DE743571C - Verfahren zur Trennung von Gemischen aus Phenol und Anilin - Google Patents

Verfahren zur Trennung von Gemischen aus Phenol und Anilin

Info

Publication number
DE743571C
DE743571C DEI70634D DEI0070634D DE743571C DE 743571 C DE743571 C DE 743571C DE I70634 D DEI70634 D DE I70634D DE I0070634 D DEI0070634 D DE I0070634D DE 743571 C DE743571 C DE 743571C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
aniline
phenol
mixtures
sulfur dioxide
separation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI70634D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Franz Patat
Dr Gerhard Seydel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI70634D priority Critical patent/DE743571C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE743571C publication Critical patent/DE743571C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C37/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
    • C07C37/68Purification; separation; Use of additives, e.g. for stabilisation
    • C07C37/86Purification; separation; Use of additives, e.g. for stabilisation by treatment giving rise to a chemical modification

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfähren zur Trennung von Gemischen aus Phenol und Anilin Gemische von Phenol und Anilin lassen sich ,durch Destillation nicht restlos in .ihre Komponenten zerlegen, da sie ein konstant siedendes Gemisch der Zusammensetzung 5S Teile Anilin zu q.2 Teilen Phenol bilden. Die Trennung gelingt erst, wenn eine der beiden Komponenten chemisch gebunden wird. Man kann entweder aus stark salzsaurer wäßri,ger Lösung das Phenol abdestillieren,. wobei jedoch geringe Mengen Anilin mit übergehen, oder aus stark alkalischer Lösung das Anilin abdestillieren, wodurch eine quantitative Trennung möglich ist. Die bei diesem Verfahren bei technischer Durchführung erforderliche Kaustizierung der Soda, die sich. auf .dem Phenolat beim Austreiben des Phenols mit Kohlensäure bildet, bedeutet jedoch eine erlebliche Verteuerung (der Phenolgewinnung.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Gemische von, Phenol und Anilin -weitgehend .in ihre Komponenten zerlegen kann, wenn man das in den Gemischen enthaltene Anilin durch Behandlung mit Schwefeldioxyd in eine Anlagerun,gsverbindung von der Zusammensetzung C, H5 NHz # S02 überführt. Diese stellt ein orangerot gefärbtes, kristallisiertes Salz dar, -das sich durch erhöhte Temperatur leicht in seine Komponenten zerlegen läBt. Sein Schmelzpunkt liegt bei etwa 6o°.
  • Von dem bei der Behandlung entstehenden Kristallbrei läßt sich das Phenol mit Hilfe der üblichen Methoden. trennen.
  • Da sich diese Anlagerun.gsverbindung ziemlich gut in Phenol löst, ist die Trennung des Phenols von Anilin auf die beschriebene Weise nicht quantitativ durchführbar. Der Wirkungsgrad der Trennung wird jedoch erhöht, wenn man zu den Gemischen von Phenol und Anilin etwas, und zwar auf Anilin bezogen etwa 2 Mol, Wasser zugibt. Es bildet sich ..dann bei der Behandlung dieser Gemische mit Schivefeldio@>yd das ungefärbte Hydrat des Anilinsulfits, welches reiner kriscailisiert, einen höheren Schmelzpunkt hat und dessen Löslichkeit günstiger ist. Die Abcrennung des Phenols von dem kristallisierten Anilinsulfithydrat erfolgt durch Filtration, durch Schleudern oder in sonst bekannter Weise. Hierbei wird zweckmäßig in einer Schwefeldioxydatmosphäre gearbeitet, um einer Zersetzung des Anilinsulfits zu be ` gegnen. Das zurückbleibende kristallisierte Anilinsufit wird bei höheren Temperaturen wieder in Anilin und Schwefeldioxyd zerlegt, iv ährend aus dem Filtrat reines Phenol abdestilliert wird.
  • Die Reinheit des abgetrennten Anilinsulfits bzw. seines Hydrats kann noch erhöht werden, wenn man die Behandlung der Gemische aus Phenol und Anilin mit Schwefeldioxyd, gegebenenfalls in Gegenwart von Wasser, in geeigneten Lösungsmitteln vornimmt, in denen das Phenol oder das Anilinsulfit bzw. sein Hydrat gut und die andere Komponente schlecht löslich ist. Hierfür kommt z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Äthyl- oder Propy 1-äther in Frage. Man kann auch so arbeiten, daß man das azeotrope Gemisch zunächst mit ScliivefelrIigxyd und Wasser bebandelt, bis das Anilin vollständig in Sulfithydrat überführt ist. Der entstehende Kristallbrei wird dann zur Erleichterung der Abtrennung des kristallisierten Salzes mit einem der genannten Lösungsmittel verdünnt. Nach Trennung der fegten von der flüssigen Phase erfolgt die Aufarbeitung in bekannter Weise.
