DE648715C - Verfahren zur Gewinnung von festem Ammoniumperphosphat - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von festem Ammoniumperphosphat

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DE648715C
DE648715C DED70832D DED0070832D DE648715C DE 648715 C DE648715 C DE 648715C DE D70832 D DED70832 D DE D70832D DE D0070832 D DED0070832 D DE D0070832D DE 648715 C DE648715 C DE 648715C
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Germany
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ammonium
perphosphate
potassium
solution
ammonia
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Expired
Application number
DED70832D
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English (en)
Inventor
Dr Walter Voelkel
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Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B15/00Peroxides; Peroxyhydrates; Peroxyacids or salts thereof; Superoxides; Ozonides
    • C01B15/055Peroxyhydrates; Peroxyacids or salts thereof
    • C01B15/16Peroxyhydrates; Peroxyacids or salts thereof containing phosphorus

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von festem Ammoniumperphosphat Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von festem Ammoniumperphosphat..
  • Die Gewinnung von Additionsverbindungen des Wasserstoffsuperoxyds an Ammoniumphosphat, die das Wasserstoffsuperoxyd kristallwasserartig gebunden enthalten, ist bekannt. Derartige Verbindungen werden häufig unzutreffenderweise als Perphosphate bezeichnet. Die Verbindungen, die gemäß der Erfindung hergestellt werden, sind zum Unterschied von den Wasserstoffsuperoxydadditionsverbindungen echte Perphosphate, die im Molekül eine Peroxygruppe, d. h. eine Sauerstoff-Sauerstoff-Brücke enthalten und sich durch ihre chemischen und physikalischen Eigenschaften grundsätzlich von den Additionsverbindungen unterscheiden.
  • Bisher war das Ammoniumperphosphat nur in Lösung bekannt. Ammoniumperphosphatlösungen sind von Fichter und Gutzw i 11 e r (Helvetia Chemica Acta, Bd. KI, S. 333) durch Elektrolyse von fluoridhaltigen Ammoniumphosphatlösungen hergestellt worden. Sämtliche Versuche, das Ammoniumperphosphat in fester Form zu gewinnen, schlugen fehl. Fichter und Gutzwiller führen diese Tatsache auf eine innere Schwäche des Ammoniumperphosphatmoleküls zurück. Bei dem Versuch, das Ammoniumperphosphat zu isolieren, werde das Ammonium oder das hydrolytisch abgespaltene Ammoniak durch das Perphosphationoxydiert. Der Zerfall sei um so rascher, je konzentrierter die Lösung sei.
  • Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß es möglich ist, festes, echtes Ammoniumperphosphat auf sehr einfachem Wege in haltbarer Form herzustellen. Gemäß der Erfindung wird eine Lösung des bekannten, auf elektrolytischem Wege leicht erhältlichen Kaliumperphosphats unter geeigneten Bedingungen mit einem Ammoniumsalz einer solchen Säure umgesetzt, deren Kaliumsalz in Wasser schwerer löslich ist als das Ammoniumsalz und das Kaliumperphosphat, so daß das bei der Umsetzung gebildete Kaliumsalz gegebenenfalls nach Einengen oder Abkühlen der Lösung von dem Ammoniumperphosphat getrennt werden kann. Als geeignet für die Überführung des Kaliumperphosphats in Ammoniumperphosphat und Trennung des Ammoniumperphosphats von dem , bei der doppelten Umsetzung gebildeten Kaliumsalz haben sich vor allem Ammoniumperchlorat, Ammoniumpersulfat, Ammoniumnitrat und Ammoniumsulfat erwiesen.
  • Wird ein Ammoniumsalz einer Säure angewendet, deren Kaliumsalz in Wasser erheblich schwerer löslich ist als das Ammoniumsalz und das Kaliumperphosphat, so kann nach Abtrennung des ausgefallenen Kaliuxnsalzes die Gewinnung von festem Aminoniumperphosphat aus der Lösung auf verschiedene Weise erfolgen. Man kann z. B. das Ammoniumperphosphat durch vorsichtiges Eindampfen der Lösung, z. B. durch Eindampfen im Vakuum, bei mäßig erhöhen Temperaturen, z. B. etwa $o° C, gewinnen. Die Ausbeute an aktivem Sauerstoff ist eint' sehr gute; sie kann bis zu 9;70/, des in der Lösung vorhanden gewesenen aktiven Sauerstoffs betragen.
  • Man kann z. B. auch derart vorgehen, daß man die Ammoniumperphosphat enthaltende Lösung mit mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeiten, wie Methylalkohol, versetzt und hierdurch das Ammoniumperphosphat in fester Form zur Abscheidung bringt. Die Menge des zuzusetzenden Methylalkohols kann z. B. etwa der Menge der zu verarbeitenden Salzlösung entsprechen. Das Ammoniumperphosphat scheidet sich alsdann in praktisch reiner kristallwasserhaltiger Form aus. Das Produkt kann unter Anwendung üblicher Vorsichtsmaßnahmen leicht getrocknet werden.
  • Eine andere Arbeitsweise zur Aufarbeitung der Ammoniumperphosphatlösung besteht darin, daß man der Ammoniumperphosphatlösung Ammoniak im Überschuß zusetzt. Die Zufuhr des Ammoniaks kann z. B. durch Einleiten von Ammoniakgas bei zweckmäßig niedrig zu haltenden Temperaturen, z. B. bei o° C oder darunterliegenden Temperaturen, erfolgen. Bei Sättigung der Lösung mit N H3 scheidet sich das Ammoniumperphosphat mit guter Ausbeute. in fester Form aus.
