DE530028C - Verfahren zur Gewinnung von Natriumbicarbonat und Salmiak gemaess dem Ammoniaksodaverfahren - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Natriumbicarbonat und Salmiak gemaess dem Ammoniaksodaverfahren

Info

Publication number
DE530028C
DE530028C DEG60766D DEG0060766D DE530028C DE 530028 C DE530028 C DE 530028C DE G60766 D DEG60766 D DE G60766D DE G0060766 D DEG0060766 D DE G0060766D DE 530028 C DE530028 C DE 530028C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sodium bicarbonate
bicarbonate
solution
ammonia
salt
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEG60766D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Wilhelm Gluud
Dr Bernhard Loepmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
Original Assignee
Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH filed Critical Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
Priority to DEG60766D priority Critical patent/DE530028C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE530028C publication Critical patent/DE530028C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D7/00Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D7/18Preparation by the ammonia-soda process

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Natriumbicarbonat und Salmiak gemäß dem Ammoniaksodaverfahren In der Patentschrift 388 396 ist ein Verfahren beschrieben, um beim Sodaprozeß direkt festen Salmiak neben Natriumbicarbonat zur Abscheidung zu bringen. Arbeitet man dabei so, wie es die Patentschrift angibt, so erhält man beide Produkte gleichzeitig und gemischt miteinander. Es ist dann eine besondere Trennungsoperation nötig, um die Einzelprodukte jedes für sich zu gewinnen. Setzt man der in der Patentschrift angegebenen Reaktionslösung Kochsalz und z. B. Ammonbicarbonat nicht gleichzeitig, sondern nacheinander zu, und zwar so, daß man nach Zusatz je eines dieser Salze das zur Abscheidung kommende Produkt für sich abtrennt, so gewinnt man Natriumbicarbonat und Salmiak nicht gemischt miteinander, sondern als getrennte Produkte; vorausgesetzt, daß man die zur Lösung zugesetzten Salzmengen so gering wählt, daß damit der Gleichgewichtspunkt in der Lösung, bei welchem der Sodaprozeß umkehrt, noch nicht erreicht wird. Diese Arbeitsweise, die ohne weiteres aus der Patentschrift 388 396 für den Fachmann abgeleitet werden kann, führt aber nicht zu vollbefriedigenden Produkten, sondern das ausfallende Natriumbicarbonat enthält beträchtliche Mengen Salmiak beigemischt. Es liegt dies daran, daß die Löslichkeit des Salmiaks nicht genau in demselben Maße zunimmt, wie das Kochsalz aus der Lösung verbraucht wird. Es wurde daher versucht, zu besseren Resultaten in der Weise zu kommen, daß die Lösungsverhältnisse der Einzelkomponenten durch Zusatz einer Zwischensubstanz verschoben wurden. Diese Versuche haben zu einem ganz überraschenden Erfolg und damit zu einem außerordentlich bedeutungsvollen Verfahren geführt. Wählt man als Zusatz das Salz einer Säure, welche ein leicht lösliches Natrium-und Ammoniumsalz gibt, so vermindert mari dadurch die Löslichkeit der Chloride und Carbonate des Natriums und Ammoniums und hält doch noch eine solche Menge Natriumjonen in der Lösung aufrecht, daß sich der Sodaprozeß abspielen kann. Wie an den folgenden Ausführungsbeispielen gezeigt wird, stellt das Verfahren einen in der Ausführung gegenüber allen bisher bekannt gewordenen Sodaverfahren ganz überlegenen Prozeß dar, der mit praktisch