DE621346C - Verfahren zur Verhinderung einer Oxydation beim Gluehen von Blechen und anderen Gegenstaenden aus Stahl - Google Patents

Verfahren zur Verhinderung einer Oxydation beim Gluehen von Blechen und anderen Gegenstaenden aus Stahl

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DE621346C
DE621346C DEV27084D DEV0027084D DE621346C DE 621346 C DE621346 C DE 621346C DE V27084 D DEV27084 D DE V27084D DE V0027084 D DEV0027084 D DE V0027084D DE 621346 C DE621346 C DE 621346C
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DE
Germany
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gas
steel
glowing
oxygen
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DEV27084D
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Inventor
Dr Franz Eisenstecken
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Vereinigte Stahlwerke AG
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Vereinigte Stahlwerke AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D1/00General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
    • C21D1/74Methods of treatment in inert gas, controlled atmosphere, vacuum or pulverulent material
    • C21D1/76Adjusting the composition of the atmosphere
    • C21D1/763Adjusting the composition of the atmosphere using a catalyst

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
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  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verhinderung .einer Oxydation beim Glühen von Blechen und anderen Gegenständen aus Stahl Beini Glühen von Blechen und anderen Stahlgegenständen ist es vielfach. erforderlich, diese beim Glühprozeß vor dem Zundern und vor Entkohlung zu schützen. Dies geschieht meist in der Weise, daß die Stahlgegenstände in geschlossenen Behältern, Glühkisten u. dgl. der Glühung unterworfen werden und däß dabei in den Behältern ein neutrales oder auch ein reduzierendes-Gas enthalten ist,bzw. durch sie hindurchströmt. Als solches Gas kommt beispielsweise Koksofengas in Betracht. Bei Laboratoriumsversuchen und auch im praktischen Betrieb hat es sich aber gezeigt, daß die sehr geringen Mengen. Sauerstoff, die in solchen Gasen vorhanden sein können und meistens vorhanden sind; eine Oxydation des Stahles hervorrufen, trotzdem das. Gas, in seiner Gesamtheit betrachtet, reduzierend wirkt. Bei dieser Oxydation entstehen ins-. besondere Glühränder und Anlauffarben, die die Stahlgegenstände zum mindesten unan= sehnlich machen, .vielfach aber auch die Weiterverarbeitung, z. B. durch Verzinken, Emaillieren, schädigen. In diesem Falle müß also eine umständliche und kostspielige Nachbeha4dIung der Stahlgegenstände vorgenommen werden, und zwar durch Beizen u. dgl. = Die restlose Entfernung des Sauerstoffes aus dem Gas würde daher technisch und wirtschaftlich erhebliche Vorteile bringen.
  • Man hat schon vorgeschlagen, den 'Sauerstoff des Ausgangsgases durch Waschprozesse mittels sauerstoffabsorbierender Mittel, z. B. Pyrogallöl, Natrium Hyposulfit usw" zu entfernen: Es bestehen auch schon Verfahren zur Bindung des Sauerstoffes mit dem im Gas enthaltenen Wasserstoff unter Wasserentwicklung. Bei diesen sogenannten Kontaktprozessen werden als Katalysatoren `Eisen, Chrom,. Kohlenstoff (in Form von Koks) benutzt.
