DE576603C - Verfahren zur Herstellung rhodanhaltiger Massen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung rhodanhaltiger Massen

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DE576603C
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cyanamide
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/20Thiocyanic acid; Salts thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung rhodanhaltiger Massen Man hat verschiedentlich versucht, aus Kalkstickstoff Rhodanverbindungen zu erzeugen, beispielsweise durch Erhitzen mit Schwefel. oder Schwefelverbindungen auf hohe Temperatur; hierbei treten jedoch große Stickstoffverluste ein, und es entsteht ein Gemisch der verschiedenartigsten Produkte.
  • Demgegenüber ,ermöglicht es die Erfindung, lediglich durch Zusatz von Schwefelwasserstoff aus Kalkstickstoff bei niedriger Temperatur und ohne Stickstoffverluste Rhodanverbindungen zu erhalten, die dazu in leicht zu reinigender Form vorliegen.
  • Wenn man käuflichen, handelsüblichen Kalkstickstoff bei Temperaturen von etwa 8o bis 9o° C so lange mit Schwefelwasserstoff behandelt, bis keine Aufnahme mehr erfolgt, und dann die Temperatur kurze Zeit auf etwa i 8o° C erhöht, so liegt fast der ganze Stickstoff des Kalkstickstoffs in Form von Rhodancalcium vor.
  • Da sich nun Rhodancalcium außerordentlich leicht beim Erwärmen zersetzt, zudem große Mengen Kalk hier vorhanden sind, so ist dies Ergebnis außerordentlich überraschend.
  • Das leicht lösliche Rhodancalcium .kann durch einfaches Auslaugen fast rein ge-,vonnen werden; gegebenenfalls können beigemischte Stickstoffverbindungen durch fraktionierte Kristallisation o. dgl. ausgeschieden und in den Prozeß zurückgenommen werden.
  • Zur Beschleunigung der Schwefelwasserstoffaufnahme kann dem Kalkstickstoff vor oder während des Prozesses Wasser, Säure, Cyanamidlösung u. dgl. zugegeben werden. Auch kann man während der Weitererhitzungsperiode Thioharnstoff zugeben, der sich zum größten Teil in Rhodanammonium verwandelt.
  • Man kann natürlich auch den Sch@vefelwasserstoff im Prozeß selbst .erzeugen, beispielsweise indem man sulfidische Verbindungen, die auch aus dem Prozeß selbst stammen können, dem Kalkstickstoff beimischt und durch Säuren, beispielsweise Kohlensäure oder Schwefelsäure, Schwefelwasserstoff im gewünschten Maße freimacht. Beispiel In eine heizbare, rotierende, mit Kugeln beschickte Trommel wird Kalkstickstoff gebracht; dann läßt man unter mäßigem Druck bei etwa 8o bis 9o° C so lange H2 S einwirken, bis nach Abstellen der HZ S-Zuführung keine Abnahme des Druckes mehr erfolgt. Hierbei nehmen 2o g Kalkstickstoff r o g Schwefelwasserstoff auf.
  • Nun wird die Temperatur auf etwa r8o° C erhöht und etwa 1/2 Stunde aufrechterhalten, worauf möglichst rasch abgekühlt wird.
  • Die erhaltene rhodanhaltige Masse wird zwecks Gewinnung von Rhodancalcium gelaugt; bei der Auslaugung werden etwa 45 % des Cyanamidstickstoffs in Form von Rhodancalcium erhalten, während etwa 5 5 % in Form von Ammoniak abdestilliert und aufgefangen werden.
  • Zwar ist es bekannt, Thioharnstoff aus Schwefelwasserstoff und Kalkstickstoff herzustellen; ferner ist es bekannt, durch thermische Umlagerung Thioharnstoff zu einem bestimmten Prozentsatz in Rhodanammonium überzuführen.
  • Es war aber nicht vorauszusehen, daß bei den vorliegenden Arbeitsbedingungen trotz Gegenwart von starken Basen, die ja der Kalkstickstoff in Form von Calciumoxyd enthält, eine praktisch quantitative Umwandlung des Thioharnstoffs in Rhodancalcium durchführbar sein würde; diese Basen sind auch nach der Schwefelwasserstoffaufnahme noch vorhanden, denn der Schwefelwasserstoff lagert sich, wie ermittelt wurde, bei der Behandlung nur an das Calcium an, das an Cyanamid gebunden ist, so daß das vorhandene freie Calciumoxyd als solches erhalten bleibt. Diese Auffassung, daß das Ergebnis des Verfahrens überraschend ist, wird bestätigt durch Angaben in Liebigs Annalen, Bd. 150, S. 229, wo ausdrücklich darauf hingewiesen ist, daß Thioharnstoff, mit Wasser und Kali in einer zugeschmolzenen Röhre auf 140' erhitzt, nur etwas sulfocyansaures Kalium ergibt, während in der Hauptsache Zersetzungsprodukte entstehen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung rhodanhaltiger Massen aus Kalkstickstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man diesen mit Schwefelwasserstoff oder seinen Bildungsgemischen bei Temperaturen unter 15 o" C behandelt und dann auf Temperaturen über 18 o° C erhitzt.
DE1930576603D 1930-06-26 1930-06-26 Verfahren zur Herstellung rhodanhaltiger Massen Expired DE576603C (de)

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