DE1008311B - Verfahren zur Herstellung von Dialkylnitrosaminen aus Dialkylaminen und Stickoxyden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Dialkylnitrosaminen aus Dialkylaminen und StickoxydenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Dialkylnitrosaminen und insbesondere von Dialkylnitrosaminen
niederen Molekulargewichts, wie Dimethylnitrosamm.
Dimethylnitrosamin. (= N-Nitroso-dimethylamin)
wurde bisher aus einer saueren Lösung von Dimethylaminhydrochlorid und Natriumnitrit hergestellt. Der
Dimethylaminhydrochloridlösung, die etwas zusätzliche Salzsäure enthält, wird langsam über mehrere
Stunden eine Natriumnitritlösung zugegeben, und es wird von Zeit zu Zeit verdünnte Salzsäure zugesetzt,
um die Reaktion gegen Lackmus schwach sauer zu halten. Falls diese saure Reaktion nicht aufrechterhalten
wird, erfolgt die Umsetzung nicht, und, wenn das Medium zu sauer wird, gehen nitrose Gase verloren,
und es werden niedrige Ausbeuten erhalten. Für die Herstellung des bei diesem Verfahren, verwendeten
Natriumnitrits benötigt man, Stickstoffoxyd, Sauerstoff und Alkali. Bei der Herstellung des Aminhydrochlorids
wird Salzsäure verbraucht, und weitere Salzsäure wird im Verfahren zugesetzt. Beii diesem
Verfahren werden also verhältnismäßig teure Reaktionsteilnehmer verbraucht, und das Produkt wird
als verdünnte wäßrige Lösung erhalten, aus der es extrahiert werden muß. Das Verfahren ist daher für
die Produktion in großem Maßstab nicht geeignet.
Nach der Erfindung wird ein. Verfahren zur Herstellung
von Dialkylnitrosarainen bereitgestellt, das darin besteht, daß man einen Überschuß von Dialkylamin
mit Stickstoffoxyd und Sauerstoff unter Bildung eines flüssigen Produktes umsetzt, das sowohl das erwünschte
Dialkylnitrosamin und das entsprechende Dialkylammoniumnitrit enthält, welches man, durch
Erhitzen des flüssigen Produktes in das Dialkylnitrosamin umwandeln, kann.
Im Gegensatz zu dem bisherigen Verfahren werden bei dem erfindungsgemäßen. Verfahren billige Ausgangsmaterialien
verwendet und konzentrierte Lösungen z. B. von Dimethylnitrosamin hergestellt; das
Verfahren arbeitet kontinuierlich mit einem Minimum an Arbeitsaufwand und ist infolgedessen für die industrielle
Produktion besonders geeignet. Bei dem neuen Verfahren, bei dem von Stickstoffoxyd ausgegangen
wird, wird die vorherige Herstellung von Natriumnitrit vermieden. Das Alkali und die Säure,
die bei dem bisherigen, Natriumnitrit verwendenden Verfahren erforderlich waren, brauchen also nicht
verwendet zu werden. Diese Einsparungen tragen wesentlich zu den wirtschaftlichen Vorteilen des vorliegenden
\ crfahrens bei.
Bei der Durchführung der Erfindung hängen die Mengenverhältnisse des in dem flüssigen Verfahrensprodukt vorliegenden Dialkylnitrosamins und des
Dialkylammoniumnitrits von den angewendeten Reak-Verfahren zur Herstellung
von Dialkylnitrosaminen
aus Diälikylaminen und Stickoxyden
Anmelder:
Olin Mathieson Chemical Corporation,
ίο Baltimore, Md. (V. St. A.)
ίο Baltimore, Md. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Beil, Rechtsanwalt,
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 27. Oktober .1954
John F. Haller, Niagara Falls, N. Y. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
tionsbedingungen ab. Für viele Zwecke kann dieses unreine flüssige Produkt an Stelle der bisher verwendeten
Dialkylnitrosamine verwendet werden, insbesondere dort, wo bei der Verwendung Hitze angewendet
wird und. wo die Gegenwart von Wasser nicht nachteilig wirkt.
