DE965321C - Verfahren zur Herstellung von reiner Terephthalsaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von reiner Terephthalsaeure

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DE965321C
DE965321C DEF13512A DEF0013512A DE965321C DE 965321 C DE965321 C DE 965321C DE F13512 A DEF13512 A DE F13512A DE F0013512 A DEF0013512 A DE F0013512A DE 965321 C DE965321 C DE 965321C
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DE
Germany
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acid
terephthalic acid
mixture
toluic
methanol
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Expired
Application number
DEF13512A
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English (en)
Inventor
Dr Otto Fuchs
Dr Helmut Jockusch
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von reiner Terephthalsäure Während die Toluylsäuren in mellreren organischen Flüssigkeiten löslich sind, zeichnet sich die Terephthalsäure durch weitgehende Unlöslichkeit aus. Man sollte daher erwarten, daß ein Gemisch aus beiden Säurearten durch eine Extraktion mit einer geeigneten Flüssigkeit in beide Komponenten getrennt werden kann. Diese Annahme trifft zwar zu, wenn von e;iner mechanisch hergestellten. Säuremischung ausgegangen wird, nicht aber für ein z.B. beim Ansäuern der wäßrigen Lösung der Alkalisalze beider Säurearten anfallendes Säuregemisch. Geht man z. B. von einem nach letzterer Art hergestellten Gemisch aus gleichen Teilen p-Toluylsäure und Terephthalsäure aus, so kann bei der Extraktion z. B. mit dem die Toluylsäuren lösenden p-Xylol beim Siedepunkt des p-Xylols nur ein Teil der Toluylsäure entfernt werden, während die unlösliche Terephthalsäure stets noch einen Anteil von 8 bis ro0/o Toluylsäure enthält, der auch durch mehrstündiges Extrahieren nicht wieder abnimmt. Ganz ähnlich verhalten sich die bei der Terephthalsäuresynthese aus p-Xylol anfallenden Säuregemische. Eine Isolierung reiner Terephthalsäure auf diesem Wege ist also nicht möglich.
  • Es ist bereits in der USA.-Patentschrift 2479067 beschrieben, daß die bei der Xyloloxydation in Essigsäure erhaltene rohe Terephthal- säure ganz gut durch Extraktion mit Aceton gereinigt werden könne. Diese Angabe konnte jedoch nicht bestätigt werden.
  • So wurde bei einer Nachprüfung beim Istündigen Auskochen von 50 Gewichtsteilen eines Gemisches aus 91 Gewichtsprozent Terephthalsäure und 9 Gewichtsprozent Toluylsäure, das aus der gemeinsamen Lösung der Alkalisalze durch Fällung gewonnen wurde, mit 380 Gewichtsteilen Aceton ein Säuregemisch (48 Gewichtsteile der Säurezahl 656 entsprechend einer 92,50/oigen Terephthalsäure) erhalten. Hieraus ergibt sich, daß sich mit Hilfe von Aceton zwar eine Anreicherung von Terephthalsäure aus Gemischen von Terephthalsäure und Toluylsäure erreichen läßt, daß man aber keine IooO/olige Säure erhält.
  • Schließlich ist in der USA.-Patentschrift 2 563 820 auch bereits ein Verfahren zur Herstellung von Terephthalsäure beschrieben, das man so lenken kann, daß praktisch keine Toluylsäure mehr gebildet wird. Dieses Verfahren hat sich jedoch in der Praxis der direkten Oxydation von Xylol als unterlegen erwiesen. Insbesondere ist es infolge der notwendigen Chlorierung und der Behandlung mit heißem hochprozentigem Alkali, das leicht Verstopfungen kühlerer Apparateteile bewirkt, sehr umständlich und führt über eine ganze Anzahl von Stufen, die zum Teil mit erheblichen technischen Schwierigkeiten verbunden sind. Eine dieser Stufen besteht in der Umsetzung von Xylylendichlorid mit konzentrierter wäßriger Alkalilauge unter Druck und unter Zusatz von Oxydationsmitteln bei Temperaturen von 250 bis 4000. Das Arbeiten unter solchen Bedingungen wird naturgemäß in der Technik möglichst vermieden.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich die Trennung von Terephthalsäure und Toluylsäure über die Ammoniumsalze unter Vermeidung dieser Nachteile ausführen läßt, wenn man das Säuregemisch in Alkoholen, die bis zu 6 Kohlenstoffatome enthalten, suspendiert und die Mischung unter Einleiten von gasförmigem Ammoniak auf höhere Temperaturen erhitzt. Dabei geht das tolaylsaure Ammonium in Lösung, während das terephthalsaure Salz ungelöst zurückbleibt. Dieser Befund ist um so überraschender, als die eingangs ge schilderte Trennung der Säuren auf Grund unterschiedlichen Löslichkeit nicht möglich ist.
