DE539474C - Verfahren zur Darstellung gerbender Stoffe - Google Patents

Verfahren zur Darstellung gerbender Stoffe

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DE539474C
DE539474C DE1930539474D DE539474DD DE539474C DE 539474 C DE539474 C DE 539474C DE 1930539474 D DE1930539474 D DE 1930539474D DE 539474D D DE539474D D DE 539474DD DE 539474 C DE539474 C DE 539474C
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JR Geigy AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof
    • C14C3/20Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof sulfonated

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Phenolic Resins Or Amino Resins (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung gerbender Stoffe In weiterer Ausarbeitung des Verfahrens des Patentes 493 795 wurde gefunden, daß man Stoffe von erhöhter Gerbwirkung und besser füllenden Eigenschaften erhält, wenn man die Einwirkungsprodukte konzentrierter Schwefelsäure auf Phenole oder Phenolderivate in Gegenwart von Harnstoff und einer aromatischen Oxycarbonsäure oder Gemischen von Oxvcarbonsäuren mit Formaldehyd in stark saurer Lösung bei erhöhter Temperatur kondensiert.
  • Man erhält so Stoffe, die nach dem Anneutralisieren auf eine praktisch brauchbare Acidität die tierische Blöße zu einem weichen Leder von rein weißer Farbe und einer Fülle, wie man sie sonst nur durch Anwendung vegetabilischer Gerbstoffe erreicht, zu gerben vermögen. Sie zeigen die allgemeinen Reaktionen der gerbenden Stoffe: Leimfällung, Fällung basischer Farbstoffe, blaue Fällung mit Eisenchlorid; Seide wird von ihnen ohne Farbänderung beschwert.
  • Ein wesentlicher Vorteil der neuen Gerbstoffe vor den nach den Verfahren des Hauptpatentes und früherer Patente hergestellten besteht in der erhöhten Gerbwirkung und der ganz ausgezeichneten Fülle, wie sie in Verbindung mit rein weißer Farbe bis jetzt von keinem im Handel befindlichen synthetischen Gerbstoff erreicht worden ist.
  • Die Gerbwirkung der neuen Produkte ist verglichen mit der Gerbwirkung derjenigen, die nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift a62 558 hergestellt werden, erhöht, was aus der Beschaffenheit der damit gegerbten Leder klar hervorgeht. Die Farbe ist außerdem bei den mit den neuen Gerbstoffen gegerbten Ledern rein weiß, während die mit den nach dem Verfahren der Patentschrift 26a 558 gewonnenen Produkten behandelten Leder eine gelbliche Nuance aufweisen.
  • Die Bleichwirkung der neuen Gerbmittelauf vegetabilisch- und chromgegerbte Leder ist ebenso wie die Egalisierwirkung beim Färben gegenüber den nach dem Verfahren des Hauptpatentes sowie der deutschen Patentschrift 26a 558 hergestellten Stoffen erhöht.
  • Während nach dem Verfahren des Hauptpatentes Phenole oder deren Derivate, wozu auch Oxycarbonsäuren gerechnet werden, sulfoniert und dann wie beschrieben kondensiert werden, wird nach dem vorliegenden Verfahren das lösliche Einwirkungsprodukt von konz. Schwefelsäure auf Phenole oder ihre Derivate mit aromatischen Oxycarbonsäuren, Harnstoff und Formaldehyd zur Reaktion gebracht.
