DE395270C - Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem oder wasserarmem Kalziumchlorid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem oder wasserarmem Kalziumchlorid

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DE395270C DEG55291D DEG0055291D DE395270C DE 395270 C DE395270 C DE 395270C DE G55291 D DEG55291 D DE G55291D DE G0055291 D DEG0055291 D DE G0055291D DE 395270 C DE395270 C DE 395270C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F11/00Compounds of calcium, strontium, or barium
    • C01F11/20Halides
    • C01F11/24Chlorides
    • C01F11/28Chlorides by chlorination of alkaline-earth metal compounds

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem oder wasserarmem Kalziumchlorid, Wä.sserfreies Kalziumchlorid wird gewöhnlich aus Kalziumchloridhydrat durch Erhitzen hergestellt. Wegen des hierzu nötigen großen Brennmaterialverbrauches ist aber diese Herstellung des wasserfreien -Kalziumchlorids verhältnismäßig teuer, ebenso wie es äußerst schwierig ist, die letzte Spur von Wasser derart abzuspalten, daß das Chlorid zur Herstellung von Kalziummetall gebraucht werden kann.
  • Vorliegende Erfindung bezweckt ein Verfahren, welches mit einfachen Mitteln und geringen Kosten ermöglicht, wasserfreies oder wasserarmes Kalziumchlorid aus Kalkstein oder einem anderen kalziumkarbonathaltigen Material herzustellen. Es ist schon früher vorgeschlagen worden, Kalziumkarbonat als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Kalziumchlorid zu benutzen, indem Chlorgas auf eine kalziumkarbonathaltige Schmelzmasse zur Einwirkung gebracht worden ist. Vorliegende Erfindung ist auf die Beobachtung gegründet, daß Kalziumkarbonat mit Chlor unter Bildung von Kalziumchlorid, Kohlenoxyd und Sauerstoff reagiert, und zwar bereits bei Temperaturen, bei welchen das Kalziumkarbonat in fester Form ist, und ohne daß das Kalziumkarbonat in geschmolzenen Massen aufgeschlemmt gehalten wird. Die Reaktion verläuft nach folgender Gleichung 2 Ca C03 + 2 Cl, - 2 Ca C12 + 2 C02 -E- 02. Die Reaktion findet bereits bei Temperaturen statt, welche bedeutend unter der Dissoziationstemperatur des Kalziumkarbonates bei Atmosphärendruck liegen. Die Reaktion geht schon bei Temperaturen über 40o° C vor und ist bei 5oo bis 6oo° C bereits sehr lebhaft.
  • Die Umbildung des Karbonates in Chlorid findet statt, ohne daß man ein Reaktionsmittel zum Binden des frei gewordenen Sauerstoffes anzuwenden braucht.
  • In Übereinstimmung mit dieser Beobachtung wird das Kalziumchlorid dadurch hergestellt, daß Chlorgas in Berührung mit Kalziumkarbonat bei solchen Temperaturen und unter solchen Bedingungen geleitet wird, daß die Reaktion ganz oder zum wesentlichen Teil mit festen, ungeschmolzenen Kalziumverbindungen stattfindet. Es ist hierdurch möglich, z. B. aus natürlichem Kalkstein oder Marmor, welchen man absolut wasserfrei erhalten kann, unmittelbar vollständig wasserfreies Chlorkalzium herzustellen.
  • Das Verfahren kann zweckmäßig unter Benutzung des Gegenstromprinzips zur Ausführung gebracht werden. Während des Verlaufes der Reaktion kann die Temperatur in verschiedener Weise, z. B. durch Beheizung von außen, geregelt werden, da die Reaktion Wärmezufuhr erfordert.
  • Durch Zugabe von etwas Kalziumoxyd (z. B, von zo bis 3o Prozent) zu dem Kalziumkarbonat kann man in vorteilhafter Weise die Aufrechterhaltung der notwendigen Temperatur (vorzugsweise zwischen 40o° C und 6oo° C) in dem Reaktionsraum erreichen, indem die Reaktion zwischen Kalziumoxyd und Chlor sich unter starker Wärmeentwicklung vollzieht. Dann kann die Temperatur durch die Chlorzufuhr reguliert werden. Der Umstand, däß die Reaktion, wie oben erwähnt, sehr vollständig verläuft, führt nicht allein zur völligen Ausnutzung des Chlorgases, sondern man ist gleichzeitig imstande, die Chlorirrung mittels eines sehr dünnen Chlorgases auszuführen, z. B. mit Luft so verdünnt, wie bei Chlorgas aus Schmelzelektrolyseapparaten. Die Vollständigkeit der Reaktion macht es sogar möglich, sie zum Entfernen von kleinen Mengen Chlor aus Abgasen zu benutzen.
