DE2363793B2 - Verfahren zur Entfernung von schwefelhaltigen Gasen aus Abgasen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von schwefelhaltigen Gasen aus AbgasenInfo
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Description
Schwefeloxyde, wie Schwefeldioxyd und Schwefeltrioxyd, sind Bestandteile vieler technischer Rückstände,
wie beispielsweise das Abgas von in Elektrokraftwerkcn verfeuerter Kohle, Flammgase, wie beispielsweise die
Abgase von Kesseln und öfen, Schmelzgase, Abgase von chemischen und Petroleum-Prozessen, Abgase, die
bei der Verbrennung von Schwefel enthaltenden Kohlenwasserstoffkraftstoffen entstehen, wie beispielsweise
von öl, von saurem Erdgas und Kohle, Abgase von der Herstellung von Schwefelsäure und anderen
Quellen.
Wegen der schädlichen Auswirkung dieser Schwefeloxyde auf menschliches, tierisches und pflanzliches
Leben und auf Metalle und andere: Stoffe ist die Verschmutzung der Atmosphäre mit diesen Oxyden seit
langer Zeit ein ernstes Problem. Trotz der vielen Vorschläge für die Entfernung dieser schädlichen
gasförmigen Bestandteile hat sich bisher nichts als zufriedenstellend herausgestellt, weil die bekannten
Verfahren sehr unwirtschaftlich und teuer sind und einen beträchtlichen Verlust von Energie und unwirtschaftlicher
Ausnutzung der Reaktionsmittel und der Verfahrensanlagen beinhalten. Wegen der letztgenannten
Schwierigkeit war es bisher notwendig, die Anlagen, die in den gegenwärtig in Betrieb befindlichen
Prozessen arbeiten, sehr aufwendig zu bauen.
Gegenwärtig besteht einer der wichtigsten kommerziell
genützten Schwefelentfernprozesse in den Vereinigten Staaten darin, Kalkstein oder Dolomit in den
Kessel eines kommerziellen Kraftwerks einzublasen. Dieser Prozeß hat den Vorteil, daß er die geringsten
Kapitalinvestitionen und Betriebskosten von allen zur Verfügung stehenden und entwickelten Prozessen hat.
Jedoch haben Überprüfungen des trockenen Kalksteinprozesses bis jetzt enttäuschend niedrige Schwefeldioxydentfernwirkungsgrade
ergeben, was dazu führt, unpraktikabel große Mengen von Kalkstein beizugeben,
um den gewünschten Grad von Entgiftung zu erreichen.
Von den Verfahren, die für weite kommerzielle Anwendung in Betracht gezogen werden, ist der nasse
Prozeß, bei dem die Abgase mit einer wäßrigen Schlämme gereinigt werden, am attraktivsten vom
Gesichtspunkt billiger Materialien aus betrachtet und ergibt auch, wie sich herausgestellt hat, einen verbesserten
Wirkungsgrad Wäßrige Lösungen oder Schlämmen von Kalk, Kalkstein, Ammoniak oder organischen
Flüssigkeiten, sind entsprechend bei der Entfernung von Schwufeloxyden angewendet worden, obgleich aus
Gründen der Wirtschaftlichkeit Kalkstein oder Kalk vorzugsweise angewendet werden. Andere Materialien,
die teurer sind, würden eine Wiederaufbereitung erfordern, was zusätzliche Kapitalaufwendungen notwendig
machen würde.
Kalkstein- oder Kalkschlämmen sind jedoch schwierig und teuer zu verwenden, weil sie eine schlechte
Löslichkeit in wäßrigen Medien besitzen. Eine Methode, wie dieses Problem verringert werden kann, besteht
darin, daß Schwefeldioxyd aus den Abgasen in einem Turm mit sehr langer Verweilzeit auszuwaschen, z. B. in
einer gefüllten Kolonne. Unglücklicherweise setzen sich Calciumsulfit und Calciumsulfat die bei den Waschreaktionen
ausfallen, sehr leicht auf der Füllung und den Innenteilen des Turmes ab und machen damit häufige
Unterbrechungen zwecks Reinigung erforderlich. Es sind viele Methoden bekannt, mit denen diese
Ablagerungen gering gehalten oder entfernt werden können, aber es bleibt doch das Grundproblem.
Eine andere Alternative bei der Verwendung von Kalksteinschlämmen ist es, einen Waschapparat zu
verwenden, der nur eine begrenzte Anfälligkeit für Oberflächenablagerungen besitzt, wie beispielsweise
eine Waschapparaiur nach dem Venturi-Prinzip oder einen Sprühturm. Wiederum müssen jedoch wegen der
so geringen Löslichkeit von Kalkstein in wäßrigen Medien mehrere Waschapparaturen mit geringer Verweilzeit in
Serie angewendet werden, um Schwefeldioxyd in der erforderlichen Menge zu entfernen. Solche Systeme
haben einen großen Druckabfall und erfordern eine große Energiemenge, um das Gas durch das Waschsystem
zu drücken. Darüber hinaus ist es normalerweise notwendig, das Verhältnis von Flüssigkeit zu Gas groß
zu halten, und damit kommen zu den höheren Waschapparaturkosten die höheren Kosten für Neben-
bo apparaturen.
Es würde deshalb ein Verfahren, Schwefeldioxyd von Abgasen in einem Waschsystem mit kurzer Verharrungszeit
unter Verwendung einer Calciumcarbonatschlämme mit wesentlich verbesserter Waschkapazität,
die Gesamtgröße und Kosten solcher Systeme erheblich verringern, und es würde damit einen bemerkenswerten
Fortschritt gegenüber dem Stand der Technik darstellen.
Aufgabe der Erfindung ist es demnach, die gegenwärtigen
Schwierigkeiten, die bei der Entfernung von schädlichen Schwefeloxyden aus technischen Abgasen
wie oben beschrieben auftreten, zu überwinden und außerdem den Wirkungsgrad und die Wirtschaftlichkeit
des nassen Prozesses zu verbessern.
Ferner soll die Waschkapazität des Kalksteinwaschmediums entscheidend verbessert werden, und es soll
ein Verfahren zur Entfernung des Schwefelgehaltes aus wertlosen schwefelhaltigen Abgasen geschaffen wer- ι ο
den, wobei eine etwa 95%ige Entfernung von Schwefeloxyden aus Abgasen zu verwirklichen ist
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus
industriellem Abgas, bei welchem Abgas in einer Kontaktzone mit einem wäßrigen Medium gewaschen
wird, das Calciumcarbonat enthält, und Feststoffe aus
der Gruppe Calciumsulfit und Calciumsulfat aus dem wäßrigen Medium ausgefällt werden, worauf ein Teil
dieser Feststoffe entfernt und der verbleibende Teil der Feststoffe mit dem wäßrigen Medium in Kontaktzone
eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das in der
Kontaktzone verwendete wäßrige Medium einen pH-Wert unter 7,1 hat und mindestens 3 Gew.-% eines
löslichen Sulfats aus der Gruppe Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Ammonium-Sulfat enthält
Die Publikation A.L.K0I1I, F. C. Riesenfeld,
Gas Purification, 1960, McGraw-Hill Book Company, Ina, Seiten 233—235 beschreibt ein Verfahren zur
Entfernung von Schwefeldioxid aus einem Abgas, wobei dieses Abgas mit einer Aufschlämmung von Calciumsulfat
gewaschen wird. Kalkstein oder Kalk wird zur Umsetzung von Schwefeldioxid unter Bildung von
Calciumsulfit verwendet; letzteres wird zu Calciumsulfat als Abfallprodukt oxidiert. Neu ist bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren demgegenüber die Kombination von
a) Verwendung eines pH unter 7,1 in der Kontaktzone und
b) Verwendung eines wäßrigen Mediums, das mindestens 3Gew.-°/o eines löslichen Sulfats, z.B.
Magnesiumsulfat, enthält.
Diese Maßnahmen werden weder einzeln noch in Kombination von der genannten Publikation vorweggenommen.
