DE1817015B2 - Verfahren zur abtrennung von schwefeldioxyd aus restgasen - Google Patents
Verfahren zur abtrennung von schwefeldioxyd aus restgasenInfo
- Publication number
- DE1817015B2 DE1817015B2 DE19681817015 DE1817015A DE1817015B2 DE 1817015 B2 DE1817015 B2 DE 1817015B2 DE 19681817015 DE19681817015 DE 19681817015 DE 1817015 A DE1817015 A DE 1817015A DE 1817015 B2 DE1817015 B2 DE 1817015B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- gases
- solution
- ammonium
- sulfite
- bisulfite
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B17/00—Sulfur; Compounds thereof
- C01B17/48—Sulfur dioxide; Sulfurous acid
- C01B17/50—Preparation of sulfur dioxide
- C01B17/60—Isolation of sulfur dioxide from gases
Description
20
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von Schwefeldioxyd, das in Restgasen, beispielsweise
Rauchgasen, enthalten ist, deren SO2-Gehalt gering ist
und im Bereich von 1000 bis 5000 ppm liegt.
Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird von Reaktionen Gebrauch gemacht, deren Anwendung für
die Behandlung von Gasen, die einen gewissen SO2-Gehalt haben, an sich bereits bekannt sind. So weiß
der Fachmann, daß wäßrige Ammoniumsulfitlösungen oder Ammoniumbisulfitlösungen Schwefeldioxyd, das in
Restgasen enthalten ist, zu absorbieren vermögen, und daß die Löslichkeit von SO2 in diesen Lösungen
verhältnismäßig hoch ist. Ferner ist es bekannt, das Schwefeldioxyd aus diesen Lösungen zurückzugewinnen,
wobei die Desorption des SO2 in klassischer Weise J5
durch Erhitzen unter Vakuum erfolgt.
Bei diesem Verfahren ergeben sich aber beträchtliche Unterschiede und vor allem auch nicht in allen Fällen in
gleicher Weise zu lösende Probleme, die mit den zum Teil sehr unterschiedlichen Schwefeldioxydgehalten der
zu behandelnden Gase im Zusammenhang stehen. So beschäftigt sich beispielsweise die US-PS 22 33 841 mit
der Rückgewinnung größerer Schwefeldioxydmengen, die beim Rösten und Schmelzen von Schwefelerzen
auftreten, und bei diesem bekannten Verfahren erfolgt die Rückgewinnung in zwei Stufen mittels Absorption in
Ammoniumbisulfit- Ammoniummonosulfit- Lösungen.
Dieses bekannte Verfahren ist jedoch in erster Linie darauf gerichtet, das vorhandene Schwefeldioxyd zu oxydieren, um Sulfate zu gewinnen, und hierauf basiert so auch die spezielle Durchführung dieses bekannten Verfahrens.
Dieses bekannte Verfahren ist jedoch in erster Linie darauf gerichtet, das vorhandene Schwefeldioxyd zu oxydieren, um Sulfate zu gewinnen, und hierauf basiert so auch die spezielle Durchführung dieses bekannten Verfahrens.
Es ist weiterhin bekannt, Schwefeldioxyd in mehreren Stufen durch Waschen zu entfernen, wobei beispielsweise
gemäß der DT-PS 10 56 771 Ammoniumsalzlösungen unterschiedlicher Konzentration oder gemäß der
DT-PS 11 74 933 Lösungen, die insgesamt vier unterschiedliche
Ammoniumsalze enthalten, zur Anwendung kommen, worauf sich dann jeweils wieder die Oxydation
des in den Lösungen absorbierten Schwefeldioxyds zu Sulfat anschließt.
Bei der Behandlung von Restgasen mit sehr geringem SÖ2-Geha!i in der Größenordnung im Bereich von 1000
bis 5000 ppm mit dem Ziel, optimale Ausbeuten zu erhalten und die größtmögliche SO2-Menge unter
wirtschaftlichen Bedingungen zu gewinnen, ergeben sich jedoch besondere Probleme. Diese Probleme sind
wichtig, insbesondere im Hinblick auf die zur Bekämpfung der Luftverunreinigung erlassenen Bestimmungen
über die Ableitung von Restgasen in die Atmosphäre.
