DE2813528C3 - Verfahren zur Herstellung von Harnstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von HarnstoffInfo
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- C07C273/02—Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of urea, its salts, complexes or addition compounds
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Harnstoff aus Ammoniak und Kohlendioxid, wobei flüssiges
Ammoniak zum Teil in den Absorber (Kondensator) zusammen mit dem gesamten Kohlendioxid und zum
Teil in die Synthesevorrichtung eingeführt wird. Die bevorzugten Molverhältnisse Ammoniak zu Kohlendioxid
sind im Absorber 2 :4 und in der Synthesevorrichtung 2,5 : 7. Es werden Dünnschicht- oder Filmabsorber
bevorzugt.
Es sind Verfahren bekannt, nach denen Kohlendioxid mit gasförmigem Ammoniak umgesetzt wird, welches ν
durch Zersetzung von Ammoniumcarbamat erhalten worden ist. Das Ammoniak wird dabei vorher als
Abstreifmittel für die Harnstofflösung verwendet. Das so erhaltene Gasgemisch aus CO2-I-NH3 wird dann mit
Wasser gekühlt, daß sich Carbamat bildet, welches dann der Synthesevorrichtung zugeführt wird, in der schließlich
die Harnstoffbildung stattfindet. Aus der Synthesevorrichtung wird dann das Reaktionsgemisch in einen
Abstreifer für die Abtrennung von CO2 und NH3 durch
thermische Zersetzung des Carbamats geführt, wobei zu diesem Zweck in den Abstreifer gasförmiges Ammoniak
eingeleitet wird, während das Reaktionsgemisch über Kopf eintritt. Aus dieser Vorrichtung werden zwei
Ströme abgezogen, und zwar eine Harnstofflösung, enthaltend eine bestimmte Menge an Carbamat und ein
2. Strom, enthaltend die Zersetzungsgase des Carbamats und Ammoniak, welche in den Absorber geleitet
werden.
Der größte Nachteil oiner solchen Verfahrensweise ist die hohe Ammoniumcarbamat-Konzentration in der ·.(
Reaktionslösung, was zu einer Verringerung der Harnstoffausbeute führt Dies beruht auf der Forderung,
daß das Verhältnis NH3 :C02 sowohl im Absorber als
auch in der Synthesevorrichtung konstant gehalten werden soll.
Es wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß Harnstoff aus Ammoniak und Kohlendioxid mit
verbesserter Ausbeute hergestellt werden kann, wenn man die Kondensation (Absorption) in einem Filmabsorber durchführt und zusätzlich zu dem gasförmigen
Ammoniak in den Boden des Abstreifers flüssiges Ammoniak, teilweise zu dem Absorber und teilweise zu
der Synthesevorrichtung führt, so daß in beiden unterschiedliche Molverhältnisse von NH3 und CO2
vorliegen, d. h. in der Synthesevorrichtung 2,5 bis 7 und im Absorber 2 bis 4.
Anhand der Zeichnung wird das Verfahren noch weiter erläutert
Das gesamte CO2 wird unten in den Absorber 1
eingeleitet und zwar zusammen mit einem Teil flüssigen Ammoniaks über Leitung 4. Über 5 wird in den
Absorber Absorptions- oder Waschlösung rückgeleitet, die aus einer wäßrigen-ammoniakalischen Ammoniumcarbonatlösung
besteht
Das Gesamtverhäünis NH3: CO2 wird durch die
Strömungsgeschwindigkeit von flüssigem Ammoniak in den Absorber geregelt Im unteren Teil des Absorbers 1
erfolgt eine adiabalische Reaktion des CO2 mit NH3
unter Bildung von Ammoniumcarbamat Die sich einstellende Temperatur ist abhängig vom Gesamtdruck,
vom Wassergehalt und dem Verhältnis NH3: CO2.
