DE648717C - Verfahren zur Herstellung von gerbend wirkenden Kondensationsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gerbend wirkenden Kondensationsprodukten

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DE648717C
DE648717C DEI51606D DEI0051606D DE648717C DE 648717 C DE648717 C DE 648717C DE I51606 D DEI51606 D DE I51606D DE I0051606 D DEI0051606 D DE I0051606D DE 648717 C DE648717 C DE 648717C
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DE
Germany
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formaldehyde
weight
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tanning
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Expired
Application number
DEI51606D
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English (en)
Inventor
Dr Friedrich-Wilhelm Guthke
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof
    • C14C3/20Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof sulfonated

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von gerbend wirkenden Kondensationsprodukten Es wurde gefunden, daß man sehr wertvolle, gerbend wirkende Stoffe erhalten kann, wenn man die durch Kondensation von Dioxydiphenylsulfonen mit Salzen der schwefligen Säure und Formaldehyd oder Formaldehyd abgebenden Stoffen unter erhöhtem Druck und bei Temperaturen oberhalb roo° gebildeten Produkte in alkalischer Lösung mit Carbonsäuren oder Sulfonsäuren der aromatischen Reihe und Formaldehyd bei erhöhter Temperatur behandelt.
  • Für das vorliegende Verfahren geeignete aromatische Carbonsäuren, welche auch Substituenten aufweisen können, sind beispielsweise o-, m- und p-Oxybenzoesäuren, 4-Chlora-oxybenzoesäure, Phthalsäure, Terephthalsäure, Naphthalsäure, a, a'-Dioxydiphenylmethan-4, 4 -dicarbonsäure u. dgl. Als Sulfonsäuren kommen insbesondere in Betracht Phenol- und Kresolsulfonsäuren, Naphthalinmono- und-polysulfonsäuren, Naphtholsulfonsäuren usw; ferner eignen sich auch Chlorkresolsulfonsäuren, Sulfanilsäure, Naphthylaminosulfonsäuren, Chlornaphthalinsulfonsäuren usw. Ferner können auch die FormaldehydkondensationsprodUkte aus den vorgenannten Sulfonsäuren, insbesondere Kondensationsprodukte von Phenol- und Kresolsulfonsäuren mit Formaldehyd, im vorliegenden Fall Verwendung finden.
  • Die Kondensation wird unter Zusatz von Alkalilaugen, z. B. Natron- oder Kalilauge, durchgeführt. Vorteilhaft arbeitet man mit Laugen von etwa 3o bis 40 °/o. Zweckmäßig verwendet'man bei dem vorliegenden Verfahren handelsübliche 30 °/oige Formaldehydlösungen; oftmals können an Stelle von Formaldehyd diesen liefernde Stoffe, beispielweise Paraformaldehyd, Formaldehydbisulfit u. dgl., angewandt. werden.
  • Das Verfahren wird im allgemeinen bei Temperaturen zwischen-70 und 2-5o°, vorteilhaft zwischen etwa roo bis 15o° ausgeführt. Meist genügt ein einfaches Erhitzen der Reaktionskomponenten in einem mit Rührwerk und Rückflußkühlung versehenen Gefäß, um eine praktisch völlige Umsetzung herbeizuführen. In besonderen Fällen ist es jedoch zweckmäßig, das Reaktionsgemisch im geschlossenen Autoklav en zu erhitzen, um höhere Temperaturen zu erreichen.
  • Das erhaltene Kondensationsprodukt wird durch Zusatz von Säuren, z. B. Schwefelsäure, auf den gewünschten Säuregrad eingestellt und kann dann urimittelbar zum Gerben der Blößen Verwendung finden.