Für den Fachmann waren die hervorragenden Ausbeuten und die weiteren Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens aufgrund des Standes der Technik nicht vorhersehbar und daher überraschend. 5»
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Bildung von Calciumsulfit und Calciumsulfat in fester
Form, die von dem wäßrigen Medium ausgeschieden werden können und als Abfall oder zur weiteren
Verwendung oder zur weiteren Gewinnung von wertvollem Schwefel und zur Rückführung von Teilen
dieser Feststoffe, zusammen mit Calciumcarbonat zur Kontaktzone, verwendet werden können.
Die Waschfähigkeit einer wäßrigen Calciumcarbonatschlämme kann verbessert werden, wenn solch einer
Schlämme geringe Mengen von löslichem Sulfat zugegeben werden, jedoch wird die Verbesserung sehr
stark, wenn die Konzentration von löslichem Sulfat vergrößert wird. Es gibt keine obere Grenze für die
Menge von löslichem Sulfat, die in einem wäßrigen bs
Medium enthalten sein kann, außer das Konzentrationen, die über die Sättigungsgrenze hinausgehen, die bei
etwa 40 Gewichtsprozent je nach dem gewählten Sulfat liegt, aus dem Prozeß als Feststoffe verlorengehen. Im
Fall des durch ein Magnesiumsulfat verbesserten nassen Kalksteinprozesses ist die vorzugsweise verwendete
Konzentration des löslichen Sulfats etwa 5 Gewichtsprozent bis zu etwa 27 Gewichtsprozent
Die genaue Weise, in der die Waschfähigkeit einer Calciumcarbonatschlämme durch Zusatz eines löslichen
Sulfats verbessert wird, ist nicht bekannt, jedoch kann
das Sulfat-Ion die Calcium-Ionen-Konzentration verringern
und damit basische Ionen aus ihren unlöslichen Verbindungen befreien. Als Folge der erhöhten gelösten
Waschkapazität, die durch den Zusatz von löslichem Sulfat hervorgerufen wird, wird es möglich, die obere
Schicht, die von aufgebrauchter Schlämme abgeschieden wird, dazu zu verwenden, zusätzliches Schwefeldioxyd
aus dem Gas zu entfernen. Dadurch kann mehr als 95% des Schwefeldioxyds insgesamt aus dem Gas
entfernt werden, ohne den Schwierigkeiten mit dem Druckabfall bei mehreren Waschapparaturen mit
kurzer Verweilzeit oder den Verstopfungsproblemen, die man antrifft, wenn die gesamte Schlämme in einem
gefüllten Turm verwendet wird, zu begegnen.
Nunmehr bezugnehmend auf die Zeichnungen: Ein Fließschema einer vorzugsweisen Anwendung der
Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
22 800 SCFM eines Abgases mit einer Temperatur von 149° C und einem Druck von 1,05 at (absol.) und mit
folgender Volumenzusammensetzung:
SO2 | 1800 ppm |
SO3 | Spuren |
O2 | 3% |
CO2 | 13% |
N2 & Argon | 70% |
H2O | 14% |
wird in dem Venturi-Teil der Kontaktzone 2 mittels einer Abgasleitung 3 eingeführt. Das eintretende Gas
wird mit 740 gpm. von wäßrigem Medium aus Rohr 4 in Berührung gebracht, das (das Medium) im wesentlichen
4,0 Gewichtsprozent Calciumsulfat, 5,0 Gewichtsprozent Calciumsulfit, 1,0 Gewichtsprozent Calciumcarbonat,
12,7 Gewichtsprozent Magnesiumsulfat und mitgeführtes
Kohlendioxyd enthält.
Gas, das den Venturi-Teil verläßt, geht dann durch eine lose gefüllte Zone der Kontaktzone 2, die ein ca.
90 cm dickes Bett von 15-cm-Plastikringen enthält, wo
das Gas im Gegenstrom mit 185 gpm. der wäßrigen Oberschicht aus Rohr 5 in Berührung gebracht wird, das
im wesentlichen 14 Gewichtsprozent Magnesiumsulfat und mitgerissenes Kohlendioxyd enthält, und wird dann
durch Rohr 6 in die Atmosphäre abgelassen. Die gesamte Berührungszeit zwischen Gas und Flüssigkeit
in der Kontaktzone ist 0,5 see. Der Gehalt an Schwefeldioxyd des Abgases ist auf 180 ppm (nach
Volumen) reduziert, und das so behandelte Gas verläßt die Kontaktzone mit einer Temperatur von 54° C.
Die Ströme von wäßrigem Medium und wäßriger Oberschicht werden dann zusammengeführt und zum
Aufbereitungstank 7 geleitet wo 5,5 kg/min Kalkstein aus Rohr 8 zugeführt werden. 740 gpm. des dabei
entstehenden wäßrigen Mediums werden dann über Rohr 4 wieder der Kontaktzone zugeführt.
Der übrige Teil der vorher zusammengeführten Ströme wird zu einer Trennzone 9 geleitet, wo
6,4 kg/min der ausgefallenen Feststoffe, die hauptsächlich aus Calciumsulfit und Calciumsulfat und zusätzlich
geringen Mengen Calciumcarbonat und anderen Fest-
stoffen bestehen, über Rohr 10 entfernt werden. 185 gpm. der resultierenden wäßrigen Oberschicht wird
dann über Rohr 5 zurück zu der gefüllten Zone der Kontaktzone 2 geleitet.
Das lösliche Sulfat kann in das wäßrige Waschmedium als Sulfat oder als Mischung von Sulfatsalzen
eingeführt werden, um die oben angeführten Konzentrationen zu erreichen. Es ist jedoch genauso vorteilhaft,
die löslichen Sulfate in situ zu erzeugen, indem ein Karbonat, Bikarbonat, Hydroxyd, Sulfit, Bisulfit oder ι ο
Oxyd oder deren Mischungen der zugehörigen Kationen (Na+, K+, Li+, Mg++ oder NH4 +) der wäßrigen
Lösung oder Schlämme hinzugefügt werden. Solche Verbindungen sind z. B.
Natriumhydroxyd, Natriumsulfit,
Natriumbisulfit, Natriumoxyd,
Kaliumkarbonat, Kaliumbikarbonat,
Kaliumhydroxyd, Kaliumsulfit,
Kaliumoxyd, Lithiumkarbonat,
Lithiumbikarbonat, Lithiumhydroxyd,
Lithiumsulfit, Lithiumbisulfit,
Lithiumoxyd, Magnesiumkarbonat,
Magnesiumbikarbonat, Magnesiumhydroxyd,
Magnesiumsulfit, Magnesiumbisulfit,
Magnesiumoxyd, Ammoniumkarbonat,
Ammoniumbikarbonat, Ammoniumhydroxyd,
Ammoniumsulfit, Ammoniumbisulfit,
Ammoniumoxyd.
Unter normalen Bedingungen, die in dem Prozeß angewendet werden, bilden diese sulfatbildenden
Verbindungen das lösliche Sulfat des zugehörigen Kations. Generell wird erfindungsgemäß das lösliche
Sulfat, die lösliche sulfatbildende Verbindung oder flüssiges Ammoniak in einer Menge beigegeben, die
stöchiometrisch äquivalent ist, um eine 0,3-bis 5,0molare
Lösung des löslichen Sulfats zu erzeugen, oder bis zur Sättigungsgrenze der löslichen Verbindung.
Eine besonders vorteilhafte Methode der Bildung des bevorzugten löslichen Sulfats, d. h. Magnesiumsulfat
besteht darin, daß man calcinierten Dolomitkalk in das wäßrige Medium gibt, gemeinsam mit einem separaten
oder kombinierten Zusatz von hydratisiertem Kalk oder pulverisiertem Kalkstein. Für diese Zwecke geeigneter 4i
Dolomitkalk enthält 55—95 Gew.-% CaO und 5-45 Gew.-o/o MgO.
