DE635397C - Verfahren zur Gewinnung von AEthylendiamin aus seinen Salzen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von AEthylendiamin aus seinen Salzen

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DE635397C
DE635397C DEI51967D DEI0051967D DE635397C DE 635397 C DE635397 C DE 635397C DE I51967 D DEI51967 D DE I51967D DE I0051967 D DEI0051967 D DE I0051967D DE 635397 C DE635397 C DE 635397C
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DE
Germany
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ethylenediamine
carbamate
ammonia
salts
ethylene diamine
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Expired
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DEI51967D
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English (en)
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Dr Paul Herold
Dr Kurt Sennewald
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Äthylendiamin aus seinen Salzen Aus den Salzen des Äthylendiamins, z. B. dem Hydrochlorid oder -bromid, hat man die freie Base seither durch Umsetzung mit Alkalihydroxyd erhalten. Hierzu sind von letzterem verhältnismäßig große Mengen nötig, und die Ausbeuten werden dadurch beeinträchtigt, daß das entstehende Alkalichlorid bzw. -bromid einen Teil des Äthylendiamins hartnäckig zurückhält.
  • Es wurde nun gefunden, daß man das Äthylendiamin ohne Verwendung von Alkali leicht und in praktisch theoretischer Ausbeute erhalten kann, wenn man seine Salze in Gegenwart von flüssigem Ammoniak mit Kohlendioxyd oder Kohlendioxyd abgebenden Stoffen behandelt, das abgeschiedene, in dem flüssigen Ammoniak schwer lösliche Carbamat des Äthylendiamins abtrennt und aus ihm das Diamin in Freiheit setzt.. Selbst bei Verwendung von mehr Kohlendioxyd, als zur Bildung des Äthylendiamincarbamates erforderlich ist, fällt praktisch nur dieses und kaum Ammoniumcarbamat aus. Das Äthylendiamincarbamat läßt sich in einfacher Weise, beispielsweise durch Erhitzen mit Wasser, in die flüchtigen Bestandteile Kohlendioxyd und Ammoniak einerseits und Äthylendiamin-(hydrat) andererseits zerlegen. Als Kohlendioxyd abgebende Stoffe können z. B. die Kohlensäureverbindungen des Ammoniaks (Carbamat, Carbonat, Bicarbonat u. dgl.) oder andere Carbonate verwendet werden.
  • Man kann das Verfahren unmittelbar anschließend an die Herstellung des Äthylendiamins ausführen; jedoch können auch in beliebiger anderer Weise erhaltene Lösungen von Äthylendiamin in flüssigem Ammoniak, in denen hoch Salze, z. B. Ammoniumchlorid, Ammoniumnitrat u. dgl., enthalten sein können, als Ausgangsstoffe für das Verfahren verwendet werden.
  • Beispielsweise setzt man in einem Rührautoklaven zunächst Äthylenchlorid bzw. -bromid mit einem Überschuß von Ammoniak um und preßt dann flüssige oder gasförmige Kohlensäure ein. Man läßt dann unter Rühren auf gewöhnliche Temperatur abkühlen und filtriert die Lösung des Ammoniumsalzes in flüssigem Ammoniak vom auskristallisierten Äthylendiamincarbamat unter Druck ab. Das Carbamat ist nach einmaligem Waschen mit flüssigem Ammoniak praktisch halogenfirei.
  • Man kann auch so verfahren, daß man zunächst Äthylenchlorid oder -bromid mit Ammoniak zur Umsetzung bringt und die Reaktionslösung in einen Rührautoklaven einfließen läßt, in dem sich festes Ammoniumcarbamat befindet. Nachdem einige Zeit bei gewöhnlicher Temperatur gerührt worden ist, arbeitet man in der oben angegebenen Weise auf. An Stelle von Ammoniumcarbamat können auch Ammoniumcarbonat oder -bicarbonat verwendet werden, Das Filtrat vom abgeschiedenen Äthyleri,` , diamincarbamat hinterläßt nach dem AU?-destillieren des Ammoniaks als Rückstatdel: ; etwas Ammoniumcarbamat und das gesamte vorhandene Chlor bzw. Brom in Form von Anmoniumchlorid bzw. -bromid. Ammoniak und Ammoniumcarbamat können dem Verfahren wieder zugeführt werden.
  • Im allgemeinen ist es vorteilhaft, bei der Umsetzung einen gewissen Überschuß von Kohlendioxyd zu verwenden.
  • Das Verfahren ist nicht nur auf Halogenwasserstoffsalze des Äthylendiamins anwendbar; es kann z. B. auch das Nitrat angewandt werden. Auch ist die Umsetzung nicht nur in wasserfreiem flüssigem Ammoniak ausführbar, sondern es können z. B. auch Mischungen von Ammoniak mit Methanol oder anderen Zusätzen oder Ammoniak mit geringen Mengen Wasser verwendet werden, dessen Menge jedoch durch die zunehmende Löslichkeit des Äthylendiamincarbamats begrenzt wird.