nahezu theoretischer Ausbeute arbeitet und neben der Natriumbicarbonatgewinnung ebenfalls, die direkte Gewinnung des nebenher entstehenden Salmiaks in fester Form gestattet. Es ist selbstverständlich, daß das Verfahren in mannigfacher Weise variiert werden kann; so kann z. B. das im Ausführungsbeispiel r angezogene Nitrat durch andere Salze, welche hinsichtlich der Löslichkeit grundsätzlich den gleichen - Anforderungen genügen, ersetzt werden, wie dies z. B. beim Formiat und anderen der Fall ist. Weiter ist es selbstverständlich, daß die Wahl der Temperatur, bei welcher man die Reaktion verlaufen läßt, den jeweiligen günstigsten Löslichkeitsbedingungen angepaßt wird. Beispiel r In 71 Wasser werden 3 85o g Ammoniumnitrat gelöst, dann wird 1 1 der Lösung abgetrennt, der Rest mit 3,6 kg Kochsalz 3 Stunden bei o° gerührt, bis die Flüssigkeit an Kochsalz und infolge des in der Lösung sich vollziehenden Umsatzes auch gleichzeitig damit an Salmiak gesättigt ist. Man filtriert und rührt das Filtrat jetzt unter Zusatz von 56o g Ammonbicarbonat, filtriert wieder und versetzt jetzt mit einer der angewandten Menge Ammonbicarbonat entsprechenden Menge feingepulverten Kochsalzes, rührt wieder 3 Stunden und filtriert. Die Lösung ist jetzt für den Gebrauch fertig. Man versetzt sie mit 56o g Ammonbica.rbonat, rührt einige Stunden, indem man hierbei ebenso wie bei allen vorhergehenden und nachfolgenden Operationen bei o° hält, und filtriert das abgeschiedene Natriumbicarbonat ab und wäscht es mit wenig Wasser in kleinen Portionen gründlich aus. Die Waschwässer sollen der dem Salz anhaftenden Menge Feuchtigkeit möglichst entsprechen und werden mit der Reaktionslösung wieder vereint, eventuell auch noch durch etwas Wasser vermehrt; jedenfalls ist es zweckmäßig, das Volumen der Reaktionslösung dauernd zu erhalten. Die Reaktionslöswlg wird jetzt mit 4109 feingepulvertem Kochsalz versetzt und wieder einige Stunden gerührt und der abgeschiedene Salmiak abfiltriert und ausgewaschen, während die Waschwässer wieder unter denselben Bedingungen wie oben mit der Reaktionslösung vereinigt werden. Diese Operationen können mit derselben Reaktionslösung beliebig oft wiederholt werden. Beispiel e In 2 500 ccm einer Lösung mit etwa io% Rhodanammon, die bei etwa 225' mit Kochsalz und Salmiak gesättigt ist und die durch mehrfache Umsetzung mit Ammonbicarbonat und Kochsalz auf die für den Sodaprozeß günstigste Zusammensetzung gebracht ist, werden bei 34° 225 g Ammonbicarbonat eingetragen und etwa 11/2 Stunden bei der Temperatur gerührt. Das ausfällende Natriumbicarbonat wird mehrfach ausgewaschen. Die Ausbeute beträgt 217,5 g mit 0,2°/o Kochsalz. Das Filtrat von N atriumbicarbonat wird darauf nach Zusatz eines Teiles des angereicherten Waschwassers bei 25° mit 165g Kochsalz gerührt. Es werden dabei nach Filtration 128,5 g Salmiak mit o,88°/, Kochsalz erhalten. Beispiel 3 In 4 cbm einer Lösung mit etwa io°/o Natriumsulfat, die bei etwa 28° mit Kochsalz und Salmiak gesättigt ist und die durch mehrfache Umsetzung mit Ammonbicarbonat und Kochsalz auf' die für den Sodaprozeß günstigste Zusammensetzung gebracht ist, werden bei q.0° 400 kg Ammonbicarbonat und 5o kg Natriumchlorid eingetragen und etwa i1/2 Stunden bei der Temperatur gerührt. Das ausfallende Natriumbicarbonat wird mehrfach ausgewaschen. Die Ausbeute beträgt 378 kg mit o,i8°/o Kochsalz. Das Filtrat vom Natriumbicarbonat wird darauf nach Zusatz eines Teiles des angereicherten