DE648509C - Verfahren zur Verarbeitung von ammoniakfreien vorgereinigten Koksofengasen auf Ammoniak - Google Patents

Verfahren zur Verarbeitung von ammoniakfreien vorgereinigten Koksofengasen auf Ammoniak

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DE648509C
DE648509C DE1930648509D DE648509DD DE648509C DE 648509 C DE648509 C DE 648509C DE 1930648509 D DE1930648509 D DE 1930648509D DE 648509D D DE648509D D DE 648509DD DE 648509 C DE648509 C DE 648509C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/04Preparation of ammonia by synthesis in the gas phase
    • C01C1/0405Preparation of ammonia by synthesis in the gas phase from N2 and H2 in presence of a catalyst
    • C01C1/0411Preparation of ammonia by synthesis in the gas phase from N2 and H2 in presence of a catalyst characterised by the catalyst
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Description

  • Verfahren zur Verarbeitung von ammoniakfreien vorgereinigten Koksofengasen auf Ammoniak Nach den heutigen Stande der Technik werden die Koksofengase u. a. zur Herstellung von Wasserstoff für die Ammoniaksynthese verarbeitet. Hierbei erfolgt eine Trennung des Wasserstofes von den übrigen gasförmigen Bestandteilen der Koksofengase durch Tiefkühlung bzw. durch partielle Kondensation, gegebenenfalls nach vorhergehendem Erhitzen der Gase auf hohe Temperaturen. (iooo bis i4oo°C), zwecks Anreicherung der Gase mit Wasserstoff.
  • In allen diesen Fällen werden dabei die übrigen Bestandteile des Gasgemisches außer Wasserstoff., insbesondere auch das Methan und das Kohlenoxyd, quantitativ ausgeschieden, so daß ein möglichst chemisch reiner Wasserstoff erhalten wird.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß man Koksofengas nach Entfernung der Kontaktgifte, wie z. B. der Schwefelverbindungen und des Sauerstoffes usw., unmittelbar der Ammoniaksynthese unterwerfen kann, sofern hierbei gewisse Arbeitsbedingungen innegehalten werden.
  • Man verfährt hierbei fvlg-endermaßzn: Die Koksofengase werden zunächst üz bekannter Weise von den Schwefelverbindungen befreit und einer nachfolgenden Feinreinigung unter Anwendung von z. B. aktiver Kohle, Silika-Gel, flüssigem Ammoniak oder Stickstoff usw. unterworfen.
  • Nach dieser Reinigung gehen die Gase zwecks Entfernung des Sauerstoffes über einen Kontakt, indem der Sauerstoff entweder zu Wasserdampf verbrannt oder das vorhandene Kohlenoxyd damit zu Kohlensäure oxydiert wird, worauf die Gase durch flüssiges Ammoniak hindurchgehen, um die letzten Spuren von Verunreinigungen, besonders auch die nestlose Entfernung vorn Wassierdampf, zu bewerkstelligen.
  • Die Restgase, die in der Hauptsache aus Wasserstoff und Methan bestehen und aus welchen das Kohlenoxyd nicht unbedingt entfernt sein muß, wenigstens nicht in- den v Grade, wie dieses in -,einer besonderen Feinreinigung,sstufe erzielt werden kann, versetzt man hierauf mit .der für die Ammoniaksynthese notwendig@M Menge an Stickstoff und unterwirft sie der Katalyse,- wobei möglichst die nachfolgenden Arbeitsbedingungen einzuhalten sind. Es ist zunächst der Arbzitsdruck der Aktivität des angewandten. Katalysators derart anzupassen, daß ein. möglichst hoher :und vollständiger Umsatz erzielt wird, so daß das Reaktionsgemisch sich im Verlauf der Synthese nicht ioder doch nur bis zu einer gewissen Grenze mit Methan anreichert, deren Höhe durch den angewandten Katalysator, Druck usw. gegeben ist. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, daß man die Synthese mit hohen Drucken und mit sehr aktiven, für die vorliegenden Ausgangsgase besionders geeigneten Katalysatoren --durchführt. Als Katalysatoren, die den vorliegenden Anforderungen. genügen und die also bei einem Synthesegas, das aus Koks-ofengasen ohne Methanabscheidung und ohne die Entfernung des Kohlenoxyds in :einer besonderen Feinreinigungsanlage gewonnen wurde, gute Ausbeuten an Ammoniak und eine für den technischen Betrieb ausr°ichende Lebensdauer ergeben, kommen Massen zur Anw endung, die neben einer mit metallischen und oxydischen Zusätzen der mit Wasserstoff , schwer reduzierbaren M°talloxyde, wie Cäl# eium, :Magnesium, Molybdän, Wolfram, nadium, Thallium, Th@orium, Cer usw., akt#:' vierten, eisenhaltigen Schmelzmasse, die Cyanide der Schwermetalle und die Doppelcyanide von Mangan, Aluminium, Chrom, Kalium und Eisen in beliebiger Kombination enthalten.