Die aus der adiabatischen Zone entweichenden Gase, die sich bei dieser Temperatur im chemischen
Gleichgewicht befinden, werden teilweise mit der Rücklauf lösung ausgewaschen, die als dünne Schicht
von oben nach unten läuft. Der nicht absorbierte Anteil des Gasgemisches gelangt über 6/7 in den Abstreifer.
Die Absorptionswärme wird auf Kühlwasser im Wassermantel des Absorbers übertragen. Je eher Gas
und Waschflüssigkeit im Absorber im Gleichgewicht ein solches Verhältnis besitzen, um so früher ist die
Wärmeentwicklung bei höherer Temperatur zu verwerten, d. h. es ist möglich, aus dem Kühlwasser Dampf zu
gewinnen, dessen Energieinhalt für eine Verwertung an anderer Stelle ausreichend hoch ist.
Das Carbamat gelangt über 8 in die Synthesevorrichtung 2. Das NH3 : CO2-Verhältnis und die Synthesevorrichtungstemperatur
lassen sich durch die einzuspeisende Menge an flüssigem Ammoniak über 9 in den Boden
und gasförmigem Ammoniak, das aus dem Abstreifer 3 über 10 der Synthesevorrichtung zugeführt wird,
einstellen. Dabei ist zu beachten, daß die Menge an flüssigem Ammoniak gegenüber dem gasförmigen
Ammoniak sehr gering ist.
Das Verhältnis NH3 :CO2 wird in der Synthesevorrichtung
2 höher gehalten als im Absorber 1, wodurch sich die Harnstoffausbeute durch Steigerung der
CO2-Umsetzung erhöhen läßt.
Die Verhältnisse NH3 :C02, die Temperatur und die
Ausbeuten werden so eingestellt, daß die Abführung der Kondensationswärme des Gases aus dem Abstreifer 3
den wärmewirtschaftlichen Ausgleich der Synthesevorrichtung 2 bei dem vorbestimmten konstant zu
haltenden Gesamtdruck ermöglicht. Auf diese Weise wird es möglich, die Ausbeute zu steigern und
gleichzeitig den Dampfverbrauch herabzusetzen, während der Energieinhalt des Dampfs, der im Absorber
anfällt, erhöht wird.
Obwohl der Druck in dem Synthesevorrichtungs-Abstreifer-System anscheinend der gleiche ist, wird er
durch Austragung inerter Gase aus dem Kopf der Synthesevorrichtung, die aus dem Boden des Abstreifers
und dem CO2-Absorber stammen, geregelt. So kann ein
Druck größer oder kleiner als der Druck sein, den man im Absorber erhält, je nachdem, ob die Überführung des
Carbamats unter Atmosphärendruck oder mit Hilfe von Pumpen stattfindet
Was die Ausbeuten anbelangt sind diese außergewöhnlich hoch und unter Berücksichtigung der physikochemischen
Eigenschaften der Lösung, die von der Synthesevorrichtung über 11 in den Abstreifer geht sind
die im Abstreifer abgetrennten Mengen an Kohlendioxid und Wasser gegenüber der Ammoniakmenge
gering. Infolgedessen spielt die dem System zuzuführende Wärmeenergie keine große Rolle, da die Harnstofflösung
sich bereits nahe an ihren kritischen Bedingungen befindet wo Ammoniak leicht abdestilliert werden
kann.
Die kritische Temperatur wird mit steigendem Verhältnis NH3zuCO2und mit abnehmendem Wasseranteil
herabgesetzt Die Folge davon ist daß in der Strippvorrichtung kleinere Wärmeaustauschflächen erforderlich
sind als bei üblichen Abstreifern und darüber hinaus nicht so hohe Temperaturen in dem Wärmeaustauscher
als üblich erforderlich sind. Man kann daher Dampf mit geringerem Wärmeinhalt anwenden, wodurch
sich die Betriebskosten senken lassen.
Folgendes Beispiel erläutert die Erfindung.