  • Die technische Durchführung des Verfahrens kann auf verschiedene Weise erfolgen; man kann von bekannten Apparaten und Maßregeln Gebrauch machen, welche für die Durchführung von Reaktionen zwischen Gasen und festen Stoffen im Großbetriebe vorgeschlagen und angewendet worden sind. Man kann sowohl feststehende als auch rotierende oder mit Rührwerk ausgestattete Apparate benutzen. Die Chlorirrung wird bei Temperaturen ausgeführt, bei denen ein Schmelzen de; Ausgangsmaterials oder der Produkte nicht stattfindet, da der Betrieb der Apparatur am besten mit ganz urgeschmolzener Beschickung vor sich geht. Die Temperatur sollte deshalb 622°, den Schmelzpunkt für die Karbonatchloridmischung, zweckmäßig nicht übersteigen. Werden höhere Temperaturen angewandt, so wird die Chlorirrung nicht so vollständig stattfinden, da Karbonatteilchen leicht von der Schmelzmasse eingeschlossen werden. Bei Temperaturen, weIctle über 66o° C liegen, werden außerdem die Gleichgewichtsverhältnisse sehr viel ungünstiger, so daß das Verfahren schwierig eine industrielle Anwendung finden könnte.
  • Je nach der Art der Kalziumkarbonatmaterialien, welche chloriert werden sollen, der Konstruktion der benutzten Apparate und der Arbeitsbedingungen können die Materialien in Form von Pulver oder in mehr grobkörnigem Zustand verwendet werden. Bei zweckmäßiger Abpassung der zugeführten Menge Chlorgas im Verhältnis zu der Menge von erhitzter Beschickung, welche das Chlorgas bzw. die gasförmigen Reaktionprodukte durchstömen müssen, ehe die Gase in die Luft hinausgelassen werden, kann man eine völlig quantitative Ausnutzung des Chlorgases erreichen und man vermeidet Chlorverlust sowie Verunreinigung der Atmosphäre mit Chlorgas. Eine so vollständige Ausnutzung des Chlorgases erreicht man auf die vorteilhafteste Weise bei Anwendung des Gegenstromprinzips, wie oben erwähnt.
  • Das beim Verfahren erhaltene Chlorkalzium kann für die verschiedensten Zwecke, z. B. zur Trocknung, angewendet werden; es eignet sich bosonders zur elektrolytischen Darstellung von metallischem Kalzium oder Kalziumlegierungen. Für diesen Zweck kann man vorteilhaft von dem bei der Elektrolyse erhaltenen Chlorgas zur Ausführung der Chlorirrung nach dem beschriebenen Verfahren Gebrauch machen, da es, wie oben erwähnt, möglich ist, mit Vorteil selbst sehr verdünntes Chlorgas zu verwenden. Ausführungsbeispiel: 1021 kg granuliertes Kalziumkarbonat (Marmor oder Kalkstein) von einer Korngröße von ungefähr 2 mm und mit einem Gehalt von 98 Prozent CaCO3 werden mit einem Gemisch von Luft und Chlor behandelt, «-elches 40 Gewichtsprozent Chlor enthält. Die Behandlung findet in einem rotierenden Behälter bei 66o bis 60o° C unter Wärmezufuhr statt. Von dem genannten Gasgemisch werden zur vollständigen Chlorirrung 178o kg verwendet. Die Ausbeute beträgt ungefähr 1300 kg wasserfreies Chlorkalzium von einem Reinheitsgrad über 96 Prozent.

Claims (4)

  1. PATENT-ANSPRÜcHE: i. Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem oder wasserarmem Kalziumchlorid durch Einwirkung von Chlorgas auf Kalziumkarbonat, dadurch gekennzeichnet, daß das Chlorgas zur Einwirkung auf das Kalziumkarbonat bei Temperaturen gebracht wird, bei welchen sich die Reaktionsmasse in fester Form befindet, vorzugsweise zwischen 400 und 622° C.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mit Stickstoff und Sauerstoff oder anderen Gasen verdünntes Chlorgas verwendet wird, wie es z. B. bei der elektrolytischen Herstellung von Leichtmetallen oder deren Legierungen erhalten wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Chlorgas im Beisein von Kalziumoxyd zur Einwirkung auf Kalziumkarbonat gebracht wird.
  4. 4. Die Verwendung des Verfahrens nach Anspruch i zur Reinigung von chlorhaltigen Gasen.
DEG55291D 1921-02-08 1921-11-22 Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem oder wasserarmem Kalziumchlorid Expired DE395270C (de)

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