  • Das vorliegende Verfahren führt zu Gerbstoffen, welche eine sehr hohe Löslichkeit aufweisen und ein besonders gutes Durchgerben der Blößen gestatten; außerdem besitzen sie eine sehr gute Füllwirkung. Sie eignen sich insbesondere zur Herstellung von lichtechten Oberledern, Portefeuille- und Möbelleder u. dgl., ferner zum Gerben von Reptilhäuten, bei denen die Feinheit der Zeichnung und Farbtönung gut erhalten bleiben soll.
  • Oftmals ist es vorteilhaft, das erhaltepe Produkt mit Harnstoff und Formaldehyd näcli= zubehandeln, wobei ebenfalls wertvolle Gerb" stoffe erhalten werden. Die N achbehandlune erfolgt entweder in alkalischer Lösung im Anschluß an die Kondensation bei Temperaturen von z. B. go bis ioo° oder in manchen Fällen nach dein Ansäuern bei niedrigeren Temperaturen, z. B. bei 3o bis 5o0.
  • Beispiel i 25o Gewichtsteile 4, : -Dioxydiphenylsulfoii werden in eine Lösung aus 16o Gewichtsteilen 3oo/oigem Formaldehyd und 135 Gewichtsteilen entwässertem Natriumsulfit in 655 Gewichtsteilen Wasser eingetragen, worauf die Mischung 28 Stunden lang in einem geschlossenen Gefäß auf 15o° erhitzt wird. Die so erhaltene Lösung des Kondensationsproduktes wird mit 216 Gewichtsteilen Kresolsulfonsäure, 22o Gewichtsteilen 35o/oiger Natronlauge und 12o Gewichtsteilen 3oo/oigem Formaldellyd 3 Stunden lang auf ioo° erhitzt.
  • Nach dem Erkalten wird das Reaktionsgemisch mit i80 Gewichtsteilen 78o/oiger Schwefelsäure angesäuert. Man erhält auf die beschriebene Weise eine Gerbstofflösung, die etwa 25 0% gerbend wirkende Bestandteile enthält und unmittelbar zum Gerben Verwendung finden kann.
  • Beispiel -2 Die gemäß Beispiel i Abs. i aus 4, 4'-Dioxydiphenylsulfon hergestellte Lösung des Kondensationsproduktes wird mit einer Lösung von 388 Gewichtsteilen 4, : -Dioxydiphenyldimetliylmetliandistilfonsäure in 312 Gewichtsteilen Wasser, 30o Gewichtsteilen 35°/oiger Natronlauge und i20 Gewichtsteilen 3oo/oigem Formaldehyd bis zum Verschwinden des Formaldehyds auf ioo° erhitzt. Nach dem Erkalten wird das Reaktionsgemisch mit 30o Gewichtsteilen 78°/oiger Schwefelsäure angesäuert. Die so gewonnene Lösung, die etwa 25 % gerbend wirkende Stoffe enthält, kann noch mit go Gewichtsteilen Harnstoff versetzt und dann bei 40° mit Zoo Gewichtsteilen Formaldehyd behandelt werden. Das hierbei zunächst ausfallende Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukt geht beim Erhitzen auf 6o bis 70' wieder in Lösung. Die erhaltene Lösung eignet sich unmittelbar zum Gerben von Blößen.
  • Beispiel 3 Die analog Beispiel i Abs. i aus 4, -l'-DiOxy-3, 3'-dimetliyldiphenylsulfon, Formaldehyd und Natriumsulfit hergestellte Lösung des Kondensationsproduktes wird mit i4.0 Gewichtsteilen o-Oxybenzoesäure, 120 Gewichtsteilen 358/oiger Natronlauge und 12oGewichts-.teilen 3o°/oigem Formaldehyd 12 Stunden lang in einem geschlossenen Gefäß auf i50° erhitzt. lie alkalische Lösung wird filtriert und hiermit 135 Gewichtsteilen 78o/oiger Schwefelsaure angesäuert. Man erhält ein Produkt, das sich ausgezeichnet zum Gerben tierischer Blößen eignet.
