DE530648C

DE530648C - Herstellung von Natriumcarbonat und Chlorammonium

Info

Publication number: DE530648C
Application number: DE1930530648D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1930-05-21
Filing date: 1930-05-21
Publication date: 1931-12-14

Description

Herstellung von Natriumcarbonat und Chlorammonium Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Natriumcarbonat und Chlorammonium.
Ihr liegt der Gedanke zugrunde, den allgemein bekannten Ammoniaksodaprozeß mit den ebenfalls bekannten Methoden der Cyanisierung von Alkalibicarbonaten und der Verseifung der betreffenden Cyanide zu kombinieren.
Demgemäß stellt der Erfindungsgegenstand ein Verfahren zur Herstellung von Natriumcarbonat und Chlorammonium dar, darin bestehend, daß das in Durchführung des Ammoniaksodaprozesses anfallende feste Natriumbicarbonat in Mischung mit Kohlenstoff durch Einwirkung von Stickstoff in Natriumcyanid übergeführt, letzteres durch Behandlung mit Wasserdampf unter Gewinnung von Natriumcarbonat gespalten und das hierbei gleichzeitig anfallende Ammoniak in den Ammoniaksodaprozeß eingeführt und als Chlorammonium gewonnen wird.
Durch dieses Verfahren wird ermöglicht, unter Einsatz von Kochsalz, Kohlensäure bzw. Kohlenstoff und Stickstoff sowie Wasserdampf in einem technologisch einheitlichen Arbeitsgang zu den bezeichneten Endprodukten zu gelangen, während bei einem bekannten Verfahren das Ammoniak in einem angegliederten Nebenbetrieb gewonnen wird.
Diese Vorteile unterscheiden das neue Verfahren im besonderen von einem vorbekannten Verfahren von C a r o , das ebenfalls zur Erzeugung von Natriumcarbonat (Ammoniaksoda) dient, und bei dem die Durchführung des Ammoniaksodaprozesses unter Gewinnung von festem Salmiak aus im Nebenbetrieb. durch Zersetzung von Kalkstickstoff gewonnenem Ammoniak bewirkt wird.
Im übrigen beruht der schutzfähige Gedanke der Erfindung lediglich in der Kombination als solcher, während die einzelnen Betriebsphasen in bekannter Weise verlaufen.
Die Durchführung des neuen Verfahrens ergibt sich im einzelnen aus folgendem Ausführungsbeispiel Nach dem bekannten Ammon'aksodaverfahren wird in ammoniakalische Kochsalzlösung Kohlensäure geleitet. Die Reaktion verläuft nach der Gleichung: 2 NH3 + 2 NaCl + 2 H20 + 2 C02 - 2 NaHC 03 + 2 NH4 Cl. Das entfallende Natriumbicarbonatwirdvon der restierenden Chlorammonlauge durch Filtrieren o. dgl. getrennt und aus der Chlorammonlauge festes Chlorammon nach irgendeinem bekannten Verfahren gewonnen.
Das Natriumbicarbonat wird nun im Ge-misch mit Kohle bei hoher Temperatur mit Stickstoff behandelt, wodurch Natriumcyanid gebildet wird. Diese Umsetzung ist durch folgende Gleichung darzustellen: 2NaHC03+4C+N2 =2NaCN+C02+3C0+H20. Durch die an sich bekannte, vorwiegend bei Temperaturen zwischen 38o bis ¢50° C verlaufende Behandlung des Natriumcyanids mit Wasserdampf wird das Natriumcyamid in Natriumcarbonat und Ammoniak gespalten gemäß der Gleichung: a NaCN + q. H20 - Nag C 03 + C O -f- H2 -@- a N H3. . Das auf diese Weise ,gewonnene Ammoniak dient zusammen mit neuem Kochsalz zur Herstellung einer neuen ämmoniakalischen Kochsalzlösung, aus welcher durch Wiederholung des beschriebenen Prozesses wiederum Natriumcarbonat und Chlorammonium gewonnen werden. ;

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Natriumcarbonat und Chlorammonium, dadurch gekennzeichnet, daß das in Durchführung des Ammoniaksodaprozesses anfallende feste Natriumbicarbonat in Mischung mit Kohlenstoff durch Einwirkung von Stickstoff in Natriumcyanid übergeführt, letzteres durch Behandlung mit Wasserdampf unter Gewinnung von Natriumcarbonat gespalten und das hierbei gleichzeitig anfallende Ammoniak in den Ammoniaksodaprozeß eingeführt und als Chlorammonium gewonnen wird.