Der Gehalt des wäßrigen Mediums an Feststoffen wird vorzugsweise unter 20 Gewichtsprozent gehalten,
und vorzugsweise sind mindestens 5 Gewichtsprozent dieser Feststoffe Calciumkarbonat. Normalerweise,
wenn solche Feststoffe sich zu Konzentrationen von über 15% ansammeln, ist es empfehlenswert, hauptsächlich in einem Kreisprozeß, die Waschflüssigkeit durch
ein Filter oder eine andere Abtrennvorrichtung zu γ,
geben, um zumindest einen Teil der Feststoffe zu entfernen. Es muß jedoch hervorgehoben werden, daß
die Waschflüssigkeit eine relativ klare Lösung sein kann, die man durch Wiedergewinnung der wäßrigen
Oberschicht erhalten kann. w>
Die Abgase, die durch den Prozeß dieser Erfindung behandelt werden, sind die, die in dem einführenden Teil
diskutiert wurden. Diese Gase enthalten zwischen etwa 0,03 und 20 Gewichtsprozent Schwefel, in der Form von
Oxyden, Säuren und flüchtigen Salzen und enthalten t/>
gewöhnlich zwischen etwa 50 und 90 Gewichtsprozent Stickstoff und zwischen 0,1 und etwa 20 Gewichtsprozent Sauerstoff. Wenn das Gas von Verbrennungspro
zessen stammt, sind in dem Gas auch einige Feststoffe, wie beispielsweise Flugasche und Ruß, enthalten. Da
diese Feststoffe und Schwefeloxyde vom Standpunkt der Gesundheitsgefährdung am unangenehmsten sind,
müssen diese Bestandteile aus Konzentrationen unter 500 ppm entfernt werden, bevor das Gas sicher in die
Atmosphäre abgelassen werden kann. Obgleich der Prozeß der gegenwärtigen Erfindung es gestattet, kleine
Mengen von Schwefeldioxyd (zwischen etwa 0,01 und etwa 5 Gewichtsprozent) aus den Abgasen zu entfernen,
ist der Prozeß nicht darauf begrenzt und kann dazu verwendet werden, viel größere Konzentrationen von
solchen Gasen, wie oben beschrieben, zu entfernen.
Generell besteht das erfindungsgemäße Verfahren aus einer Reihe von Behandlungsstufen einschließlich
Waschen, Zusetzen von Calciumkarbonat zum wäßrigen Medium, Ausfällen von Calciumsulfat und -sulfit und
Wiederverwendung des wäßrigen Mediums. Der Kalkstein oder das Calciumkarbonat können der umlaufenden Waschflüssigkeit bei jeder Stufe oder zwischen den
Stufen des Prozesses hinzugefügt werden. Es wird jedoch vorzugsweise nach der Waschstufe zugefügt.
Das lösliche Sulfat oder die Substanz, die das Kation des löslichen Sulfats bringt, wird am Anfang zu irgendeiner
Stufe des Prozesses zugefügt. Weil dieses Material ■wieder verwendet und in dem Kreissystem durch
Ausfällen von Calciumsulfat und -sulfit regeneriert wird, müssen in der Folge Keine weiteren Zusätze gemacht
werden, außer um normale Verluste auszugleichen.
Die Waschstufe des erfindungsgemäßen Verfahrens, in die das unbehandelte Abgas und das wäßrige
Waschmedium, das Feststoffe enthält, eingeführt werden, kann in einer oder mehreren Kontaktzonen
ausgeführt werden und wird vorzugsweise in einer Kontaktzone mit relativ kurzer Berührungszeit zwischen Gas und Flüssigkeit, beispielsweise in einem
Venturi-Wascher oder Sprühturm, verwirklicht. Typische Kontaktzeiten zwischen Gas und Flüssigkeit sind
normalerweise weniger als 3 see und können unter 0,1 see liegen.
Wenn Feststoffe von dem wäßrigen Medium entfernt werden, um eine wäßrige Oberschicht zu ergeben, dann
kann so eine wäßrige Oberschicht, getrennt in eine oder mehrere der Kontaktzonen, eingeführt werden, zum
Zweck der Entfernung des Schwefeldioxyds von dem Abgas. Die wäßrige Oberschicht kann mit kurzen oder
langen Berührungszeiten zwischen Gas und Flüssigkeit verwendet werden, beispielsweise in lose gefüllten oder
Destillationstürmen, Sprühtürmen und Venturi-Waschern, weil die Ansammlung von Feststoffen auf
inneren Teilen der Waschanlagen ihre Verwendung nicht ausschließen würde.
Vorzugsweise wird die wäßrige Oberschicht im Gegenstrom mit dem Abgas in Berührung gebracht, und
zwar in Reihe mit einer oder mehreren Kontaktzonen zwischen Gas und Flüssigkeit, wobei Feststoffe
enthaltende wäßrige Medien verwendet werden. Eine Ausführungsform dieser Anordnung ist in der Zeichnung als eine kombinierte Kontaktzone dargestellt, die
mit Mitteln zur Einführung von Feststoffe enthaltenden wäßrigen Medien in einen Venturi-Teil und weiteren
Mitteln zur Einführung einer wäßrigen Oberschicht in einen lose gefüllten Teil ausgestattet ist. Auf diese Weise
kann eine Schwefeldioxydentfernung mit hohem Wirkungsgrad erreicht werden.
Die Berührung zwischen Gas und Flüssigkeit geht bei Temperaturen nahe der Sättigungstemperatur der Gase
vor sich (solche Temperaturen liegen normalerweise
innerhalb eines Bereichs von etwa 38° C und etwa 82° C)
und bei einem Druck zwischen etwa 035 bis 3,5 at
(absol.), vorzugsweise zwischen 0,84 und 1,26 at (absol.).
Es ist wünschenswert, daß die Flüssigkeit in der Waschzone einen pH-Wert zwischen 4 und 7 hat. Es
können jedoch lokale saure Stellen durch die Bildung von schwefeliger Säure entstehen, die in einem
niedrigeren pH-Wert resultieren. Der pH-Wert kontrolliert zwar die Löslichkeit von Bestandteilen im wäßrigen
Waschmedium und ist insofern kritisch, daß Extremwer- ι ο te vermieden werden sollten, jedoch sollte der
pH-Bereich normalerweise innerhalb des oben angeführten Bandes während des Betriebs des Verfahrens
eingehalten bleiben.
Das Calciumcarbonat, das in dem Verfahren verwendet wird und beispielsweise dem Nachfülltank zugeführt
wird, kann, braucht aber nicht, vorher gebrannt werden, und andere billige Quellen von Calciumkarbonat wie
beispielsweise Dolomit, können ganz oder teilweise den
Kalkstein in dieser Stufe des Prozesses ersetzen. Während dieser Stufe der Behandlung kann auch
Kohlendioxyd zu der Flüssigkeitsmischung zugeführt werden, um so, falls notwendig, den pH-Wert unter 7,1
einzustellen. Während des normalen Verfahrensablaufs wird jedoch das Kohlendioxyd in dem wäßrigen
Medium durch Kontakt mit dem Abgasstrom und/oder der Bildung von Kohlendioxyd aus der Reaktion von
Calciumkarbonat in dem wäßrigen Medium mitgeführt und eine solche Zugabe erübrigen.
Bei Verwendung von calciniertem Kalkstein als Ausgangsmaterial bildet sich in dem wäßrigen Medium
sehr schnell Calciumkarbonat durch Carbonisierung mit Kohlendioxid, das vom Abgas mitgeführt wird.
Die Zone, in der dem Kalkstein Kalk zugesetzt wird, wird auf einer Temperatur gehalten, die im wesentlichen
innerhalb des Temperaturbereichs liegt, der in der Kontaktzone Anwendung findet, und auf ähnlichem
Druck, vorzugsweise bei der gleichen Temperatur und einem Druck zwischen 0,77 und 1,76 at (absol.)
