Reaktionsgemisch bedeckt sind. Zusatz von Bimsstein zum Gut bewirkt ein besseres Gleiten auf der rotierenden Trommel, womit Anhaften und Verbacken an den heißen Trommelwandungen. unterbunden wird.
  • Das Verfahren hat gegenüber den bekannten den Vorteil, daß durch die Schwefelsäurebehandlung ein. Teil der im rohen Oxydationsprodukt enthaltenen hochmolekularen Carbonsäuren weiter abgebaut wird und die vorhandene Schwefelsäure durch ihre Neutralisation zu einer Masse mit günstigen Süblimationseigenschaften führt, während im Sublimationsprodukt keine Schwefelsäure vorhanden ist, wodurch die endgültige Isolierung der gewünschten Carbonsäuren außerordentlich erleichtert wird. Schließlich bringt die Schwefelsäurebehandlung auch eine Einsparung an Salpetersäure beim Aufschluß von Kohle mit sich. Man kommt nämlich dann bei dem Aufschlußprozeß mit weniger Salpetersäure aus, ohne einen Verlust an gewünschten Endprodukten in Kauf nehmen zu müssen. Beispiel i ioo Gewichtsteile feingemahlene Kohle werden mit 6oo Gewichtsteilen Salpetersäure der Dichte 1,2 bei i6o° unter 6 at Druck 6 Stunden behandelt. Die unlöslichen Anteile werden abgetrennt und die Lösung eingedampft oder im Vakuum versprüht. Das erhaltene Pulver wird mit ioo Teilen go%iger Schwefelsäure 2 Stunden auf 25o° erhitzt. Zu dem abgekühlten Reaktionsgemisch wird die fünffache Menge Wasser zugefügt und die unlöslichen Teile abgetrennt. Zu der Lösung werden Zoo Gewichtsteile 25°/oige Kalilauge oder die äquivalente Menge Natronlauge zugegeben, das Gemisch eingedampft, bei ioo° getrocknet und dann bei 28o bis 35o° einer Vakuumsublimation bei i mm Hg unterworfen. Es werden 34 Gewichtsteile eines Gemisches von Carbonsäuren erhalten, dessen Säurezahl 8Z7 beträgt und das aus 13,2 Teilen Pyromellithsäure, ii,o Teilen Trimellithsäure, 3,3 Teilen Mellophansäure, 1,7 Teilen Phthalsäure, i Teil Bernsteinsäure und 3 Teilen Restsäuren und Anhydriden besteht.
  • Beispiel 2 Zum Nachweis des gemäß Beispiel i erzielten technischen Fortschritts werden Zoo Gewichtsteile Kohle, wie oben angegeben, mit Salpetersäure behandelt und das erhaltene Produkt der Sublimation im Vakuum bei i mm Hg unterworfen. Es werden daraus unter gleichen Bedingungen 10,4 Gewichtsteile Carbonsäuren erhalten, die hauptsächlich aus Pyromellithsäure bestehen und deren Ausbeute sich auch durch Zusatz von Kaliumbisulfat bei der Sublimation nicht wesentlich erhöhen läßt, so daß also allein durch Zugabe von Salzen zum rohen Oxydationsprodukt keine wesentliche Verbesserung zu erzielen ist.
  • Beispiel 3 ioo Gewichtsteile Kohle werden wie im Beispiel i zunächst mit Salpetersäure und dann mit Schwefelsäure erhitzt und ebenso wie oben von unlöslichen Anteilen befreit. An Stelle von Kalilauge werden 53 Gewichtsteile Kochsalz in das abgekühlte Reaktionsgemisch eingerührt und gleichzeitig Zoo Teile Bimsstein von etwa i mm Korngröße zu der Mischung gegeben. Die sich bildende Salzsäure wird durch Erhitzen auf ioo bis i2o° teilweise abgetrieben und die zurückbleibende breiige Masse in eine emaillierte Drehtrommel gebracht und hier auf 28o bis 34o° erhitzt. Durch die sich langsam drehende Trommel wird ein mit Wasserdampf gesättigter Luftstrom geleitet, der die sublimierenden Carbonsäuren aus der heißen Reaktionszone in eine gekühlte Vorlage führt. Die dabei noch frei werdende Salzsäure wirkt als Trägergas und führt zur Vervollständigung der Kristallisation der Carbonsäuren aus der erhaltenen wässerigen Lösung. Es werden 31 Gewichtsteile eines *Carbonsäuregemisches mit der Säurezahl 841 erhalten.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Carbonsäuregemischen aus Oxydationsprodukten von Kohlen rezenten oder fossilen Charakters, Koksen oder Kohleextrakten, dadurch gekennzeichnet, daß man, die rohen Oxydationsprodukte mit Mineralsäuren, vorzugsweise Schwefelsäure, erhitzt, anschließend die Säuren ganz oder teilweise entfernt oder sie ganz oder teilweise in vorzugsweise saure Salze überführt und dann das Reaktionsgemisch sublimiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die im Reaktionsgemisch verbleibenden Mineralsäuren mit Salzen flüchtiger Säuren, vorzugsweise solchen der Salzsäure, bindet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Sublimation im Vakuum und bzw. oder unter Durchleiten eines mit Wasserdampf beladenen Trägergases durchführt.
DEB16416A 1951-08-23 1951-08-23 Verfahren zur Gewinnung von Carbonsaeuregemischen Expired DE861247C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3105851A (en) * 1957-12-30 1963-10-01 Standard Oil Co Separation of recoverable materials from oxidation by-products

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3105851A (en) * 1957-12-30 1963-10-01 Standard Oil Co Separation of recoverable materials from oxidation by-products

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