DE643087C - Verfahren zum Gerben von tierischen Haeuten und Fellen - Google Patents

Verfahren zum Gerben von tierischen Haeuten und Fellen

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DE643087C
DE643087C DEI51069D DEI0051069D DE643087C DE 643087 C DE643087 C DE 643087C DE I51069 D DEI51069 D DE I51069D DE I0051069 D DEI0051069 D DE I0051069D DE 643087 C DE643087 C DE 643087C
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DE
Germany
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tanning
zirconium
skins
water
leather
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Expired
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DEI51069D
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English (en)
Inventor
Dr Gustav Mauthe
Dipl-Ing Hermann Noerr
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/04Mineral tanning

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Gerben von tierischen Häuten und Fellen Es ist bekannt, daß wasserlösliche Zirkonverbindungen Gerbvirkung besitzen; jedoch haben solche Verbindungen bisher noch keine praktische Anwendung in der Lederindustrie gefunden. Eine der am leichtesten in reiner und definierter Form darstellbaren Zirkonverbindungen ist das Zirkonoxychlorid Zr0 C1 # aq, und es sind über diese Verbindung die Zirk onchloride ganz allgemein leicht zugänglich. Die Affinität dieser Salze zur Hautfaser ist jedoch gering. Es war daher bisher nicht möglich, mittels Zirkonchlorid:en als Gerbmittel brauchbare, den praktischen Anforderungen genügende Leder zu erhalten; die auf diese Weise hergestellten Leder waren im Gegenteil von hornigem, pergamentartigem Charakter und quollen stark beim Behandeln mit heißem Wasser.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich die Gerbevirkung der Zirkonchloride derart steigern läßt, daß mit ihrer Hilfe marktfähige Leder von hervorragenden Eigenschaften erhalten werden, wenn man die Gerbwirkung unter Zusatz von Sulfationen liefernden Neutralsalzen durchführt. Als solche Salze, die auch in Verbindung mit anderen Neutralsalzen angewandt werden können, kommen hauptsächlich Natrium- :oder Kaliumsulfat in Betracht; doch können selbstverständlich auch andere Sulfationen liefernde Neutralsalze angewandt werden. Es sei hierbei bemerkt, daß man auch schon durch einen vorhergehenden Schwefelsäurepickel eine gewisse, jedoch für sich allein nicht genügende Steigerung der Gerbwirkung der Zirkonchloride erreicht.
  • Durch Dosierung der Menge und durch die Art der Zugabe der Sulfationen liefernden Neutralsalze hat man es bei dem neuen Verfahren in der Hand, die besten Affinitätsverhältnisse des Gerbmittels zur Haut zu schaffen. So wird man beispielsweise bei schwerem Hautmaterial zweckmäßig die Salze allmählich im Laufe der Gerbung zusetzen, um eine leichte und narbenschonende Durchgerbung zu @erzielen, während man bei leichtem Material den ganzen, zwecks Verhinderung :einer Säureschwellung erforderlichen Neutralsalzzusatz auf einmal zugibt.
  • Neben dieser großen Anpassungsfähigkeit des neuen Verfahrens und der Möglichkeit, die besonders leicht zugänglichen Zirkonchloride für gerberische Zwecke nutzbar machen zu können, besteht :ein weiterer Vorteil des Verfahrens darin, daß im Vergleich mit Zirkonsulfatgerbungen bei viel höherer Basizität gegerbt werden kann. Bekanntlich ist das spielend leicht lösliche Zirkonoxychlorid 5o o;o basisch, eine Basizität, die sich bei Zirkonsu.lfat gar nicht erzielen läß:t, da dann unlösliche basische Sulfate entstehen: trotz dieser hohen Basizität von 5o % liefert das vorliegende Verfahren :eine milde Gerbung unter Erzielung voller Leder von schöner glatter Narbenbildung, wobei am Ende der Gerbung bedeutend geringere Mengen von, Abstumpfungsmitteln erforderlich sind, u`. !das Leder auf schwach saure Reaktion-t:'zü' bringen, als etwa bei einer Zirkonsulfätgerbung.