Die Menge von Calciumkarbonat in der Form von Kalkstein, Kalk oder Dolomit, die dem wäßrigen
Medium zugeführt wird, hängt von der Menge von Schwefeldioxyd in der Abgasleitung ab, es wird jedoch
ein Mol-Verhältnis zwischen etwa 0,7 :1 und etwa 2 :1
zum wirkungsvollen Betrieb des Verfahrens dieser Erfindung empfohlen. Höhere Verhältnisse, wie sie
früher in der Technik ohne die Anwesenheit eines löslichen Sulfats verwendet wurden, können ebenso
angewandt werden, falls gewünscht, jedoch muß betont werden, daß solche Mengen von Calciumkarbonat nicht so
benötigt werden und in diesem Verfahren somit lediglich verschwendet würden. Für den wirkungsvollsten Betrieb des Verfahrens sollte ein Mol-Verhältnis
lösliches Sulfat > Calciumkarbonat > Schwefeldioxyd in der Kontaktzone eingehalten werden.
Die Feststoffe in der Schlämme, die in dem Verfahren durch Ausfällen von Calciumsulfat und -sulfit sich bilden
und irgendwelche aus dem Gas entfernte Flugasche etc. werden einem Trennungsprozeß, wie beispielsweise
Dekantieren, Filtrieren oder Zentrifugieren oder irgendeiner anderen gängigen Methode zur Trennung
von Feststoffen aus Flüssigkeiten unterworfen. Die so entstehende wäßrige Oberschicht, die hauptsächlich
Wasser, lösliche Sulfate, eingeschlossenes Kohlendioxyd, geringe Mengen von Bikarbonat, Sulfit und t>5
Bisulfit-Ionen und geringe Mengen von gelöstem Calciumkarbonat enthält, wird zurückgeführt und in die
Kontaktzone eingegeben, vorzugsweise getrennt von
dem Feststoffe enthaltenden wäßrigen Medium, wie
vorher beschrieben.
Wenn das Dekantieren als Trennungsmethode ausgesucht wird, so ist die Absetzzeit für die Trennung
von Feststoffen normalerweise nicht länger als zwei Stunden. Die so abgesonderten Feststoffe können
entweder als Abfall behandelt oder weiteren bekannten Verfahren zur Wiedergewinnung von schwefelhaltigen
Materialien, entweder als elementarer Schwefel oder SO2 oder als Schwefelsäure, unterzogen werden. Diese
weitergehenden und spezifischen Stufen der Wiedergewinnung sind nicht in der jetzigen Erfindung eingeschlossen und werden der Wahl desjenigen, der das
Verfahren anwendet, überlassen.
Die Wiedergewinnung von Feststoffen in dem erfindungsgemäßen Verfahren kann entweder kontinuierlich durchgeführt werden, oder man kann die festen
Sulfate und Sulfite des Calciums bis zu einer gewissen Konzentration in der umlaufenden Waschflüssigkeit
anwachsen lassen, bevor die Feststoffe entfernt werden. Es wird jedoch empfohlen, die Konzentration der
Feststoffe in der Schlämme nicht größer als 20 Gewichtsprozent werden zu lassen, um einen wirkungsvollen Betrieb sicherzustellen.
Bei dem Verfahren dieser Erfindung können im wesentlichen alle Schwefeloxyde des Abgases zu Abfall
oder Wiedergewinnung entfernt werden.
Beispiele oder beispielhafte Ausführungen des Verfahrens dieser Erfindung sollen nun beschrieben
werden.
Die Versuche 1 bis 37 dienen zum Vergleich, um die Fähigkeit der Waschmedien zur Entfernung von
Schwefeldioxyd aus Abgasen mit und ohne den Einschluß von löslichem Sulfat in diesen Medien
aufzuzeigen.
In jedem der folgenden Versuche wird ein simuliertes Abgas, das etwa 3,0 Volumenprozent Sauerstoff, etwa
80 Volumenprozent Stickstoff und etwa 17 Volumenprozent Kohlendioxyd zusätzlich zu verschiedenen
Mengen von Schwefeldioxyd, wie in Tabelle 1 beschrieben, enthält, in den Boden einer länglichen
Glasröhre in einer Menge von etwa 1 l/min eingeblasen
und steigt in der Flüssigkeitssäule des Waschmediums, das bei einer Temperatur von 25° C unter atmosphärischem Druck in der Röhre enthalten ist, blasenförmig
auf. Da das simulierte Abgas keine Feststoffe enthielt, kann die Viskosität der Waschflüssigkeit leicht kontrolliert werden. Das Gas ist etwa 03 see mit der
Waschflüssigkeit in Berührung. Dies ist vergleichbar mit der gewünschten Berührungszeit in kommerziellen
Gaswäschern, z. B. einer Waschanlage auf Venturi-Basis. Die Durchflußmenge wurde so ausgewählt, daß ein
Gewichtsprozent der wäßrigen CaCOj-Schlämme etwa 50% Waschkapazität, d.h. Ausnützung des CaCO3,
zeigte, wenn der Schwefeldioxyd-Durchbruch entdeckt wurde. Der Durchbruch wird dadurch gemessen, daß
das gewaschene Gas durch ein Leitfähigkeitsgefäß geführt wurde, in dem das Schwefeldioxyd in dem aus
der Waschzone austretenden gewaschenen Gas gemessen wurde. Die Zahlen für jeden Versuch beinhalten eine
Korrektur für die Menge von SO2, die durch reines Wasser oder durch Wasser, das andere Feststoffe als
CaCO3 enthält, unter den Reaktionsbedingungen entfernt würde. Die Millimol SO2, die durch Wasser allein
entfernt würden, werden von dem NeUo-SO2, das von den Bestandteilen in der wäßrigen Flüssigkeit absor-
biert wird, abgezogen und ergibt so den Wert »nettoabsorbiertes SO2« in der Tabelle 1.
Zu Beginn werden die Geräte mit einer Mischung, die Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxyd und Schwefeldioxyd
enthält, gespült, und der röhrenförmige Glaswäscher wird evakuiert und dann mit der Waschflüssigkeit,
die geprüft werden soll, gefüllt, die in den meisten Beispielen eine Schlämme aus gleichmäßig zugemischtem
Calciumkarbonat und Wasser ist und die die oben angeführten Natrium- und Calciumsalze enthalten kann
oder auch nicht Die Beispiele, die außer Calciumkarbonat keine Salze enthalten, sind Kontrollversuche, auf
denen der Vergleich mit Waschflüssigkeiten, die das lösliche Sulfat enthalten, aufgebaut werden kann. Die
Kontrollversuche simulieren die Kalksteinwaschschlämme, die in bekannten Verfahren benützt worden
sind. Etwa 100 ml Wasser werden zur Herstellung der Waschflüssigkeit für jedes Beispiel benötigt
Das Leitfähigkeitsgefäß wird mit 50 ml einer Lösung gefüllt, die 0,003MoI H2O2 und 0,00002 Mol H2SO4
enthält Dann werden alle Instrumente des Gefäßes standardisiert In der Leitfähigkeitszelle werden jedwede
SO2-Gase in dem gewaschenen Dampf oxydiert
durch das Peroxyd unter Bildung von H2SO4. Dieser
Vorgang ergibt ein kumulatives Maß für das SO2 und der Durchbruchpunkt wurde willkürlich als Gesamtabnahme
von 0,025 Millimol SO2 definiert. Die Analyse des zugeführten Gases hinsichtlich SO2 wird dadurch
bewerkstelligt, daß ein bekanntes Volumen Gas in 50 ml einer konzentrierten Peroxydlösung absorbiert und die
entstandene Schwefelsäure mit Natriumhydroxyd titriert wird.
In allen Versuchen wird die gesamte Gasmenge, die bis zum Durchbruch durch den Wäscher gegangen ist,
gemessen, und aus diesem Volumen und aus der Analyse des zugeführten Gases wird die durch den Waschprozeß
entfernte Menge SO2 berechnet.
