DE641596C - Verfahren zur Erzeugung praktisch sauerstoff- und stickoxydfreier Gemische von Stickstoff und Wasserstoff - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung praktisch sauerstoff- und stickoxydfreier Gemische von Stickstoff und Wasserstoff

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DE641596C
DE641596C DEI50438D DEI0050438D DE641596C DE 641596 C DE641596 C DE 641596C DE I50438 D DEI50438 D DE I50438D DE I0050438 D DEI0050438 D DE I0050438D DE 641596 C DE641596 C DE 641596C
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Germany
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nitrogen
ammonia
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DEI50438D
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Dr Leonid Andrussow
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B3/00Hydrogen; Gaseous mixtures containing hydrogen; Separation of hydrogen from mixtures containing it; Purification of hydrogen
    • C01B3/02Production of hydrogen or of gaseous mixtures containing a substantial proportion of hydrogen
    • C01B3/025Preparation or purification of gas mixtures for ammonia synthesis

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erzeugung praktisch sauerstoff- und stickoxydfreier Gemische von Stickstoff und Wasserstoff Es besteht in der. Technik ein Bedürfnis nach reduzierenden Schutzgasen, insbesondere zwecks Verwendung bei Blankglühprozessen. Ferner werden derartige Gase zur Sicherung von Tanks verwendet, in denen Brennstoffe gelagert werden, deren Dämpfe mit Luft explosive Gemische ergeben. Es ist bekannt, zu diesem Zwecke Sticksboff-Wasserstoff-Ge-'mische aus Ammoniak herzustellen, indem das Ammoniak unter Zuführung von Wärme mit Hilfe von Katalysatoren in seine Bestandteile zerlegt wird. Diese Maßnahme erfordert jedoch verhältnismäßig umständliche Vorrichtungen. Auch erhält man in diesem Falle nur ein. Gasgemisch, das auf i Raumteil Stickstoff . 3 Raumteile Wasserstoff enthält und bei dem das gegenseitige Verhältnis von Stickstoff und Wasserstoff bei der Herstellung nicht beeinflußt werden kann.
  • Es ist ferner bekannt, zur Herstellung :derartiger Gasgemische das Ammbniak partiell mit Luft zu verbrennen. Die Verbrennung des Ammoniaks mit Luft hat den Vorteil, daß man durch die Einstellung der Luftmenge den .Stickstoffgehalt des Gasgemisches weitgehend verändern kann. Zur Durchführung dieses Verfahrens sind besondere Maßnahmen notwendig, um eine kontinuierliche Flammenbildung und damit eine stetige Verbrennung zu ermöglichen. Man hat zu diesem Zwecke vorgeschlagen, das Ammoniak zunächst ohne Zusatz von Luft oder Sauerstoff unter Benutzung von von außen zugeführter Wärme rein katalytisch sü weit zu zersetzen, daß das entstehende Gasgemisch mindestens 2o % freien Wasserstoff enthält; in einer zweite Stufe wurde dann dieses Gasgemisch mit Luft -ohne Anwendung von Katalysatoren verbrannt. Zur Durchführung- dieses Verfahrens ist ein ziemlich verwickelt gebauter Apparat erforderlich.
  • Es wurde gefunden, daß man in sehr einfacher Weise und in einem höchst einfachen Apparat. ein. praktisch sauerstoff- und stickoxydfreies Gemisch von Stickstoff und Wasserstoff erhalten kann, wenn man auf i Raumteil Ammoniak weniger als 0,75 Raumteile Sauerstoff als solchen oder in Form von Luft bzw. im Gemisch mit anderen Gasen anwendet und die Verbrennung in Gegenwart von Metallen. der Eisengruppe oder solche Metalle .enthaltenden- Legierungen als Katalysatoren vornimmt. Die als Katalysatoren dienenden Metalle oder Legierungen gelangen vorzugsweise in Form von Drähten, Netzen oder Drehspänen, zur Anwendung. Als besonders geeignet haben sich Netze aus Nickeldraht erwiesen. Zweckmäßig arbeitet man bei Temperaturen zwischen äoo und 125o°.