Ein bekanntes Verfahren zur Lösung dieses Problems ist in der FR-PS 14 58 016 beschrieben. Es beruht darauf,
daß man nicht auf nassem Wege mit einem großen Absorptionsvolumen arbeitet, sondern statt dessen eine
Kondensation von neutralem Ammoniumsulfit aus dem gasförmigen Zustand unter Bildung eines Nebels
vornimmt, der anschließend niedergeschlagen werden kann. Bei diesem bekannten Verfahren wird gasförmiges
Ammoniak in den zu reinigenden Restgasstrom eingeführt. Dann wird in dem Rohgas, das mit
Ammoniak gemischt ist, eine Flüssigkeit zerstäubt, die Ammoniumsulfit oder -bisulfit und/oder Ammoniumsulfat
enthält, worauf die behandelten Gase abgetrennt werden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß auch dieses
Verfahren noch nicht voll befriedigt.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber den bisher bekannten Verfahren verbessertes
Verfahren für die Entfernung geringer Schwefeldioxydmengen aus Restgasen auf nassem Wege zur
Verfügung zu stellen. Die Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren zur Abtrennung von Schwefeldioxyd aus
Restgasen mit einem SO2-Gehalt im Bereich von 1000
bis 5000 ppm durch Absorption in wäßrigen Ammoniumsulfit- und/oder Ammoniumbisulfit-Lösungen und
anschließende Desorption des absorbierten Schwefeldioxyds bei erhöhter Temperatur und reduziertem
Druck, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Restgase zunächst einer Vorwäsche mit einer Ammoniumsulfit
und Ammoniumbisulfit enthaltenden wäßrigen Lösung mit Konzentrationen im Bereich zwischen 2 und 4 Mol/l
bei einem Bisulfit/Sulfit-Verhältnis zwischen 0,3 und 0,5 unterworfen werden.
Das wesentliche Merkmal dieses Verfahrens ist die beschriebene Vorwäsche, auf der der technische
Fortschritt des Verfahrens beruht, die aber nichts zu tun hat mit der Absorption eines Teils des vorhandenen
Schwefeldioxyds, vielmehr dient diese Vorwäsche der Beseitigung von Schwefelsäureanhydrid, Schwefelsäure
oder Sulfaten, insbesondere Ammoniumsulfat, das dadurch entsteht, daß man in die Rauchgase Ammoniak
einbläst, um die auf die Anwesenheit von Schwefelsäureanhydrid
zurückzuführende Korrosion zu verhindern, bzw. um alles Schwefelsäureanhydrid als Sulfat zu
binden, bevor die Vorwäsche gemäß der Erfindung mit Sulfitlauge vorgenommen wird. Durch die Vorwäsche
werden gleichzeitig auch mineralische Staubteilchen und ein Teil der Stickstoffoxyde, die gegebenenfalls in
den Rauchgasen vorhanden sein können, entfernt, d. h. also die Bestandteile des Gases, die die Oxydation der
sulfitischen Lösungen herbeiführen könnten.
An die Vorwäsche schließt sich dann die Absorption des in den vorgeschwaschenen Gasen enthaltenen SO2
bei einer Temperatur von 20° bis 550C an, wobei man
das SO2/NH3-Verhältnis zwischen 0,7 und 1, vorzugsweise
zwischen 0,7 und 0,8 bei einer Konzentration des Ammoniumsulfits oder -bisulfits zwischen 300 und
500 g/l hält, und anschließend die Desorption des SO2
bei einer Temperatur von etwa 70° bis 75°C unter einem verminderten Druck von 650 bis 700 mm Hg,
wobei das SO2/NH3-Verhältnis am Ende der Desorption
einen solchen, vorzugsweise bei 0,7 liegenden Wert hat,
daß die Lösung zur Absorption weiterer SO2-Mengen
unmittelbar im Kreislauf geführt werden kann.
Die Vorwäsche gemäß der Erfindung kann gegebenenfalls in mehreren Stufen, beispielsweise in zwei
Stufen vor der eigentlichen Absorption durchgeführt
werden.