In Tabelle 1 zeigen die Versuche 1 bis 3 die Auswirkung einer Vergrößerung der CaCO3-Menge in
der Schlämme von 0,6% auf 1% und dann auf 10% (Gewicht). Die Waschflüssigkeiten dieser Beispiele sind
ähnlich denen, die in kommerzieller. Kalksteinwaschprozessen nach der nassen Methode Verwendung
finden. Die Ergebnisse machen klar, daß große Mengen von festem Kalkstein in dem Wäscher nicht wirksam
ausgenutzt werden, sondern als ungelöste feste Partikel verbleiben und dazu neigen, sich anzusammeln, bis die
gewünschte Grenze der Flüssigkeitsviskosität einen weiteren Zusatz von CaCO3 verbietet. Besonders fällt
beim Vergleich der Versuche 1 bis 3 auf, daß bei Vergrößerung der Calciumkarbonatmenge der Wirkungsgrad
des CaCO3 in der Waschflüssigkeit dieser Beispiele proportional sinkt.
Die Versuche 6, 8, 9, 15, 18 und 31 zeigen die Auswirkung der Zusätze CaSO4 · 2 H2O und
CaSO3 · 2 H2O zu CaSO3 in einer Schlämme. Es zeigt
i i
Auswirkung auf die Waschkapazität der Flüssigkeit haben.
Die Versuche 4, 5, 14 und 16 verdeutlichen die Auswirkung der Verwendung von Natriumsulfat unter-
-, halb der erfindungsgemäßen Konzentrationsgrenze, beispielsweise 1% mit oder ohne zusätzlichem CaSO4
und CaSO3 in einer Schlämme. Man findet, daß bei diesen geringen Konzentrationen keine wesentliche
Verbesserung der Waschkapazität durch das zusätzliche Sulfat erreicht wird. Versuch 5 deutet an, daß eine
niedrige Sulfatkonzentration schädlich ist, wenn relativ hohe CaCO3-Konzentrationen benutzt werden.
In den Versuchen 7 und 12, bei denen Na2SO3 als
lösliche Verbindung verwendet wird, genügt 1% des
Γ) löslichen Salzes, um eine Verbesserung in der
Waschkapazität zu zeigen, und diese Verbesserung wird erreicht unabhängig davon, ob andere unlösliche Salze,
wie beispielsweise CaSO4 und CaSO3 noch zugegeben
werden. Jedoch deuten die Versuche 9 und 13 an, daß Konzentrationen von Na2SO3 unter 1 %, beispielsweise
0,3%, überhaupt keine Verbesserung ergeben und daß das zusätzliche Vorhandensein von festem Calciumsulfat
und -sulfit ein negatives Ergebnis haben.
Die Versuche 20, 21, 24, 28 und 30 geben einen Vergleich mit höheren Konzentrationen von Na2SO4, wie 1 Mol Konzentration in der Waschlösung. Es wurde beobachtet, daß eine Verbesserung von 55 bis 80% bei Verwendung von CaCO3 erreicht werden kann mit der höheren Konzentration von Na2SO4 und diese Verbes-
Die Versuche 20, 21, 24, 28 und 30 geben einen Vergleich mit höheren Konzentrationen von Na2SO4, wie 1 Mol Konzentration in der Waschlösung. Es wurde beobachtet, daß eine Verbesserung von 55 bis 80% bei Verwendung von CaCO3 erreicht werden kann mit der höheren Konzentration von Na2SO4 und diese Verbes-
JO serung wird sowohl bei Vorhandensein als auch bei
NichtVorhandensein von unlöslichen Sulfaten oder Sulfiten, wie Calciumsulfat oder -sulfit erreicht
In den Versuchen 31 bis 37 wurden die Experimente so durchgeführt, daß die Waschstufe separat von den
Lösungs- und Ausfällstufen durchgeführt werden konnte. Nachdem in einer Schlämme mit einem Gas, in
dem CO2 enthalten war, ein Gleichgewichtszustand hergestellt war, wurde die klare Lösung durch Filtrieren
hergestellt und 100 ml wurden in dem Wäscher benützt.
Nicht die Calciumkarbonatverwendung war in diesen Versuchen wichtig, sondern die gelöste Waschkapazität
von 100 ml der Lösung. Die Verbesserungsgrade für diese Gruppe von Experimenten wurden anhand der
Veränderungen in der gelösten Waschkapazität verglichen mit einem Kontrollversuch, der kein Sulfat enthielt
und der mit einem Gas, in dem 17% CO2 enthalten waren, ins Gleichgewicht gebracht wurde, berechnet.
Die hohen Verbesserungsgrade, die in den Versuchen 32,34 und 35 gefunden wurden, zeigen die Erhöhung in
gelöster Waschkapazität auf, die durch das Sulfat entweder mit oder ohne Vorhandensein von anderen
Feststoffen bewirkt wurde. Versuch 36 zeigt die erhöhte gelöste Waschkapazität, die dadurch bewirkt werden
konnte, daß der Partialdruck von CO2 ohne lösliche Sulfate auf 1 Atmosphäre angehoben wird, und Versuch
37 zeigt die kombinierte Auswirkung von erhöhtem
ί
i ί 1 |
sich, daß diese Feststoffe Tabelle 1 |
allein praktisch |
1,1
,46 |
keine | CO2-Patialdruck und löslichem Sulfat | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
Versuche
1 2» |
3 | 4 | 1,1 ,46 |
1,0
,8 |
1,0
,8 |
1,0
,8 |
1,0
,8 |
|||
i | Gas Durchflußmenge l/min Vol.-% SO2 im Gas Vol.-% CO2 im regen. Gas |
1,0
,46 |
1,1
,46 |
1,1 ,46 |
11
Fortsetzung
Versuche 1 2»
Schlämme
CaCCb-Gramm
(Millimol)
CaCCb-Gramm
(Millimol)
CaSOi ■ 2 H2O-Gramm CaSCh · 2 H20-Gramm
Na2SO4-Gramm
(Millimol)
Na2SO3-Gramm
(Millimol)
(Millimol)
Na2SO3-Gramm
(Millimol)
Gewaschenes Gas — Liter Millimol SCh/Liter Gas
SO2 gewaschen — Millimol SO2 Abnahme — Millimol
SO2 absorbiert — Millimol Wasser-Korrektur — Millimol Feststoff*) + Wasser-Korrektur
— Millimol Netto SO2
absorbiert — Millimol***) Waschkapazität von CaCCb-% Verbesserungs-Faktor
,6 | 1,0 | 10, | 1,0 | 10, | 2,0 |
(6) | (10) | (100) | (10) | (100) | (20) |
— | — | — | — | — | 4,0 |
— | — | — | — | — | 4,0 |
— | — | — | 0,1 | 1,0 | — |
(0,7) | (0,7) | — | |||
19,00 | 26,47 | 126,53 | 29,1 | 52,4 | 25,88 |
0,188 | 0,188 | 0,188 | 0,188 | 0,188 | 0,326 |
3,57 | 4,99 | 23,8 | 5,46 | 9,85 | 8,45 |
0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 |
3,55 | 4,97 | 23,78 | 5,44 | 9,83 | 8,43 |
,55 | ,55 | ,55 | ,55 | ,55 | ,55 |
— | — | — | — | — | 1,51 |
3,0 | 4,42 | 23,23 | 4,89 | 9,28 | 6,92 |
50 | 44,2 | 23,2 | 48,9 | 9,28 | 34,6 |
1,11 | 1,10 |
2,0
(20)
4,0
4,0
1,0
(7,9)
(7,9)
59,21
0,326
19,3
0,025
19,28
,55
1,51
0,6
(6)
1,2
1,2
15,74
0,326
5,14
0,025
5,12
,55
1,59
17,77 3,53
51,3
1,62
1,62
59,0
0,82
0,82
0,6
(6) 1,2
1,2
0,3 (2,4)
17,54
0,326
5,72
0,025
5,70
,55
1,59
4,11
29,9 0,42
Tabelle 1 (Fortsetzung)