Gewünschtenfalls aber kann das flüssige Produkt der Umsetzung von. Stickstoffoxyd, Sauerstoff und
Dialkylamin einer Wärmebehandlung, vorzugsweise bei einer Temperatur von, etwa 120 bis etwa 140°,
unterworfen werden,, wobei das Dialkylammoniumnitrit in das entsprechende Dialkylnitrosamin nach
folgender Gleichung umgesetzt wird:
-> RR'N-NO + H2O,
RR'NH'HNO,
wobei R und R' Alkylreste bedeuten.. Diese Zersetzung scheint nur bei Temperaturen von mindestens 120°
vollständig zu erfolgen. Temperaturen von über 140° sind zu vermeiden, da sonst das Produkt dunkler wird
und sich zu zersetzen scheint. Es ist nur eine wenige Minuten dauernde Erhitzung auf etwa 120 bis 140°
erforderlich, um die Umsetzung des Nitrits zu dem gewünschten Produkt abzuschließen. Die Erhitzung
kann diskontinuierlich durch Erhitzung des flüssigen Dialkylnitrosamin - Dialkylammoniumnitrit-Gemisches
auf die angegebene Temperatur und nachfolgende Kühlung oder in einem kontinuierlichen
Verfahren durchgeführt werden, bei dem das Dialkyl-
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petrigsäureanhydrid (N2O3) theoretisch erforderlichen
Mengen, d. h. etwa 4 Volumen Stickstoffoxyd pro 1 Volumen Sauerstoff oder 4 Volumen Stickstoffoxyd
pro 5 Volumen Luft, verwendet werden. Eine besonders vorteilhafte Stickstoffoxydquelle ist das
aus einer Ammoniakverbrennungsanlage austretende Gas, wie es bei der Herstellung von Salpetersäure anfällt.
Dieses Gas besteht in erster Linie aus einem Gemisch aus Stickstoffoxyd, Wasser und über-
nitrosamin-Nitrit-Geniisch durch eine Heizschlange oder über eine erhitzte Oberfläche geführt und dann
gekühlt wird. Wasserfreies Dialkylnitrosamin kann aus dem wärmebehandelten Produkt durch fraktionierte
Destillation oder, in kleinem Maßstab', durch Sättigung des erhitzten. Gemisches mit wasserfreiem Kaliumcarbonat,
Natrium- oder Kaliumhydroxyd und anschließende Extraktion mit Äther und Destillation des
Extraktes erhalten werden. Wasserfreies Dimethyl-
nitrosamin siedet bei 149 bis 150° unter atmosphä- io schüssiger Luft und bildet sich nach der folgenden
rischem Druck. Gleichung:
Die Umsetzung des Stickstoffoxyds, Sauerstoffs αμϊτ xtn π «i^ ^- ά Μ Π 4- ft W Π
und Dialkylamins kann in flussiger Phase oder in ά £
Dampfphase durchgeführt werden. In der flüssigen Die weitere Oxydation des Stickstoff oxy ds erfolgt
Phase kann die Reaktion unter Verwendung eines 15 langsam, und durch die zur Kondensation des Wassers
wäßrigen, oder nicht wäßrigen Lösungsmittels, insbe- erfolgende Kühlung kann ein Gasstrom abgetrennt
sondere unter Verwendung von Dialkylnitroeamin als werden, der im wesentlichen aus Stickstoffoxyd und
Lösungsmittel durchgeführt werden. Bei der Reaktion überschüssiger Luft besteht. Dieses Gas ist für die
in der Dampfphase erzeugen wasserfreie Gase erfindungsgemäße Verwendung geeignet und leicht
Reaktionswasser und bei den angewendeten Tempera- 20 aus jeder bestehenden Ammoniakverbrennungsanlage
türen eine flüssige, wäßrige Phase. erhältlich.
