DE350922C - Verfahren zur Gewinnung von Formaldehyd aus AEthylen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Formaldehyd aus AEthylen

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DE350922C
DE350922C DENDAT350922D DE350922DD DE350922C DE 350922 C DE350922 C DE 350922C DE NDAT350922 D DENDAT350922 D DE NDAT350922D DE 350922D D DE350922D D DE 350922DD DE 350922 C DE350922 C DE 350922C
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DENDAT350922D
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RICHARD WILLSTAETTER DR
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RICHARD WILLSTAETTER DR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/27Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation
    • C07C45/32Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation with molecular oxygen
    • C07C45/33Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation with molecular oxygen of CHx-moieties
    • C07C45/34Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation with molecular oxygen of CHx-moieties in unsaturated compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Formaldehyd aus Äthylen. Die Durchführung der Reaktion zwischen J@thylen und Sauerstoff zur Gewinnung von Formaldehyd bereitet technisch Schwierigkeiten, weil die Temperatur, bei welcher sich die Reaktion zwischen den beiden Komponenten unmittelbar vollzieht, höher als die Zersetzungstemperatur des Formaldehyds liegt und ferner ungefähr mit der Zersetzungstemperatur des Äthylens zusammenfällt, und weil die Herabsetzung dieser Temperatur durch Benutzung von Oxydationskatalysatoren bisher mit Erfolg nicht hat erreicht werden können.
  • Gemäß der Erfindung wird der Ausbeuteverlust, der sich aus dem Zusammenfallen der Reaktionstemperatur zwischen Äthylen und Sauerstoff mit der Zersetzungstemperatur des Äthylens ergibt, dadurch in weitem Umfange überwunden, daß dafür Sorge getragen wird, daß das diereagierenden Komponenten -Äthylen und Sauerstoff - enthaltende Gasgemisch nur auf kurze Zeit auf die Reaktionstemperatur gebracht wird. Wenn man so verfährt, dann wird die Gefahr des Verlustes an Äthylen durch Zersetzung außerordentlich vermindert, während die Reaktionsgeschwindigkeit, mit welcher sich Formaldehyd bildet, so beträchtlich ist, daß namhafte Ausbeuten an Formaldehyd erzielt werden können. Bedingung ist indessen die schnelle Abscheidung des gebildeten Formaldehyds aus dem Reaktionsgasgemisch, da der Formaldehyd bereits bei wenig niedrigerer Temperatur als der für seine Bildung aus Äthylen und Sauerstoff erforderlichen mit großer Geschwindigkeit zerfällt.
  • Außer der Temperatur spielt bei der Durchführung der Reaktion auch die Zusammensetzung des Reaktionsgasgemisches eine entscheidende Rolle. Um befriedigende Ausbeuten an Formaldehyd zu erzielen, darf auch bei Beachtung der vorstehend angegebenen wesentlichen Bedingungen das Reaktionsgemisch nicht allzu konzentriert sein; es muß.für eine Verdünnung Sorge getragen werden. Sofern diese durch Zumischung indifferenter Gase erfolgt, ist dieses Verfahrensmerkmal an sich nicht neu, sondern bereits in der Patentschrift 168291 angegeben. Die Verdünnung des Äthylen-Sauerstoff-Gemisches würde aber allein ohne gleichzeitige Einhaltung der übrigen im vorstehenden angegebenen, für die Erfindung wesentlichen Maßnahmen nicht genügen, um die Oxydation des Äthylens mit erheblichen Ausbeuten an Aldehyd auszuführen. Bei allen Versuchen mit