  • Eine praktisch vollständige Trennung der Komponenten des azeotropen Gemisches aus Phenol und Anilin erreicht man, wenn man die Behandlung mit Schwefeldioxyd in Gegenwart von Aceton durchführt. Man erhält dann eine schwer lösliche, farblose, kristalline Verbindung von je i Mol Anilin, Schwefeldioxyd und Acton, die in Aceton nur sehr wenig löslich ist, so daß das Phenol fast quantitativ ausgewaschen und durch Destillation rein erbalten werden kann. Auf diese Weise erhält man über 95 % der ursprünglich im azeotrop°n Gemisch enthaltenen Komponenten in reiner Form.
  • Die wasserfreie Anl.agerungsverbindung von Anilin und schwefliger Säure ist durch die Arbeiten von H. S ch i f f (Ann. d. Chem. id.o, 1866, i25), P. B o e s s n e c k (Berichte d. d. cheni. Ges. 21, 188,9, S. igo6) und A. M i c h a e 1 i s (Berichte d. d. chem. Ges. 2q., 1891,;d.9) bekannt. Das bei Anwesenheit von wenig Wasser sich bildende Hydrat des Anilinstiltits ist in einer in neuerer Zeit von A. G. 1-I i 1 1 (J.am.chenn. Soe. 53,1931, 2598) durchgeführten Untersuchung der Anlagerungsverbindungen von schwefliger Säure in =Anilin beschrieben. Auch die Homologen des Anilins bilden ähnliche salzartige Verbindungen mit schwefliger Säure. So wurde die Verbindung zwischen p-Toluidin, schwefliger Säure und Wasser bereits dazu benutzt, das p-Toluidin aus dem Isomerengemisch, insbesondere vom o-Toluidin, abzutrennen. Die Verbindung von Anilin, schwefliger Säure und Aceton ist ebenfalls durch die Arbeiten von P. Boessneck und A. Schiff (siehe oben) bekannt.
  • Beispiele i. ioo Gewichtsteile des azeotropen Gemisches, bestehend aus 58 °/a Anilin und .42 °/a Phenol werden unter Luftausschluß mit Schwefeldioxyd gesättigt. Dann werden unter Rühren langsam 11,5 Teile Wasser zugegeben. Der entstandene Kristallbrei wird in einer Schwefeldioxydatmosphäre auf wenig über o' C .abgekühlt und mit 2ooTeilen Tetrachlorkohlenstoff verrührt. Das Anilinsulfithydrat wird abfiltriert und mit weiteren ioo Teilen Tetrachlorkohlenstoff nachgewaschen. Das so gereinigte Anilinsulfithydrat enthält die Hauptmenge des Anilins und .daneben unter 1 % Phenol. Es wird unter Luftabschluß erhitzt, wodurch es unter Abgabe von Schwefeldioxyd schmilzt. Dieses wird aufgefangen und geht in .das Verfahren zurück. Das geschmolzene Salz gibt unterhalb ioo° C .das ganze Schwefeldioxyd ab. Bei ioo° C destilliert das im Anilinsulfit enthaltene Wasser mit einem Teil des Anilins ab. Zuletzt destilliert reines Anilin über. Hierbei werden 6o bis 70 % des ursprünglich im azeotropen Gemisch enthaltenen Anilins rein erhalten. Inn Rückstand verbleibt eine geringe Menge konstant siedendes Gemisch entsprechend dem Phenolgehalt des abfiltrierten Anilinsalfitliydrats. Dieser Rückstand wird von neuem der Behandlung mit Schwefeldioxyd und Wasser zugeführt.
  • Das Filtrat enthält praktisch das gesamte Phenol und einen Teil des Anilins, da sich das Ani.linsulfithydrat in dem mit SO. gesättigten Gemisch aus Phenol und Tetrachlorkohlenstoff teilweise löst. Durch Destillation erhält man zuerst das gelöste Schi1-efeldioxyd, danach den Tetrachlorkohlenstoff zurück. Anschließend destilliert reines Phenol, und zwar ebenfalls 6o bis 70 °.o der Gesamtmenge. Der Rest verbleibt zusammen mit dem Anilin, das als Sulfithydrat im Filtrat gelöst war, als konstant siedendes Gemisch zurück und wird von neuem der Behandlung mit Schwefeldioxyd und Wasser zugeführt.
  • An Stelle von insgesamt 3oo Gewichtsteilen Tetrachlorkohlenstoff können auch i5o Gewichtsteile Dipropylätlier oder entsprechende Mengen eines anderen Lösungsmittels, z. B. Äthyläther, Toluol oder Xylo1, verwendet werden.
  • Das Lösungsmittel kann dem azeotropen Gemisch auch vor -der Behandlung mit Schwefeldioxyd und Wasser zugesetzt werden.
  • z. ioo Gewichtsteile, bestehend aus 58 Teilen Anilin und 42 Teilen Phenol, werden 3oo Teile einer i5°/oigen Lösung von Schwefeldioxyd in Aceton zugesetzt. Es entsteht ein fein kristallines, rein weißes Salz, das sich leicht von des Lösung des Phenols in dem im Überschuß vorhandenen Aceton abfiltrieren und mit weiterem Aceton nachwaschen läßt. Die Filtrate enthalten praktisch das ganze Phenol, das Salz praktisch das gesamte Anilin.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Trennung von Gemischen aus Phenol und Anilin, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gemische mit Schwefeldioxyd behandelt und die entstandene feste Anlagerungsverbindung von dem Phenol trennt. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zu den Gemischen vor, während oder nach der Behandlung mit Schwefeldioxyd Wasser zugegeben wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß vor, während oder nach der Behandlung der Gemische mit Sch-#vefel@dioxyd Aceton zugesetzt wird.
DEI70634D 1941-10-10 1941-10-10 Verfahren zur Trennung von Gemischen aus Phenol und Anilin Expired DE743571C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI70634D DE743571C (de) 1941-10-10 1941-10-10 Verfahren zur Trennung von Gemischen aus Phenol und Anilin