  • Es ist nicht erforderlich, daß das Kaliumsalz, das durch die Umsetzung mit dem zugesetzten Ammoniumsalz gebildet wird, so schwer löslich ist, daß es sofort oder nach entsprechendem Einengen der Lösung vor dem Ammoniumperphosphat praktisch quantitativ ausgefällt wird, sofern es in wäßrigammoniakalischer Lösung leicht löslich ist.
  • Es wurde festgestellt, daß man sich für die vollständige Trennung des Ammoniumperphosphats von den in Lösung gebliebenen Anteilen des Kaliumsalzes der überaus leichten und guten Fällbarkeit des Ammoniumperphosphats mit Ammoniak bedienen kann. Wird nämlich die noch kaliumsalzhaltige Lösung vorsichtig mit Ammoniak versetzt, so gelingt es, das Ammoniumperphosphat weitgehend auszufällen, während das Kaliumsalz ganz oder zum größten Teil in Lösung bleibt.
  • Es wurde schließlich gefunden, daß in Anbetracht der leichten Fällbarkeit des Ammoniumperphosphats mit Ammoniak die Umsetzung des Kaliumperphosphats auch mit einem Ammoniumsalz einer Säure vorgenommen werden kann, deren Kaliumsalz in Wasser nur so wenig schwerer löslich als das Ammoniumsalz und das Kaliumperphosphat ist, daß bei der Umsetzung in wäßriger Lösung keine Fällung entsteht, sofern es in wäßrigem Ammoniak leicht möglich ist. In diesem Fall wird nach erfolgter Umsetzung Ammoniak eingeleitet, bis das Ammoniumperphosphat ausfällt und von dem in Lösung bleibenden kaliumsalz getrennt werden kann. Zweckmäßig verwendet man dabei einen Überschuß desAmmoniumsalzes. Die zuletzt geschilderte Arbeitsweise eignet sich insbesondere bei Anwendung von Ammonchlorid, da sowohl das Ammonchlorid wie das Kaliumchlorid durch Ammoniak aus ihren wäßrigen Lösungen nicht oder nur bei sehr hohen Ammoniakkonzentrationen ausgefällt werden können. Gemäß der Erfindung gelingt also die Trennung auch bei Anwendung von Ammoniumsalzen solcher Säuren, deren Kaliumsalze in Wasser nicht so schwer löslich sind, daß sie bei der doppelten Umsetzung ganz oder zum Teil ausfallen.
  • Beispiel i 5oo g Kaliumperphosphat von 95 °/o werden in joo ccm heißem Wasser gelöst. Zu der erkalteten Lösung gibt man langsam unter Kühlung eine heiß gesättigte Lösung von 65o g Ammoniumperchlorat zu. Das erhaltene Kaliumperchlorat wird abgenutscht und ausgewaschen, das Filtrat bei möglichst tiefer Temperatur mit etwa 21 Methylalkohol gefällt. Das abgenutschte Salz wird getrocknet.
  • Es werden 400 g 82°/oiges Ammoniumperphosphat (N H4)4 P208 -:2 H20 mit einer Ausbeute von 9i °% erhalten.
  • Beispiel 2 5oo g Kaliumperphosphat von 95 °/o werden in 7oo ccm heißem Wasser gelöst. Zu der erkalteten Lösung gibt man langsam unter Kühlung eine heiße Lösung von 450 g Ammoniumnitrat in 300 ccm Wasser. Es wird auf o° abgekühlt und das ausgeschiedene Kaliumnitrat (etwa 400 g) abfiltriert und ausgewaschen. Um das in Lösung befindliche Ammoniumperphosphat von dem noch in Lösung verbliebenen Rest des Kaliumnitrats zu trennen, verdünnt man mit etwa 211,1 Wasser und leitet unter Kühlen Ammoniak ein, bis der größte Teil des Perphosphats ausgefällt ist, wovon man sich durch Titration einer abfiltrierten Probe überzeugen kann. Bei etwa -2° C wird abgenutscht. Erhalten werden 380 g 82°/Qiges Ammoniumperphosphat mit 8711, Ausbeute.
  • Beispiel 3 5oo g Kaliumperphosphat von 95 °/o werden in goo ccm Wasser gelöst, 650g Ammonchlorid in 1,81. Die Lösungen werden vereinigt und unter Kühlen 2,71 300%iges Ammoniakwasser tropfenweise zugegeben. Zum Schluß wird auf - 5° C gekühlt und das ausgeschiedene Ammoniumperphosphat abgenutscht.
  • Erhalten werden 36o g 83°/oiges Ammoniumperphosphat mit 83'/, Ausbeute.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von festem Ammoniumperphosphat, dadurch gekennzeichnet, daß Kaliumperphosphat in wässeriger Lösung mit solchen Ammoniumsalzen umgesetzt wird, deren entsprechende, bei der Umsetzung entstehenden Kaliumsalze entweder praktisch vollständig, z. B. Kaliumperchlorat, oder nur teilweise, z. B. Kaliumnitrat, ausgefällt oder gelöst bleiben, z. B. Kaliumchlorid, worauf bei Niederschlagsbildung dessen Abtrennung und die anschließende Be-. handlang der Lösung mittels Ammoniaks oder organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln oder durch Eindampfen, insbesondere bei Unterdruck, bei gelöst bleibendem Kaliumsalz jedoch nur mittels Ammoniak zur Ausfällung des Ammoniumperphosphates erfolgt.
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