Versuche | 11b | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17Ί | 18 | |
10c | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 | |
Gas Durchflußmenge l/min | 1,0 | ,8 | ,8 | ,8 | ,8 | ,8 | ,8 | ,8 | ,47 |
Vol.-% SO2 im Gas | ,8 | ") | «j | ") | ..) | ") | ") | ") | «j |
Vol.-% CO2 im regen. Gas | ") | ||||||||
Schlämme | 2,0 | 2,0 | 0,6 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | |
CaSO3-Gramm | 0,6 | (20) | (20) | (6) | (20) | (20) | (20) | (20) | (20) |
(Milligramm) | (6) | — | — | — | 4,0 | 4,0 | — | — | 4,0 |
CaSCM · 2 H2O-Gramm | — | — | — | — | 4,0 | 4,0 | — | — | 4,0 |
CaSCb · 2 H2O-Gramm | — | 1,0 | 1,0 | ||||||
Na2SO4-Gramm | - | — | — | (7) | — | (7) | — | - | |
(Millimol) | — | — | 1,0 | 0,3 | |||||
Na2SCb-Gramm | — | — | 7,9 | (2,4) | — | — | — | — | — |
(Millimol) | — | 21,16 | 75,16 | 19,0 | 32,41 | 31,25 | 31,7 | 29,75 | 73,38 |
Gewaschenes Gas — Liter | 14,96 | 0,326 | 0,326 | 0,326 | 0,326 | 0,326 | 0,326 | 0,326 | 0,192 |
Millimol SCh/Liter Gas | 0,326 | 6,89 | 24,5 | 6,2 | 10,58 | 10,20 | 10,32 | 9,70 | 14,06 |
SO2 gewaschen — Millimol | 4,87 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 |
SO2 Abnahme — Millimol | 0,025 | 6,87 | 24,48 | 6,18 | 10,56 | 10,18 | 10,30 | 9,68 | 14,04 |
SO2 absorbiert — Millimol | 4,85 | 0,55 | 0,55 | 0,55 | 0,55 | 0,55 | 0,55 | 0,55 | 0,46 |
Wasser-Korrektur — Millimol | 0,55 | _ | _ | 1,55 | 1,55 | _ | 1,77 | ||
Feststoff·) + Wasser- | _ | ||||||||
Korrektur — Millimol | 6,32 | 23,93 | 5,63 | 9,05 | 8,67 | 9,75 | 9,13 | 12,27 | |
Netto SO2 | 4,30 | ||||||||
absorbiert - Millimol"**) | 31,6 | 65,5 | 52,1 | 45,3 | 43,4 | 48,7 | 45,6 | 61,5 | |
Waschkapazität von CaCCb-% | 71,1 | — | 1,44 | 0,73 | 0,99 | 0,95 | 1,07 | 1,37 | |
Verbesserungs-Faktor | — | ||||||||
Tabelle 1 (Fortsetzung) | Versuche | 29J | 23 | 20 | 63 | 793 | 23' | 14 | 24 | 25m | 266 | 278 | |
13 | ige | 1,09 | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,09 | 1,09 | |||||
1,0 | ,47 | ,47 | ,47 | ,47 | ,47 | ,47 | |||||||
Gas Durchflußmenge l/min | ,47 | 0,47 | ") | ||||||||||
Vol.-u/o SO2 im Gas | ") | 21 | 22 | ||||||||||
Vol.-% CO2 im regen. Gas | 2,0 | 1,0 | 1,0 | 0,6 | 0,6 | 0,6 | 0,6 | ||||||
Schlämme | 2,0 | 2,0 | (20) | ,47 | ,47 | (6) | (6) | — | (6) | (6) | |||
CaCCh-Gramm | (20) | (20) | — | — | — | — | — | — | |||||
(Millimol) | — | — | — | — | — | — | — | — | |||||
CaSOt · 2 H2O-Gramm | — | — | 14,0 | 2,0 | 2,0 | — | 14,0 | 14,0 | — | — | |||
CaSO3 · 2 I-hO-Gramm | — | _ | (98,0) | (20) | (20) | - | (98,0) | (98,0) | — | — | |||
Na2SO4-Gramm | — | — | 4,0 | — | |||||||||
(Millimol) | — | 4,0 | — | ||||||||||
Na2SCb-Gramm | 85,34 | 14,0 | _ | 34,23 | 55,0 | 5,6 | 30,0 | 30,9 | |||||
(Millimol) | 49,23 | 45,96 | 0,192 | — | (98,0) | 0,192 | 0,192 | 0,192 | 0,192 | 0,192 | |||
Gewaschenes Gas — Liter | 0,192 | 0,192 | 16,36 | 6,58 | 10,52 | 1,06 | 5,80 | 5,92 | |||||
Millimol SCh/Liter Gas | 9,47 | 8,81 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | |||||
SO2 gewaschen — Millimol | 0,025 | 0,025 | 16,34 | 100,27 | 69,95 | 6,56 | 10,50 | 1,04 | 5,78 | 5,90 | |||
SO2 Abnahme — Millimol | 9,45 | 8,79 | 1,04 | 0,192 | 0,192 | 1,04 | 1,04 | 1,04 | 0,46 | 0,46 | |||
SO2 absorbiert — Millimol | 0,46 | 0,46 | — | 19,26 | 13,42 | — | ·- | — | — | — | |||
Wasser-Korrektur — Millimol | — | 0,025 | 0,025 | ||||||||||
Feststoff*) + Wasser- | — | 15,30 | 19,24 | 13,40 | 6,10 | 9,46 | 0 | 5,32 | 5,44 | ||||
Korrektur — Millimol | 8,99 | 1,04 | 0,46 | ||||||||||
Netto SO2 | 8,33 | 76,5 | 2,35 | — | 101,7 | 157,7 | — | 89,0 | 90,5 | ||||
absorbiert — Millimol***) | 45,0 | 1,70 | — | 1,55 | — | — | — | ||||||
Waschkapazität von CaCCb-% | — | 16,89 | 12,94 | ||||||||||
Verbesserungs-Faktor | |||||||||||||
Tabelle 1 (Fortsetzung) | Versuche | 30 | 84,4 | 64,7 | 33k | 34 | 35 | 36 | 37 | ||||
28 | 1,09 | 1,88 | 1,44 | 1,09 | 1,09 | 1,09 | 1,09 | 1,09 | |||||
Gas Durchflußmenge 1,09 | |||||||||||||
l/min | 0,47 | 0,47 | 0,47 | 0,47 | 0,47 | 0,47 | |||||||
Vol.-% SO2 im Gas 0,47 | ") | 31 | 32 | 17 | 17 | 17 | 100 | 100 | |||||
Vol.-% CO2 im regen. Gas **) | 1,09 | 1,09 | |||||||||||
Schlämme | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | |||||||
CaCCb-G ramm 0,6 | (20) | 0,47 | 0,47 | (20) | (20) | (20) | (20) | (20) | |||||
(Millimol) (6) | — | 17 | 17 | - | - | - | — | - | |||||
CaSO4 · 2 H2O-Gramm - | — | — | — | — | — | — | |||||||
CaSCb · 2 H20-Gramm - | 14,0 | 2,0 | 2,0 | — | 14,0 | 14,0 | — | 14,0 | |||||
Na2SO4-Gramm 14,0 | (98,0) | (20) | (20) | — | (98,0) | (98,0) | — | (98,0 | |||||
(Millimol) (98,0) | — | 4,0 | 4,0 | — | — | — | — | — | |||||
Na2SCb-Gramm — | 4,0 | 4,0 | |||||||||||
(Millimol) | 83,49 | — | 14,0 | 6,03 | 17,28 | 18,3 | 11,8 | 32,0 | |||||
Gewaschenes Gas — liter 49,8 | 0,192 | - | (98,0) | 0,192 | 0,192 | 0,192 | 0,192 | 0,192 | |||||
Millimol SO2/Liter Gas 0,192 | 16,05 | — | — | 1,16 | 3,32 | 3,51 | 2,27 | 6,15 | |||||
SO2gewaschen —Millimol 9,55 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,02; | |||||||
SO2 Abnahme — Millimol 0,025 | 16,03 | 5,11 | 22,0 | 1,14 | 3,30 | 3,48 | 2,25 | 6,13 | |||||
SO2 absorbiert - Millimol 9,53 | 1,04 | 0,192 | 0,192 | 0,46 | 1,04 | 1,04 | 0,46 | 1,04 | |||||
Wasser- 1,04 | 0,98 | 4,22 | |||||||||||
Korrektur — Millimol | _ | 0,025 | 0,025 | — | — | — | — | — | |||||
Feststoff*) + Wasser- — | 0,96 | 4,20 | |||||||||||
Korrektur — Millimol | 15,0 | 0,46 | 1,04 | 0,68 | 2,26 | 2,44 | 1,79 | 5,09 | |||||
Netto SO2 8,49 | |||||||||||||
absorbiert — Millimol***) | — | — | |||||||||||
0,50 | 3,16 | ||||||||||||
Versuche
28 291
28 291
30
31 32
33"<
34
36
Waschkapazität von
CaCO3-%
141,0 41,6
Verbesserungs- Faktor 1,57 —
ί Feststoffe außer CaCCb.
nicht gemessen,
durch Bestandteile außer Wasser.
nicht gemessen,
durch Bestandteile außer Wasser.