Waschwassers bei 28° mit 25o kg Kochsalz gerührt. Es werden dabei nach Filtration 246 kg Salmiak mit 3,8°/o Kochsalz erhalten. Beispiel q. In z 50o ccm einer Lösung mit etwa 12% Rhodanammon, die bei etwa 22° mit Kochsalz und Salmiak gesättigt ist und die durch mehrfache Umsetzung mit Ammonbicarbonat und Kochsalz auf die für den Sodaprozeß günstigste Zusammensetzung gebracht ist, werden bei 30° 225 g Ammonbica.rbonat eingetragen und etwa 1l/2 Stunden bei der Temperatur gerührt. Das ausfallende Natriumbicarbonat wird mehrfach ausgewaschen. Die Ausbeute beträgt 224 g mit 0,12°/o Kochsalz. Das Filtrat vom Natriumbicarbonat wird darauf nach Zusatz eines Teiles des angereicherten Waschwassers bei 22° mit i65 g Kochsalz gerührt. Es werden dabei nach Filtration 136,5 g Salmiak mit 1,76°/o Kochsalz erhalten. Beispiel s In 4 50o ccm einer Lösung mit etwa 15 % Natriumrhodanid, die bei etwa 1q.° mit Kochsalz und Salmiak gesättigt ist und die durch mehrfache Umsetzung mit Ammonbicarbonat und Kochsalz auf die für den Sodaprozeß günstigste Zusamensetzung gebracht ist, werden bei 17° 480 g Ammonbicarbonat eingetragen und etwa i1/2 Stunden bei der Temperatur gerührt. - Das ausfallende Natriumbicarbonat wird mehrfach ausgewaschen. Die Ausbeute beträgt 466 g mit 0,78°/o Kochsalz. Das Filtrat vom Natriumbicarbonat wird darauf nach . Zusatz eines Teiles des angereicherten Waschwassers bei 14° mit 356 g Kochsalz gerührt. Es werden dabei nach Filtration 286 g Salmiak mit 3,2°o Kochsalz erhalten.
  • Die in den Beispielen 2 bis 5 angegebenen, im Verlauf des Prozesses auftretenden Temperaturerniedrigungen sind zurückzuführen nicht auf die Anwendung von künstlicher Kühlung, sondern auf z. B. in den Leitungen auftretende Wärmeverluste.
  • Die in die Augen springenden überragenden Vorteile des Verfahrens sind folgende: nahezu theoretische Ausbeute an Bicarbonat und Salmiak und dementsprechend so gut wie keine Verluste an Kochsalz, wohingegen alle früheren Sodaprozesse nur bis zum Phasengleichgewicht verlaufen; direkte Gewinnung von festem Salmiak; Fortfall aller Mütterlauge und Endlauge; dauerndes Arbeiten mit nur einer Lösung; Fortfall von Eindampfen und Ausfrieren; Ammoniakabtreiben und Regenerieren usw., technische und apparative ganz überraschende Einfachheit. Bei der oben im Ausführungsbeispiel angegebenen Verwendung und Verwertung der Waschwässer ist kaum mit einem Verlust an: Nitrat zu rechnen, da die leicht löslichen Nitrate bevorzugt der Auswaschung und damit der Rückführung in die Reaktionslösung unterliegen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Natriumbicarbonat und Salmiak nacheinander aus derselben Lösung durch Einwirken von Ammoniak und Kohlensäure oder deren Verbindungsprodukten auf eine an Kochsalz, Salmiak und Ammonium- bzw. Natriumbicarbonat gesättigte- Lösung und Abscheidung des Salmiaks nach Abtrennung des ausgefallenen Bicarbonats mittels Kochsalz ohne Einengung und unter Vermeidung künstlicher Kühlung, dadurch gekennzeichnet, da13 man der an Kochsalz, Bicarbonat und Salmiak gesättigten Reaktionslösung einen besonderen Zusatz eines leicht löslichen Natriumsalzes gibt.
DEG60766D 1924-02-21 1924-02-22 Verfahren zur Gewinnung von Natriumbicarbonat und Salmiak gemaess dem Ammoniaksodaverfahren Expired DE530028C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG60766D DE530028C (de) 1924-02-21 1924-02-22 Verfahren zur Gewinnung von Natriumbicarbonat und Salmiak gemaess dem Ammoniaksodaverfahren