  • Beispiel4 Die analog, Beispiel i Abs. i hergestellte Lösung des Kondensationsproduktes aus 4, 4'-Dioxy-2, 2'-diniethyldiphenylsulfon, Formaldehyd und Natriumsulfit wird mit 166 Gewichtsteilen Phthalsäure, 27o Gewichtsteilen 35°/oiger Natronlauge und i20 Gewichtsteilen 3o°/oigeni Formaldehyd 6 Stunden lang auf 1000 erhitzt. Nach dein Erkalten wird mit i80 Gewichtsteilen 78°/oiger Schwefelsäure angesäuert. Das so erhaltene Produkt läßt sich unmittelbar zum Gerben verwenden.
  • Beispiel s Die in Beispiel i Abs. i erwähnte Lösung des Kondensationsproduktes aus 4, 4'-Dioxydiphenylsulfon, Formaldehyd und Natriumsulfit wird mit 28o Gewichtsteilen eines Kondensationsproduktes von Kresolsulfonsäure mit Formaldehyd, 25o Gewichtsteilen 35o/oiger Natronlauge und i20 Gewichtsteilen 3o°/oigem Formaldehyd 5 Stunden lang auf ioo° erhitzt. Nach dein Erkalten wird das Reaktionsgemisch mit Zoo Gewichtsteilen 78°/oiger Schwefelsäure angesäuert. Das erhaltene Produkt besitzt eine vorzügliche Gerbwirkung.
  • Beispiel 6 Die gemäß Beispiel i Abs. i erhaltene Lösung des Kondensationsproduktes aus 4, 4'-Dioxydiphenylsulfon wird mit 38o Gewichtsteilen eines Kondensationsproduktes von Naphthalinsulfonsäure mit Formaldehyd, 27o Gewichtsteilen 35°/oiger Natronlauge und i20 Gewichtsteilen 3o°/oigem Formaldehyd 4 Stunden lang auf ioo° erhitzt. Nach dem Erkalten wird das Reaktionsgemisch mit ioo Gewichtsteilen 78°/oiger Schwefelsäure angesäuert. Die erhaltene Lösung enthält etwa 25 % gerbend wirkende Stoffe und besitzt eine sehr gute Gerbwirkung.
  • Beispiel ? Die gemäß Beispiel i Abs. i erhältliche Lösung des Kondensationsproduktes aus 4,4'-. Dioxydiplienylsulfon wird mit 56o Gewichtsteilen eines Kondensationsproduktes aus Kresolsulfonsäure und Formaldehyd, 45o Gewichtsteilen 35°/oiger Natronlauge und 12o Gewichtsteilen 3oo/oigem Formaldehyd 3 Stunden lang auf ioo° erhitzt. Dann werden 6o Gewichtsteile Harnstoff und ioo Gewichtsteile 3o0/0iger Vormaldehyd eingetragen, worauf man das Gemisch nochmals 3 Stunden lang auf ioo° erhitzt; sodann wird mit 32o Gewichtsteilen 78%iger Schwefelsäure angesäuert. Die erhaltene dickflüssige Lösung enthält etwa 25 % gerbend wirkende Stoffe und besitzt "eine sehr gute Gerbwirkung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von gerbend wirkenden Kondensationsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß man die durch Kondensation von Dioxydiphenylsulfonen mit Formaldchyd und Salzen der schwefligen Säure unter erhöhtem Druck und bei Temperaturen oberhalb ioo° gebildeten Produkte mit Carbonsäuren oder Sulfonsäuren der aromatischen Reihe und Formaldehyd bzw. diesen liefernden Stoffen in alkalischer Lösung bei erhöhter Temperatur behandelt und gegebenenfalls auf die erhaltenen Kondensationsprodukte noch Harnstoff und Formaldehyd einwirken läßt.
DEI51606D 1935-02-07 1935-02-07 Verfahren zur Herstellung von gerbend wirkenden Kondensationsprodukten Expired DE648717C (de)

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