DE953877C - Verfahren zur Herstellung von Guanidinsalzen aus Guanidinrhodanid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Guanidinsalzen aus Guanidinrhodanid

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DE953877C
DE953877C DEB32177A DEB0032177A DE953877C DE 953877 C DE953877 C DE 953877C DE B32177 A DEB32177 A DE B32177A DE B0032177 A DEB0032177 A DE B0032177A DE 953877 C DE953877 C DE 953877C
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Germany
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guanidine
acid
rhodanide
organic solvent
salts
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DEB32177A
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Dr Otto Grosskinsky
Dr Elfriede Thuerauf
Dr Helmut Umbach
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Bergwerksverband GmbH
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Bergwerksverband GmbH
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Guanidinsalzen aus Guanidinrhodanid Die Gewinnung von Guanidinsalzcn beliebiger Säuren aus dem Guani.dinrhodanid erfolgt meist in wäßriger Lösung durch-Umsetzung des Guaniänn rhodanids mit einem Salz der betreffenden Säure, dessen Kation ein leicht in Wasser lösliches Rhodanid bildet. Man kann das gewünschte Guanidinsalz -dann durch Kristallisation aus der wäßrigen Lösung abscheiden. Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, daß die Aufarbeitung der Mutterlaugen meist sehr umständlich und verlustreich ist. Sehr leicht in Wasser lösliche Guanidinsalze lassen sich auf diesem Wege überhaupt nicht mit annehmbaren Ausbeuten gewinnen. Derartige Salze, wie z. B. das Sulfat, stellt man her, indem man die wäßrige Guaniddnrhodanidlösung mit der entsprechenden Säure versetzt und die hierdurch in Freiheit gesetzte Rhodanwasserstöffsäure im Vakuum zusammen- mit Wasser abdestilliert, wobei das gewünschte Salz zurückbleibt. Auch dieses Verfahren besitzt schwerwiegende Nachteile, wie die leichte Zersetzbarkeit des freien Rhodar@-wasserstoffs, die leicht zu Verfärbungen führt, und ihre stark korrodierende Wirkung auf alle metallischen Werkstoffe. .
  • Es wurde nun 'gefunden, daß man auf überraschend einfache Weise Guanidinrhodanid praktisch quantitativ in eine Reihe von Guanidinsalaen anderer Säuren überführen und. dabei sogar aus der Reaktionslösung Ammoniumrhodanid als Ausgangsmaterial für die Erzeugung weiteren Guanidinrhodanids gewinnen kann, indem man das Güanidinrhodanid in einem organischen Lösungsmittel, in welchem das gewünschte Salz schwer löslich ist, löst und mit der dem gewünschten Salz entsprechenden Säure z. B. zu schwer löslichem Sulfat, Nitrat, Chlorid oder Oxalat umsetzt, woraufhin man nach Abtrennen des ausgefällten Guanidinsalzes das Filtrat mit Ammoniak neutraksiert und das zur Erzeugung weiteren Guanidinrhodanids geeignete Ammoni.umrhodanid abtrennt. Dadurch ist es nunmehr möglich geworden, das gesamte einmal eingesetzte Rhodan-Ion unter Erzeugung eines wertvollen Guanidinsalzes vollständig in Guanidin überzuführen.
  • Für die erste Verfahrensstttlfe genügt es im allgemeinen, die freie Säure in einer der angewandten Guanidinrhodanidmenge äquivalenten Menge .anzuwenden. In solchen Fällen aber, in denen die äquivalente Säuremenge zur quantitativen Fällung des Guanidinsalzes nicht ausreicht, führt die Anwendung eines gewissen Säureüberschusses zum Ziel. Man erhält dann im organischen Lösungsmittel nach Abtrennung des gewünschten Guanidinsalzes ein Gemisch aus freier Rhodanw assers.toffsäure und der angewandten- Säure, das entweder durch Destillation getrennt werden kann oder das beim Neutralisieren ein entsprechendes Salzgemisch liefert.
  • Auch die Gewinnung des Ammoniumrhodanids ist sehr einfach, da Amanoniumrhodanid ebenfalls in organischen Lösungsmitteln schwer löslich ist. Durch Zusetzen von Ammoniak zum Filtrat und Einengen der Lösung kann man Ammonumrhodanid praktisch quantitativ ausfällen. Es ist außerordentlich rein und lä8t sich z. B. durch Erhitzen im Autoklav in bekannter Weisie in hoher Ausbeute in Guanidinrhodanid umwandeln.
