DE873542C - Verfahren zur Herstellung von aromatischen Polycarbonsaeuren und anorganischen, vorwiegend aus Aluminiumsulfat bestehenden Nebenprodukten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von aromatischen Polycarbonsaeuren und anorganischen, vorwiegend aus Aluminiumsulfat bestehenden NebenproduktenInfo
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- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F7/00—Compounds of aluminium
- C01F7/68—Aluminium compounds containing sulfur
- C01F7/72—Sulfites
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/16—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation
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Description
Erteilt auf Grund des Ersten Oberleitungsgesetzes vom 8. Juli 1949
l. S. 175)
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
AUSGEGEBEN AM 16. APRIL 1953
DEUTSCHES PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
N 3675 IVd/12 ο
Dr. Martinus Lambertus Goedkoop, Geleen (Niederlande)
ist als Erfinder genannt worden
Der Niederländische Staat,
vertreten durch De Directie van de Staatsmijnen in Limburg,
Heerlen (Niederlande)
Verfahren zur Herstellung von aromatischen Polycarbonsäuren und anorganischen, vorwiegend aus Aluminiumsulfat bestehenden
Nebenprodukten
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom 25. März 1951 an
Patentanmeldung bekanntgemacht am 13. Dezember 1951
Patenterteilung bekanntgemacht am 5. März 1953 Die Priorität der Anmeldung in den Niederlanden vom 28. März 1950 ist in Anspruch genommen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung aromatischer Polycarbonsäuren aus kohlenstoffhaltigem
Material mit einem hohen Gehalt an Kohlenstoff, wie z, B. Graphit, Anthrazit, Steinkohle,
Holzkohle, Koks, Retortengraphit, Kohlehydrierungsrückstände, Koks aus Erdölerzeugnissen,
Pech u. dgl.
Es ist bekannt, daß aus diesen kohlenstoffreichen natürlichen oder künstlichen Produkten durch Oxydation,
z. B. mit Salpetersäure oder Schwefelsäure, aromatische Polycarbonsäuren, wie Benzolhexacarbonsäure
(Mellithsäure) und i, 2, 4, 5-Benzoltetracarbonsäure
(Pyromellithsäure), erzeugt werden können.
Diese sehr träge verlaufende Oxydation kann zwar durch Zusatz von Katalysatoren beschleunigt
werden, jedoch sind auch dann noch sehr lange Reaktionszeiten erforderlich. Es ist auch versucht
worden, die Dauer der Reaktion 'durch eine Steigerung
der Temperatur zu verkürzen, wobei aber die praktische Durchführung dadurch erschwert wird,
■ daß zugleich ein erhöhter Druck angewandt werden muß.
Es hat sich nun gezeigt, daß es in einfacher Weise
möglich ist, diese Oxydation mit Salpetersäure bei
hoher Temperatur durchzuführen, wobei günstige Ergebnisse 'bei einer verhältnismäßig kurzen Reaktionsdauer
erzielt werden.
Es wunde nämlich- gefunden, daß gute Ausbeuten
an wertvollen Polycarbonsäuren und an anorganischen, vorwiegend aus Aluminiumsulfat bestehenden
Nebenprodukten dadurch erzielt werden können, daß man natürliche oder künstliche- kohlenstoffreiche
Materialien mit Salpetersäure in Gegenwart von Schwefelsäure in der Weise oxydiert, daß die
Salpetersäure in Schwefelsäure eingeleitet und das zu oxydierende Ausgangsmaterial darin suspendiert
und auf eine innerhalb des Bereiches von 130 bis
2300 liegende- Oxydationstemperatur erhitzt wird
und daß anschließend die gebildete Lösung der Polycarbonsäuren von- den nicht gelösten anorganischen Nebenprodukten abgetrennt wird.
Bei den Temperaturen, die gemäß der Erfindung angewandt werden, erfolgt die Oxydation in
flüssiger Schwefelsäure als Reaktionsmedium. Verwendet
man Temperaturen, dSe unterhalb der erwähnten
Grenze von 13010 liegen, so verläuft die
Oxydation zu träge.