  • Mit Vorteil werden diese Katalysatoren nach einem berannten Verfahren hergestellt. Hierbei wird die Schmelzmasse, welche beispielsweise aus Eisen und Eisenoxyd mit einem Zusatz von Molybdän, Aluminium, Calcium, Magnesium und deren Oxyde besteht und die unter Einleitung von Sauerstoff erschmolzen wurde, in einer geeigneten Flüssigkeit abgeschreckt und dabei in kleine poröse Stücke übergeführt. Die porösen Körper «-erden entweder nach entsprechender Trocknung mit den genannten Cyaniden bzw. deren Lösung°n -.-tränkt, oder diese dienen selbst als Abschreckmittel, indem die Schmelze z. B. von Kaliumferro- bzw. -ferricyattid oder Kaliummanganomanganicyanid usw. eingegossen wird. Die erhaltenen `lassen können hierauf noch ein- oder mehrere Male mit Doppelcyaniden usw. behandelt oder getränkt werden, z. B. mit Kaliumalumitüum-, Eisencyaniden, Manganomanganiacetat oder -carbonat oder auch mit einfachen Cyaniden, wie Kaliumcyanid usw. Sie können im Kontaktofen mit einem Ammoniak-Kohlenoxyd-Geinisch und zuletzt mit Synthesegas oder auch nur allein. mit heißen Synthesegasen formiert *erden.
  • Jedoch wird auch schon ein sehr gut. wirkender Katalysator dadurch erhalten, daß man einen durch Zusatz von Aluminium, Mangan, Molybdän oder deren Oxyde äktivIerten eiseneisenoxy dhaltig en Schmelzkontakt nach Reduktion mit Wasserstoff oder mit den genannten Doppelcyaniden, insbesondere mit Kaliummanganomanganicyaniden und Kaliumeisenaluminiutncyaniden, vermischt und im Kontaktofen mit Gasen formiert. Die Aktivierung erfolgt auf bestimmte Weise durch. Einrühren der Zusatzstoffe in die Schmelze oder durch vorheriges Mischen der Zusätze mit den zu erschmelzenden Massen.
  • Dabei kann sowohl mit mehreren hintereinandergeschalteten Kontaktöfen oder auch im Kreislauf gearbeitet werden.
  • Falls mehrere in Reihe geschaltete Kontaktapparate angewendet werden, empfiehlt es sich, die einzelnen Kontaktöfen mit verschiedenen Katalysatoren, und zwar mit von Apparat zu Apparat steigender Aktivität anzuwenden. Hierdurch ist es nicht nur möglich, die Amm-onit2kbildung gleichmäßig auf die -I;Z@eaktionsöfen zu verteilen und so überhitzungexi der Kontaktmassen hintanzuhalten, sonäern auch einen nahezu vollständigen Umsatz :bei langer Lebensdauer des Katalysators zu erreichen, da die etwa noch in den Gasen vorhandenen Kontaktgifte sich in dem zwischen den einzelnen Kontaktapparaten jeweils abgeschiedenen flüssigen Ammoniak lösen und somit restlos entfernt werden.
  • Beim Arbeiten im Kreislauf muß man naturgemäß dafür Sorge tragen, daß der Methangehalt nicht übermäßig ansteigt. Dies geschieht am einfachsten dadurch, daß man dauernd oder zeitweilig einen Teil des Restgasgemisches aus dem Kreislauf entfernt.