Bei der Durchführung der Umsetzung des Stick- Die Reaktion der Erfindung verläuft exotherm, und
Stoffoxyds, Sauerstoffs und Dimethylamins zur Her- es sollten daher geeignete Vorkehrungen zur Kühlung
stellung von Dimethylnitrosamin werden die Reak- der Reaktionskammer und ihres Inhalts vorgesehen
tionsteilnehmer im wesentlichen in den molaren 25 werden. Die Vorrichtung kann die Form einer mit
Verhältnissen 4:1:4 verwendet. Die Gase werden Füllkörpern versehenen Reaktionskammer haben, die
vorzugsweise in solcher Reihenfolge miteinander ver- mittels eines Wassermantals oder geeigneter Inneneinigt,
daß die Oxydation des Stickstoffoxyds in rohre gekühlt wird. Man kann auch das am Boden der
Gegenwart des Dialkylamins erfolgt. Das Dialkyl- Kammer abfließende Reaktionsprodukt kühlen und es
amin kann vorzugsweise einen Gasstrom bilden, dem 30 zurückführen, um eine ausreichende Kühlung zu erLuft
und Stickstoffoxyd in beliebiger Reihenfolge zu- zielen.
Bei der erfindungsgemäßen Umsetzung, bei der gasförmige
Reaktionsteilnehmer verwendet werden, wird ein flüssiges Produkt gebildet, das sich gewöhnlich
als ein aus kleinen. Tröpfchen, bestehender Nebel abscheidet. Die Zirkulation des flüssigen Produktes durch
einen mit Füllkörpern versehenen Reaktionsturm bewirkt eine Kühlung, wobei das als Nebel entstehende
____ Reaktionsprodukt als Flüssigkeit niedergeschlagen
Reaktionsmedium auf diese Weise alkalisch gehalten 4o wird. Es läßt sich leicht mittels eines Zyklonwird,
um die Bildung von freier Salpetersäure und abscheiders, durch Filtrierung durch eine Matte aus
freier salpetriger Säure zu verhindern. In dem Maße, Glasfasern, durch einen. Cottrell-Fäller oder andere
in dem sich die Oxydation des Stickstoff oxy ds voll- bekannte Vorrichtungen zur Gewinnung derartiger
zieht, setzt sich Salpetrigsäureanhydrid mit dem . Suspensionen, abtrennen, Ein Vorteil des in der Gas-Dialkylamin
unter Bildung von Dialkylammonium- 45 phase durchgeführten Verfahrens liegt darin, daß das
nitrit und/oder Dialkylnitrosamin um, so daß auf diese erhaltene Produkt stärker konzentriert ist, als bei
Weise sämtliches Stickstoffoxyd in die Nitrit- oder Durchführung der Umsetzung in einem wäßrigen
die Nitrosoverbindung umgewandelt wird. Dies ist Medium.
wesentlich, da unter sauren Bedingungen die Oxy- Die in einem wäßrigen System durchgeführte
dation des Stickstoffoxyds nur Salpetersäure und er- 5o Reaktion hat den Vorteil, daß die Nebelbildung verneut
gebildetes Stickstoffoxyd ergibt. Das letztere mieden wird. Bei dieser Ausführungsform der Erfinwird
schließlich vollständig zu Salpetersäure oxydiert, dung lassen sich wäßrige Dimethylaminlösungen beidie
das Nitrat des Dialkylamins und kein Nitrit bzw. spielsweise mit einer Konzentration, von bis zu 25 Vo
Dialkylnitrosamin bildet. Das Reaktionsmedium wird leicht bei atmosphärischen Drücken für die erfindungsdurch
die Einführung mindestens eines geringen 55 gemäße Umsetzung verwenden. Wenn das Verfahren
Überschusses an Dialkylamin jederzeit schwach bei Überdrücken durchgeführt wird,, können mit Voralkalisch
gehalten. Dabei besteht keine Notwendigkeit teil auch stärker konzentrierte wäßrige Dimethyleiner
genauen Kontrolle des pH-Wertes des Reaktions- aminlösungen (25 bis 100%) angewendet werden.. Da
mediums, und das Verfahren kann, in industriellem Dimethylamin in Dimethylnitrosamin sehr gut löslich
Maßstab leicht gesteuert werden. Die Verwendung 6° ist, kann das gasförmige Amin in einem kreisförmig
eines größeren, Überschusses an Dialkylamin. ist nicht zurückgeführten Strom des Dimethylnitrosamins oder
gesetzt werden. Der Dialkylamindampf kann aber auch zunächst einem der beiden anderen gasförmigen
Reaktionsteilnehmer zugemischt werden, wobei der dritte später zugesetzt wird.