  • Die bekannte Tatsache, daß Eisen imstande: ist, auf Ammoniak katalytisch zersetzend eili-. zu@,#,irken, bot keinen Hinweis für die EAt-. Wicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens;' welches sich an Stelle der katalytischen Zersetzung der katalytischen Oxydation des Ammoniaks, also einer ganz anderen Reaktion, bedient.
  • Während bisher in der Technik die katalytische Oxydation von Ammoniak nur zur Herstellung von Stickoxyden angewandt wurde, bezweckt Glas vorliegende Verfahren die Herstellung praktisch völlig stickoxydfreier Stick-Stoff-Wasserstoff-Gasgemische. Angesichts der Tatsache, daß nicht nur die Oxyde der Metalle der Eisengruppe, sondern auch diese Metalle selbst als Katalysatoren für die Verbnennung von Ammoniak zu Stickoxyden empfohlen wurden, war es überraschend, daß bei der Verwendung von Metallen der Eisengruppe und deren Legierungen, insbesondere von Nickel, als Katalysator keinerlei Stickoxyde auftreten und daß das Ammoniak schnell bis auf Bruchteile eines Prozentes umgesetzt wird. Auch über den- Einfluß von anderen Katalysatoren auf Ammoniak-Luft-Gemische war nur bekannt, daß sie je nach den Arbeitsbedingungen entweder zur Bildung von Stickstoff und Wasser oder aber zur Entstehung von Stickoxyden Anlaß geben. Verbrennt man z. B. Ammoniak mit einem Unterschuß von Luft an Platinkatalysatoren, so verbleiben im Gemisch stets Stickoxyde @ in solchen Mengen, daß die 'praktische Verwendung des Gases zu den vorliegenden Zwecken nicht in Frage kommt. Auch erfolgt bei der Verbrennung von Ammoniak mit Luft im Unterschuß nur ein unvollständiger Umsatz von Ammoniak, und es gehen beträchtliche Mengen unzersetzten Ammoniaks mit in das Endgas. Ferner sind die Verluste an den teuren Platinkatalysatoren bei den hohen Arbeitstemperaturen sehr groß.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren hat man es durch die Einstellung der Luftmenge in der Hand, das Verhältnis von Stickstoff und Wasserstoff in dem erzeugten Gasgemisch weitgehend zu beeinflussen. So erhält man durch Verwendung der maximal zulässigen Luftmenge ein wasserstoffarmes und stickstoffreiches Gasgemisch. Ebenso lassen sich andererseits sehr wasserstoffreiche Gasgemische erzeugen. In diesem Falle ist es zweckmäßig, das dem Katalysator zugeführte Ammoniak-Luft-Gemisch oder Ammoniak bzw. Luft für sich vorzuwärmen, insbesondere vor ihrem Zusammenbringen mit dem Katalysator in Wärmeaustausch mit den heißen Reaktionsgasen zu bringen, damit die Temperatur des Katalysators die erforderliche Höhe behält. Ferner kann man durch Anwendung von .. uerstofl an Stelle von Luft den Wasser-, , 4 stöffgehalt des erzeugten Gasgemisches auf .68@ bis 70 % erhöhen.