  • Nach dem Austritt der Gase aus dem Kontaktofen werden sie gekühlt, und das. Ammoniak wird durch Tiefkühlung abgeschieden. Die hierzu nötige Kälte wird durch Entspannung der Gase selbst (Thomson-Joule-Effekt) und durch Verdampfung des bereits abgeschiedenen flüssigen Ammoniaks erzielt. Man kann. auch das Ammoniak infolge seiner hohen Konzentration wenigstens teilweise unter dem Arbeitsdruck bereits bei gewöhnt licher Wasserkühlung abscheiden. Das hierbei übrigbleibende hochprozentige Methangemisch wird entweder mit Wasserdampf zu Wasserstoff und Kohlensäure umgesetzt oder auf pyrogenem Wege in Wasserstoff und Kohlenstoff zerlegt, worauf der auf diesem oder auf einem anderen Wege gewonretye Wasserstoff mit einer @entspr.-chenden Menge an Stickstoff vermischt und in den Kontaktofen zurückgeleitet oder zu anderen Zwecken verwendet wird. Salbstverständlich kann auch ein auf andere Weise erzeugtes Wassersboff-Stickstoff-Geinisch dem Ausgangsgasgemisch zugesetzt werden.
  • Als Vorteil des neuen Verfahrens ergibt sich eine ganze bedeutende Steigerung der Wirtschaftlichkeit sowohl der Ammoniaksynthese selbst als auch der Weiterverarbeitung des erzeugten Ammoniaks, da nach dem neuen Verfahren die Koksofengase nicht mehr mittels Tiefkühlung oder durch Erhitzung auf i ooo bis i q oo° C und nachfolgende Tiefkühlung und partielle Kondensation getrennt werden müssen, so daß- also b,-. deutende Menge an Energie, Anlagekosten und an Bedienung eingespart werden.
  • Außerdem ist es nicht notwendig, die letzten Spuren des quantitativ schwer abscheidbaren Kohlenoxyds zu entfernen, und trotzdem ist es möglich, eine vollständige oder nahezu vollständige Umsetzung zu erzielen.
  • Des weiteren lassen sich mit dem Stickstoff-Wasserstoff-Methan-Gemisch leicht hohe Ammoniakkon zentrationen erziel,xi, da die bei der Ammoniaksynthese auftreffenden großen Wärmemengen sich auf Beine bedeutend größ:ere Gasmasse verteilen und so nicht leicht Überhitzungen eintreten oder doch 'solche mit :einfachen Mitteln verhütet werden können. Beispiele i. Eisen und Eisenbxyd werden mit i 5 0/c Calciumaluminium , geschmolzen und die Schmelze in eine Lösung gegossen, die neben Calciumnitrdt und Magnesiumnitrat die Cyanide der Allkallen und die Doppelcyanide vor. Aluminium und Eisen, sowie von Calciumalnminium und Eisen enthält. Die sehr porösen Massen. werden alsdann getrocknet. und im Kontaktofen formiert.
  • 2. Eisen und Eisenoxyde werden zusammen mit 40 % Aluminium, Magnesium und Molyb= dän in Form von Ammoniummolybdat geschmolzen. Nach der Reduktion wird die zerkleinerte Masse mit einer Lösung von Caliummanganomanganicyanid und Calciumalurniniumeis,encyanid behandelt, getrocknet und im Kontaktofen formiert.
  • 3. Eisen wird unter Zusatz von etwa 3o % Aluminium, Molybdän, Calcium, Magnesium und denen Oxyden geschmolzen und nach bekanntem Verfahren durch Abschrecken in Kaliumferroferricyanid mit einem Überzug versehen und nach schwacher Trocknung mit Kaliummanganomanganicyanid getränkt und nach abermaliger Trocknung im Kontaktofen formiert.
  • 4. Eisen und Eisenoxyd werden zusammen mit 40 % Aluminium, Mangan und Molybdän geschmolzen. Nach der Reduktion der Masse mit Wasserstoff oder einem Wasserstoff-Kohlenoxyd-Gemisch wird die Masse mit Kaliummanganomanganicyanid und Kaliumaluminiumei.sencyaTüd vermischt und im Kontaktofen formiert.
