DE670420C - Verfahren zur Herstellung von Sulfonaethylaminen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sulfonaethylaminen

Info

Publication number
DE670420C
DE670420C DEI51564D DEI0051564D DE670420C DE 670420 C DE670420 C DE 670420C DE I51564 D DEI51564 D DE I51564D DE I0051564 D DEI0051564 D DE I0051564D DE 670420 C DE670420 C DE 670420C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
parts
acetylene
contain
pressure
compounds
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI51564D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hanns Ufer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI51564D priority Critical patent/DE670420C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE670420C publication Critical patent/DE670420C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Sulfonäthylaminen Durch das Patent 635:298 ist ein Verfahren zur Herstellung von organischen Schwefelverbindungen geschützt, nach dem man Verbindungen, die mindestens ein mit einem oder mehreren Wasserstoffatomen verbundenes Stickstoffatom enthalten, mit Verbindungen der allgemeinen Zusammensetzung R # S 02 # R1 oder R # S O # R1 umsetzt, worin R eine Alkylengruppe und R1 eine höhermolekulare Alkylgruppe oder den Rest einer ringförmigen Verbindung bedeuten. Das `'erfahren kann unter Anwendung von Druck durchgeführt werden, gegebenenfalls in Gegenwart von Lösungs- oder Verdünnungsmitteln.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die nach dem erwähnten Verfahren durch Umsetzung von Vinylsulfonen mit Aminen herstellbaren Sulfonäthylamine in sehr guter Ausbeute auch erhalten kann, wenn man unter Druck bei erhöhter Temperatur Acetylen auf Gemische von Sulfinsäuren und Verbindungen einwirken läßt, die mindestens ein Stickstoffatom enthalten, das direkt mit mindestens einem Wasserstoffatom, aber nicht mit einer Sauerstoffbrücke verbunden ist und keine Acylgruppe aufweist. Hierbei entsteht vermutlich zunächst durch Anlagerung des Acetylens an die Sulfinsäure ein Vinylsulfon, das sich dann mit dem Amin in der im Hauptpatent geschilderten Weise unter Bildung entsprechender Produkte umsetzt.
  • Die Umsetzung wird zweckmäßig in Gegenwart von Katalysatoren ausgeführt. Als Katalysatoren eignen sich insbesondere basisch wirkende Stoffe, z. B. die Oxyde, Hydroxyde, Cyanide, Alkoholate, Phenolate und Naphtholate der Alkalimetalle, ferner Oxyde des Zinks und des Cadmiums. Auch die Salze dieser Metalle mit organischen Säuren, z. B. ihre Acetate, sind als Katalysatoren geeignet. Den Katalysatoren können auch Quecksilberverbindungen zugesetzt werden, z. B. Ouecksilberoxy d, -sulfat oder -phosphat. Ferner kann auch Borfluorid zugegen sein. Eine Beschleunigung der Acetylenaufnahme wird auch dann erzielt, wenn dem Ausgangsgemisch Stoffe mit großer Oberfläche zugesetzt werden, z. B. aktive Kohle, Fullererde oder Kieselsäuregel.
  • Die Umsetzung kann mit ein- oder mehrwertigen aliphatischen, aromatischen, aliphatischaromatischen, cycloaliphatischen oder heterocyclischen Sulfinsäuren durchgeführt werden. Die Sulfinsäuren können noch weitere Atome oder Atoingrupp-,n enthalten, z. B. Halogenatome, Säurereste oder Alkyl-, Oxalkyl-, Alkoxy-, Nitro- oder substituierte Aminogruppen, soweit diese Säuren bei den Umsetzungsbedingungen beständig sind. Als 'Verbindungen, die mindestens ein mit einem oder mehreren Wasserstoffatomen verbundenes Stickstoffatom enthalten; kommen im allgemeinen die in dein Hauptpatent angeführten in Betracht.
