DE557619C - Herstellung von Soda, Chlorammon, Natronsalpeter und Salzsaeure aus Natriumchlorid - Google Patents

Herstellung von Soda, Chlorammon, Natronsalpeter und Salzsaeure aus Natriumchlorid

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DE557619C DE1930557619D DE557619DD DE557619C DE 557619 C DE557619 C DE 557619C DE 1930557619 D DE1930557619 D DE 1930557619D DE 557619D D DE557619D D DE 557619DD DE 557619 C DE557619 C DE 557619C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D7/00Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D7/08Preparation from or via cyano compounds of sodium or potassium

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Description

  • Herstellung von Soda, Chlorammon, Natronsalpeter und Salzsäure aus Natriumchlorid Zweck der Erfindung ist die Herstellung von vier wertvollen Verkaufsprodukten aus einem einzigen wohlfeilen Rohstoff, Natriumchlorid. Diese Erzeugung soll nach der Erfindung durch eine neuartige Kombination bekannter Verfahrensstufen in besonders einfacher Weise erreicht werden. Bei der erfindungsgemäßen Herstellung der beiden Düngemittel Chlorammon und Natronsalpeter sowie Soda und Salzsäure braucht weder ein Abfallprodukt in Kauf genominen noch außer Natriumchlorid (neben Kohle u. dgl. Hilfsstoffen) ein weiterer Rohstoff zugeführt werden.
  • In Durchführung des neuen Verfahrens erfolgt die Herstellung von Soda, Chlorammon; Natronsalpeter und Salzsäure aus Natriumchlorid durch folgende Maßnahmen: a) in Durchführung des Ammoniaksodaprozesses anfallendes festes Natriumbicarbonat wird in Mischung mit Kohlenstoff durch Einwirkung von Stickstoff bei hoher Temperatur in Natriumcyanid übergeführt, b) das in a erhaltene Natriumcyanid wird durch Behandlung. mit Wasserdampf bei geringerer Temperatur unter Gewinnung von Ammoniak sowie kaustischer oder calcinierter Soda gespalten, c). der Stickstoftbindungsvorgang nach a und b wird - zur gleichzeitigen Gewinnung großer Mengen Ammoniak wiederholt durchgeführt, worauf die kaustische oder calcinierte Soda abgeführt wird, d) ein Teil des nach b und c_ gewonnenen Ammoniaks wird zur laufenden Herstellung von Chlorammon durch Einführung in den Sodaprozeß verwendet, e) ein anderer Teil des. nach b und c gewonnenen Ammoniaks wird zur Bildung nitroser Gase durch Oxydation verwendet, um durch ihre Reaktion mit neu zugeführtem Natriumchlorid die Herstellung von Natronsalpeter und Salzsäure durchzuführen.
  • Gegebenenfalls können auch die nach e gebildeten Stickoxyde vor der Einwirkung auf das Natriumchlorid zu Stickdioxyd oxydiert oder in Salpetersäure umgesetzt werden.
  • Während nun bei einem ähnlichen Verfahren des Erfinders, welches sich allein auf die Herstellung von Alkalinitrat und Salzsäure bezieht, durch den eingeschalteten Sodaprozeß immer nur so viel Natriumbicarbonat erzeugt wird, wie durch die im Verfahren auftretenden Verluste bedingt ist, besteht ein wesentliches Kennzeichen der vorliegenden Erfindung darin, daß man mehr, und zwar so viel Soda und Ammoniak erzeugt, daß aus dem Sodaprozeß Chlorammonium ausgeschieden werden kann, wobei gleichzeitig die entsprechende Sodamenge aus dem Prozeß abzuführen ist.
  • Der technische Wert des Gesamtverfahrens wird in der @ besonders zweckmäßigen Zusammenfassung einer Zahl an sich bekannter Einzelstufen gesehen, wobei unter Fortfall wertloser Nebenprodukte aus wohlfeilem Natriumchlorid vier äußerst wertvolle Handelsprodukte erzeugt werden. Die bisher bekannten Verfahren zur Darstellung von Soda oder Chlorammon oder Natronsalpeter oder Salzsäure erreichten die Erzeugung der einzelnen Produkte-bei -weitem nicht in einer technisch sö -einfachen und vorteilhaften Art, wie dies :dürcIz.die. erfindungsgemäße Kombination möglich ist. -So wurde z. B. bisher in der Sodaindustrie die Umwandlung des Natriumbicarbonats in -carbonat oder weiter in Natriumhydroxyd in besonders ausgebauten, zum Teil recht kostspieligen Verfahrensstufen durchgeführt, ohne daß zugleich wertvolle weitere Produkte anfielen, während erfindungsgemäß bei dieser Umwandlung Ammoniak gewonnen wird. Bei der Erzeugung von Natriumhydroxyd (kaustische Soda) mußte darüber hinaus bekanntlich noch der lästige kohlensaure Kalk als Abfallprodukt in Kauf genommen werden.
  • Die erfindungsgemäße Darstellung nitroser Gase aus einem Teil des bei der Umwandlung der Alkaliverbindung zu Soda. gewonnenen Ammoniaks ist besonders kennzeichnend für die hervorragende Vereinfachung, die durch die neue Kombination erzielt ist. Die Erzeugung von Ammoniak, im allgemeinen der teuerste Teil einer Stickoxydgewinnungsanlage, ist hier im Zusammenhang mit der Soda- und Chlorainmonerzeugung zu einer höchst einfachen Nebenproduktenerzeugung ausgestaltet: Das für die Bindung des Stickstoffes erforderliche Alkali liefert der Sodaprozeß, und die Verfahrensstufe der Ammoniakerzeugung ist an sich schon durch die Umwandlung von -Bicarbonat in Carbonat bzw. Hydroxyd bedingt. Da außerdem der Vorgang der Stickstoffbindung. schön deshalb wiederholt durchgeführt werden muß, um die notwendige Menge Ammoniak zur Neuerzeugung des im Chlorammon gebunden abgeführten Ammoniaks herzustellen (da die Reaktion nicht immer quantitativ verläuft), wird die vermehrte Erzeugung zwecks Herstellung nitroser Gase im Rahmen des Gesarntprozesses mit überraschend geringem Aufwand erreicht. Weiterhin ist in einfachster Weise der Ersatz des im praktischen Betrieb - Unvermeidlichen Verlustes an Alkali (bei der Cyanidisierung und Verseifung) durch das Bicarbonat des Sodaprozesses zu decken: Es ist somit ohne weiteres zu erkennen, daß die erfindungsgemäße Kombination an sich bekannter Einzelprozesse insgesamt eine überraschende Vereinfachung sowie beste Ausnutzung des Rohguts und der Apparaturen ergibt. -Selbstverständlich ist es im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich .und in besonderen Fällen vorteilhaft, die gebildeten Stickoxyde vor der Einwirkung auf Alkalichlorid insgesamt zu, Stickdioxyd zu oxydieren oder auch in Salpetersäure umzuwandeln.
  • Ausführungsbeispiel Die Durchführung des Verfahrens wird durch folgendes Ausführungsbeispiel veranschaulicht: a) aus einer in den bekannten Verhältnissen zusammengesetzten ammoniäkalischen Kochsalzlösung werden' rooo kg Natriumbicarbonat gefällt: Dieses Natriumbicarbonat wird sodann mit z7oo kg Braunkohle (enthaltend etwa 33 °/o Kohlenstoff) gemischt und `die gesamte Masse bei rooo° C der Einwirkung von Stickstoff ausgesetzt; b) die Reaktionsmasse erfährt sodann eine Behandlung mit Wasserdampf, und zwar bei etwa- 4500 C, wodurch das bei a gebildete Nätriumcyanid in Natriumcarbonat und -Ammoniak gespalten wird; c)- darauf wird das Alkali zwecks weiterer Stickstoffbindung noch zweimal der Einwirkung von Kohlenstoff und Stickstoff nach a und der Einwirkung von Wasserdampf nach b unterworfen. Durch die dreimalige Behandlung zwecks Stickstoffbindung werden insgesamt 485- kg Ammoniak gewonnen. Darauf wird der Reaktionsrückstand ausgelaugt. Nach Trennung der festen Bestandteile von der'-Flüssigkeit werden durch Eindampfung der Lauge 599 kg Soda (Natriu2ncarbonat) ,gewonnen; d) nach dem bekannten Fallverfahren werden darauf unter Benutzung eines Teiles des gewonnenen Ammoniaks aus der Stammlauge des unter a durchgeführten Arnmoriiaksodaprozesses 598 kg festes Chlorämmon gewonnen;, e) die übrige iunter b und c gewonnene! Ammöniakmenge wird destilliert, mit Luft gemischt und oxydiert, worauf die gewonnenen- nitrosen. Gase in Mischung mit Sauerstoff auf -verdünnte Natriümchloridlösung zur Einwirkung gebracht werden. Durch Einengung- der Lösung werden daraufhin r225 kg festes Natriumnitrat gewonnen, während 505 kg Salzsäure aufgefangen werden.

