DE917725C - Verfahren zur Herstellung von Alkalicyaniden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Alkalicyaniden

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DE917725C
DE917725C DED11611A DED0011611A DE917725C DE 917725 C DE917725 C DE 917725C DE D11611 A DED11611 A DE D11611A DE D0011611 A DED0011611 A DE D0011611A DE 917725 C DE917725 C DE 917725C
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Germany
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synthesis products
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cyanide
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DED11611A
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Inventor
Dr Otto Bretschneider
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Evonik Operations GmbH
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Degussa GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/002Synthesis of metal cyanides or metal cyanamides from elementary nitrogen and carbides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Alkalicyaniden Bei der Umsetzung von Alkalicarbonat mit Kohle und Stickstoff in Gegenwart von Eisen als Katalysator entsteht ein Rohprodukt, das neben Alkalicyanid noch erhebliche Mengen von Alkalicarbonat, Kohle und Eisen enthält. Die Gewinnung von reinem Alkalicyanid durch Auslaugen dieses Rohproduktes mit Wasser war bisher nicht gelungen, da sich hierbei in erheblichen Mengen Alkaliferrocyanid bildet. `lach einem bekannten Verfahren, bei dem z. B. ioo Teile des Rohproduktes mit 15o Teilen Wasser bei q.o° il/p. Stunden gerührt werden, gehen 99,3 % des vorhandenen Natriumcyanids in Natriumferrocyanid über.
  • Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, aus kohlenstoff- und eisenhaltigen Produkten durch Extraktion mit Wasser das Cyanid praktisch verlustlos, z. B. in einer 20- bis 3o%igen Lösung, zu gewinnen, wenn bei der Extraktion Temperaturen unterhalb 6o° C eingehalten werden. Zu besonders günstigen Ergebnissen gelangt man, wenn die Extraktionstemperatur 35° C nicht übersteigt. Sofern jedoch die extraktive Behandlung mit Wasser bei höheren Temperaturen als 35° C vorgenommen wird, soll diese Temperatur nur kurzzeitig, und zwar nicht länger als 30 Minuten, vorzugsweise jedoch nicht länger als 15 Minuten, überschritten werden, um zu guten Ausbeuten an Cyanid unter Vermeidung der Ferrocy anidbildung zu gelangen.
  • Mit Vorteil kann man die Auslaugung der Syntheseprodukte unter vollständigem oder weitgehendem Ausschluß von Sauerstoff, beispielsweise in einer Stickstoffatmosphäre, vornehmen, um die Gefahr der Bildung von komplexen Eisencyaniden auszuschließen, bei der offenbar eine Aufoxydierung des feinverteilten reaktionsfähigen Eisenkatalysators in den Syntheseprodukten eine wesentliche Rolle spielt.
  • Es hat sich weiterhin gezeigt, daß auch die bei der Cyanidierung im überschuß zur Anwendung gebrachte mehr oder weniger feinverteilte hochkohlenstoffhaltige Substanz durch die Vergrößerung der Oberfläche des Reaktionsproduktes die Bildung der Ferrocyanide bei der Extraktion mit Wasser befördern kann. Für die Cyanidsynthese werden hochkohlenstoffhaltige Substanzen, wie z. B. Kohlen, Koks aus Kohlen oder Destillationsrückständen, insbesondere jedoch reaktionsfähige Kohlen, wie z. B. Holzkohle, benutzt, von denen letztere besonders wirksam für eine Oberflächenvergrößerung und damit für eine Umsetzung des Eisenkatalysators mit dem gebildeten Cyanid ist. Gerade bei derartigen Reaktionsprodukten, die überschüssige Holzkohle enthalten, bietet das Verfahren der vorliegenden Erfindung besondere Vorteile und ermöglicht es, auch hier das Cyanid praktisch quantitativ zu gewinnen.
  • Die bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhaltene Lösung von Alkalicyaniden kann als solche unmittelbar verwendet oder zur Gewinnung von Natriumcyanid benutzt werden. Es ist auch möglich, sie in verschiedenartiger Weise auf Blausäure zu verarbeiten, indem die Lösung gegebenenfalls nach Eindampfung etwa mit Kohlendioxyd in Gegenwart von Wasserdampf zersetzt, beispielsweise zerstäubt, wird.
  • Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachstehend an Hand einiger Beispiele erläutert: Bei der Extraktion eines Syntheseproduktes, enthaltend 30 % Natriumcyanid, 2 % Soda, 15 % Eisen, 530/0 Kohlenstoff in Form von Holzkohle, wurde bei einer Extraktionstemperatur von 35r-# C selbst nach 8stündigem Rühren mit Wasser keine Bildung von Ferrocyanid beobachtet. Nach istündiger Behandlung bei q.0'' C waren 37 % des Natriumcyanids in Natriumferrocyanid übergegangen.
  • Bei der Extraktion in einer Stickstoffatmosphäre waren nach istündigem Rühren bei q.0° C bis zu 20 % des Natriumcyanids zu 1Vatriumferrocyanid umgesetzt, während nach einer Behandlung von 15 Minuten bei 5o° C auch hier eine Bildung von .L?atriumferrocy anid nicht zu beobachten war.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Alkalicyaniden durch Auslaugen von diese neben Alkalicarbonat, hochkohlenstoffhaltigen Substanzen und feinverteiltem Eisen oder Eisenverbindungen enthaltenden festen Syntheseprodukten mit Wasser unter Vermeidung der Bildung von Ferrocyaniden, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Extraktion Temperaturen unterhalb 6o° C eingehalten werden und das Extraktionsgemisch Temperaturen über 35°' C nicht länger als 30, vorzugsweise nicht länger als 15 Minuten, ausgesetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion bei Temperaturen unterhalb 35° C durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaugung der Syntheseprodukte unter Ausschluß von Sauerstoff, z. B. in Stickstoffatmosphäre, vorgenommen wird. q.. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet,. daß überschüssige Holzkohle enthaltende Syntheseprodukte der Extraktion unterworfen werden. Angezogene Druckschriften.: Deutsche Patentschrift Nr. 545 83o.
DED11611A 1952-02-19 1952-02-19 Verfahren zur Herstellung von Alkalicyaniden Expired DE917725C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE545830C (de) * 1928-04-22 1932-03-05 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Darstellung von Alkaliferrocyanid

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE545830C (de) * 1928-04-22 1932-03-05 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Darstellung von Alkaliferrocyanid

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