  • Die Umsetzungstemperatur liegt im allgemeinen zwischen etwa 5o und 25o°, meistens zwischen ioo und 18o°. Da die Sulfinsäuren meist nicht unzersetzt flüchtig sind, führt man die Umsetzung zweckmäßig im flüssigen Zustand ' unter Mitverwendung von Lösungs-oder Verdünnungsmitteln, wie Alkoholen, Ketonen, Äthern oder Kohlenwasserstofen, durch.
  • Da das Verfahren unter Druck ausgeführt wird, ist es erforderlich, das Acetylen in ausreichendem Maße mit inerten Gasen, wie Stickstoff oder Äthan, zu verdünnen.
  • Das Verfahren kann unterbrochen oder fortlaufend ausgeführt werden. Im letzten Fall benutzt man am besten einen heizbaren und gegebenenfalls kühlbaren, dxuckfesten Turm, der mit dem auf dieUmsetzungstemperaturerhitzten Ausgangsgemisch gefüllt ist, und leitet z. B. durch diesen Turm Acetvlen, das mit trägen Gasen verdünnt ist, von unten nach oben hindurch. Das nicht umgesetzte Acetylen -wird in den Turm zurückgeführt. Das entstandene Sulfonäthylamin wird fortlaufend am oberen Ende des Turmes abgezogen, während am unteren Turmende gleichfalls fortlaufend frisches Ausgangsgemisch zusammen mit dem Katalysator eingebracht wird.
  • Die erhaltenen Sulfonäthylamine können für die Herstellung von Farbstoffen, bei Anwendung entsprechender Ausgangsstoffe als Farbstoffe selbst oder als Textilhilfsmittel benutzt werden. Beispiel i In ein mit Rührer versehenes Druckgefäß, in dem sich 2o Teile p-Toluolsulfinsäure, 13Teile Diäthylamin, 5oTeile Xylol, o,5Teile -wasserfreies Zinkoxyd und o,5 Teile wasserfreies Cadmiumoxyd befinden, wird ein Gemisch von Stickstoff und Acetylen im Verhältnis 1 :3 eingepreßt, bis der Druck etwa 15 Atm. beträgt. Das Gefäß wird dann auf 130 bis 135° erhitzt, wobei der Druck zunächst auf etwa 25 Atm. steigt. Die bei der Umsetzung eintretende Druckabnahme -wird von Zeit zu Zeit durch Zugabe von'hochprozentigem Acetylen wieder ausgeglichen. Nach etwa 15 Stunden ist die berechnete Menge Acetylen aufgenommen, worauf man erkalten läßt.
  • Nach dem Abdestillieren des Xylols unter vermindertem Druck bleiben etwa 27 Teile eines dicken gelben Öles zurück, das in der Hauptsache aus der Anlagerungsverbindung besteht. Sie läßt sich durch Lösen in :Ethanol und Versetzen mit einer Lösung von wasserfreier Oxalsäure in Äthanol als oxalsaures Salz fällen und durch Umkristallisieren aus Äthanol reinigen. Das oxalsaure Salz bildet farblose Kristalle, die bei etwa 16o° schmelzen.
  • Dieselbe Verbindung erhält man, wenn man statt Zink- und Cadmiumoxyd 1,5 Teile gepulvertes Kaliumhydroxyd verwendet und bei etwas höherer Temperatur (etwa i 6o°) arbeitet. An Stelle, von Xylol können auch andere Lösungsmittel verwendet -werden, z. B. Butanol.
  • Man erhält dieselbe Verbindung auch ohne Katalysator, doch verläuft die Umsetzung in diesem Falle auch bei höherer Temperatur (i8o°) wesentlich langsamer.
  • Benutzt man statt Diä,thylamin 15,6 Teile Monoäthylanilin, so erhält man das Sulfonäthy lamin der Formel das farblose Kristalle bildet, die bei 71 bis 72° schmelzen.
  • Beispiel e In ein mit Rührer versehenes Druckgefäß, in dem sich 2o Teile p-Toluolsulfinsäure, i2 Teile Piperidin, 5o Teile Xylol, o,5 Teile wasserfreies Zinkoxyd und o,5 Teile wasserfreies Cadmiumoxyd befinden, wird -wie in Beispiel i eine Mischung von Stickstoff und Acetylen im Verhältnis 1 :2 eingepreßt, bis e der Druck etwa 15 Atm. beträgt. Dann erhitzt man das Gefäß auf 13o bis iq.o°. Der Druck wird durch Zuführung von hochprozentigem Frischacetylen zwischen 18 und 25 Atm. gehalten, bis die erforderliche Menge Acetylen aufgenommen ist, was etwa 16 Stunden dauert.
