DE543555C - Verfahren zur Darstellung von Thioharnstoff - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Thioharnstoff

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DE543555C
DE543555C DED59249D DED0059249D DE543555C DE 543555 C DE543555 C DE 543555C DE D59249 D DED59249 D DE D59249D DE D0059249 D DED0059249 D DE D0059249D DE 543555 C DE543555 C DE 543555C
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Germany
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thiourea
calcium
hydrogen sulfide
cyanamide
preparation
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Expired
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DED59249D
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English (en)
Inventor
Dr Wilhelm Schulenburg
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Evonik Operations GmbH
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Degussa GmbH
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Description

  • Verfahren zur Darstellung von Thioharnstoff Es ist bekannt, Thioharnstoff aus Cyanamid oder dessen Calciumsalz unter Zusatz von wasserlöslichen Basen, z. B. Ammoniak, herzustellen. Der Schwefel des Thioharnstoffs wird dabei als Ammoniumsulfid oder bei Gegenwart 'v an alkalisch reagierenden Ammoniumverbindungen als Schwefelwasserstoff eingeführt.
  • Nach vorliegender Erfindung gelingt die Herstellung von Thioharnstoff aus Kalkstickstoff ohne Zusatz von Basen. Behandelt man z. B. eine Mischung von i Teil Kalkstickstoff mit .4 Teilen Eiswasser vor oder nach dem Filtrieren unter Eiskühlung mit Kohlensäure und Schwefelwasserstoff, so setzt sich das primär entstehende cvanamid-kohlensaure Calcium mit dem Schwefelwasserstoff zu Thioharnstoff um.
  • Die Zuführung von Kohlensäure und Schwefelwasserstoff kann gleichzeitig oder nacheinander oder intermittierend erfolgen. Die Umsetzung kann bei gewöhnlichem oder erhöhtem Druck durchgeführt werden.
  • Zwecks Gewinnung des Thioharnstoffs aus dem -Umsetzungsprodukt kann man z. B. derart verfahren, daß man die erhaltene wässerige, gegebenenfalls filtrierte Lösung mit anorganischen oder organischen Säuren schwach ansäuert, von Schwefel und Schwefelwasserstoff befreit und im Vakuum bis zur Kristallisation konzentriert. Man erhält den Thioharnstoff in guten Ausbeuten, z. B. von 93 °/a und mehr.
  • Es ist bekannt, Thioharnstoff aus Kall:-stickstoff dadurch herzustellen, daß man denselben allmählich und unter Umrühren in eine gesättigte wässerige Schwefelwasserstofflösung einträgt und durch Nachleiten von Schwefelwasserstoff diese Lösung auf dem Sättigungsgrad erhält. Dieses Verfahren besitzt den Nachteil, daß die so gewonnenen Thioharnstofflösungen mit erheblichen Mengen Sch«-efelcalcium verunreinigt sind, die erst wieder durch einen besonderen Arbeitsgang von dem Thioharnstoff getrennt bzw. entfernt «-erden müssen. Von diesem Nachteil ist das vorliegende, außerdem mit erheblich höheren Ausbeuten verbundene Verfahren vollkommen frei, denn nach demselben erhält man primär in der Kälte cy anamid-kohlensauren Kalk, der dann durch Schwefelwasserstoff in Thioharnstoff und Calciumcarbonat übergeführt wird. Dabei ist die Bildung von Ballaststoffen auf ein Mindestmaß herabgesetzt, so daß man mit guter Ausbeute ohne weiteres reine, konzentrierte Thioharnstofflösungen erhält.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren soll Thioharnstoff aus Cyanamid dadurch hergestellt «-erden, daß verdünnte wässerige Lösungen desselben bei erhöhter Temperatur mit Schwefelwasserstoff behandelt werden. Auch von dieser Arbeitsweise unterscheidet sich das vorliegende `Terfali@en in vorteilhaftester Weise insofern, als_ bei ihm nicht bei erhöhtenTemperaturen geabeitet werden muß und bei ihm direkt von Kalkstickstoff ausgegangen wird, anstatt verdünnte Cyanamidlösungen als Ausgangsmaterial verwenden zu müssen, deren Darstellung zumal in einwandfreier Form, wie bekannt, nur auf umständliche und kostspielige Weise möglich ist.
  • Es ist weiterhin bekannt, bei der Darstellung von Thioharnstoff den erforderlichen Schwefelwasserstoff im Reaktionsgemisch durch Zersetzung von Calciumsulfid mit Kohlendioxyd zu entwickeln. Bei diesem Verfahren wird also dem an sich schon kalkreichen Ausgangsgemisch noch ein besonderer Kalkballast zugesetzt, welcher Nachteil bei dem vorliegenden Verfahren vollkommen in Fortfall kommt. Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß bei dem bekannten Verfahren eine Erhitzung des Gemisches auf etwa 75' erforderlich ist, während bei dem vorliegenden Verfahren bei niedrigen Temperaturen bzw. unter Kühlung gearbeitet wird. Bei ihm dient das Kohlendioxy d dazu, den Cvanamidanteil des Kalkstickstoffs in möglichst hoher Ausbeute in cyanamid-kohlensaures Calcium überzuführen. Dies ist nur möglich, wenn für entsprechende Kühlung Sorge getragen wird, da der cyanamid-kohlensaure Kalk eine außerordentlich leicht durch Wärme zerstörbare Verbindung darstellt. Hinzu kommt, daß bei dem vorliegenden Verfahren hohe Ausgangskonzentrationen eingehalten werden können, wodurch die Bildung von Dicy anamid auf ein Minimum zurückgeführt wird, die sonst, wie bekannt. beim Arbeiten in höheren Temperaturgebieten ohne Anwesenheit von überschüssigem Calciumliydroxyd nicht zu vermeiden ist.
  • Schließlich liat man auch schon vorgeschlagen, Thioharnstoff aus Kalkstickstoff und Ammoniakverbindungen des Schwefelwasserstoffs in Gegenwart von Wasser und eines Ammoniumsalzes von solchen Säuren herzustellen, die Calcium in unlöslicher Form abscheiden. Eine solche Verwendung eines Ammoniumsalzes von Säuren genannter Art, z. B. der Kohlensäure, der Schwefelsäure und der Oxalsäure, bedeutet stets eine erhebliche Erschwerung des Gesamtprozesses. Es ,werden dabei nämlich beträchtliche Mengen von Ballaststoffen in die anfallende -Thioharnstofflösung eingeführt. Hinzu kommt, daß man dabei aus Gründen der Wirtschaftlichkeit genötigt ist, das in Freiheit gesetzte Ammoniak wiederzugewinnen. Auch von allen diesen Nachteilen ist das vorliegende Verfahren, bei dem keinerlei Ammoniumv erbindungen verwendet werden, vollkommen frei.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur - Darstellung von Thiobarnstoff, dadurch gekennzeichnet, daß Kalkstickstoff in Gegenwart von Wasser mit Kohlendioxyd und Schwefelwasserstoff gleichzeitig oder nacheinander oder intermittierend bei gewöhnlichem oder erhöhtem Druck unter Kühlung behandelt und der vom Ungelösten getrennten wässerigen Lösung der Thioliarnstoff z. B. durch Ansäuern und Eindampfen im Vakuum entzogen wird.
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