  • Die Temperatur bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann bei Verwendung von niedriger als I200 siedenden Alkoholen bis zum Sieden des Reaktionsgemisches erhöht werden. Bei höhersiedenden Alkoholen wird zweckmäßig unterhalb des Siedepunktes, etwa bei I200, gearbeitet.
  • Das gleiche Ergebnis wird erhalten, wenn an Stelle nur einer Toluylsäure als Mischpartner der Terephthalsäure ein Gemisch der isomeren Toluylsäuren vorliegt.
  • Als für die Herstellung der Reaktionsmischungen geeignete Alkohole sind neben Methanol auch andere Alkohole, wie Äthylalkohol, Propylalkohol, Butylalkohol, Isobutylalkohol, Äthylenglykol und Glycerin zu nennen, wobei etwa bis zu drei Hydroxylgruppen im Molekül enthalten sein.können. Es läßt sich gegebenenfalls auch ein Gemisch aus Alkoholen und aliphatischen Ketonen, wie Aceton, Methyläthylketon oder Isopropylketon, und/oder aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie Benzol, Toluol und deren einfachen Derivaten, wie Chlorbenzol oder Benzylalkohol, verwenden.
  • Aus dem ungelösten Ammoniumsalz kann die Terephthalsäure nach dem Auflösen des Salzes in Wasser und Ausfällen mit z.B. Salzsäure gewonnen werden. Will man aber absolut wasserfrei arbeiten, wie es für manche Zwecke notwendig ist, so kann das Ammoniumsalz auch z. B. in siedendem Methanol suspendiert und durch Einleiten von Chlorwasserstoff oder Zugabe von Ioo°/oiger Salpetersäure in Terephthalsäure und Ammoniumchlorid oder Ammoniumnitrat zerlegt werden. Da die Säure in siedendem Methanol unlöslich ist, die Ammoniumsalze, besonders das Nitrat, aber löslich sind, wird so unmittelbar völlig wasserfreie reinste Terephthalsäure erhalten.
  • Die nach Abtrennen des ungelösten terephthalsauren Ammoniums anfallende Lösung läßt sich mehrmals für den gleichen Zweck verwenden, bis sie zu etwa 700/a mit toluylsaurem Ammonium gesättigt ist. Eine stärkere Sättigung des Lösung mittels an tolnylsaurem Ammonium setzt den Reinheitsgrad der erhaltenen Terephthalsäure herab. Beim Abkühlen der bis zu höchstens 700/c gesättigten Lösung auf z. B. - 300 fällt der größte Teil des gelösten toluylsauren Ammoniums und des restlichen terephthalsauren Ammoniums aus, so daß die Flüssigkeit nach Abtrennen der ausgeschiedenen Salze ohne vorherige Destillation weiterverwendet werden kann.
  • Das Verfahren läßt sich leicht auch kontinuierlich durchführen: In ein Mischgefäß werden z. B. laufend das zu trennende Säuregemisch, das Suspensionsmittel (z. 13. Methanol) und Ammoniak eingeleitet. Diese - Mischung wird in ein geheiztes Strömungsrohr gepumpt, in das gleichzeitig weiteres Ammoniakgas eingeleitet wird. Am Ende des Reaktionsrohres wird mit einer Schälzentrifuge eine Trenndng in Flüssigkeit und Festsubstanz vorgenommen. Erstere fließt eventuell nach Passieren einer Tiefkühlung in das Mischgefäß zurück. Die Festsubstanz fällt in ein zweites Mischgefäß, wo sie z. B. in Methanol unter Rühren suspendiert wird. Die Suspension gelangt in ein zweites geheiztes Strömungsrohr, wobei gleichzeitig Chlorwasserstoffgas zugegeben wird. Am Ende des zweiten Strömungsrohres wird die reine Terephthalsäure mit einer zweiten Schälzentrifuge von der methanolischen Lösung abgetrennt.
  • Letztere läuft eventuell ebenfalls nach Passieren einer Tiefkühlung in das zweite Mischgefäß zurüd.