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI70634D DE743571C (de) 1941-10-10 1941-10-10 Verfahren zur Trennung von Gemischen aus Phenol und Anilin

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE743571C true DE743571C (de) 1943-12-29

Family

ID=7197123

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI70634D Expired DE743571C (de) 1941-10-10 1941-10-10 Verfahren zur Trennung von Gemischen aus Phenol und Anilin

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE743571C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2326784B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Chinoxalin, insbesondere aus nicht gereinigten Rohstoffen
DE2300325B2 (de) Verfahren zur Gewinnung von (+)trans-Chrysanthemummonocarbonsäure
DE2844202C2 (de)
DE743571C (de) Verfahren zur Trennung von Gemischen aus Phenol und Anilin
DE2835450C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 3,3-Bis-(4-dimethylaminophenyl)-6-dimethylaminophthalid (Kristallviolettlacton)
DE712742C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumsalzen monosubstituierter Acetylene
DE635397C (de) Verfahren zur Gewinnung von AEthylendiamin aus seinen Salzen
DE694992C (de) Verfahren zur Herstellung niederer aliphatischer primaerer Oxyalkylamine
DE562511C (de) Verfahren zur Herstellung von Nitrotetrazol
DE2145321B2 (de) Verfahren zur herstellung von kaliumperoxydisulfat
CH405271A (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-3-brompropen und Propargylbromid
DE624695C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumtetraoxalat
DE98229C (de) Verfahren zur Abscheidung von reinem p-Chlorbenzaldehyd aus Gemischen von o- und p-Chlorbenzaldehyd unter gleichzeitiger Gewinnung von o-Chlorbenzaldehyd-m-sulfosäure
DE855865C (de) Verfahren zur Herstellung schwefelhaltiger organischer Verbindungen
DE920789C (de) Verfahren zur Reinigung von Adipinsaeuredinitril
DE481733C (de) Verfahren zur Darstellung von C, C-disubstituierten Derivaten der Barbitursaeure
DE965321C (de) Verfahren zur Herstellung von reiner Terephthalsaeure
DE845503C (de) Verfahren zur Herstellung von Chlormethylgruppen enthaltenden aromatischen Verbindungen
DE812315C (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-4-methyl-pyrimidin
DE622122C (de) Verfahren zur Isolierung von Pentanonen aus Gemischen, die zwei isomere Pentanone enthalten
AT200154B (de) Verfahren zur Herstellung von Citrullin
DE601465C (de) Verfahren zur Gewinnung von Cyanamid aus seinen Alkaliverbindungen
DE659770C (de) Verfahren zur Gewinnung von freiem Nicotin aus Nicotinsulfat
DE156761C (de)
DE951718C (de) Verfahren zur Entfernung von Chlorschwefel aus chlorschwefelhaltigen Dialkoxyphosphorsulfochloriden