Ein wesentliches Kennzeichen, der Erfindung liegt darin, daß die Umsetzung zwischen Stickstoffoxyd
und Sauerstoff immer in. Gegenwart eines Überschusses an Dialkylamin stattfindet und daß das
nachteilig, abgesehen davon, daß wirtschaftliche Erwägungen es erforderlich machen, jeden beträchtlichen
Überschuß an Amin anschließend abzutrennen und zurückzuführen.
Als geeignete Quelle des erforderlichen. Sauerstoffs kann atmosphärischer Sauerstoff dienen, da er gewöhnlich
eine ausreichende Menge Feuchtigkeit enthält, um die Reaktion einzuleiten,. Stickstoffoxyd und
in dem rohen Reaktionsprodukt gelöst werden, das Dimethylaminnitrit enthält. Man kann atmosphärischen
Druck anwenden.
Bei einer besonders vorteilhaften Abwandlung der Erfindung kann ein Gemisch aus Dialkylamin. und
Trialkylamin verwendet und im wesentlichen vollständig in Dialkylniitrosamin umgewandelt werden.
Der besondere Vorteil dieser Ausführungsform liegt
Luft können etwa in den zur Erzeugung von SaI- 70 darin, daß Rohgemische von Alkylaminen, wie sie
ζ. B. durch katalytische Behandlung aus Alkoholen ammoniumnitrit und Dialkylnitrosamin um. Das in
mit Ammoniak erhältlich, sind, in dem Verfahren ohne dem Amingemiisch enthaltene Trialkylamin setzt sich
vorherige weitgehende Trennung des Gemisches ver- unter Bildung von Trialkylammoniumnitrit um. Die
wendet werden können. Ein derartiges Gemisch ent- aus dem Reaktionsgefäß abfließende Flüssigkeit wird
hält beispielsweise Dimethylamin, Trimethylamin und 5 auf die vorstehend beschriebene Weise einer Wärmeeine kleinere Menge Monomethylamin. Das Verhältnis behandlung unterworfen, wobei gleichzeitig größere
von. Dialkylamin zu Trialkylamin in dem bei dem vor- Mengen des Dialkylamin-Trialkylamin-Gemisches
liegenden Verfahren verwendbaren Gemisch kann sehr durch die Flüssigkeit eingeführt werden. Dialkylunterschiedlich
sein, und diese Modifikation kann an- nitrosamin bleibt als solches in der behandelten Flüsgewendet
werden, wenn die Gewinnung und Um- io sigkeit zurück, Dialkylammoniumnitrit setzt sich auf
Wandlung des Trialkylamins wirtschaftlich gerecht- die beschriebene Weise um und bildet weitere Mengen
fertigt ist. Dialkylnitrosamin und Wasser, während Trialkyl-Bei
dieser Abwandlung der Erfindung setzen sich ammoniumnitrit sich mit Dialkylamin in dem Gasdie
gemischten Amine mit Salpetrigsäureanhydrid gemisch unter1 Bildung weiterer Mengen Dialkyl-
oder seinem in gemischten nitrosen Gasen vorliegen- 15 ammoniumnitrit umsetzt. Bei niedrigeren Reaktionsden
Äquivalent auf die vorstehend beschriebene Weise temperaturen kann sich ein Gleichgewicht nach der
um. Das in dem Gasgemisch enthaltene Dialkylamin ersten Gleichung des folgenden. Schemas einstellen,
setzt sich als solches unter Bildung von Dialkyl- in dem R, R' und R" Alkylreste bedeuten:
RR'R"N-HNO2 + RR'NH RR7NH-HNO2 + RR'R"N
RR'N-NO + H2O
jedoch zersetzt sich bei erhöhten Temperaturen von 100 mm Hg und einem Rückflußverhältnis von 5:1
etwa 120 bis 140° Dialkylammoniumnitrit rasch und 25 destilliert. Eine Fraktion von etwa 210 g wurde bei
wird auf diese Weise entfernt. Wenn man das Gleich- etwa 88 bis 90° aufgefangen und als Dimethylnitros-