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE229640T 1924-02-21
DEG60766D DE530028C (de) 1924-02-21 1924-02-22 Verfahren zur Gewinnung von Natriumbicarbonat und Salmiak gemaess dem Ammoniaksodaverfahren

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE530028C true DE530028C (de) 1931-07-20

Family

ID=31947357

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEG60766D Expired DE530028C (de) 1924-02-21 1924-02-22 Verfahren zur Gewinnung von Natriumbicarbonat und Salmiak gemaess dem Ammoniaksodaverfahren

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE530028C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3425582A1 (de) * 1983-07-12 1985-02-21 Industria del Alcali S.A., Nuevo León Verfahren zur verbesserung der ausbeute an soda bei dem solvay-prozess

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3425582A1 (de) * 1983-07-12 1985-02-21 Industria del Alcali S.A., Nuevo León Verfahren zur verbesserung der ausbeute an soda bei dem solvay-prozess

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE530028C (de) Verfahren zur Gewinnung von Natriumbicarbonat und Salmiak gemaess dem Ammoniaksodaverfahren
DE3425582C2 (de) Verfahren zur Verbesserung der Ausbeute von Natriumcarbonat
AT103231B (de) Verfahren zur Herstellung von Natriumbikarbonat und Salmiak.
DE715199C (de) Verfahren zur Gewinnung von Kalisalzen aus Loesungen
DE542957C (de) Verfahren zur Gewinnung phosphorsaeurehaltiger Mischduenger
DE534211C (de) Verfahren zur Gewinnung von Natriumbicarbonat und Salmiak gemaess dem Ammoniaksodaverfahren
DE635397C (de) Verfahren zur Gewinnung von AEthylendiamin aus seinen Salzen
DE1518358A1 (de) Verfahren zur Ausscheidung von Methionin oder eines Methioninsalzes aus einer methioninhaltigen waessrigen Ammoniumsulfatloesung
DE860737C (de) Futtermittel
DE365517C (de) Verfahren zur Gewinnung von Kaliumnitrat aus kaliumnitrathaltigem Natronsalpeter
DE1518102C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines reinen wasserlöslichen für therapeutische Zwecke geeigneten Kondensationsproduktes aus m-Kresolsulfonsäure und Formaldehyd
DE671319C (de) Verfahren zur Herstellung von AEtznatron
DE514319C (de) Verfahren zur Darstellung von Ammoniumsulfat und Alkalisulfat aus deren Doppelsalzen
DE654610C (de) Herstellung von AEtzalkalilaugen
DE653009C (de) Verfahren zur Herstellung von Aminosaeuren
AT204010B (de) Verfahren zur Herstellung von hochaktiven Mischkatalysatoren aus Karbonaten und Hydroxyden
AT262953B (de) Verfahren zur Herstellung von L-Arginin-L-asparaginat
DE647989C (de) Verfahren zur Trennung von in Wasser leicht loeslichen Aminosaeuren und Ammoniumsulfat
DE953877C (de) Verfahren zur Herstellung von Guanidinsalzen aus Guanidinrhodanid
DE560910C (de) Kombinationsverfahren zur Herstellung von Kaliumnitrat und anderen Duengemitteln
DE491567C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumnitrat
DE913650C (de) Verfahren zur Gewinnung von Dipentaerythrit aus pentaerythrithaltigen Gemischen
DE593923C (de) Herstellung von Alkalisulfaten
DE655637C (de) Verfahren zur Weiterverarbeitung von mit Schwefelsaeure verseiften Aminonitrilloesungen
AT200154B (de) Verfahren zur Herstellung von Citrullin