Auf Grund besonderer Arbeitsbedingungen ist es möglich, gleichzeitig eine wirksam.-; Absorption des
Schwefeldioxyds und eine schnel'e und leichte Desorption
des Schwefeldioxyds ohne Ammoniakverlust zu erzielen, wodurch eine direkte Kreislaufführung der
verarmten Lösungen zur Absorptionsanlage r.iöglich ist.
Die gemäß der Erfindung vorgenommene Vorwäsche ermöglicht, wie bereits erwähnt, im wesentlichen die
Befreiung der Gase oder Rauchgase von Schwefelsäureanhydrid oder Schwefelsäure oder von den darin
enthaltenen Sulfaten, insbesondere vom Ammoniumsulfat, das dadurch entsteht, daß man häufig Ammoniak in
die Rauchgase einbläst, um Korrosionserscheinungen, die auf die Anwesenheit von SO3 zurückzuführen sind,
zu verhindern.
Eine einfache Wasserwäsche genügt bekanntlich nicht, um in Restgasen enthaltenes Schwefelsäureanhydrid
zu entfernen. Es ist ratsam, in die Gase vor der Wäsche eine genügende Menge gasförmiges Ammoniak
zu blasen. Das Schwefelsäureanhydrid wird auf diese Weise in Form von Ammoniumsulfat gebunden.
Es wurde ferner gefunden, daß die Oxydation der Sulfitlösungen mit dem in den Gasen enthaltenen
Sauerstoff nur dann wesentlich ist, wenn die Gase Substanzen enthalten, die die Oxydationsreaktion zu
katalysieren vermögen. Diese Substanzen können insbesondere Feststoffe sein, die beispielsweise im
Staub, in der Asche oder im Ruß enthalten sind, insbesondere Oxyde des Eisens oder Vanadiums oder
gasförmige Stickstoffoxyde. Die Sulfitlösungen werden bekanntlich durch diese Stickstoffoxyde in chemischen
Reaktionen oxydiert, in denen sie eine katalytische Rolle spielen. In diesem Zusammenhang wird auf die FR-PS
7 07 992 und 13 36 212 verwiesen.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Vorwäsche der Gase kann somit gleichzeitig eine Senkung der
Konzentration an SOrlonen in den zur Absorption des Schwefeldioxyds verwendeten Lösungen ermöglichen,
indem der Gehalt der Gase an chemischen Verbindungen, die die Oxydation der Sulfitlösungen zu katalysieren
vermögen, herabgesetzt wird.
Die Vorwäsche der Restgase hat somit eine zweifache Aufgabe: Einerseits die physikalische Fixierung
der in den Gasen oder Rauchgasen enthaltenen Festsoffteilchen und andererseits die Entfernung der
Stickstoffoxyde durch Umsetzung mit der Sulfitlösung.
Man verwendet erfindungsgemäß bewußt eine verdünnte Lösung, um Kristallisationen von Sulfit im
Wäscher zu vermeiden. Diese Kristallisationen werden durch Verdampfung eines Teils des Wassers der Lösung,
wodurch die Temperatur der Gase erniedrigt wird, und durch Erhöhung des Sulfatgehaltes der Lösung ausgelöst,
durch die die Löslichkeit der Ammoniumsulfite stark verringert wird. Es ist festgestellt worden, daß bei
Durchführung der Vorwäsche mit einer Sulfit- oder Bisulfitlösung das in den Gasen enthaltene Schwefelsäureanhydrid
unter Freiwerden einer äquimolaren Schwefeldioxydmenge absorbiert werden konnte. Das Schwefeldioxyd,
das von den Gasen mitgetragen wird, kann im Wäscher, in dem die Absorption des Schwefeldioxyds
erfolgt, abgetrennt werden. Gleichzeitig wird ein Teil des vorhandenen Sulfits zu Sulfat oxydiert.
Bei Versuchen, die im Rahmen der Erfindung durchgeführt wurden, konnte kein augenscheinlicher
Unterschied im Verhalten der verschiedenen Stickstoffoxyde festgestellt werden. Ferner sind diese in der
Praxis im allgemeinen in Mischung vorhanden. Es scheint, daß sie durch Reaktion mit der Sulfit- oder
Bisulfitlösung entweder molekularen Stickstoff oder lösliche Verbindungen (z. B. Nitrosylsalze) bilden. Bei
einem typischen Beispiel wurde die Gesamtkonzentration an Stickstoffoxyden durch eine einfache Vorwäsche
der zu behandelnden Rauchgase um 60% (von 350 auf 140 ppm) herabgesetzt.