gewicht auf diese Weise stört, wird im wesentlichen amin mit einem Brechungsindex von 1,4343 bei 25°
das gesamte Trialkylammoniumnitrit in Trialkylamin und einem Siedepunkt von 146° bei einem Druck von
umgewandelt, und das austretende Gas besteht aus ge- 753 mm identifiziert,. Es enthielt 32,27% Kohlenstoff
mischten Aminen, in denen Trialkylamin wesentlich 30 und 8,16% Wasserstoff,
angereichert ist. Dieses Gas kann mit weiteren _ . .
Mengen Ammoniak vermischt und zur üblichen. Amin- ei sρ 1 e
synthese zurückgeführt werden, es kann aber auch mit In ein größeres System, d.h. in eine vertikale
angereichertem Dialkylamin in das erfindungsgemäße Kolonne mit einem Durchmesser von etwa 2,54 cm,
Verfahren zurückgeführt werden,. Schließlich ist 35 die mit 6,3 mm großen Glaswendeln gefüllt war und
sämtliches Trialkylamin in Dialkylniitrosamin umge- durch eine vertikale Nebelbrecherkolonne von etwa
wandelt, ohne daß die Notwendigkeit besteht, das 15,2 cm Durchmesser mit einer Höhe von 1,22 m, die
Dialkylamin zuvor vom Trialkylamin abzutrennen. mit 6,3 mm großen Berl-Sätteln gefüllt war, fortge-
„. -I1 setzt wurde, wurden. 1,33 Grammpl Dimethylamin,
ßeisPiel 1 40 1,31 Grammol Stickstoffoxyd und 1,64 Grammol
Während einer Reaktionsdauer von 75 Minuten Sauerstoff (als Luft) pro Stunde bei Raumtemperatur
wurden insgesamt Q,54 Grammol Dimethylamfin in eingeführt. Das rohe Kondensat hatte die folgende
25%iger wäßriger Lösung, 0,47 Grammol Stickstoff- Zusammensetzung:
oxyd und 0,11 Grammol Sauerstoff (als Luft) bei Gewichtsprozent
Raumtemperatur in den Oberteil einer senkrecht an- 45 Dimethylammoniiumnitrit 69,0
geordneten röhrenförmigen Reaktionskammer einge- Dimethylnitrosamin 25,0
setzt, die mit Glasschnecken gepackt war. Das Reak- Dimethylamin 3,4
tionsprodukt zog am offenen Boden des Reaktions- Wasser 2,5
gefäßes ab. Es wurde aufgefangen,, auf etwa 120° er- Q Q
hitzt und dann gekühlt. Es wurde ein gleiches VoIu- 50 Insgesamt yy,y
men 50%iger Natronlauge zugesetzt. Das oben schwim- Das Reaktionsgemisch wurde etwa 15 Minuten auf
mende öl, das aus wasserfreiem Dimethylnitrosamin 120° erhitzt, anschließend gekühlt und zeigte dann
bestand, wurde abgetrennt und stellte eine Ausbeute folgende Zusammensetzung:
von 66% (0,31 Grammol), bezogen auf das einge- Gewichtsprozent
führte Stickstoffoxyd, dar. 55 Dimethylnitrosamin 83,0
Beispiel 2 Dimethylamin 0,6
F_ _ Wasser 16,4
Gasförmiges Dimethylamin wurde bei Raumtempe- τ ~^ 1fV1 n
ratur mit einer Geschwindigkeit von 500 ecm pro insgesamt ΐυυ,υ
Minute in ein Rohr eingeführt. Anschließend wurden 60 Reines Dimethylnitrosamin wurde aus diesem
in die Leitung 400 ecm gasförmiges Stickstoffoxyd Gemisch leicht durch Fraktionierung erhalten.. Die
pro Minute und 500 ecm Luft pro Minute, beide von Ausbeute betrug 91% der Theorie (1,14 Gram-
Raumtemperatur, eingeführt. Flüssiges Produkt fiel mol/Std.), der Verlust war dabei hauptsächlich auf
mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,3 g pro Minute unkondensierten Nebel zurückzuführen,
an. Es enthielt etwa 69 Gewichtsprozent Dimethyl- 65 . .