Claims (1)

  1. PATEN-TANSPTZUCH: Herstellung von Soda; Chlorammon, Natron'salpeter und- Salzsäure aus Natriumchlorid dürch'folgende Maßnahmen: a) in Durchführung des Ammoniaksodaprozesses anfallendes festes Natriumbicarbonat wird in Mischung mit Kohlenstoff durch Einwirkung von Stickstoff bei hoher Temperatur in Natriumcyani.d übergeführt, b) das in a erhaltene Natriumcyanid wird durch Behandlung mit Wasserdampf bei geringerer Temperatur unter Gewinnung von Ammoniak sowie kaustischer oder calcinierter Soda gespalten, c) der Stickstoffbindungsvorgang nach a und b wird zwecks Gewinnung großer Mengen Ammoniak wiederholt durchgeführt, worauf die kaustische oder calcinierte Soda abgeführt wird, d) ein Teil des nach b und c gewonnenen Ammoniaks wird zur laufenden Herstellung von Chlorammon durch Einführung in den Sodaprozeß verwendet, e) ein anderer Teil des nach b und- c gewonnenen Ammoniaks- wird zur Bildung nitroser Gase durch Oxydation verwendet, um durch ihre Reaktion mit neu zugeführtem Natriumchloxid die Herstellung von Natronsalpeter und .Salzsäure durchzuführen, f) gegebenenfalls werden die nach e gebildeten Stickoxyde vor der Einwirkung auf das Natriumchlorid zu Stickdioxyd oxydiert oder in Salpetersäure umgesetzt.
DE1930557619D 1930-08-16 1930-08-16 Herstellung von Soda, Chlorammon, Natronsalpeter und Salzsaeure aus Natriumchlorid Expired DE557619C (de)

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