Die Vorwäsche gemäß der Erfindung kann vorteilhaft in einem Wäscher des Typs vorgenommen werden, der
in der FR-PS 15 00 130 beschrieben ist, wo auch eine Vorrichtung erläutert ist, die die innige Berührung
zwischen dem zu behandelnden Gas und den wäßrigen Ammoniumsulfit- und -bisulfitlösungen gewährleistet.
Bezüglich der Bedingungen, die für die Absorption von SO2 mit Hilfe von wäßrigen Sulfit- oder Bisulfitlösungen
vorgesehen sind, hat sich gezeigt, daß das Absorptionsvermögen dieser Lösungen mit dem SO2/
NH3-Molverhältnis einerseits und mit der Verdünnung andererseits variiert. Der Wirkungsgrad der Absorption
erreicht bei SO2/N H3-Verhältnissen zwischen 0,7 und 1,
vorzugsweise zwischen 0,7 und 0,8 und bei Sulfit- oder Bisulfitkonzentrationen zwischen 300 und 500 g/l ein
Maximum. Ein Gas, das 3000 ppm SO2 enthält und mit
einer Ammoniuinsulfit- und -bisulfitlösung behandelt wird, die etwa 200 g Sulfit und 200 g Bisulfit pro Liter
enthält, verläßt den Absorber bei einer Konzentration unter 50 ppm, wobei die Durchflußmenge der Lösung so
eingestellt wird, das Flüssigkeiten erhalten werden, in denen das SO2/NH3-Molverhältnis sehr dicht bei 1 liegt.
Die Temperatur der Gase und die Durchflußmenge der Lösung müssen so bemessen werden, daß vermieden
wird, daß der Dampfdruck dieser Lösungen über der SO2-Konzentration in den Gasen liegt, und daß das
SO2/NH3-Verhältnis in den Lösungen in der Vorrichtung
von oben nach unten von 0,7 bis! variiert.
Es ist festzustellen, daß nicht selten Sauerstoffspuren in den Gasen oder Rauchgasen zu finden sind, so daß ein
Teil des Sulfits in Ammoniumsulfat umgewandelt wird. Eine Beziehung zwischen dem Sulfatgehalt und der
Absorptionswirkung der Lösungen ist festgestellt worden, so daß bestimmt werden konnte, daß der
zulässige maximale Gehalt 30 g Sulfat pro Liter beträgt. Es ist somit notwendig, die Lösung am Austritt des
Absorbers zu reinigen, um eine allmähliche Sulfatanreicherung zu vermeiden.
Die am Schwefeldioxyd angereicherten Lösungen werden anschließend in eine Desorptionskolonne
eingeführt. Hierbei erfolgt die Desorption leichter, wenn unter vermindertem Druck gearbeitet wird, und es
wurde nachgewiesen, daß die untere Grenze des verminderten Drucks und die obere Grenze der
Temperatur zu einer maximalen Desorption ohne Ammoniakverlust aus den Lösungen führen.
Zu diesem Zweck werden die an Schwefeldioxyd angereicherten Lösungen bei einer Temperatur von
etwa 70° bis 75°C oben auf eine Kolonne aufgegeben, die mit Raschigringen gefüllt sein kann. In dieser
Kolonne wird ein verminderter Druck von 650 bis 700 mm Hg aufrechterhalten, und die am Fuß der
Kolonne austretenden Lösungen werden entweder direkt oder indirekt so erhitzt, daß die Temperatur am
Fuß der Kolonne etwa 1050C beträgt. Unter diesen
Bedingungen wird das vorher absorbierte SO2 nach Einstellung der dem Fuß der Kolonne zugeführten
Wärmemenge abgetrennt, und man erhält am Austritt der Desorptionskolonrie eine Lösung, in der das
SO2/NH3-Molverhältnis auf einen Wert von etwa 0,7
erniedrigt ist, so daß diese Lösung direkt in die
Absorptionsanlage zurückgeführt werden kann.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird nachstehend in Verbindung mit der Abbildung erläutert, die ein
Schema einer Gesamtanlage für die Abtrennung von SO2 aus Rauchgasen oder Restgasen darstellt.