  • Es können auch -an Stelle von Harnstoff harnstoffgebende Körper, wie Metallcyanamide, z. B. Kalkstickstoff, sowie Ersatzmittel des Formaldehyds, beispielsweise Methylal oder Hexamethylentetramin, Verwendung finden. Die neuen Gerbstoffe können selbstverständlich auch zu Kombinationsgerbungen mit gerbenden oder nichtgerbenden Stoffen verwendet werden. Beispiel i Zoo Teile Kresol und Zoo Teile konz. Schwefelsäure werden io Minuten auf 1o5° erhitzt, alsdann mit ioo Teilen Wasser versetzt und auf 5o° abgekühlt. Hierauf werden So Teile Gallussäure und So Teile Harnstoff zugemischt und hernach zwischen So bis 7o° unter gutem Rühren 14o Teile Formaldehyd 30"/0 (Gewicht) langsam zugegeben, wobei zuletzt noch 5 bis io Minuten auf 8o° erhitzt wird. Zum Schluß neutralisiert man mit Natronlauge auf eine technisch brauchbare Acidität an. Beispiele Zoo Teile Rohkresol und Zoo Teile konz.
  • Schwefelsäure werden 3o Minuten auf i05' erhitzt, alsdann mit 6o Teilen Wasser versetzt und auf 5o° abgekühlt. Bei dieser Temperatur werden hierauf So Teile Salicylsäure und 5o,Teile Harnstoff und hernach unter gutem Rühren zwischen So bis 75' 14o Teile Formaldehyd (30°/,i9) langsam zugegeben, wobei zuletzt noch 2o Minuten auf go° erhitzt wird. Zum Schluß wird wie üblich anneutralisiert. Beispiel 3 Zoo Teile Phenol und Zoo Teile konz. Schwefelsäure werden 3o Minuten auf iio° erhitzt, dann mit 8o Teilen Wasser versetzt und auf 40 bis 45° abgekühlt. Nun werden So Teile o-Kresotinsäure und das aus i oo Teilen Kalkstickstoff durch zweimaliges i 5 Minuten langes Schütteln mit je Zoo Teilen Wasser erhaltene Filtrat zugesetzt. Unter Steigerung der Temperatur von So bis 70° gibt man nun langsam i40 Teile Formaldehyd (3oa/oig) zu. Hernach wird noch 2o Minuten auf 9o bis 95° erhitzt und schließlich mit 25"/oigem Ammoniak anneutralisiert. Beispiel 4 ioo. Teile Kresol und ioo Teile konz. Schwefelsäure werden wie in Beispie12 sulfoniert; dann gibt man 4o Teile Wasser zu, kühlt auf etwa 40° ab, setzt 37,5 Teile Salicylsäure und i2,5 Teile Harnstoff zu und läßt zwischen 4o bis 45° 53 Teile Methylal unter gutem Rühren eintropfen. Ist alles Methylal zugegeben, so erhitzt man noch 15 Minuten auf 85 bis 9o° und fällt die Reaktionsmasse durch eine Lösung von ioo Teilen Kochsalz und So Teilen Soda in 25o Teilen heißen Wassers aus. Nach dem Abkühlen hat sich am Boden des Gefäßes ein halbfestes Harz ausgeschieden, das von der überstehenden Lösung getrennt und im Vakuum getrocknet wird. Man erhält blasig aufgetriebene Krusten, die nicht hygroskopisch sind und nach dem Mahlen ein fast weißes, in heißem Wasser leicht lösliches Pulver geben, das Haut in ein volles, weiches und weißes Leder umwandelt. Beispiel s ioo Teile Salicylsäure werden mit Zoo Teilen konz. Schwefelsäure so lange auf 13o bis 14o° erhitzt, bis eine Probe wasserlöslich ist. Dann versetzt man mit 4o Teilen Wasser und kühlt auf 4o bis 5o° ab und gibt hierauf 2S Teile Gallussäure und 25 Teile Harnstoff zu. Bei 4o bis 5o° läßt man dann noch 7o Teile Formaldehyd (3o°1oig) zutropfen und erhitzt 2o Minuten auf 70 bis 8o°. Zum Schluß wird mit verdünntem Ammoniak auf eine für das Leder unschädliche Acidität anneutralisiert und von ausgeschiedenem Harz abfiltriert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung gerbender Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man die löslichen Einwirkungsprodukte konzentrierter Schwefelsäure auf Phenole oder ihre Derivate in Gegenwart von Harnstoff oder harnstoffgebenden Stoffen und einer aromatischen Oxycarbonsäure oder Gemischen von Oxycarbonsäuren mit Formaldehyd oder Formaldehyd entwickelnden Mitteln in stark schwefelsaurer Lösung bei erhöhter Temperatur kondensiert und die Lösungen dann in üblicher Weise neutralisiert.
DE1930539474D 1930-03-11 1930-03-11 Verfahren zur Darstellung gerbender Stoffe Expired DE539474C (de)

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