DE860737C - Futtermittel - Google Patents

Description

• Futtermittel Die bei der Vergärung von Melasse hinterbleibende Schlempe stellt ein hochwertiges Nebenerzeugnis dar, dessen möglichst günstige Verwertung heute eine erhebliche technische und volkswirtschaftliche Bedeutung besitzt. So hat man schon verschiedentlich versucht, diese S.chlempe in eine für D'üngzwecke geeignete Form umzuwandeln. Hingegen war eine Verwendung als Futtermittel bislang nicht möglich.
• Es wurde nun gefunden, daß man aus ' Melasseschlempe ein hochwertiges Futtermittel erhalten kann, wenn man ihr Salzsäure, Ammoniumchlorid oder Weinsäure, zweckmäßig in einer dem Kaliumgehalt etwa äquivalenten Menge, zusetzt. Hierdurch gelingt es, die Kaliumionen fast quantitativ zu entfernen, was als überraschend bezeichnet werden muß" sind doch die ausgefällten Salze an sich ziemlich leicht lÖslich in Wasser. Zur Abstumpfung des erhaltenen Gutes sind alle Basen brauchbar, die mit den vorhandenen Säuren keine für den tierischen Organismus unverträglichen Salze bilden,- also z. B. Kalk und Ammoniak. Die Anwendung von Ammoniak ist hierbei besonders deswegen vorteilhaft, weil bekanntlich Ammonsalze hinsichtlich ihres Stickstoffgehaltes vom tierischen Organismus mehr oder weniger ausgenutzt werden können. Um eine unnütze Verdünnung der Schlempe zu vermeiden, ist es vorteilhaft, das Ammoniak in gasfölr migem Zustand einzuleiten, wobei dies vor, während oder nach der Säureabgabe erfolgen kann. Eine Behandlung von Melasseschlempe mit kaliumfällenden Mitteln ist zwar schon durchgeführt worden, jedoch geschah dies bisher nur zur Isolierung von Kaliumsalzen aus ihr bzw. zu analytischen Zwecken.
• Beispiele i. In i4 kg eingedickte Melasseschlenipe wird so viel gasförmige Salzsäure eingeleitet, daß eine schwach lackmussaure Reaktion entsteht. Nun erwärmt man auf 70° und läßt dann 24 Stunden stellen. Nach Abfiltrieren des ausgeschiedenen Kaliumchlorids wird so viel Ammoniak zugegeben, bis ein p,1-Wert der blasse von ; erzielt wird. Der ursprüngliche Gehalt der Melasseschlempe an Kali, berechnet als K20, beträgt 9,2 °/o. Nach Durchführung der Behandlung gemäß der Erfindung ist er auf i.,i % gesunken.
• 2. In 7 kg eingedickte Melasseschlempe werden 340 g Ammoniak eingeleitet und danach 73o g gasförmige Salzsäure. Man läßt nun 36 Stunden stehen und filtriert vom ausgeschiedenen Kaliumchlorid ab. Das Filtrat ist in seinem Kaligehalt auf i,8o/o gesunken gegenüber 8,1 °/o der ursprünglich eingedickten Melasseschlempe.
• 3. io kg eingedickte Melasseschlempe «-erden mit 2 kg Weinsäure versetzt. Es wird 2 Stunden lang auf 5o° erwärmt und dann abfiltriert. Das Filtrat wird mit Ammoniak auf einen pH-Wert von bis 6 eingestellt. Der Kaligehalt der verwendeten eingedickten Schlempe betrug 9,4°/o, nach der Weinsäurebehandlung sank er auf i, i %.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verwendung einer solchen Melasseschlempe als Futtermittel, welche durch Zusatz von Salzsäure, Ammoniumchlorid oder Weinsäure weitgehend von ihrem Gehalt an Kaliumionen befreit und gegebenenfalls mit Kalk, Ammoniak od. dgl. neutralisiert worden ist.