Im Wäscher 1 werden die zu reinigenden Gase 2 im Gegenstrom mit einer Sulfitlösung zusammengeführt,
die von der Pumpe 5 zum oberen Ende des Wäschers bei 9 zurückgeführt wird, um guten Kontakt zwischen dem
Gas und der Flüssigkeit sicherzustellen. Die Lösung absorbiert die vorhandenen Sulfate und reduziert
wenigstens teilweise die Stickstoffoxyde. Dem Wäscher 1 werden Wasser durch die Leitung 4 und Sulfitlösung
durch die Leitung 7 zugeführt, während ein Teilstrom der mit Sulfat beladenen Lösung bei 6 abgezogen wird.
Das in der Vorrichtung gekühlte und mit Feuchtigkeit gesättigte Gas verläßt diesen Absorber durch die
Leitung 3 und wird über Leitung 10, nachdem bei 12 die notwendige Ammoniakmenge zugegeben worden ist,
um mechanische Verluste und das durch das Sulfat bei 6 entfernte NH3 zu ergänzen, in einen Absorber 8
eingeführt. In diesem Absorber wird das Gas im Gegenstrom mit einer Sulftilösung zusammengeführt
und durch Leitung 11 abgeführt. Die durch eine Pumpe
13 geförderte Sulfitlösung wird durch einen Wärmeaustauscher 14 und durch Leitung 15 zum oberen Ende des
Absorbers zurückgeführt, nachdem ihr durch die Leitung 28 die regenerierte Lösung zugesetzt worden
ist. In den Absorber 8 werden außerdem durch die Leitung 18 die sauren Kondensate des Austauschers 23
und gegebenenfalls Wasser durch die Leitung 17 eingeführt. Ein Teil der Bisulfitlösung wird durch die
Leitung 16 abgezogen und durch einen Austauscher 19 über die Leitung 20 in die Desorptionskolonnc 21
eingeführt.
Das durch die Leitung 22 abgezogene Schwefeldioxyd gelangt in den Austauscher 23, wo es den größten
Teil seiner Feuchtigkeit und die Ammoniakspuren abgibt. Der verminderte Druck im Innern der
Desorptionskolonne 21 wird durch eine Vakuumpumpe 24 aufrechterhalten. Das SO2 wird anschließend in den
Austauscher 25 eingeführt, bevor es die Anlage zur Weiterverwendung verläßt. Die aus der Kolonne 21
austretende Lösung gelangt über 26 in den Austauscher 19, wo sie den größten Teil ihrer Wärme an die in die
Kolonne eintretende Lösung abgibt, bevor sie durch die Pumpe 27 wieder in den Absorptionszyklus 28
eingeführt wird.
Für den Betrieb einer solchen Anlage sind beispielsweise die folgenden Bedingungen typisch:
Temperatur der Rohgase am
Eintritt 2 des Wäschers 1 110°-1200C
Temperatur der durch Leitung 3
aus dem Wäscher 1 austretenden
gereinigten Gase 48° -5O0C
Temperatur der durch Leitung 9
zugeführten Vorwaschlösung 52° — 55" C
Salzkonzentration im Wäscher 1 < 330 g/l
Durchflußmengeder Vorwaschlösung 200 mVStd.
Temperatur der Lösung
im Absorber 8 4O°-45nC
Durchflußmcngc der Lösung
im Absorber 8 2,4-3 in VStd.
Snlzkonzcntrulion im Absorber 8 700 — 900 g/l
Eintrittstemperatur der Lösung
in Desorptionskolonne 21
Temperatur der Lösung am Austritt
der Desorptionskolonne 21
Druck in der Kolonne 21
Druck in der Kolonne 21
SO2/NH3-Molverhältnis
in der aus der Kolonne 21
austretenden Lösung
Temperatur am Austritt
des Austauschers 23
des Austauschers 23
70°-75°C
105°-1100C
650—700 mm Hg
650—700 mm Hg
0,7
200C
200C
Die angegebenen Werte, insbesondere die Temperaturen, können je nach dem SO2-Gehalt der Gase
innerhalb gewisser Grenzen variieren. Wenn diese Gase beispielsweise Rauchgase eines Wärmekraftwerks sind,
in dem die Energie durch Verbrennung von Heizöl erzeugt wird, variieren die für die Temperaturen der
Abzweigung und Absorption genannten Werte in der Anlage in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des
Heizöls und von der Betriebsweise des Kraftwerks, wie unterschiedlicher Luftüberschuß bei gedrosseltem Betrieb
oder bei Betrieb mit voller Leistung.