  • Nach dem Abdestillieren des Xylols unter vermindertem Druck wird der Rückstand mit verdünnter wäßriger Salzsäure in der Wärine ausgezogen und die salzsaure Lösung unter vermindertem Druck eingedampft. Dabei bleibt das salzsaure Salz der neuen Verbindung, welche der Formel entspricht, zurück; durch Umkristallisieren aus Äthanol wird es in reiner Form erhalten. Es bildet farblose Kristalle, die bei 226° schmelzen.
  • Ersetzt man das Piperidin durch 3 Teile gasförmiges Ammoniak, so erhält man das Bis-(ß-p-Tolylsulfonäthyl)-ainin der Formel (C H3 - C, H,, - S O. - C H2 - C H.); N_ H, dessen salzsaures Salz farblose, bei Zoo bis 2oi° schmelzende Kristalle bildet, die aus Wasser oder Äthanol gut umkristallisiert werden können.
  • In ähnlicher Weise erhält man mit anderen Sulfinsäuren und anderen Verbindungen, die mindestens ein mit einem oder mehreren Wasserstoffatomen verbundenes Stickstoffatom enthalten, die entsprechenden Sulfonä thvlarnine.
  • Beispiel 3 In einem mit Rührer versehenen Druckgefäß läßt man auf ein Gemisch von 25o Teilen p-toluolsulfinsaurem Ammonium, 3oo Teilen Butanol, 5 Teilen wasserfreiem Ammoniak und 8 Teilen Kaliumhydroxyd auf die in den vorhergehenden Beispielen beschriebeneW eise bei i5o bis 16o° Acetylen einwirken. Dann. trennt man etwa vorhandene ungelöste Anteile ab, macht die Flüssigkeit mit Salzsäure kongosauer und destilliert das Lösungsmittel ab. Der Rückstand ist das salzsaure Salz des Bis-(ß-p-Tolvlsulfonäthyl)-amins, das man durch Verreiben mit Aceton und Umkristallisieren aus Wasser oder Alkohol reinigen kann. Es besteht aus farblosen Kristallen, die bei Zoo bis 2oI ' schmelzen.
  • Beispiel q.
  • Man befreit 3oo Teile p-toluolsulfinsaures Phenylhydrazin durch Mischen mit I5oo Teilen Xylol und Abdestillieren von iooo Teilen des zugefügten Xylols möglichst vollständig von Wasser. Zu dem Rückstand gibt man I o Teile Phenylhydrazin, 15 Teile Kaliumhydroxyd, 5 Teile Zinkoxyd und 5 Teile Cadiniumoxvd und behandelt' dieses Gemisch in der oben angegebenen Weise bei 155 bis I65° mit Acetylen.
  • Nach dem Abkühlen trennt man die nicht gelösten Anteile ab und befreit die Lösung bei etwa ioo° und unter vermindertemDruck von dem Lösungsmittel. Das zurückbleibende Ü1 wird in Alkohol gelöst. Nach Zusatz wasserfreier Oxalsäure fällt das oxalsaure Salz in farblosen Kristallen aus, die nach einmaligem Umkristallis.ieren aus Äthanol bei etwa I55° schmelzen. Es ist im Gegensatz zum oxalsatiren Salz des Phenvlhv_ drazins sehr gut in heißem Alkohol löslich.
  • Beispiel 5 Eine Mischung aus 3oo Teilen I, 3-benzoldisulfinsaurem Diäthylamin 5oo Teilen Xylol, 2o Teilen Diäthylamin und 15 Teilen Kaliumhydroxyd behandelt man in der oben beschriebenen Weise bei I55 bis i 6o' mit Acetvlen. Nach dem Abkühlen trennt man die ungelösten Anteile ab und befreit die Lösung von flüchtigen Anteilen durch Abdestillieren unter vermindertem Druck bei etwa ioo°. Der Rückstand ist .ein in Wasser kaum, in warmem Äthanol gut und in Aceton leicht lösliches 01. Man löst ihn in Aceton und fällt durch Zugabe der entsprechenden Menge wasserfreier Oxalsäure das oxalsaure Salz aus. Es bildet farblose Kristalle, die bei 143 bis I4.5° schmelzen und in Aceton schwer, in warmem Äthanol gut und in Wasser leicht löslich sind. Nach Analyse und Eigenschaften hat die Verbindung den folgenden Ausbau: Verwendet man statt des I, 3-benzoldisulfinsauren Diäthylamins das a, ß-äthandisulfinsaure Diäthylamin, so erhält man das dieser Verbindung entsprechende Äthylenbis-(ß-diätllylaminoäthylsulfon) als ein in Äthanolgut lösliches Gut.