  • Die Aufgabe, den Sauerstoff reduzierender Gase zur Verbrennung (mit Wasserstoff) mittels der für Kontaktprozesse bekannten Katalysatoren Eigen, Chrom, Kohlenstoff zu benutzen und damit zu entfernen, ist jedoch bei Temperaturen. etwa von 25o bis 4oo° nicht zu lösen, da unter diesen Bedingungen die Reaktionsgeschwindigkeit der Umsetzung zu gering ist, um ein von Sauerstoff befreites Gas zu erhalten. Bei Temperaturen von 4.oo bis! Soo° tritt zwar eine geringe Steigerung der Umsetzungsgeschwindigkeit ein, doch ist die erzielte Ausbeute an gereinigtem Gas praktisch noch sehr gering. Enthält das zur Verwendung kommende Gas außerdem noch Kohlenoxyd, so beginnt innerhalb der vorgenannten Bedingungen der zerfall dieses Bestandteiles nach der Formel 2C0-C+C02. Der abgeschiedene Kohlenstoff .verursacht üble Nebenerscheinungen, außerdem tritt infolge - endothermer `Reaktion ein Wärmeverlust des Systems ein. Eine praktisch verwendbare Ausbeute an von Sauerstoff befreitem Gas tritt erst bei Temperaturen oberhalb 7oo°-äüf. Enthält das zur Begasung zur 'Verfügung -stehende Gas außer Kohlenoxyd noch Kohlenwasserstoffe, wie das bei der Benutzung .ton Ferngas (Koksgas, Leuchtgas), Schwelgas oder ähnlich zusammengesetzten Gasen der Fall ist, so bewirken die vorgenannten Katalysatoren einen Zerfall dieser Bestandteile. Damit sind folgende Nachteile verbunden: i. eine Verschmutzung und allmähliche Inaktivierung der Kontakte; 2. eine Verschmutzung der gereinigten Gase durch Mitführung vonRußbestandteilen, welche sich z. B. auf den zu begasenden Blechen absetzen. Solche Bleche müssen einem besonderen Reinigungsprozeß unterworfen werden; 3. ein großer Wärmeverlust durch die endotherme Spaltungsreaktion der. Kohlenwasserstoffe und des. Kohlenoxyds.
  • Bei der Benutzung von Wasserstoff allein oder wasserstoffreichen bzw. -wasserstoffarmen Gasen treten die drei genannten Nebenerscheinungen nicht auf; hierbei -'spielen aber die Aufheizungskosten des Gases auf Too° und höher eine wesentliche Rolle, wenn man eine befriedigendeAusbeute erzielen will.
  • Es wurde nun gefunden, daß alle diese Nachteile behoben werden können, wenn man das Ausgangsgas, insbesondere Koksofengas, bei 25o0 bis 40o° C über Kupfer als Katalysator leitet, dann trocknet und h_ ierauf dem Glühbehälter zuführt.
  • Erfindungsgemäß kommen als Katalysatoren auch Nickel sowie auch die Legierungen von Kupfer und Nickel in Frage.
  • Man hat auch schon versucht, den Sauerstoff eines Gasgemisches durch überleiten über Kupfer zu entfernen; hier wird aber nicht nach dem neuen Verfahren gearbeitet, da eine Entfernung des bei der Umsetzung mit Wasserstoff entstehenden Wassers nicht erfolgt. Dieser Bestandteil muß aber verschwinden, wenn das Gas als Schutzgas Verwendung finden soll. Die Reinigung des Gases von Sauerstoff geschieht hier durch Bindung an Kupfer. Bei dem neuen Verfahren kommt aber nicht eine Oxydation des Kupfers, sondern eine Oxydation des Wasserstoffs und dadurch eine Wasserbildung in Frage.
  • Unter Zuhilfenahme der Katalysatoren, Kupfer, Nickel oder Legierungen von#Kupfer oder Nickel, werden bei Temperaturen von 25o bis 4000 0 dieselben Endergebnisse erzielt, wie wenn das zu reinigende Gas bei 70o° und höher über Chrom-, Eisen- oder Kohlenstoff-'kontakte geleitet würde. Der wirtschaftliche Vorteil der Anwendung der neuen Kontakte liegt also auf der Hand. Infolge der -verhältnismäßig tiefliegenden Reaktionstemperaturen sind nach dem neuen Verfahren bei Benutzung von reduzierenden Gasen, welche nebenbei auch Kohlenoxyd undKohlenwasserstoffe verschiedenster Zusammensetzung enthalten können, folgende ' Vorteile gegenüber den bekannten Verfahren zu verzeichnen: i. die niedere Reaktionstemperatur (zwischen 250 bis 40o° liegend); 2: die vollkommene Unveränderlichkeit kohlenstoffabscheidender Bestandteile; 3. Ersparung von Wärmeverlusten, welche durch die Spaltungsvorgänge bedingt sind; 4. die in den Reaktionsgasen infolge der Verbrennung des Wasserstoffes mit dem im Gas enthaltenen-Sauerstoff sowie infolge des Feuchtigkeitsgehaltes, welchen das Gas selbst besitzt, enthaltenen mehr oder minder großen Mengen an Feuchtigkeit, welche gleichfalls einen schädigenden Einfluß während des Begasnngsprozesses ausüben, da bei der Temperatur der Begasung der Wasserdampf die Oberfläche des Werkstoffes angreift nach der Gleichung: Fe-@H20-Fe0+H2, sind entfernt. Damit ist eine restlose Gewähr dafür gegeben, daß keine Verzunderung oder Entkohlung des Glühgutes eintritt.
