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Verfahren zur Herstellung von Metallcarbamaten Es wurde gefunden,
daß man Metallcarbamate, wie z. B. Calciumcarbamat usw., in einfacher Weise aus
dem leicht zugänglichen Ammoniumcarbamat gewinnen kann, wenn man dieses mit anorganischen
Metallverbindungen in solchen flüssigen Lösungsmitteln zur Umsetzung bringt, in
denen Ammoniumcarbamat unverändert löslich ist, d. h. der Carbamatrest praktisch
erhalten bleibt. Die Umsetzung -von Kaliumsalzen, wie Kaliumchlorid, mit Ainmoncarbamat
in flüssigem Ammoniak wird hier nicht beansprucht.
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Als Lösungsmittel eignen sich beispielsweise Alkohole, wie Methanol,
Äthanol usw., Formamid und flüssiges Ammoniak. Man arbeitet je -nach der Löslichkeit
des Ammoniumcarbamats, die möglichst groß sein soll, sowie der des daraus zu genvinnenden
Metallcarbamats, die möglichst gering sein soll, entweder bei gewöhnlicher öder
erhöhter oder tiefer Temperatur und je nach den angewandten Temperaturen bei gewöhnlichem
oder erhöhtem Druck. Es empfiehlt sich, die Umsetzung in Abwesenheit von Wasser
auszuführen. In wäßriger Lösung erleidet Ammoniumcarbanmat eine Zersetzung unter
Bildung des kohlensauren Salzes, welche bekanntlich durch die Gegenwart von freiem
Ammoniak zum Teil zurückgedrängt werden kann. Hat das Lösungsmittel stark wasseranziehende
Eigenschaften, wie z. B. flüssiges Ammoniak, so können untergeordnete Mengen Wasser
zugegen, .ja sogar -unter Umständen erwünscht sein. Dem Lösungsmittel können andere
Stoffe, die beispielsweise die Löslichkeit der Ausgangsstoffe sowie die der Endstoffe
in günstigem Sinne beeinflussen, zugesetzt werden.
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Die erhaltenen Metallcarbamate bzw. die diese enthaltenden Gemische
können anschließend auf wertvolle Umwandlungsprodukte, z. B. Mischdünger, weiterverarbeitet
werden. Man kann z. B. Calciumcarbamat in Kalkstickstoff oder Natriumcarbamat in
Soda überführen.
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Man kann auch ohne vorausgehende Abtrennung der Metallcarbamate lediglich
das Lösungsmittel z. B. durch Abdampfen entfernen und auf diese Weise Salzgemische
erhalten, in denen das Metallcarbarnat wie oben angegeben umgewandelt werden kann.
Man gelangt auf diese Weise z. B. zu wertvollen Mischdüngern. Man kann auch vor
oder nach der Entfernung des Lösungsmittels, insbesondere wenn das Salzgemisch als
Misch- und Volldünger verwendet werden soll, weitere Salze usw., z. B. noch fehlende
Pflanzennährstoffe, zusetzen.
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Es ist zwar bekannt, daß Kaliumcarbamat in Form von kleinen Nadeln
und Prismen erhalten werden kann, wenn man zu einer
alkoholischen,
noch überschüssiges Ammoniak enthaltenden Mutterlauge von der Darstellung des carbaminsauren
Ammoniums her eine Lösung von Kalium in absolutem Alkohol, also Kaliumäthylat, zusetzt.
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schen Metallverbindungen in technischem Maßstab und unter glattem Reaktionsverlauf
Metallcarbamate gewinnen lassen.
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Beispiel i 5,8 Teile iNatriumchlorid werden bei - 8 ° in 60o Teilen
flüssigem Ammoniak gelöst. Diese Lösung gibt man unter Rühren bei 3 bis 4 Atm. Druck
allmählich zu einer Aufschlämmung von 85 Teilen Ammoniumcarbamat in 140o Teilen
flüssigem Ammoniak, wobei man dafür Sorge trägt, daß die Temperatur nicht über o°
steigt. Es fällt Nafriumcarbamat aus, das durch Filtration von dem in flüssigem
Ammoniak gelösten Ammoniumchlorid getrennt wird.
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Beispiel e i i Teile entwässertes Calciumchlorid werden in ioo Teilen
Äthylalkohol gelöst, und :u der Lösung wird eine Lösung von 17 Teien Ammoniumcarbamat
in goo Teilen Äthylilkohol bei 5o° und gewöhnlichem Druck allmählich zugesetzt.
Es fällt calciumchloridhaltiges Calciumcarbamat aus. Das Ammoiiumchlorid bleibt
in großem Überschuß im @.thylalkohol gelöst und wird durch Filration vom Salz getrennt.
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Beispiel 3 Eine Aufschlämmung von 74 Teilen Calziumhydroxyd in 2ooo
Teilen Methanol wird bei gewöhnlichem Druck mit einer Lösung von Zoo Teilen Ammoniumcarbamat
in 250o Teilen Methanol versetzt. Das sich bildende Calciumcarbamat wird durch Filtration
vori der Mutterlauge getrennt.
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Beispiel 4 Eine Aufschlämmung von 153 Teilen Bariumoxyd in 25o Teilen
Methanol wird bei gewöhnlichem Druck mit einer Lösung von Zoo Teilen Ammoniumcarbamat
in 250o Teilen Methanol versetzt. Es ist vorteilhaft, einen Überschuß an Ammoniumcarbamat
dem Bariumoxyd gegenüber zu verwenden. Es fällt Bariumcarbamat aus, das durch Filtration
von der Mutterlauge getrennt und mit Methanol ausgewaschen wird.
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Beispiel 5 Eine Lösung von 3o Teilen Zinknitrathydrat in 5o Teilen
Methanol wird bei Zimmertemperatur und gewöhnlichem Druck unter Rühren allmählich
zu einer Lösung von i9 Teilen Ammoniumcarbamat in 25o Teilen Methanol zugegeben.
Es fällt Zinkcarbamat aus, welches abfiltriert und mit Methanol und Äther ausgewaschen
wird.