DE484000C - Verfahren zur Gewinnung von Aceton aus Schlempe oder aehnlich zusammengesetzten Produkten - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Aceton aus Schlempe oder aehnlich zusammengesetzten Produkten

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DE484000C
DE484000C DES68031D DES0068031D DE484000C DE 484000 C DE484000 C DE 484000C DE S68031 D DES68031 D DE S68031D DE S0068031 D DES0068031 D DE S0068031D DE 484000 C DE484000 C DE 484000C
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/78Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Aceton aus Schlempe oder ähnlich zusammengesetzten Produkten In der französischen Patentschrift 57:2 047 ist ein Verfahren zur Gewinnung von Aceton neben Stickstoffverhindungen und öligen Produkten aus Melasse, Schlempe und ähnlich zusammengesetzten Ausgangsstoffen beschrieben, welches darin besteht, daß die stickstoffhaltigen Stoff e zusammen mit Kalk oder anderen alkalischen Stoffen unter Anwendung eines starken Vakuums der trockenen Destillation unterworfen werden. Als Vorteile dieses Verfahrens nennt die Patentschrift: i. Die Erzielung hoher Ausbeuten an stickstoffhaltigen Verbindungen, 2. die Gewinnung wertvoller 'Nebenprodukte, wie Aceton und stickstofffreier öliger Stoffe, 3. die Möglichkeit, bei niedrigeren als den bisher üblichen Temperaturen zu destillieren und die hierdurch bedingten Vorteile mit Bezug auf die Vorrichtung u. dgl. (vgl. a. a. 0., S. i, Zeile 2o bis 35).
  • Bei der praktischen Durchführung dieses älteren Verfahrens hat sich herausgestellt, daß die Ausbeuten an Aceton aüßerordentlichen Schwankungen unterlagen, und zwar auch in solchen Fällen, in welchen die Ausbeuten an stickstoffhaltigen Produkten ziemlich gleich blieben.
  • Eingehende Untersuchungen haben -nun ergeben, daß die Höhe der Acetonausbeuten in außerordentlichem Maße abhängig ist von der Menge des angewendeten Kalkes und außerdem von der Höhe der Arbeitstemperatur, welche, wie festgestellt wurde, 6oo' nicht überschreiten darf.
  • Die Verhältnisse seien nachstehend an einigen Vergleichsbeispielen näher erläutert: i. Eine Destillationsabfallschlempe von einer Dichte von 1,4 und einer Azidität von o,45 01" auf Schwefelsäure berechnet, wurde durch Zusatz von o,2-5 Of, an gelöschtem Kalk neutralisiert und bei Temperaturen unterhalb 6oo' destilliert. In dem Destillat war Aceton nur in Spuren nachweisbar.
  • 2,. Dieselbe Schlempe wurde mit 5o % ihres Gewichtes an gelöschtem Kalk versetzt und unter gleichen Bedingungen destilliert. Ausbeute an Stickstoffverbindungen (Ammoniak und Aminen) 2,25 %, an Aceton 0,710/0.
  • 3. Dieselbe Schlempe wurde mit ioo 14 ihtes Gewichts an gelöschtem Kalk versetzt und unter den gleichen Bedingungen, wie bei den Versuchen i und 2 destilliert. Ausbeute an Sfickstoffverbindungen 2,5I#lo, an Aceton 1,520 ' /o-Diese Versuche zeigen, daß eine Schlempe, welche in Anlehnung an frühere bekannte Vorschläge mit Kalk neutralisiert war, praktisch überhaupt kein Aceton lieferte, daß die gleiche Schlempe bei 5oprozentigem Kalkzusatz, d. i. das Zweihundertfache der zur Neutralisation erforderlichen Menge, bereits nennenswerte Acetonausbeuten, nämlich 0371 Olo, lieferte, und daß bei iooprozentigem Kalkzusatz die Acetonausbeute 1,52 0/", also mehr als das Doppelte wie ' bei Versuch 2, betrug, während die Ausbeute an Stickstoffverbindungen bei Versuchen 2 und 3 praktisch die gleiche geblieben ist, also durch Kalkzusatz über 5o 0/0 hinaus nicht mehr erhöht werden konnte.
  • Auf Grund vorstehender Feststellungen empfiehlt es sich, den Kalkgehalt im allgemeinen so zu bemessen, daß er zwecks Erhöhung der Ausbeute an Aceton mehr als 5o '/,» eine Menge, die zur Erzielung von Höchstausbeuten an Stickst:offverbindungen im allgemeinen ausreichend ist, vorteilhaft z. B. bis zu ioo l)/,) und mehr beträgt, während weiterhin die Temperaturen unterhalb 6oo', vorzugsweise bei etwa 500', zu halten sind.
  • Unter diesen Bedingungen erzielt man, wie in größerem Maßstab durchgeführte Dauerversuche ergeben haben, gleichbleibend hohe Ausbeuten an Aceton neben den höchst erreichbaren Ausbeuten an Stickstoffverbindungen.
  • Es ist zwar in der französischen Patentschrift als Vorteil des dort beschriebenen Verfahrens die Anwendbarkeit von Destillationstemperaturen erwähnt, welche unter den bisher üblichen liegen. Demgegenüber beruht die Erfindung auf der neuen Doppelerkenntnis, daß zwecks Erzielung gleichmäßig hoher Acetonausbeuten einerseits die Anwendung außerordentlich hoher Kalküberschüsse erforderlich ist, während andererseits die Arbeitstemperaturen unterhalb bestimmter, zahlenmäßig festgelegter Grenzen, nämlich unterhalb 6oo', zu halten sind.