  • Bei Benutzung von Wasserstoff oder Wasserstoff enthaltenden Gasen (ohne Kohlenoxyd und Kohlenwasserstoffgehalt) liegt der wesentliche Vorteil des neuen Verfahrens in der vollkommenen Entfernung des Sauerstoffes bei Temperaturen von 25o bis 40o° gegenüber Temperaturen von 700° und höher nach bekannten Verfahren.
  • Das netze Verfahren wird folgendermaßen durchgeführt: Das vorher zweckmäßig entschwefelte Ausgangsgas wird durch eine oder mehrere Begasungskisten geschickt, welche mit Abfällen von Kupfer o. dgl. gefüllt sind. Die Kontakthöhe und Kontaktmenge hängt von dem Durchsatz der von Sauerstoff zu befreienden Gasmenge ab. Das Gas tritt zweckmäßig unten in der Mitte des Kontaktraumes ein und wird so verteilt, daß es gleichmäßig den eingeführten Kontakt überstreicht. Am oberen Teile des Kontaktraumes kann. es z. B. seitlich abgenommen werden. Nach Verlassen des ersten Kontaktraumes kann der Sicherheit halber noch ein zweiter oder dritter Kontaktraum nachgeschaltet werden. Beim Verlassen des letzten Kontaktraumes ist das Gas vollkommen sauerstofffrei. Die Reaktionstemperatur zur Entfernung des Sauerstoffes wird zweckmäßig auf 3oo bis 35o° gehalten.
  • Die in dem Gas vorhandenen mehr oder minder großen Mengen an Feuchtigkeit werden sodann durch an sich bekannte Absorptionsmittel für Wasser, wie konzentrierte Schwefelsäure, Phosphor-Pentoxyd und Calciumchlorid, entfernt. Wirtschaftliche Vergleichsversuche haben gezeigt, daß hierbei das-. Calciumchlorid sehr günstig abschneidet, da sich vor allen Dingen der Regenerierungs-_ prozeB des verbrauchten Calciumchloriäs leicht durchführen läßt.
  • Dieses so gereinigte Gas wird - dann als Schutzgas beim Glühen von Blechen oder anderen Gegenständen aus Stahl dem Glühgutbehälter zugeführt, um eine Oxydation des Glühgutes zu vermeiden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verhinderung einer Oxydation beim Glühen von Blechen und anderen Gegenständen aus Stahl durch Verwendung eines Schutzgases, das mittels eines Kontaktprozesses gereinigt :st, dadurch gekennzeichnet, da$ das Ausgangseas, insbesondere Koksofengas, bei 25o bis qoo° C über Kupfer als Katalysator geleitet, dann getrocknet und darauf dein Glühgutbehälter zugeführt wird.
  2. 2. Die Verwendung von Nickel als Katalysator für das Verfahren nach Anspruch a.
  3. 3. Die Verwendung von Kupfer- oder Nickellegierungen für das Verfahren nach Anspruch i.
DEV27084D 1931-07-22 1931-07-22 Verfahren zur Verhinderung einer Oxydation beim Gluehen von Blechen und anderen Gegenstaenden aus Stahl Expired DE621346C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE739439C (de) * 1935-11-21 1944-04-19 Siemens Ag Einrichtung zur Erzeugung von Schutzgas fuer Blankgluehzwecke
DE1221655B (de) * 1962-03-24 1966-07-28 Schmitz & Apelt Industrieofenb Indirekt beheizter Ofen zur Waermebehandlung von Werkstoffen in einer Schutzgasatmosphaere

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE739439C (de) * 1935-11-21 1944-04-19 Siemens Ag Einrichtung zur Erzeugung von Schutzgas fuer Blankgluehzwecke
DE1221655B (de) * 1962-03-24 1966-07-28 Schmitz & Apelt Industrieofenb Indirekt beheizter Ofen zur Waermebehandlung von Werkstoffen in einer Schutzgasatmosphaere

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