Kontrolle für Versuche 1—5.
Kontrolle für Versuche 6 und 7.
Kontrolle für Versuche 8, 9, 13.
Kontrolle für Versuche 12, 14, 15, 16.
Kontrolle für Versuche 18, 20, 21, 22.
Kontrolle für Versuche 6 und 7.
Kontrolle für Versuche 8, 9, 13.
Kontrolle für Versuche 12, 14, 15, 16.
Kontrolle für Versuche 18, 20, 21, 22.
75,0 verwendete klare Lösung
1,80
0,74 4,65 -
3,32 3,59 2,62 7,50
Kontrolle für Versuch 24.
Der Durchschnitider Versuche 26 und 27 ist die Kontrolle für
Versuch
j) Kontrolle für Versuch 30.
kj Kontrolle für Versuch 31, 32, 34, 35, 36 und 37.
m) Versuch zur Bestimmung der Waschkapazität einer 14%igen
wäßrigen Na2SO4-Lösung unter Ausschluß von anderen Bestandteilen.
m) Versuch zur Bestimmung der Waschkapazität einer 14%igen
wäßrigen Na2SO4-Lösung unter Ausschluß von anderen Bestandteilen.
In einer beispielhaften Ausführung dieser Erfindung werden etwa 100 Volumenteile einer wäßrigen Schlämme, die etwa 10 Gewichtsprozent Feststoffe, 6
Gewichtsprozent MgO, 4 Gewichtsprozent CaSO4 und CaSO3 enthält, in das Oberteil einer Glasrohre
eingeführt Das simulierte Abgas des Beispiels 1, das 0,47% SO2 enthält, wird durch den Boden der Röhre
eingeführt und nach oben durch die Schlämme in einer Menge von 1 l/min bei einer Temperatur von 25° C
unter atmosphärischem Druck geführt, bis das MgO in MgSO4 durch Reaktion von SO2 und O2 in dem Gas
umgewandelt ist; daraufhin wird 1 Gewichtsprozent CaCO3 der Schlämme zugesetzt. Nach einer Stunde jo
Betrieb wird Abgas von der Spitze der Glasröhre abgezogen. Das Abgas enthält weniger als 10 ppm SO2
und SO3. Damit werden mehr als 99,7% der Schwefeloxyde in der Schlämme absorbiert Der Verbesserungsgrad bei Verwendung von Calciumkarbonat in dieser
Schlämme gegenüber der normalen wäßrigen Kalkstein-, CaSO4- und CaSO3-Schlämme, wie in Beispiel 1,
Versuch 19, beschrieben, ist 2,0.
In einer weiteren beispielhaften Ausführung der Erfindung werden etwa 100 Volumenteiie einer
wäßrigen Schlämme, die etwa 6 Gewichtsprozent Feststoffe, 15 Gewichtsprozent NH3, 6 Gewichtsprozent CaSO4 und CaSO3 enthält, in das Oberteil einer
Glasrohre eingeführt. Das simulierte Abgas des Beispiels 1 wird durch den Boden der Röhre eingeführt
und durch die Schlämme nach oben in einer Menge von etwa 1 l/min geführt bei einer Temperatur von 25° C
unter atmosphärischem Druck, bis sich (NH4J2SO4 bildet
Daraufhin wird 1 Gewichtsprozent CaSO3 der Schlämme zugesetzt Nach zwei Stunden Betrieb wird aus dem w
Oberteil der Glasrohre Abgas abgezogen. Das Abgas enthält weniger als 10 ppm SO2 und SO3. Es werden also
mehr als 99,7% der Schwefeloxyde in der Schlämme absorbiert Der Verbeiserungsgrad durch die Verwendung von Calciumkarbonat ist in dieser Schlämme v-,
gegenüber der normalen Kalksteinschlämme aus wäßrigem Kalkstein, CaSO4, CaSO3, wie in Beispiel 1,
Versuch 19, beschrieben, 2,2.
In einer weiteren beispielhaften Ausführung der gegenwärtigen Erfindung werden etwa 100 Volumentei- m>
Ie einer wäßrigen Schlämme, die etwa 7 Gewichtsprozent Feststoffe, 20 Gewichtsprozent KOH, 7 Gewichtsprozent CaSO4 und CaSO3 enthalten, in das Oberteil
einer Glasröhre eingeführt. Das simulierte Abgas des Beispiels 1 wird in den Boden der Röhre eingeführt und
<r, in einer Menge von 1 l/min nach oben durch die
Schlämme geführt, bei einer Temperatur von 25° C unter atmosphärischem Druck, bis sich K2SO4 aus dem
KOH bildet; daraufhin wird 1 Gewichtsprozent Ca2CO3
in der Form von Kalkstein der Schlämme zugesetzt Nach einer Stunde Betrieb wird Abgas aus dem Oberteil
der Glasrohre abgezogen. Das Abgas enthält weniger als 10 ppm SO2 und SO3. Es werden also mehr als 99,7%
der Schwefeloxyde in der Schlämme absorbiert (Verbesserungsgrad 2,0).
In einer weiteren beispielhaften Ausführung der gegenwärtigen Erfindung werden etwa 100 Volumenteiie einer wäßrigen Schlämme, die etwa 6 Gewichtsprozent Feststoffe, 25 Gewichtsprozent (NH4J2CO3, 6
Gewichtsprozent CaSO4 und CaSO3 enthält, in das
Oberteil einer Glasrohre eingeführt Das simulierte Abgas des Beispiels 1 wird in den Boden der Röhre
eingeführt und nach oben durch die Schlämme bei etwa 2 l/min und einer Temperatur von 35° C und einem
Druck von 035 atü geführt bis das (NH4J2CO3 in
(NH4J2SO4 übergeführt ist Daraufhin wird 1 Gewichtsprozent CaCO3 der Schlämme zugesetzt Nach 0,5
Stunden Betrieb wird Abgas vom Oberteil der Glasröhre abgezogen. Das Abgas enthält weniger als
10 ppm SO2 und SO3. Es sind also mehr als 99,7% der
Schwefeloxyde in der Schlämme absorbiert Der Verbesserungsgrad durch die Verwendung von Calciumkarbonat in dieser Schlämme gegenüber der
normalen wäßrigen Kalkstein-, CaSO4- und CaSO3-Schlämme, wie in Beispiel 1, Versuch 19, beschrieben, ist
2,2.
Die Waschflüssigkeiten jeder der vorausgehenden Ausführungen können behandelt werden zwecks Regeneration von löslichem Sulfat und Wiedergewinnung
von Schwefel in Form von Calciumsulfat und Calciumsulfit auf eine Weise wie oben bei der Beschreibung der
Zeichnung ausgeführt.
Dieses Beispiel verdeutlicht vergleichsweise die Wirksamkeit in der Entfernung von SO2 von Calciumkarbonatschlämmsystemen, die durch Magnesiumsulfat
Natriumsulfat oder Ammoniumsulfat angereichert wurden, verglichen mit unangereicherten Kalksteinschlämmsystemen, wenn solche Systeme in einem
Wäscher des Venturi-Typs verwendet werden.