konzentrierten Reaktionsgasgemischen von Äthylen und' Sauerstoff sind die Formaldehydausbeuten ungünstig, z. B. werden mit i 1 einer 66,5 Prozent Äthylen und 2o Prozent Sauerstoff enthaltenden Mischung bei 6oo bis 62o° nur 1o mg Formaldehyd gewonnen unter Verbrauch von 220 ccm Äthylen; das Abgas enthielt 2o,6 Prozent Kohlenoxyd. Hingegen lieferten Versuche mit verdünntem Äthylen z. B. 37,9 Prozent Äthylen, 4,2 Prozent Sauerstoff und 37,9 Prozent Stickstoff aus i 1 8 mg Formaldehyd unter Verbrauch von nur 12 ccm Äthylen, und das Abgas enthielt nur o,1 Prozent Kohlenoxyd. Das Äthylen muß also in beträchtlicher Verdünnung angewandt werden, und der Formaldehyd darf nur in niedriger Konzentration entstehen, welche nach der Erfindung nicht mehr als 3 Volumprozente betragen darf. Die Verdünnung des Äthylens kann durch irgendein indifferentes Gas, wie z. B. Stickstoff," Methan, Kohlensäure, bewirkt werden oder auch durch Druckverminderung, welche auf den Verlauf der Reaktion -ebenso wirkt wie die Verdünnung durch indifferente Gase. Für den Sauerstoffgehalt des Reaktionsgemisches besteht umgekehrt die Bedingung, daß er ein Mehrfaches oder Vielfaches der Sauerstoffmenge betragen soll, welche in dem bei der Reaktion gebildeten Formaldehyd erscheint. Indessen gibt es auch hierfür eine Grenze, da mit einem Gasgemisch, welches aus mit etwas Äthylen verdünntem Sauerstoff besteht, ohne Druckverminderung eine erfolgreiche Durchführung der Reaktion wegen der dabei leicht eintretenden Verbrennung nicht möglich ist, wenigstens nicht, ohne daß besondere Maßnahmen getroffen werden, um die den erstrebten Reaktionseffekt aufhebende Temperatursteigerung zu verhindern.
  • Bei der Ausführung der Erfindung kann man so verfahren, daß" man ein Gasgemisch, «-elches beispielsweise zu 4o Prozent aus Äthylen, zu 5 Prozent aus Sauerstoff und zu 55 Prozent aus Stickstoff besteht, anwendet. Noch vorteilhafter für die Ausnutzung des Äthylens sind Gemische, die nur etwa 2o Prozent Äthylen und 8 Prozent Sauerstoff enthalten, da sich in ihnen das Äthylen noch viel beständiger gegen thermische Zerstezung erweist. Man kann auf Temperaturen von 55o bis 58o° erhitzen, wobei die Erhitzung bis etwa 400° mit beliebiger Geschwindigkeit erfolgen kann, während die Erhitzung von dieser Temperatur bis auf die Temperatur von 55o° oder darüber schnell vor sich gehen muß, und daß man darauf, nachdem man die Temperatur von etwa 55o° während einer kurzen Dauer von beispielsweise r Sekunde (Erhitzungsdatier des einzelnen Gasmoleküls) aufrechterhalten hat, das Gemisch rasch wieder auf etwa 400° und langsam weiter abkühlt und den gebildeten Formaldehyd aus dem Gasgemisch abscheidet, was beispielsweise durch Absorption irr Nasser erfolgen kann. Die Grenze von etwa 400°, bis zu welcher die Temperatur mit beliebiger Geschwindigkeit gesteigert werden' kann, ergibt sich aus dein Umstande, daß unterhalb 400° die Zerfallgeschwindigkeit des.Äthylens und die Reaktionsgeschwindigkeit zwischen Äthylen und Sauerstoff sowie die Zersetzungsgeschwindigkeit des sehr verdünnten Formaldehyds so gering sind, daß keine nennenswerten Verluste zu befürchten sind. Aus dem gleichen Grunde braucht auch die rasche Abkühlung des Reaktionsgemisches von der Reaktionstemperatur nur bis zu der Temperatur von etwa 4oo° durchgeführt zu werden.