  • Es ist verschiedentlich vorgeschlagen worden, Schlempe und ähnliche Stoffe vor der Destillation mit Zusätzen von Kalk zu versehen. In Patentschrift 14 433 ist z. B. einleitend ein Verfahren erwähnt, gemäß welchein Ätzkalk eingedampfter Melasseschlempe zugesetzt und das Gemisch der Trockendestillation unterworfen wird.
  • Nach der Patentschrift T3 871 sollen z. B. ioo Gewichtsteile eingedickter Melasseschlempe mit 25 Gewichtsteilen Torf und 3 Gewichtsteilen Ätzkalk vermischt werden. Aus derartigen Angaben konnte die Erfindung, gemäß welcher durch kombinierte Anwendung außerordentlich großer Kalküberschüsse, von Temperaturen unterhalb 6oo' und starkem Vakuum (z.B. 6omm Quecksilber) hohe Acetonausbeuten erzielt werden, keinesfalls entnommen werden. Bei Zusatz von nur 3 Gewichtsteilen Ätzkalk auf ioo Gewichtsteile eingedickte Schlempe nach der Patentschrift 13 871 kann man z. B. selbst bei Einhaltung aller übrigen, für den Erfolg der Acetonbildung wesentlichen Bedingungen, nämlich tiefe Temperaturen und starkes Vakuum, nur Acetonausbeuien von etwa o,i2 % erzielen, während, wie oben erwähnt, bei iooprozentigem Kalkzusatz Acetonausbeuten von z. B. 1,5:2 % und mehr erzielbar sind.
  • Wie zahlreiche Untersuchungen der Erfinderin ergeben haben, wird das nach vorliegendem Verfahren gewinnhare Aceton aus dem in Schlempen und ähnlichen Stoffen vorhandenen Betain gebildet. Die Herstellbarkeit von Aceton aus Detain ist, soweit festgestellt werden konnte, neu. Es ist insbesondere in den zahlreichen Veröffentlichungen über die Trockendestillation von Schlempe u. dgl. niemals darauf hingewiesen worden, daß man durch Einhaltung bestimmter Arbeitsbedingungen aus dem Betain wertvolles Aceton in wirtschaftlich bedeutungsvollen Mengen gewinnen kann. Wenn man die in den verschiedenen Staaten a11jÄhrlich vexarbeiteten außerordentlich großen Mengen von Schlempe u. dgl. in Betracht zieht, so erhellt ohne weiteres, daß durch die erfindungsgemäß ermöglichte Gewinnung beträchtlicher Acetonmengen neben Höchstausbeuten an wertvollen stickstoffhaltigen Verbindungen die Technik und Wirtschaft erheblich bereichert worden ist.
  • Es hat sich im Verfolg des neuen Verfahrens als vorteilhaft erwiesen, die z. B. auf 38' B# konzentrierte Schlempe vor dem eigentlichen Destillationsvorgang mit Kalk o. dgl. zu vermischen. Der Mischvorgang kann z. B. bei Temperaturen von etwa iooo durchgeführt werden. Hierdurch wird das Schäumen und übersteigen der Masse, welches sich bei unmittelbarer Destillation von Schlempe u. dgl. häufig bemerkbar macht, weitgehend vermieden. Es hat sich weiterhin als zweckmäßig erwiesen, bei dem Mischvorgang außer Kalk noch Zusätze von z. B. Calciumearbonat oder von mineralischen Rückständen vorhergegangener Destillationsvorgänge zu machen. Hierdurch werden Überhitzung und unerwünschtes Schäumen während des Mischvorganges vermieden. Beispiel ioo kg Schlempe von 410 B6, enthaltend 3,71 % Gesamtstickstoff, wer#den mit ioo kg pulverisiertem Kalk innig gemischt und das Gemisch unter starkem Vakuum, z. B. 65 bis 75 nim Quecksilber, allmählich bis auf eine Temperatur von etwa 58o bis 6ooo gebracht. Nach Beendigung der Trockendestillation werden erhalten 7,65 kg Teer, 35 kg einer wässerigen Lösung, welche Ammoniak und Amine mit einem Gesamtstickstoffgehalt von 8,63 %, entsprechend 3,o2 kg wiedergewonnenem Stickstoff (= 3,02 '/, der angewendeten Schlempe) enthält, 1,56 kg Aceton und 0,35 kg Acetonöl.

Claims (1)

  1. PATE,NTANSPP,ÜCIHE.-i. Verfahren zur Gewinnung von Aceton aus Schlempe oder ähnlich zusammengesetzten Produkten durch Trockendestillation unter Mitverwendung erdalkalischer Stoffe, insbesondere von Kalk, bei stark erniedrigtem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß die erdalkalischen Stoffe in großem Überschuß, zweckmäßig mehr als 5o Teile, z.B. ioo Teile Kalk auf ioo Teile eingedickte Schlempe, verwendet werden und die Destillation bei Temperaturen unterhalb 6oo' durchgeführt wird. :2. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlempe vor dem eigentlichen Destillationsvorgang mit dem Kalk o. dgl. zweckmäßig bei Temperaturen von etwa ioo' vermischt wird, wobei vorteilhafterweise noch Erdalkalicarbonat, z. B. Caleiumcarbonat, oder Rückstände von früheren Destillationsvorgängen zugesetzt werden.
DES68031D 1924-12-09 1924-12-09 Verfahren zur Gewinnung von Aceton aus Schlempe oder aehnlich zusammengesetzten Produkten Expired DE484000C (de)

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