Die Salpetersäure kann sowohl in flüssiger als
auch in Dampfform zugesetzt werden. Wenn Salpeter säuxedampf verwendet wird, so· empfiehlt es
sich, diesen mit Hilfe eines vorzugsweise sauerstoffhaltigen Trägergases, z. B. Luft, in die Suspension
einzuleiten.
Die Konzentration der Salpetersäure kann wechseln. Bei Verwendung von verdünnter Säure geht
die Oxydation langsamer von statten als mit konzentrierter. Mit 65- bzw. 70%iger- Säure erhält
man zufriedenstellende Resultate. Die Konzentration der Schwefelsäurekann. ebenfalls schwanken.
Die Verwendung starker Schwefelsäure mit einer Konzentration von mehr als 90% ist nicht notwendig;
ein rascher Verlauf der Reaktion wird bereits mit verdünnter, beispielsweise 5o°/oiger
Schwefelsäure erzielt.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens erübrigt sich die Anwendung von erhöhtem Druck. Obgleich man durch dessen Anwendung
das Entweichen von Sialpetersäuredämpfen aus
dem flüssigen Reaktionsgemisch verzögern und auf diese Weise die Kontaktzeit verlängern kann, erweist
sich die Kontaktzeit bei der Anwendung von Atmosphärendruck als ausreichend für einen raschen
Oxydationsverlauf.
Die Reaktionszeit ist durch die Natur des Ausgangsmaterials
bedingt. Wird Koks als Ausgangsmaterial verwendet, so verläuft die Oxydation der
organischen Bestandteile in wenigen Stunden; dabei lösen sich die Oxydationsprodukte in dem Reaktionsgemisch.
Wenn die Oxydationsbehandlung auf Steinkohle angewandt wird, so erhält man bereit«
nach wenigen Minuten eineLösung von Polycarbonsäuren.
Der größte Teil der anorganischen Bestandteile des Ausgangsmaterials löst sich nicht in dem Reaktionsgemisch,
so daß die nicht gelösten Bestandteile zusammen mit einer kleinen Menge an nicht umgesetztem
Ausgangsmaterial in einfacher Weise von der Reaktionsflüssigkeit abgetrennt werden können.
Der bei dieser Trennung erhaltene Rückstand enthält neben Kieselsäure ein wertvolles anorganisches,
vorwiegend aus Aluminiumsulfat bestehendes Nebenprodukt, mit geringen Beimengungen an SuI-faten
von Eisen, Kalium, Magnesium und Calcium.
Die sauren Sulfate können mit Hilfe von Wasser
aius dem Rückstand herausgelöst und z.B. durch
Filtrieren von der Kieselsäure getrennt werden.
Die Menge der anorganischen Nebenprodukte ist durch den Aschengehalt des verwendeten Ausgangsmaterials
bedingt. Wenn man als Ausgangsmaterial Staubkohle mit niedrigem Aschengehalt, die vorwiegend
aus Fusit besteht, benutzt, dann erhält man nur eine sehr geringe Menge an Nebenprodukten.
Die Abtrennung der anorganischen Nebenprodukte wird vorzugsweise annähernd bei der
Reaktionstemperatur vorgenommen, weil bei tieferen Temperaturen die Polycarbonsäuren in der Reaktionsflüssigkeit
weniger löslich sind. Die Abtrennung kann z. B. durch Filtrieren erfolgen, worauf
beim Abkühlen des Filtrats die Polycarbonsäuren, deren Hauptbestandteil Mellithsäure ist, auskristallisieren..
Das aus dem Reaktionsgemisch in Dampf form" entweichende Gemisch aus Salpetersäure und Wasser
kann erneut verwendet werden, indem man es z. B. durch Kondensieren von darin enthaltener Kohlensäure
trennt. Auf diese Weise entsteht ein Kreislauf, bei dem die Salpetersäure, die kontinuierlich in die
Suspension eingeleitet wird, aus den Dämpfen, die aus dem Reaktionsgemisch entweichen, zurückgewonnen wird. Durch Ergänzung mit konzentrierter Salpetersäure kann die Konzentration konstant
gehalten werden.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens soll an Hand einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert werden.