  • Bedient man sich zur Ausfällung desAmmoniumrhodanids gasförmigen Ammoniaks, so erhält man das organische Lösungsmittel unter besonders geringem Aufwand zurück.
  • Die Wahl eines geeigneten Lösungsmittels oder -gemisches ist verhältnismäßig einfach, da die meisten Guanidinsalze in organischen Lösungsmitteln schwer löslich oder völlig unlöslich sind, dagegen das Guanidinrhodanid verhältnismäßig gut löslich ist, vor allem z. B. in Alkoholen, Kdtonen und Estern. Das Guanmdinrhodanid braucht sich jedoch, wie sich ferner gezeigt hat, zu Beginn der Umsetzung nicht vollständig in dem Lösungsmittel gelöst zu haben; es geht dann im Verlauf der Umsetzung in Lösung und wandelt sich in das gewünschte Salz itm. Das hat den erheblichen Vorteil einer größeren Freizügigkeit bei der Wahl des Lösungsmittels, so daß die Auswahl eines in bezug auf quantitative Ausfällung des gewünschten Salzes geeigneten Lösungsmittels verhältnismäßig leicht ist. Überdies kann man dadurch mit außerordentlich geringen Lösungsmittelmengen auskommen. Auch die Säure kann bereits in einem organischen Lösungsmittel gelöst zugesetzt werden. Falls bei Zugabe der Säure zur Guanidinrhodanidlösung eine Erwärmung eintritt, empfiehlt es sich, die frei gewordene Wärme durch Kühlung abzuführen, um Verluste an organischen Lösungsmitteln zu vermeiden und die Fällung zu begünstigen.
  • Das Verfahren sei .an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert. Bei@sp'iel i ioo Teile Guanidinrhodanid werden mit Zoo Teilen n-Propanol versetzt, wobei die überwiegende Menge des Salzes in Lösung geht. Zu diesem Gemisch werden 87 Teile Salpetersäure der Dichte 1,38 zugegeben, wobei durch Kühlung Zimmertemperatur eingehalten wird. Das gebildete Salz wird abgeschleudert und zweimal mit je ¢o Teilen n-Pro anol gewaschen. Man erhält 98,5 Teile Guanidinnitrat gleich 96 % der Theorie.
  • Die abgeschleuderte Flüssigkeit wird mit 15 Teilen Ammoniak neutralisiert. Nach Einengen auf ein Viertel seines Volumens kristallisieren beim Abkühlen 49 Teile Ammoniumrhodänid aus. Die Mutterlauge ergibt beim Trockendampfen weitere 15 Teile Amrnonsumrhodanid, das durch etwa 4. Teile Guanidinnitrat verunreinigt ist. Beispiel 2 . ioo Teile Guanidinrhodanid werden mit Zoo Teilen Cvclohexanolacetat vermischt und diese Mischungsbei Zimmertemperatur mit H CIJGas gesättigt. Esg werden etwa. 35 Teile HCl aufgenommen und Guanidinchlorid scheidet sich aus. - Es wird abgeschleudert und zweimal mit 35 Teilen Cyclohexanolacetat gewaschen. Man erhält 78 Teile Guanidinchlorid gleich 98 % der Theorie.
  • Die abgeschleuderte Lösung von Rhodanwasserstoff in Cyclohexanolacetat kann wie -in Beispiel i mit Ammoniak neutralisiert werden. Man erhält nach Abdampfen des Lösungsmittels eine praktisch .quantitative Ausbeute an Ammoniumrhodanid.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Guanidinsal,zen aus Guanidinrhodanid, dadurch gekennzeichnet, daß man das Guanidinrhodanid in einem organischen Lösungsmittel, in welchem die fraglichen Salze schwer löslich sind, aufnimmt und -das gewünschte Salz mit der entsprechenden Säure ausfällt und abtrennt, woraufhin man die im organischen Lösungsmittel verbliebene Rhodanwasserstoffsäure mit Ammoniak neutralisiert und das dabei gebildete, für die Erzeugung weitereng Guani,dinrhodanids geeignete Ammoniumrhodanid abtrennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Guanidinrhodanid in nur teilweise im organischen Lösungsmittel gelösten Zustand zur Umsetzung bringt. 3.
  3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daB man die Säure in äquivalenter Menge anwendet. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daB man die Säure im Überschoß -anwendet und das in dem organischen Lösungsmittel verbleibende Säuregemisch durch Destillation trennt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daB .man die im organischen Lösungsmittel verbleibende Rhodanwasserstoffsäure mit gasförmigem Ammoniak neutralisiert.
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