nitrosamin, 18 Gewichtsprozent Dimethylamin und "
13 Gewichtsprozent Wasser. Ein Teil des Produktes, Ein Gemisch aus mit Sauerstoff angereicherter
nämlich 269,5 g, würde durch eine Kolonne, die mit Luft und Ammoniakgas wurde über ein Platinnetz
Glasschnecken gepackt war und einer Kolonne mit geleitet, das anfänglich elektrisch erhitzt wurde, um
etwa zehn Böden entsprach, unter einem Druck von 70 die Oxydation zu katalysieren. Luft wurde in einer
Menge von 11,51 pro Minute eingeführt, Sauerstoff
mit 440 ecm pro Minute und Ammoniak in einer Menge von 2350 ecm pro Minute. Das Oxydationsgemisch wurde durch einen Wasserwäscher geleitet,
um das Gas zu kühlen und überschüssige Mengen Wasser zu entfernen. Das abströmende Gas wurde
sofort mit einem Strom von. Dimathylamingas vermischt (Temperatur 15 bis 50°), das mit einer Geschwindigkeit
von 2350 ecm pro Minute eingeführt wurde. Diese Mengen erzeugten 0',0927 Grammol
Dimethylnitrosamin pro Minute. Das Reaktionsgemisch bewegte sich durch eine mit Kühlmantel versehene
Kolonne, die mit Glasschnecken von 6,5 mm gepackt war, nach unten in einen Flüssigkeitsabscheider, der sich am Boden einer großen, mit Berl-
Sätteln von 6,5 mm gepackten Kolonne befand, durch die sich die Gase in Aufwärtsrichtung bewegten.
Diese letztere Kolonne wirkte als Nebelbrecher, und das Dimethylnitrosamin. und Dimethylammoniumnitrit
enthaltende flüssige Produkt wurde am Boden der Kolonne abgelassen. Die abfließende Flüssigkeit
wurde anschließend bei 120° 20 Minuten, wärmebehandelt, um das rohe Produkt in Dimethylnitrosamin
umzuwandeln.
Ein Gemisch aus mit Sauerstoff angereicherter Luft und Ammoniakgas, das aus einem Strom von etwa
17 250 ecm Luft, 660 ecm Sauerstoff und 3525 ecm Ammoniak pro Minute bestand, wurde auf 300° vorerhitzt
und bei atmosphärischem Druck durch eine übliche Ammoniakverbrennungsanlage geleitet, die
ein Platinnetz enthielt, welches auf eine Temperatur von etwa 900 bis 1000° erhitzt war. Das ausströmende
Gas wird zur Kühlung und zur Entfernung überschüssiger Mengen Wasser durch einen Wasserwäscher
geleitet.