Beispiel
Herstellung von 72,55 t/h Harnstoff
Herstellung von 72,55 t/h Harnstoff
In den Absorber 1 wurden eingeführt: 53,167 t/h CO2
bei einer Temperatur von 1500C, 32,853 t/h Ammoniak mit einer Temperatur von 500C, und zwar zusammen
mit rückgeleiteter Carbonatlösung in den Kopf des Absorbers bei einer Temperatur von 96° C, enthaltend
27,323 t/h NH3(47,62Gew.-%),
10,127 t/h CO2 (17,65%) und
19,926 t/h H2O (34,73%).
Der Absorber mit dem gesamten Harnstoffsynthesekreislauf einschließlich zulässigem Druckabfall arbeitete
bei 180 bar. Im Absorber findet die Umsetzung von CO2
mit NH3 statt Die Reaktionswärme wird als Dampf nutzbar gemacht
Eine Carbamatlösung mit einer Temperatur von 1800C wurde unten aus dem Absorber ausgetragen und
gelangte in die Synthesevorrichtung 2, und zwtr entnaltend
50,794 t/h NH3(423 Gew.-%),
50,794 t/h CO2 (42,23%) und
18,699 t/h H2O (15,54%).
50,794 t/h CO2 (42,23%) und
18,699 t/h H2O (15,54%).
Die am Absorberkopf entweichenden nicht-kondensierten Dämpfe von 180°C wurden unten in den
Abstreifer 3 eingeführt und enthielten
9,382 t/h NH3(40,60Gew.-%),
12,5 t/h CO2 (54,09%) und
1,227 t/h H2O (5,31%).
9,382 t/h NH3(40,60Gew.-%),
12,5 t/h CO2 (54,09%) und
1,227 t/h H2O (5,31%).
'Zusätzlich zu der Carbamatlösung wurden in die Synthesevorrichtung 2 47,84 t/h Ammoniak von 1000C
und die Dämpfe aus dem Abstreifer 3 mit einer Temperatur von 1900C und folgender Zusammensetzung
eingeführt:
50,218 t/h NH3(59,1 Gew.-%),
26,259 t/h CO2 (30,9%) und
8,497 H2O (10%).
26,259 t/h CO2 (30,9%) und
8,497 H2O (10%).
Die aus der Synthesevorrichtung kommende Lösung wurde in den Abstreifer 3 geführt, und zwar mit einer
Temperatur von 185° C, die folgende Zusammensetzung
hatte:
72,5 t/h Harnstoff (28,64 Gew.-O/o),
107,768 t/h NH3(42,58%),
23,886 t/h CO2 (9,44%) und
48,946 t/h H2O (19,34%).
107,768 t/h NH3(42,58%),
23,886 t/h CO2 (9,44%) und
48,946 t/h H2O (19,34%).
Den Boden des Abstreifers verließ ein Strom der folgenden Zusammensetzung mit 2100C und wurde in
die Konzentrierung geführt:
72,5 t/h Harnstoff (37,91 Gew.-%),
66,932 t/h N H3 (35%).
10,127 t/h CO2(5,3%) und
41,676 t/h H2O(21,79%).
66,932 t/h N H3 (35%).
10,127 t/h CO2(5,3%) und
41,676 t/h H2O(21,79%).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Harnstoff aus CO2 und NH3, Zersetzung des gebildeten Ammoniumcarbamats
in der Harnstofflösung der Synthesevorrichtung, Abstreifen der Zersetzungsprodukte
mit Ammoniakgas und Kondensation, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil flüssiges
Ammoniak in einen Absorber gemeinsam mit dem gesamten Kohlendioxid und einen Teil in die
Synthesevorrichtung einleitet und das Molverhältnis NH3: CO2 im Absorber bei 2 bis 4 und in der
Synthesevorrichtung bei 2,5 bis 7 hält
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Absorption in einem
Filmabsorber vornimmt, in diesen obön eine
rücklaufende ammoniakaliscne Ammoniumcarbonatlesung und unten CO2 und einen Teil des flüssigen
N H3 einspeist
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß man das als Abstreifmittel
dienende gasförmige Ammoniak zum Teil am Kopf des Absorbers abzieht
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