DE493795C - Verfahren zur Darstellung gerbender Stoffe - Google Patents

Verfahren zur Darstellung gerbender Stoffe

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DE493795C
DE493795C DEG72366D DEG0072366D DE493795C DE 493795 C DE493795 C DE 493795C DE G72366 D DEG72366 D DE G72366D DE G0072366 D DEG0072366 D DE G0072366D DE 493795 C DE493795 C DE 493795C
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DE
Germany
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urea
formaldehyde
tanning
water
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Expired
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DEG72366D
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Novartis AG
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JR Geigy AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof
    • C14C3/20Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof sulfonated

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Phenolic Resins Or Amino Resins (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung gerbender Stoffe Es wurde gefunden. daß man Stoffe mit ausgezeichnet gerbenden Eigenschaften erhält, wenn man die Einwirkungsprodukte konzentrierter Schwefelsäure auf Phenole oder Phenolderivate in Gegenwart von Harnstoff mit Formaldehyd in stark schwefelsaurer Lösung bei erhöhter Temperatur kondensiert. Dieses Verfahren unterscheidet sich scharf von bisherigen ähnlichen, beispielsweise von dem der deutschen Patentschrift a62 558, bei denen ohne Harnstoff gearbeitet wird. So werden z. B. bei Kondensationen von Phenolsulfonsäuren und Formaldehyd bei Wasserbadtemperatur ohne Harnstoff wasser-und alkaliunlösliche Harze erzeugt, während unter denselben Bedingungen bei Anwesenheit von Harnstoff in Alkali leicht lösliche gerbende Stoffe entstehen.
  • Andererseits hat man bereits Phenole mit Formaldehyd bei Gegenwart von Harnstoff kondensiert, jdoch mit Hilfe sehr geringer Säuremengen, und ist so zu festen Kunststoffen gelangt, die völlig unlöslich in Wasser und Alkalien sind und für Zwecke des Gerbens nicht in Frage kommen.
  • Die neuen Gerbstoffe gerben in Form ihrer leicht löslichen Salze in schwach saurer Lösung die tierische Blöße zu einem vollen und weichen Leder von heller Farbe und von guter Fülle, wie es mit den im Handel befindlichen künstlichen Gerbstoffen bis jetzt nicht erreicht werden konnte. Sie zeigen die allgemeinenReaktionendergerbendenStoffe: Leimfällung, Fällung basischerRarbstoffe und blaue Fällung mit Eisenchlorid. Seide wird von ihnen mit beträchtlicher Gewichtsvermehrung beschwert. Sie können auch mit andern gerbenden oder nicht gerbenden Stoffen zu Kombinationsgerbungen- vorteilhaft Verwendung finden.
  • Ein wesentlicher Vorteil, der neu hergestellten Gerbstoffe vor den bekannten synthetischen, besonders denen der Patentschrift 262 558, liegt darin, daß in schwach saurer Lösung gegerbt werden kann; beispielsweise genügt eine Acidität von 1 g - etwa 3 ccm o,zn#Natronlauge der konzentrierten Lösung, um den Gerbstoff voll zur Wirkung kommen zu lassen, und er kann somit ohne weiteres zur sogenannten "Trockengerbung« verwendet «-erden. Dies ist jedoch keineswegs der Fall mit den nach der erwähnten Patentschrift hergestellten Produkten, da deren Acidität bekanntlich wesentlich höher liegt, und die Gerblösung in konzentrierter Form die Blöße auflösen würde (siehe G r a s s e r, Synthetische Gerbstoffe, 1920, Seite 125,..'r26).
  • Auch in der »Beizwirkung« auf Chromleder zeichnen sich die neu erhaltenen synthetischen Gerbstoffe vor den bekannten Produkten mit Vorteil aus, da sie beim Überfärben die Farbstoffaufnahme fördern und zugleich vorzüglich egalisieren. In ihren Eigenschaften kommen sie den vegetabilischen Gerbstoffen näher als die schon bekannten synthetischen Gerbmittel. hn Herstellungsverfahren selbst können an Stelle von Harnstoff auch harnstoffgebende Körper wie Metallcyanamide, z. B.Kalkstickstoff sowie Ersatzmittel des Formaldehyds Verwendung finden; ferner können die aus Formaldehyd und Harnstoff vorher erzeugten Kondensationsprodukte mit Phenolsulfonsäuren und Formaldehyd kondensiert werden.
  • Die Arbeitsweise wird an folgenden Beispielen erläutert.
  • Beispiel i 2o Teile Phenol oder Kresol und 2o Teile konzentrierte Schwefelsäure werden einige Zeit auf ioo bis iio' erhitzt, bis das Produkt gut wasserlöslich geworden ist. Alsdann wird mit 15 Teilen Wasser verdünnt, und nach dem Abkühlen auf 25' werden io Teile Harnstoff und nach weiteren io Minuten ziemlich rasch 15 Teile 3oprozentiger Formaldehy dlösung zugegeben. Darauf wird die Lösung eine Stunde lang auf 8o bis go' unter gutem Rühren erhitzt und mit Natronlauge bis zur Erreichung der Wasserlöslichkeit beim Verdünnen neutralisiert. Die dickflüssige, fast farblose Masse ist nach dem Verdünnen mit Wasser ohne weiteres als Gerbbrühe verwendbar und liefert ein schneeweißes volles und weiches Leder. Ein Zusatz von Mineralsäure zur Gerblösung erzeugt einen weißen .Niederschlag.