  • 5. Kroksofengase werden nach einer Reinigung von Schwefel, jedoch ohne besondere K @ohlenoxydreinigung nach Zusatz von 0,7 cbm Stickstoff je Kubikmeter Gas, so daß dieselben nun neben Methan und Kohlenoxyd (3 %) und 5o % Wasserstoff noch 17 % Stickstoffenthalten, bei 80o atü und 450°C über den Katalysator nach Beispiel i mit seiner Gasgeschwindigkeit von i o 1 je Minute geleitet. Dabei wurde ein Ausbeute von 14 bis 14,3 Volumprozent Ammoniak erreicht.
  • 6. Das gleiche Gasgemisch wie im Beispiel 3 wurde über einen Katalysator nach Beispiel 2 bei 8ooatü und 480°C geführt, wobei eine Ausbeute an Ammoniak von 12,5 bis 13,4 Volumprozent erzielt wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verarbeitung von ammoniakfreien vorgereinigten Koks.ofengasen auf Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gase nach der üblichen l@einigung von Kontaktgiften, die jedoch nicht auf die Entfernung des vorhanden. Kohlenoxyds erstreckt zu werden braucht, nach Zusatz der für die Amm:oniakbildung erforderlichen Stickstoffmenge oder eines Stickstoff-Wass:erstoff-Gemisches über *einen Kontäkt leitet, der aus einer durch Schmelzen gewonnenen eisenhaltigen Grundmasse besteht, die durch Zusatz von mit Wasserstoff schwer reduzierbare Oxyd-. bildenden Metallen und durch Zusatz dieser Oxyde selbst aktiviert ist und überdies einen Überzug entweder aus Verbindungen der Metalle besitzt, die bereits seine Grundmasse aktivieren, :oder aber insbeson fiere einen üb:erzug aus Doppel cyaniden des Mn, Fe, Cr, Al in beliebiger Kombination.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß ein Katalysator zur Anwendung gelangt, der aus Eisen oder Eisen und Eisenioxyd unter Zusatz von Molybdän, Aluminium, Calcium, Magnesium, gegebenenfalls unter Einleiten von Sauerstoff, :erschmolzen wird und nach Überführung in poröse Stücke durch Abschrecken in- einer ge-,eigneten Flüssigkeit mit einem dünnen Überzug von Kaliumferro- bzw. -ferricyanidversehen, darauf nach schwacher Trocknung mit einer Lösung von Manganlo- oder Manganiaoetat getränkt .oder mit Kaliummangano- oder -manganicyanid überzogen wird und der nach abermaliger Trocknung im Kontaktofen mit einem Gemisch von Ammoniak und Kohlenoxyd und zuletzt mit dem für die Ammoniaksynthese bestimmten Gasgemische ioder .auch nur mit diesem allein formiert wird.
  3. 3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch, i, dadurch gekennzeichnet, elaß ein Katalysator zur Anwendung gelangt, dessen Grundmasse aus Eis:eri und Eis:enioxyd unter Zusatz von Aluminium, Magnesium, Mangan, Molybdän, Calcium ,oder deren Oxyden einzeln oder in Mischung erschmolzen ist, worauf die Schmelze nach der Reduktion mit Wasserstoff- oder Wasserstoff-Kohlen:)xyd-Gie.-mischen mit IZaliummanganomanganicyaniden und Kaliumaluminiumeisencyaniden vermischt und im Kontaktofen formiert wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1036592A2 (de) * 1999-03-15 2000-09-20 Haldor Topsoe A/S Verfahren zur Herstellung von Ammoniak und Ammoniak-Synthese-Katalysator

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1036592A2 (de) * 1999-03-15 2000-09-20 Haldor Topsoe A/S Verfahren zur Herstellung von Ammoniak und Ammoniak-Synthese-Katalysator
EP1036592A3 (de) * 1999-03-15 2004-01-28 Haldor Topsoe A/S Verfahren zur Herstellung von Ammoniak und Ammoniak-Synthese-Katalysator

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