Die Versuche, wie in Tabelle 2 zusammengefaßt, wurden im unstabilen Zustand durchgeführt, indem 1000
SCFM eines simulierten Abgases, das eine konstante Volumenzusammensetzung von 15% Kohlendioxyd, 0,2
bis 03% Schwefeldioxyd und Luft als Rest durch einen
20-cm-Wäscher des Venturi-Typs in Gleichstromkontakt mit einem wäßrigen Calciumkarbonatschlämmsystem von ursprünglich fester Zusammensetzung ge-
18
bracht wurde. Die FeststofBestandteile der Schlämmsysteme
sind Calciumkarbonat, Calciumsulfat und Calciumsulfit
Nachdem die Zusammensetzung der Feststoffe bei Beginn eines jeden Versuchs ohne spätere Zusätze
oder Wegnahmen fixiert wurde, änderten sich die Verhältnisse der vorgenannten Feststoffe und ebenso
die Lösungscharakteristik der Schlämme während der Dauer eines jeden Versuchs, Jeder der Versuche, die
angereicherte Schlämmen benützen, wurden beendet, wenn die prozentuale Entfernung von Schwefeldioxyd
stark zurückging. Die Versuche 1 und 2, die nicht angereicherte Calciumkarbonatschlämmen verwendeten,
wurden willkürlich beendet, da die prozentuale Entfernung von Schwefeldioxyd konstant auf einem
relativ niedrigen Niveau blieb.
Der Ausfluß aus dem Wäscher wurde in einen Schlämmtank mit Rührwerk geleitet, der auch als
Pumpentank für die Rezirkulation der Schlämme in den Wäscher diente. Die Temperaturen der Schlämme
wurden im Bereich zwischen etwa 520C und etwa 57° C
gehalten. Vor den Versuchen, die in Tabelle 2 zusammengefaßt sind, wurde simuliertes Gas in den
beschriebenen Geräten in einer wäßrigen Natriumkarbonatlösung gewaschen, die ein hohes Absorptions-Potantial
für Schwefeldioxyd hat und praktisch keinen Schwefeldioxydgegendruck. Dabei stellte es sich heraus,
daß die Massen-Übertragungsgrenze des Waschers unter diesen Betriebsbedingungen etwa 70% war. Vor
dem Hintergrund dieser Beschränkung können die Werte für die Entfernung von Schwefeldioxyd, die in
Tabelle 2 zusammengefaßt sind, betrachtet werden.
Die Werte, die in Tabelle 2 aufgeführt sind, veranschaulichen, daß die prozentuale Entfernung von
Schwefeldioxyd von simuliertem Abgas wesentlich dadurch verbessert werden kann, daß Calciumkarbonatschlämmen
mit den erfindungsgemäßen Zusätzen versehen werden.
Zusatz | 2 | MgSO4 | 4 | 5 | Na2SO4 | 7 | 8 | (NH4J2SO4 | 10 | 11 | |
none | 30 | 33 | 33 | 33 | 33 | 33 | 33 | ||||
Lauf | — | 3 | 24,3 | 15,2 | 6 | 13,0 | 12,5 | 9 | 13,3 | 27,0 | |
1 | 33 | 33 | 33 | ||||||||
Schlämm-Menge gpm. | 20 | 11,2 | 13,4 | 13,3 | |||||||
Zusatz-Konzentration | — | 6,2 | 5,1 | 5,4 | 6,1 | 6,3 | 5,8 | 6,5 | |||
Gewichtsprozent | 5,4 | 4,4 | 4,6 | 5,3 | 6,2 | 4,8 | 4,8 | ||||
pH-Wert Venturi, | 5,0 | 5,9 | 9,5 | 6,0 | 6,3 | 7,8 | 4,0 | 6,6 | 7,0 | 8,7 | |
ursprünglich | 5,3 | 5,4 | 4,9 | 5,0 | 9,6 | 5,4 | 10,0 | 14,8 | 4,9 | 13,5b) | 10,5b) |
am Ende | 5,0 | 13,7 | 7,2 | 6,5 | |||||||
Laufdauer — Stunden | 6,5 | 68,6 | 10,2 | 94,9 | 68,5 | 7,8 | 37,4 | 30,4 | 5,5 | 23,0 | 30,8b) |
Ursprüngl. Gewichts-% | 5,0") | ||||||||||
der Feststoffe | 48,3 | 56,1 | 94,4 > | ||||||||
Ursprüngliche | 94,9 | 26,8 | 55,9 | 59,0 | 49,7 | 53,9 | 63,4 | 71,3 | |||
Gewichts-% CaCO3 | |||||||||||
in den Feststoffen | 4,3 | 67,7 | 4,8 | 7,2 | 51,9 | 10,9b) | 14,4b> | 66,7 | 12,5 | 9,8 | |
% SO2 Entfernung; | 27,3 | ||||||||||
max.") | 59,6 | 10,3 | 61,8 | 64,9 | 7,6 | 19,6b> | 28,7b> | 5,4 | 23,0 | 27,7 | |
Gewichts-% Feststoffe | 5,0b> | ||||||||||
bei maximaler SO2- | 22,2b) | 31,6 | 87,7 | ||||||||
entfernung Gewichts-% CaCO3 in |
89,3 | ||||||||||
Feststoffen bei max. | |||||||||||
SO2-Entfernung | |||||||||||
■) Basierend auf stündlicher Probenentnähme.
b) Interpoliert.
Viele Modifizierungen und Variationen dieses Verfahrens werden offenbar aus obiger Offenlegung, ohne von
dem Inhalt dieser Erfindung abzuweichen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus industriellem Abgas, bei welchem Abgas in einer
Kontaktzone mit einem wäßrigen Medium gewaschen wird, das Calcmmcarbonat enthält, und
Feststoffe aus der Gruppe Calciumsulfit und Calciumsulfat aus dem wäßrigen Medium ausgefällt
werden, worauf ein Teil dieser Farbstoffe entfernt und der verbleibende Teil der Feststoffe mit dem
wäßrigen Medium in der Kontaktzone eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das in
der Kontaktzone verwendete wäßrige Medium einen pH-Wert unter 7,1 hat und mindestens 3
Gew.-% eines löslichen Sulfats aus der Gruppe Natrium-, Kalium-, Lithium-, Magnesium-, Ammonium-Sulfat
enthält
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das lösliche Sulfat in dem wäßrigen
Medium in Konzentrationen von etwa 5 Gew.-% bis etwa 27 Gew.-% vorhanden ist
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas außerdem Sauerstoff
enthält und das lösliche Sulfat in dem wäßrigen Medium durch Zusatz von Ammoniak oder dem
Oxyd, Hydroxyd, Carbonat, Bicarbonat, Sulfit oder
Bisulfit von Natrium, Lithium, Kalium, Magnesium oder Ammoniak oder Mischungen davon erzeugt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas außerdem Sauerstoff
enthält und das lösliche Sulfat Magnesiumsulfat ist, welches in dem wäßrigen Medium durch Zusatz von
calciniertem Dolomit gebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abgas außerdem Kohlendioxid enthält und das Calciumcarbonat in dem wäßrigen
Medium durch Zusatz von calciniertem Kalkstein oder calciniertem Dolomit oder Mischungen derselben
gebildet wird.
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
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DE2363793B2 true DE2363793B2 (de) | 1978-04-27 |
DE2363793C3 DE2363793C3 (de) | 1979-01-18 |
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Family Applications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3035964A1 (de) * | 1979-07-16 | 1981-04-02 | Waagner-Biro Ag, Wien | Verfahren und einrichtung zur herstellung technisch reiner magnesiumverbindungen |
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-
1973
- 1973-12-18 CA CA188,422A patent/CA1047739A/en not_active Expired
- 1973-12-21 JP JP744561A patent/JPS571286B2/ja not_active Expired
- 1973-12-21 DE DE19732363793 patent/DE2363793C3/de not_active Expired
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CA1047739A (en) | 1979-02-06 |
JPS49125279A (de) | 1974-11-30 |
JPS571286B2 (de) | 1982-01-11 |
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