  • Beispiel 1 IOOg einer aus 86 g Terephthalsäure und 14 g p-Toluylsäure bestehenden, durch gemeinsames Ausfällen aus der wäßrigen Alkalisalzlösung er- haltenen Mischung werden in 41 Methanol suspendiert. Dann wird bei Raumtemperatur unter Rühren Ammoniakgas eingeleitet, das anfangs begierig aufgenommen wird. Nach Abnahme der Ammoniakaufnahme wird die Ammoniakzufuhr entsprechend gedrosselt. Das Gemisch wird 3 Stunden auf 650 erhitzt, anschließend abgekühlt und filtriert. Aus der wäßrigen Lösung des zuvor mit Methanol ausgewaschenen Rückstandes werden durch Ansäuern mit Salzsäure 84 g einer gg0/oigen Terephthalsäure erhalten; diese Menge entspricht fast genau der eingesetzten Terephthalsäure. Im Filtrat sind noch 1,7 g Terephthalsäure enthalten.
  • Wird mit der doppelten Methanolmenge gearbeitet, so werden unter sollst gleichen Bedingungen 82 g einer Ioo°/oigen ?erephthalsäure gewonnen.
  • Beispiel 2 IOO g einer Mischung aus 95 g Terephthalsäure und nur 5 g p-Toluylsäure werden in der gleichen Weise wie im Beispiel I behandelt. Zur Erzielung einer Ioo°/oigen Terephthalsäure ist jetzt jedoch wegen des geringeren Toluylsäureanteiles nur 1 1 Methanol erforderlich. Die erhaltene Terephthalsäure ist so rein, daß sie ohne weitere Behandlung nach dem Trocknen zur Herstellung von Ausgangsprodukten für Kunstfasern verwendet werden kann.
  • Beispiel 3 20g eines Gemisches aus II,3°/o p-Toluylsäure und 88,7B/o Terephthalsäure werden in einer Mischung aus 500 cm3 Methanol und 250 cm3 Aceton in der gleichen Weise mit Ammoniak behandelt, wie im Beispiel 1 angegeben. Erhalten wurden daraus I6,6 g eines Säuregemisches, das neben Terephthalsäure nur noch I,IO/o Toluylsäure enthielt.
  • Beispiel 4 Wurde an Stelle der im Beispiel 3 genannten Mischung aus Methanol und Aceton eine Mischung aus 550 cm3 Methanol und I60cm3 Benzol verwendet, so wurden unter sonst gleichen Bedingungen I6,9 g einer 98,40ioigen Terephthalsäure gewonnen.
  • Beispiel 5 Bei Verwendung einer Mischung aus 550 cm3 Äthylenglykol und 240 cm3 Methyläthylketon als Suspensionsmittel wurde unter den im Beispiel 3 angeführten Bedingungen aus 20 g des dort genannten Säuregemisches eine gg,7°/oige Terephthalsäure erhalten, allerdings ging der hohe Reinheitsgrad auf Kosten der Ausbeute, die hier nur 8,2 g betrug.
  • Die Bestimmung des Gehaltes an Terephthalsäure durch Auflösen der Säuren in einer bestimmten Menge Natronlauge und Rücktitration mit Salzsäure ist nicht exakt reproduzierbar.
  • Daher wurde die Bestimmung des Terephthalsäuregehaltes in den Beispielen der vorliegenden Anmeldung nach folgender, einwandfrei arbeitender Methode ausgeführt: Das zu analysierende Säuregemisch wird in der Isfachen Menge Pyridin gelöst; die Lösung wird mit der- etwa 6fachen Menge Wasser verdünnt. Sodann wird mit Natronlauge unter Verwendung von Phenolphthalein als Indikator titriert.
  • PATENTANSPR0CHE: I. Verfahren zur Herstellung von reiner Terephthalsäure, insbesondere zur Trennung von Terephthalsäure und Toluylsäure, dadurch gekennzeichnet, daß das Säuregemisch in Alkox holen, die bis zu 6 Kohlenstoffatome enthalten, suspendiert, in die Mischung bei erhöhter Temperatur Ammoniakgas bis zur Sättigung eingeleitet, das gebildete Ammoniumsalz in Wasser gelöst, filtriert und das Filtrat angesäuert wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß den Alkoholen aliphatische Ketone und/oder aromatische Kohlenwasserstoffe zugesetzt werden.
DEF13512A 1953-12-20 1953-12-20 Verfahren zur Herstellung von reiner Terephthalsaeure Expired DE965321C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1127884B (de) * 1960-06-18 1962-04-19 Witten Gmbh Chem Werke Verfahren zur Reinigung von aromatischen Carbonsaeuren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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