Dieser Gasstrom wird zusammen mit einem Strom aus gasförmigen gemischten Aminen, der aus etwa
80% Dimethylamin, 19% Trimethylamin und etwa 1 % anderer Gase besteht, in das obere Ende eines mit
Füllkörpern versehenen Turmes eingeführt (Temperatur 15 bis 50°). Ein derartiges Gas kann mit Vorteil
bei der Entwässerung des bei der katalytisch en
Behandlung von Methanol mit Ammoniak abfließenden Materials erhalten werden. Der Strom der gemischten
Amingase beträgt etwa 4430 ecm pro Minute. Der größte Teil des Produktes verflüssigt
sich im Turm und fließt in einen Behälter ab. Der letztere ist mit einem zweiten nebelbrechenden Turm
verbunden, der mit Berl-Sätteln gepackt ist und auf dem sich ein Zyklonabscheider befindet, der die
letzten. Spuren Flüssigkeit aus dem Gas entfernt. Die Flüssigkeiten aus dem nebelbreehenden Turm und
dem Zyklon werden, beide in den Behälter zurückgeführt. Das aus dem Zyklon abströmende Gas, das in
erster Linie, aus Trimethylamin besteht, wird in einer Menge von etwa 55O1 ecm erhalten.. Dieser Strom wird
mit der Hälfte seines Volumens an wasserfreiem Ammoniak vermischt,, das Gemisch wird auf 60'at kornprimiert
und über einen Aluminiumkatalysator bei einer Temperatur von 410° geleitet, um das Trimethylamin
weitgehend in Dimethylamin umzuwandeln. Das weitgehend aus Dimethylamin bestehende
umgewandelte Gas wird geteilt, und ein Teil wird erneut in das obere Ende des Reaktionsturmes
zusammen mit frischem Dimethylamin eingeführt. Der größte Teil des regenerierten Dimethylamine
wird zusammen mit dem flüssigen Produkt aus dem Behälter eingeführt und durch eine Heizschlange geleitet,
die mittels eines Flüssigkeitsbades bei 120° gehalten wurde. Das ausfließende Material wird zu
einem Fraktionierturm geleitet, in dem das Trimethylamin oben bei einer Temperatur von etwa 5° abgezogen wird. Wasser wird als Seitenstrom durch einen
Abstreifer entfernt. Das Bodenprodukt besteht im wesentlichen aus reinem Dimethylnitrosamtin, das in
einer Menge von etwa 10 g pro Minute erzeugt wird. Man kann auch an Stelle des Dimethylamins andere
Dialkylamine, vorzugsweise solche mit nicht mehr als 5 Kohlenstoffatomen, in jedem Alkylrest, wie Methyläthylamin,
Diäthylamin, Diisopropylamin, Methylpropylamin, Dibutylamin, Diamylamin, verwenden.
Auch kann, man das Verhältnis des in das Reaktionssystem eingeführten Stickstoffoxyds, Sauerstoffs und
Dialkylarnins beträchtlich variieren. Die verwendete Reakt'ionstemperatur kann ebenfalls in weitem
Bereich, verändert werden, obgleich. Stickstoffoxyd, Sauerstoff und Dialkylamin gewöhnlich in das Reaktionsgefäß
bei Temperaturen zwischen etwa 0° und etwa 100|0 eingeführt werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Dialkylnitrosaminen
aus Dialkylaminen und Stickoxyden,, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Überschuß
eines Dialkylarnins mit Stickstoffoxyd und Sauerstoff umsetzt und das entstandene flüssige Reaktionsprodukt,
das Dialkylnitrosamin und Dialkylammoniumnitrit enthält, gegebenenfalls erhitzt,
wodurch das genannte Nitrit in Dialkylnitrosamin übergeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Dialkylamin mit Stickstoffoxyd und Sauerstoff in. Dampfphase umsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Dialkylamin mit Stickstoffoxyd und Sauerstoff in flüssiger Phase, vorzugsweise
in Gegenwart eines wäßrigen oder nicht wäßrigen Lösungsmittels, umsetzt.
4. Verfahren, nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsmaterial
ein Amingemisch verwendet, das neben Dialkylamin ein Trialkylamin enthält, und das erhaltene
flüssige Reaktionsprodukt unter gleichzeitiger Einführung von weiterem Dialkylamin-Trialkylamin-Gemisch
erhitzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das flüssige Reaktionsprodukt auf eine Temperatur von etwa 120 bis
140° erhitzt.
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