  • Beispiel 2o Teile gepulvertes Resorcin werden mit 2o Teilen konzentrierter Schwefelsäure gemischt und auf 8o' erhitzt, bis alles Resorcin in Lösung gegangen ist. Dann wird mit i5 Teilen Wasser verdünnt und auf 25' abgekühlt. Bei dieser Temperatur werden e Teile Harnstoff und darauf rasch 14 Teile 3oprozentiger Formaldehydlösung zugerührt. Der vorübergehend entstandene Niederschlag löst sich in der Wärme rasch und vollkommen wieder auf. Es wird nochmals eine Stunde auf 8o bis 95' erhitzt und auf eine praktisch brauchbare schwach saure Reaktion mit -Natronlauge eingestellt. Die erhaltene dickflüssige gelbe Masse kann mit Wasser verdünnt und als Gerbbrühe verwendet werden.
  • Beispiel 3 ioo Teile Kresol und ioo Teile konzentrierter Schwefelsäure werden bis zur Wasserlöslichkeit des Reaktionsproduktes erhitzt; darauf wird auf 25' abgekühlt und unter gutem Umrühren mit einer Lösung versetzt, die dadurch erhalten wurde, daß 2ooTeilehalkstickstoff mit4ooTeilenWasser 2o Minuten gekocht, filtriert, mit Schwefelsäure versetzt, vom ausgeschiedenen Calcium-Sulfat getrennt und auf i 5o Teile eingeengt wurden. Beim Zugeben dieser erneut vom ausgefällten Calciumsulfat abfiltriertenLösung darf die Temperatur der Kondensation nicht über 4o' steigen. Nach io Minuten werden unter gutem Rühren 6o Teile 3oprozentiger Forinaldehydlösung zugegeben; darauf wird nochmals 15 Minuten auf 8o bis 95' erhitzt. Das Reaktionsprodukt fällt unlöslich aus, geht aber bei Zusatz von Alkalilauge wieder in Lösung. Die freie Mineralsäure wird zur Hauptsache abgestumpft, bis vollständige Wasserlöslichkeit erreicht worden ist, und wenn nötig, wird nochmals von ausgeschiedenem Gips abfiltriert. Das Produkt zeigt sehr starkes Leimfällungsvermögen; bei Zusatz von Mineralsäure tritt eine weiße Fälhzng ein.
  • Beispiel 4 io Teile Salicylsäure und 2o Teile konzentrierter Schwefelsäure werden so lange auf i2o bis 130' erhitzt, bis die Reaktionsmasse gut wasserlöslich geworden ist. Darauf wird nach Zusatz von io Teilen Wasser auf 4o bis 5o' abgekühlt. Zu dem ausgeschiedenen dicken Kristallbrei werden 5 Teile Harnstoff und 7 Teile 3oprozentiger Formaldehydlösung zugegeben; darauf wird nochmals 30 Minuten auf i io bis 120' erhitzt und mit Natronlauge bis zur Wasserlöslichkeit neutralisiert. Das Produkt ist leicht wasserlöslich und wird durch Zusatz von Leimlösung als dicker weißer Niederschlag gefällt.
  • Beispiel s 2o Teile Phenol oder Kresol werden mit 2o Teilen Schwefelsäure bis zur Wasserlöslichkeit erhitzt; dann werden 2 -Teile Wasser zugefügt und auf 30' abgekühlt. Man fügt hierauf vorsichtig 4,5 Teile 3oprozentiger Formaldehydlösung tropfenweise zu, wobei die Temperatur nicht über 30' steigen darf. Ist aller Formaldehyd zugefügt, so setzt man noch 8 Teile Wasser zu, und gibt das gepulverte Kondensationsprodukt, erhalten aus io Teilen Harnstoff und io,6 Teilen Formaldehyd mit 2 Teilen Schwefelsäure (1 :5 Wasser), zu. Die Temperatur wird dann so lange auf 85 bis go' gesteigert, bis unter gutem Rühren die Hauptmenge des weißen, in den meisten Lösungsmitteln unlöslichen Kondensationsproduktes in Lösung gegangen ist. Zum Schluß wird in üblicher Weise anneutralisiert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung gerbender Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man die löslichen Einwirkungsprodukte konzentrierter Schwefelsäure auf Plienole oder ihre Derivate in Gcgen wart von Harnstoff oder harnstoffgebenden Stoffen oder von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Formaldehyd bei erhöhter Temperatur und in stark saurer Lösung mit Formaldehyd oder Formaldehyd entivikkelnden Mitteln kondensiert und die Lösungen dann in üblicher Weise neutralisiert.
DEG72366D 1928-01-29 1928-01-29 Verfahren zur Darstellung gerbender Stoffe Expired DE493795C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE741295C (de) * 1938-10-06 1943-11-09 Heyden Chem Fab Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Kondensationsprodukten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE741295C (de) * 1938-10-06 1943-11-09 Heyden Chem Fab Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Kondensationsprodukten

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