Claims (1)

  1. PATrNTANSPRUCII: Abänderung des Verfahrens gemäß Patent 635 298, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Herstellung von Sulfonäthylaminen aus Vinvlsulfonen hier Acetvlen unter Verdünnung mit inerten Gasen unter Druck bei erhöhter Temperatur in Gegenwart von Lösungs- oder Verdünnungsmitteln auf Gemische von Sulfinsäuren und Verbindungen einwirken läßt, die mindestens ein Stickstoffatom enthalten, das direkt mit mindestens einem Wasserstoffatom, aber nicht mit einer Sauerstoffbrücke verbunden ist und keinen Acylrest aufweist.
DEI51564D 1935-02-01 1935-02-01 Verfahren zur Herstellung von Sulfonaethylaminen Expired DE670420C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI51564D DE670420C (de) 1935-02-01 1935-02-01 Verfahren zur Herstellung von Sulfonaethylaminen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI51564D DE670420C (de) 1935-02-01 1935-02-01 Verfahren zur Herstellung von Sulfonaethylaminen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE670420C true DE670420C (de) 1939-01-19

Family

ID=7193114

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI51564D Expired DE670420C (de) 1935-02-01 1935-02-01 Verfahren zur Herstellung von Sulfonaethylaminen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE670420C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1220425B (de) Verfahren zur Herstellung des lokalanaesthetisch wirksamen N-[1'-Benzyl-piperidyl-(4')]-naphthalin-1, 8-dicarbonsaeureimids
DE670420C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonaethylaminen
DE712742C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumsalzen monosubstituierter Acetylene
DE859311C (de) Verfahren zur Darstellung von 1, 3-Dimethyl-4-amino-5-formylamino-2, 6-dioxypyrimidin aus 1, 3-Dimethyl-4-amino-5-nitroso-2, 6-dioxypyrimidin
DE965321C (de) Verfahren zur Herstellung von reiner Terephthalsaeure
DE1155436B (de) Verfahren zur Herstellung von 1-[p-(ª‰-Diaethylaminoaethoxy)-phenyl]-1, 2-diphenyl-2-chloraethylen
DE814596C (de) Verfahren zur Herstellung von Aralkylmercaptofettsaeuren
DE918146C (de) Verfahren zur Herstellung von aminoalkyl-substituierten 2-Nitro-4amino-toluolen und 2-Cyan-4-amino-toluolen
DE872206C (de) Verfahren zur Herstellung von Methylchlorphenoxyfettsaeuren
DE651351C (de) Verfahren zur Herstellung mehrkerniger, teilweise hydrierter Ringsysteme
DE539806C (de) Verfahren zur Darstellung von Isopropylallylbarbitursaeure
DE802570C (de) Verfahren zur Herstellung eines Flotationsmittels
DE932964C (de) Verfahren zur Herstellung von ª‡,ª‰-ungesaettigten Carbonsaeureamiden aus ª‰-Halogencarbonsaeureamiden
DE897406C (de) Verfahren zur Herstellung von Pyrazolonverbindungen
DE268780C (de)
DE845503C (de) Verfahren zur Herstellung von Chlormethylgruppen enthaltenden aromatischen Verbindungen
DE431166C (de) Verfahren zur Darstellung von Alkaminestern N-monoalkylierter und N-monoalkyloxyalkylierter Derivate der p-Aminobenzoesaeure
DE897565C (de) Verfahren zur Herstellung von Aminoketonen
DE1693069C (de) 2-Trifluormethyl-4-nitro-3. 4dichlor-diphenyläther sowie diesen enthaltende Molluskicide
AT221504B (de) Verfahren zur Herstellung neuer basischer Phenoläther und ihrer Salze
DE721721C (de) Verfahren zur Herstellung organischer Rhodanverbindungen
DE494508C (de) Verfahren zur Darstellung eines Kondensationsproduktes aus m-Kresol und Aceton
AT221505B (de) Verfahren zur Herstellung neuer basischer Phenoläther und ihrer Salze
DE1135478B (de) Verfahren zur Herstellung von 3, 5-Dioxo-1, 2, 4-triazolidinen
DE702064C (de) Verfahren zur Herstellung von Aminoalkylsulfonen