In einem zylindrischen Reaktionsgefäß (Durchmesser 7 cm, Höhe 50 cm) wird1 Salpetersäure
(D 1,4) mit einer Geschwindigkeit von 700 ecm je
Stunde kontinuierlich in 500 ecm a6°/oige Schwefelsäure,
in der 350 g Koksgrus suspendiert wurde, eingetragen. Die Temperatur des Reaktionsgemisches
wird zwischen 195 und 205° gehalten, wozu nach
anfänglichem Vorwärmen keine weitere äußere Wärmezufuhr nötig ist.
Nach einer Reaktionszeit von 8 Stunden, wobei
die Lösung eine dunkelgrüne Färbung angenommen hat, geht diese Farbe in ein helles Weißgrün über,
wobei die Aschenbestandteile deutlich erkennbar werden. Wenn das gesamte Ausgangsmaterial in
hellgefärbte Produkte übergegangen ist, wird die
Reaktion beendet. Die Zufuhr von Salpetersäure wird eingestellt und das heiße Reaktionsgemisch
filtriert. Beim Abkühlen des Filtrats kristallisieren die vorwiegend aus Mellithsäure bestehenden PoIycarbonsäuren
aus. Es wurde eine Ausbeute von 51g hellgelb gefärbter roher Mellithsäure erhalten.
Der Filtrationsrückstand wird mit Wasser ausgelaugt und die,wäßrige Lösung bis zur Trockne
eingedampft, wobei 75 g eines anorganischen Nebenproduktes erhalten werden, das vorwiegend aus
Aluminiumsulfat besteht.
Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde bei einer Oxydationstemperatur von 17100 wiederholt.
Hierbei wurden nach einer Reaktionszeit von 12 Stunden 81 g rohe Mellitbsäure erhalten.
30a g flotierter Fusit wurden in der im Beispiel 1
beschriebenen Weise bei 1700 oxydiert und nach
einer Reaktionszeit von 8 Stunden 102 g rohe Mellithsäure erhalten.
200 g Erdölkoks wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen
Weise unter Verwendung von- 600 ecm 9O%iger Schwefelsäure bei 2150 oxydiert. Die Ausbeute
an roher Mellithsäure betrug 32 g.
250 g Pechkoks, der durch Verkokung eines bei der trockenen Destillation von Kohle bei hoher
Temperatur (etwa 10000) anfallenden Pecbs bei 700 bis 8oo° gewonnen wurde, wurden in der im Beispiel
4 beschriebenen Weise behandelt. Nach einer Reaktionsdauer von 9 Stunden wurden Γ2© g rohe
Mellitbsäure erhalten.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von aromatischen Polycarbonsäuren und von vorwiegend aus
Aluminiumsulfat bestehenden anorganischen Nebenprodukten durch Oxydation von natürlichem
oder künstlichem kohlenstoffreichem Material mit Salpetersäure in Gegenwart von
Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man die Salpetersäure in eine Suspension aus
Schwefelsäure und,dem zu oxydierenden Ausgangsmaterial einträgt, wobei die Reaktion«-
temperatur 130 bis 2300 beträgt, und anschließend die Lösung der Polycarbonsäuren von
den nicht gelösten anorganischen Nebenprodukten trennt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Sialpetersäure kontinuierlich in einem Kreislaufprozeß, bei dem aus
den Dämpfen, die aus dem Reaktionsgemisch entweichen, Salpetersäure zurückgewonnen wird,
verwendet.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, d'aß man die Salpetersäure
als Dampf mit Hilfe eines Trägergases, z. B. Luft, einleitet.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Lösung der Polycarbonsäuren annähernd bei der Oxydationstemperatur von den nicht gelösten
anorganischen Nebenprodukten abtrennt.
75
Angezogene Druckschriften:
Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 1930, S. 2010 bis 2011;
Deutsche Patentschriften Nr. 749 974, 747 167.
Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 1930, S. 2010 bis 2011;
Deutsche Patentschriften Nr. 749 974, 747 167.
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