Beispielsweise wurden in einer Anlage des beschriebenen Typs stündlich 100 000 m3 Restgas, das 1400 ppm
SO2, 30 ppm SO3 und 350 ppm Stickstoffoxyde enthielt,
mit einer Lösung, die pro Liter 160 g Ammoniumsulfit und 68 g Ammoniumbisulfit enthielt, in einer solchen
Menge behandelt, daß guter Kontakt zwischen Gas und Flüssigkeit im Absorber sichergestellt war (Umwälzung
eines Sumpfes verhältnismäßig wenig wichtig). Die Analyse des aus dem Wäscher 1 austretenden Gases
zeigte, daß die Konzentration von Stickstoffoxyden auf 140 ppm gefallen war, daß die gesamte SO3-Menge
entfernt worden war und der SO2-Gehalt nur um
50 ppm auf 1350 ppm abgenommen hatte. Dieses SO2 gelangte dann in den Absorber 8, wo es durch die
Lösung von Ammoniumsulfit und Ammoniumbisulfit absorbiert wurde. Die Bisulfitlösung wurde anschließend
zur Desorptionskolonne 21 geführt und nach Abkühlung wieder für die Absorption verwendet.
Das Schwefeldioxyd wird im wesentlichen quantitativ gewonnen. Ein Teil der Bisulfitlauge wird abgezogen,
um eine Steigerung des Sulfatgehalts der Lösung zu vermeiden, und gegebenenfalls nach Zusatz von
Ammoniak und Wasser zur Rückführung der Konzentration an Sulfit und Bisulfit auf den gewünschten Wort
zum primären Wäscher 1 geführt, der die Herausnahme des Staubes, des SOj und eines Teils der Stickstoffoxyde
ermöglicht. Der erste Wäscher 1 dient ferner dazu, alle Verunreinigungen zurückzuhalten, die die Oxydation
des Ammoniumsulfits und -bisulfits begünstigen können.
Das Verfahren gemäß der Erfindung stellt eine
Reinigung auf nassem Wege dar, die erfolgreich im Kampf gegen die Luftverunreinigung, insbesondere zur
Entschwefelung der Rauchgase von Kesselfeuerungen eingesetzt werden kann. Das Verfahren ermöglicht
nicht nur die Entfernung fast der Gesamtmenge der in den Verbrennungsgasen von Kesselfeuerungen enthaltenen
Schwefelverbindungen, sondern auch die fast
w) quantitative Gewinnung dieses Schwefels in Form von
verfügbarem Schwcfcldioxyd, das beispielsweise in flüssiger Form verkäuflich ist. Das Verfahren hat fcrnei
den Vorteil, daß der Gehalt an Stickstoffoxyden in der Vcrbrcnniingsgascn, die in die Atmosphäre gelangen
hr, erheblich gesenkt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Abtrennung von Schv, lioxyd aus Reslgasen mit einem 5O2-Gehalt im B.. eich von 1000 bis 5000 ppm durch Absorption in wäßrigen Ammoniumsulfit- und/oder Ammoniumbisulfit-Lösungen und anschließende Desorption des absorbierten Schwefeldioxyds bei erhöhter Temperatur und reduziertem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß die Restgase zunächst einer Vorwäsche mit einer Ammoniumsulfit und Ammoniumbisulfit enthaltenden wäßrigen Lösung mit Konzentrationen im Bereich zwischen 2 und 4 Mol/l bei einem Bisulfit/Sulfit-Verhältnis zwischen 0,3 und 0,5 unterworfen werden.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR134054 | 1967-12-28 | ||
FR157959A FR95415E (fr) | 1967-12-28 | 1968-07-04 | Procédé et dispositif pour la récupération de l'anhydride sulfureux se trouvant a de tres faibles concentrations dans des gaz résiduaires. |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1817015A1 DE1817015A1 (de) | 1969-09-04 |
DE1817015B2 true DE1817015B2 (de) | 1977-11-10 |