  • Die Zerlegung des Äthylendiamincarbamats kann man z. B. durch Erhitzen mit Calciumoxyd oder Calciumhydroxyd vornehmen. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, die Zerlegung, wie oben bereits erwähnt, durch Behandlung mit Wasser bei höherer Temperatur, insbesondere bei Temperaturen über ioo°, durchzuführen. Es tritt dabei vollkommene Spaltung ein, und es entstehen einerseits Ammoniak und Kohlensäure, die als solche bzw. als Ammoniumcarb-amat oder -carbonat flüchtig sind und sich wieder verwenden lassen, andererseits hinterbleibt eine wäßrige Lösung von Äthylendiamin, aus der das Wasser leicht durch Verdampfen entfernt werden kann.
  • Beispiel i In einem Rührautoklaven wird i Gewichtsteil Äthylendiaminhydrochlorid in 14 Gewichtsteilen flüssigen Ammoniaks: gelöst, und es werden unter Rühren 3,5 Gewichtsteile Kohlendioxyd eingepreßt. Man rührt, bis die eingetretene Erwärmung vorüber ist und der Autoklav wieder Zimmertemperatur angenommen hat, was zweckmäßig durch Kühlung beschleunigt wird. Dann filtriert man das ausgeschiedene Äthylendiamincarbamat unter Druck ab und wäscht mit 3 Teilen flüssigem Ammoniak nach.
  • Aus dem Filtrat werden durch Verdampfen das Ammoniak und das Ammoniumcarbamat entfernt. Als Rückstand hinterbleibt reines Ammoniumchlorid. Das abfiltrierte Äthylendiamincarbamat wird mit 6 Gewichtsteilen Wasser mehrere Stunden unter Ersatz des verdampfenden ,ILVassers gekocht, bis alles Ammoniak und öhlendioxyd verflüchtigt ist. Aus der vereibenden Diaminlösung wird durch Ab-@mpfen des Wassers das Äthylendiaminhydrat in der berechneten Ausbeute erhalten. Beispiel 2 i Teil Äthylendiamincarbamat, erhalten durch Einleiten von Kohlensäure in eine Lösung von Äthylendiaminhydrochlorid in flüssigem Ammoniak und Abfiltrieren, wird in 6 Teilen Wasser gelöst und das Ammoniak und etwa die Hälfte der Kohlensäure durch Erhitzen unter gewöhnlichem Druck auf ioo° entfernt. Man erhöht dann die Temperatur auf 15o°, wobei ein Druck von etwa 9 at erreicht wird; bei diesem Druck destilliert man dann die restliche Kohlensäure mit dem Wasser innerhalb i Stunde ab, und es hinterbleibt Äthylendiaminhydrat.
  • Beispiel 3 In einem Rührautoklaven wird i Gewichtsteil Äthylendiaminhydrochlorid in 7 Gewichtsteilen einer Mischung gelöst, die aus Methano.1 und- Ammoniak im Gewichtsverhältnis :2 :3 . besteht. Dann werden unter Rühren 1,7 Gewichtsteile Kohlensäure eingepreßt. Man rührt, bis der Autoklav Zimmertemperatur angenommen hat, filtriert von dem ausgeschiedenen Äthylendiamincarbamat ab und wäscht mit 3 Gewichtsteilen- einer Methanol-Ammoniak-Mischung von der gleichen Zusammensetzung nach.
  • Das Filtrat hinterläßt nach dem Verdampfen des Ammoniaks Methanol, Ammoniumcarbamat und reines Ammoniumcblorid.
  • Zur weiteren Verarbeitung des Äthylendiamincarbamats auf die freie Base verfährt man, wie in Beispiel i angegeben.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i: Verfahren zur Gewinnung von Äthylendiamin aus seinen Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man diese in Gegenwart von flüssigem Ammoniak mit Kohlensäure behandelt, das, abgeschiedene Äthylendiamincarbamat abtrennt und aus diesem das Äthylendiamin in Freiheit setzt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Ammoniak Wasser oder andere Zusätze enthält, die in der angewandten Menge das Carbamat nicht lösen.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart gelöster Salze arbeitet.
  4. 4. Verfahren gemäß Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlensäure in gebundener Form angewandt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß man das Äthylendiamincarbamat durch Verkochen mit Wasser, vorteilhaft bei erhöhtem Druck und bei erhöhter Temperatur, in Ammoniak, Kohlendioxyd und Äthylendiamin zerlegt.
DEI51967D 1935-03-28 1935-03-28 Verfahren zur Gewinnung von AEthylendiamin aus seinen Salzen Expired DE635397C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0110470A1 (de) * 1982-11-23 1984-06-13 Akzo N.V. Verfahren zur Zurückgewinnung von Ethylenaminen aus einer wässrigen Lösung
EP0118290A1 (de) * 1983-03-04 1984-09-12 Tosoh Corporation Verfahren zum Zurückgewinnen von Ethylenamin aus wässrigen Lösungen von Ethylenamin-Carbonaten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0110470A1 (de) * 1982-11-23 1984-06-13 Akzo N.V. Verfahren zur Zurückgewinnung von Ethylenaminen aus einer wässrigen Lösung
EP0118290A1 (de) * 1983-03-04 1984-09-12 Tosoh Corporation Verfahren zum Zurückgewinnen von Ethylenamin aus wässrigen Lösungen von Ethylenamin-Carbonaten

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