  • .'Die Abführung der bei der Oxydation des Ammoniaks frei werdenden Wärme kann auf verschiedene Weise erfolgen, z. B. durch indirekte Kühlung mit Wasseroder im Wärmeaustausch mit Gasen, wie auch durch unmittelbare Berührung oder Waschung der Reaktionsgase mit Wasser. Die zulässige Höchsttemperatur richtet sich nach dem zur Verwendung kommenden Katalysator; bei Anwendung von Nickelnetzen als Katalysator soll sie zweckmäßig 115o bis 125o° nicht überschreiten. Zweckmäßig erfolgt die Kühlung des Katalysators, indem man einen Teil des Reaktionsgases nach entsprechender Abkühlung im Kreislauf dem Ausgangsgasgemisch wieder zusetzt. Bei den hohen in Betracht kommenden Reaktionstemperaturen empfiehlt es sich ferner, die hocherhitzten Apparateteile aus besonders widerstandsfähigen Materialien, z. B. nickel- und chromhaltigen Eisenlegierungen, herzustellen. Ein besonderer Vorteil des vorliegenden Verfahrens liegt darin, daß man auch bei tieferen Temperaturen arbeiten und 'wasserstoffreiche Gasgemische erzeugen kann. Beispiel i Durch die Leitung a (vgl. die Zeichnung) werden stündlich in das Rohr b, das eine lichte Weite von 1o cm besitzt, 44 cbm eines Gasgemisches eingeführt, das aus 24. cbm Luft und 2o cbm Ammoniak besteht. In dem oberen Teil des Rohres befinden sich mehrere als Katalysator wirkende feinmaschige Nickeldrahtnetze c, an denen sich die Verbrennung des Ammoniak-Luft-Gemisches selbst unterhält, nachdem bei Inbetriebnahme der Vorrichtung die Netze durch Wasserstoffflamme oder elektrische Heizung auf die Zündtemperatur ödes Gasgemisches angeheizt worden sind. Die Arbeitstemperatur beträgt etwa 900°.
  • Das entstandene Reaktionsgemisch verläßt durch den mit Wasser versehenen Behälter d, in dem geringe Mengen noch unzersetzten Ammoniaks entfernt werden (etwa o, i bis 0,2 % des Gasgemisches), das Rohr b und wird durch das Rohr c, dessen unterer Teil mit Füllkörpern, wie Raschigringen, gefüllt ist, und die Leitung/ abgeführt. Zur Kühlung der heißen Reaktionsgase sind die beiden Rohre b und e mit einem Kühlmantel umgeben, -der mit Wasser gekühlt wird. In der Vorrichtung werden stündlich 49 cbm eines Gasgemisches erhalten, das aus 40,4 % Wasserstoff und 59,6 % Stickstoff besteht. Leitet man durch die gleiche Vorrichtung bei etwa i i oo° stündlich 34 cbm eines Gasgemisches, das aus 24 cbm Luft und i o cbm Ammoniak besteht, so werden 29 cbm eines Gasgemisches jerhalten, das aus 17 % Wasserstoff und 83 % Stickstoff besteht. Beispiel 2 In der in Beispiel i beschriebenen Apparatur sind als Katalysator sechs Drahtnetze aus Nickel-Eisen-Chrom-Legierung mit 26o Maschen pro Quadratzentimeter eingebaut. Es werden stündlich 16 cbm Ammoniak und 5o cbm Luft durchgeschickt und 5o,8 cbm Stickstoff-Wasserstoff-Gemisch mit einem Gehalt von 6,2 % Wasserstoff erhalten. 16 bis i 9 cbm dieses Gasgemisches werden nach Abkühlung dem Ammoniak-Luft-Gemisch wieder zugeführt, um ein unerwünschtes Ansteigen der Temperatur über etwa 1'50' zu verhindern.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung praktisch sauerstoff- .und stickoxydfreier Gemische von Stickstoff und Wasserstoff durch partielle Verbrennung von Ammoniak in einem Gasgemisch, das auf i Raumteil Ammoniak weniger als 0,75 Raumteile Sauerstoff enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennung an Metallen -der Eisengruppe oder solche enthaltenden Legierungen als Katalysatoren erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator Nickel verwendet.
DEI50438D 1934-08-25 1934-08-25 Verfahren zur Erzeugung praktisch sauerstoff- und stickoxydfreier Gemische von Stickstoff und Wasserstoff Expired DE641596C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1115230B (de) * 1958-06-05 1961-10-19 Engelhard Ind Inc Verfahren zum selektiven Entfernen von Oxyden des Stickstoffs aus Gasgemischen, die Sauerstoff, Stickstoffmonoxyd und Stickstoffdioxyd enthalten und zum Rest aus inerten Gasen bestehen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1115230B (de) * 1958-06-05 1961-10-19 Engelhard Ind Inc Verfahren zum selektiven Entfernen von Oxyden des Stickstoffs aus Gasgemischen, die Sauerstoff, Stickstoffmonoxyd und Stickstoffdioxyd enthalten und zum Rest aus inerten Gasen bestehen

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