Family
ID=26181699
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681817015 Withdrawn DE1817015B2 (de) | 1967-12-28 | 1968-12-24 | Verfahren zur abtrennung von schwefeldioxyd aus restgasen |
Country Status (13)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3503185A (de) |
JP (1) | JPS5144117B1 (de) |
BE (1) | BE725564A (de) |
DE (1) | DE1817015B2 (de) |
FR (1) | FR95415E (de) |
GB (1) | GB1248459A (de) |
HU (1) | HU164778B (de) |
IL (1) | IL31280A (de) |
LU (1) | LU57591A1 (de) |
NL (1) | NL140816B (de) |
NO (1) | NO123029B (de) |
PL (1) | PL69777B1 (de) |
SE (1) | SE349284B (de) |
Families Citing this family (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1173354B (de) * | 1962-03-10 | 1964-07-02 | Langen & Co | Lenkgetriebe mit hydraulischer Hilfskraftbetaetigung |
BE783783A (fr) * | 1971-06-07 | 1972-11-23 | Inst Francais Du Petrole | Procede d'epuration des gaz industriels contenant des dioxydes de soufre |
US4174383A (en) * | 1973-12-17 | 1979-11-13 | Institut Francais Du Petrole | Process for purifying a sulfur dioxide containing gas with production of elemental sulfur |
DE2554584B2 (de) * | 1974-12-28 | 1979-02-22 | Chisso Corp., Osaka | Verfahren zum Regenerieren einer zur absorptiven Entfernung von Stickstoffoxiden und Schwefeloxiden aus Abgasen verwendeten wäßrigen Lösung eines Eisenchelatkomplexes und eines Sulfites |
US4000991A (en) * | 1975-03-27 | 1977-01-04 | Krebs Engineers | Method of removing fly ash particulates from flue gases in a closed-loop wet scrubbing system |
CA1106576A (en) * | 1977-03-25 | 1981-08-11 | Alexander J. Kosseim | Process for removing so.sub.2 from effluent gases and for removing heat stable salts from systems in which they accumulate using an anion exchange resin |
US4590048A (en) * | 1983-07-07 | 1986-05-20 | Milpat Corporation | Removal of sulfur oxides from gas streams with ammonium sulfite |
US5262139A (en) * | 1992-09-29 | 1993-11-16 | Union Carbide Chemicals & Plastics Technology Corporation | Removal of sulfur dioxide from gas streams |
CN1084217C (zh) * | 1998-04-13 | 2002-05-08 | 冶金工业部建筑研究总院冶金环境保护研究所 | 半干式烟气脱硫与生产磁化肥的一体化方法和设备 |
CN106268268A (zh) * | 2016-08-26 | 2017-01-04 | 江苏中圣高科技产业有限公司 | 一种再生氨并制取液态二氧化硫的脱硫装置及方法 |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2314936A (en) * | 1939-10-16 | 1943-03-30 | Guyard Leon Jean Baptiste | Process for extracting and concentrating sulphur dioxide |
BE634778A (de) * | 1962-07-11 | |||
US3260035A (en) * | 1963-04-29 | 1966-07-12 | Univ Iowa State Res Found Inc | Method for recovering sulfur dioxide from a gas stream |
SE309411B (de) * | 1966-04-05 | 1969-03-24 | Celleco Ab |
-
1968
- 1968-07-04 FR FR157959A patent/FR95415E/fr not_active Expired
- 1968-12-16 BE BE725564D patent/BE725564A/xx unknown
- 1968-12-17 IL IL31280A patent/IL31280A/en unknown
- 1968-12-18 LU LU57591D patent/LU57591A1/xx unknown
- 1968-12-18 SE SE17387/68A patent/SE349284B/xx unknown
- 1968-12-23 NL NL686818560A patent/NL140816B/xx unknown
- 1968-12-24 GB GB61395/68A patent/GB1248459A/en not_active Expired
- 1968-12-24 DE DE19681817015 patent/DE1817015B2/de not_active Withdrawn
- 1968-12-27 US US787518A patent/US3503185A/en not_active Expired - Lifetime