  • Eine ähnliche Wirkung auf die Reaktion wie durch die angegebene Verdünnung des Äthylens mit Stickstoff oder mit einem anderen indifferenten Gas läßt sich durch Arbeiten unter vermindertem Druck von etwa 115 Atm. erreichen. Im übrigen bleibt die Verfahrensweise bezüglich des Temperatur-Banges und der Abscheidung des gebildeten Formaldehyds die gleiche.
  • Auf die angegebene Weise kann man mit einer einfachenApparatur die ununterbrochene Formaldehydgewinnung erreichen, indem man das Reaktionsgasgemisch fortgesetzt im Kreislauf herumführt, periodisch auf die Reaktionstemperatur erhitzt, darauf wieder abkühlt und den Formaldehyd durch Absorption gewinnt, wobei das verbrauchte Äthylen und gegebenenfalls der verbrauchteSauerstoff stetig oder von Zeit zu Zeit dem Kreislaufsystem zugeführt werden.
  • Es hat sich gezeigt, daß der bei der Reaktion entstehende Formaldehyd bis zu einem gewissen Grade durch Acetaldehyd verunreinigt ist. Wenn man nämlich die Bestimmung des durch Umsetzung zwischen Äthylen und Sauerstoff bei erhöhter Temperatur gebildeten Formaldehyds nach den beiden bekannten Bestimmungsmethoden mit Hypojodit einerseits und mit fuchsinschwefliger Säure (nach G r o s s e - B o h 1 e) andererseits vornimmt, dann zeigt sich, daß die Zahlen mit Hypojodit meist höher ausfallen, was dafür spricht, daß der Formaldehyd acetaldehydhaltig ist. Eine Bestätigung hierfür ergibt sich auch aus dem Umstande, daß nach Reinigung der Formaldehydlösung durch Abdestillieren eines Teiles oder mittels Durchleitens eines Luftstromes die verschiedenen Bestimmungsmethoden übereinstimmende Werte ergeben.
  • Der Reaktionsverlauf ist aus folgenden Versuchen, `die mit i1121 Gasgemisch angestellt wurden, ersichtlich.
    Zusammensetzung der Verbrauchtes Formaldehyd
    Gasmischung - C2 H4 jodometrisch @@ kolorimetrisch
    g ` PTOZ. mg 1 Proz.
    I _ I
    Nr. 83 600° 58,4o Proz. C2 H4, 5,75 Proz. 02 87,3 21,5 24,6 13,6 15,6
    - 84 6oo° 3993- - C2 H4, 4,22 - 02 22,5 0 11,5 50 11,4 5ö
    - 87 5470 56,68 - C2 H4, 6,52 - 02 9,2 10,2 IIo 8,7 95#3
    - 93 6o2-6o5' 19,27 - C2 H4, 8,02 - 02 25,8 15 58 12,7 49
    - 92 5850 19,38 - C2 H4, 7,58 - 02 6,3 6,9 log 6,5 =o3

Claims (2)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Formaldehyd durch Umsetzung von Äthylen mit Sauerstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch von Äthylen und Sauerstoff, das durch Druckverminderung oder Zumischung indifferenter Gase oder beides verdünnt ist, kurze Zeit einer Temperatur von über 5oo° aussetzt und darauf den gebildeten Formaldehyd schnell abscheidet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch ein Mehrfaches der Sauerstoffmenge enthält, welche nach der Reaktion im gebildeten Formaldehyd enthalten ist.
DENDAT350922D Verfahren zur Gewinnung von Formaldehyd aus AEthylen Expired DE350922C (de)

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DE350922C true DE350922C (de) 1922-03-31

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DE (1) DE350922C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2451485A (en) * 1947-09-27 1948-10-19 Shell Dev Production of unsaturated carbonylic compounds
US2467993A (en) * 1943-11-10 1949-04-19 Cabot Godfrey L Inc Manufacture of formaldehyde and apparatus therefor
US5196596A (en) * 1991-12-26 1993-03-23 Union Carbide Chemicals & Plastics Technology Corporation Higher aldehyde separation process

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2451485A (en) * 1947-09-27 1948-10-19 Shell Dev Production of unsaturated carbonylic compounds
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