- 1968-12-27 NO NO5201/68A patent/NO123029B/no unknown
- 1968-12-27 JP JP43095886A patent/JPS5144117B1/ja active Pending
- 1968-12-27 PL PL1968130845A patent/PL69777B1/pl unknown
- 1968-12-28 HU HUKU426A patent/HU164778B/hu unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1248459A (en) | 1971-10-06 |
US3503185A (en) | 1970-03-31 |
HU164778B (de) | 1974-04-11 |
BE725564A (de) | 1969-05-29 |
LU57591A1 (de) | 1969-04-08 |
IL31280A (en) | 1972-02-29 |
PL69777B1 (de) | 1973-08-31 |
FR95415E (fr) | 1970-11-06 |
SE349284B (de) | 1972-09-25 |
DE1817015A1 (de) | 1969-09-04 |
NL140816B (nl) | 1974-01-15 |
NO123029B (de) | 1971-09-20 |
JPS5144117B1 (de) | 1976-11-26 |
IL31280A0 (en) | 1969-02-27 |
NL6818560A (de) | 1969-07-01 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE19731062C2 (de) | Verfahren zur Entfernung von sauren Gasen aus Rauchgasen, insbesondere aus Kraftwerksabgasen und Abgasen von Müllverbrennungsanlagen | |
DE2148244A1 (de) | Verfahren zur Reinigung von Ver brennungsprodukten vor ihrem Ausstoß in die Atmosphäre | |
DE2462681B1 (de) | Verfahren zum Abscheiden von Stickstoffoxiden aus Abgas | |
DE2812980B2 (de) | Wiedergewinnung von Schwefel aus Schwefelwasserstoffhaitigen Gasströmen | |
DE2708919A1 (de) | Verfahren zur reinigung von industrieabgasen | |
DE3810337A1 (de) | Verfahren zur reinigung von rauchgasen | |
DE2812838A1 (de) | Verfahren zur selektiven entfernung von schwefeldioxid aus gasmischungen | |
EP0322944A1 (de) | Verfahren zur Reinigung von Rauchgasen | |
DE3220403C1 (de) | Verfahren zum Entfernen von sauren Komponenten und Stickoxyden aus Abgasen | |
DE2333518C3 (de) | Verfahren zur Entfernung des Ammoniaks aus Gasen | |
EP0309742A2 (de) | Verfahren zum Abscheiden von Stickoxiden aus einem Rauchgasstrom | |
DE1817015B2 (de) | Verfahren zur abtrennung von schwefeldioxyd aus restgasen | |
DE2506666A1 (de) | Verfahren zur abtrennung von metallsulfat aus einer loesung, die metallsulfat und metallsulfit enthaelt | |
DE2624358B2 (de) | Verfahren zur nasswaesche von abgasen | |
DE2363793C3 (de) | Verfahren zur Entfernung von schwefelhaltigen Gasen aus Abgasen | |
DE2432903A1 (de) | Verfahren zum abscheiden von schwefeloxyden und stickstoffoxyden aus verbrennungsabgasen | |
DE2503047A1 (de) | Verfahren zum entfernen von schwefelverbindungen aus einem stroemenden gasgemisch | |
DE2227952B2 (de) | Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxyd aus Verbrennungsabgasen | |
DE3607357C1 (de) | Verfahren zum Reinigen von SO2-haltigen Rauchgasen | |
DD249857A5 (de) | Verfahren zur verminderung des schadstoffgehaltes von staubhaltigen rauch- oder prozessgasen | |
DE2906056A1 (de) | Verfahren zur rueckgewinnung der salze der anthrachinondisulfonsaeure aus einem waschfluessigkeitsstrom | |
DE2227086C2 (de) | Verfahren zur Reinigung eines Industrieabgases | |
DE2409378A1 (de) | Verfahren zur verringerung des gesamtschwefelgehaltes von claus-abgasen | |
DE2736488B2 (de) | Verfahren zum Entfernen von Schwefeloxiden aus Rauchgasen | |
DE1692838C3 (de) | Verfahren und Anordnung zur Wiedergewinnung von Chemikalien aus einem Zellstoffkochprozeß auf Bisulfit-Basis |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
BHN | Withdrawal |