  • Das vorliegende Verfahren läßt sich auch in üblicher Weise in Kombination mit anderen bekannten Gerbeverfahren, z. B. Gerbttngen mit Chromsalzen, Aluminiumsalzen, natürlichen oder synthetischen organischen Gerbstoffen, durchführen.
  • Auf die beschriebene Weise werden Leder erhalten, die sich durch große Fülle, weiße Farbe und hervorragende Lichtechtheit auszeichnen.
  • Beispiel i Entkä1kte und gebeizte Ziegenblöße wird in einem Salzsäure-Kochsalz-Pickel gut durchgepickelt. Die Gerbung erfolgt in iooo/o Wasser, 80o Natriumsulfat und 2,50'o Zirkondi@oxyd in Form von Z r0 Cl. # 8 H"0. Das Ozychlorid wird in wenig Wasser gelöst und in 5 Anteilen im Laufe l,/= Tages zugegeben. Man läßt die Gerbung noch .einige Stunden weiterlaufen, bis eine herausgenommene Probe der Gerbbrühe auf Zusatz einer Natriumphosphatlösung keinen Niederschlag mehr ergibt. Dann wird langsam mit etwa i 00 Natriumbicarbonat abgestumpft, bis die Gerbbrühe auf Kongopapier nur noch schwach sauer reagiert. Das Leder wird über Nacht auf den Bock geschlagen, am anderen Tage gut gespült, bis der Lederschnitt einen pH -Wert von 4,5 zeigt, mit einem hellen, wasserlöslichen öl gefettet und an Stangen getrocknet. Das fertige Leder zeigt einen -zarten Narben, gute Fülle und weiße Farbe mit leichtem Gelbstich.
  • Die Zahlenangaben beziehen sich auf das Blößengewicht.
  • Beispiel 2 Ein kräftiges, gebeiztes Kalbfell wird mit etwa 2,801o Salzsäure roh, 8 0`o Kochsalz und ioo 0,'o Wasser gewalkt, bis gleichmäßige Durchpickelung festzustellen ist. In frischer Brühe wird gegerbt mit ioo R'o Wasser, 8% Kochsalz und 7,89 kristallisiertem Zirkonoxychlorid (entsprechend 30,`o Zirkondioxyd). Das Oxychlorid wird in 4. Anteilen in Zwischenräumen von je l; . Stunde zugegeben. Danach läßt man die Gerbung noch 3 Stunden zweiterlaufen und beginnt dann mit dem Zusatz von Natriumsulfat (60;o des wasserfreien Salzes). Es wird in Wasser gelöst und in 4 Anteilen mit je i Stunde Zwischenraum zugegeben. Man walkt noch i bis 2 Stunden weiter. Ein abgeschnittener Streifen, in Wasser eingelegt, zeigt keine ungegerbte Schwellzone mehr. Dann wird mit o,6 % Natriumllicarbonat abgestumpft. Man *läßt das Leder i Nacht ruhen, spült gut im. Faß mit fließendem Wasser, fettet, irbcknet und richtet in üblicher Weise zu. An die Stelle des Salzsäurepickels kann auch ein Ameisensäure-Kochsalz-Pickel treten, wodurch die Gerbung einen noch etwas milderen Verlauf zu nehmen scheint.
  • Beispiel 3 Gut mit Salzsäure durchgepickelte kräftige Kalbsblöße wird mit 7,80 /o Zirkonoxychlorid (30,@ Zirkondioxyd), das vor Zugabe zur Gerbbrühe mit Salzsäure auf eine Basizität von 250'o gestellt wurde, in ioo% Wasser, in dem 8 % Natriumsulfat (wasserfrei) gelöst sind, gegerbt. Der Gerbstoff wird 'allmählich zugegeben und die Gerbung so lange fortgesetzt, bis die stärkste Stelle der Blöße satt durchgegerbt ist. Die Abstumpfung erfolgt mit Natriumbicarbonat, bis die Gerbbrühe nur noch schwach kongosauer reagiert. Beispiel 4 Eine Ziegenblöße wird entsprechend Beispiel 2 mit der 2,5% Zirkondioxyd entsprechenden Menge Zirkonoxychlorid gegerbt. An Stelle des dort beschriebenen NatriumsuIfatzusatz.es erfolgt ein allmählicher Nachsatz von 6% Kaliumsulfat; die Gerbung wird bis zum Verschwinden der Zirkonreaktion in der Gerbflotte und bis zur satten Durchgerbung fortgesetzt, abgestumpft und in üblicher Weise fertiggemacht. Es wird ein sehr schönes, weiches, volles Leder erhalten.
  • Beispiel s Mit Ameisensäure gut durchgepickelte Schafnarbenspalte (skivcrs) werden in folgender Gerbbrühe bis zur guten Durchgerbung i bis 2 Tage im Haspel gegerbt: 8oo % Wasser, 4o o,'o Kochsalz, i o % Zirkonoxychlorid, i 0,'o Ameisensäure (technisch 85%ig), 40% Natriumsulfat (wasserfrei).
  • Nach beendeter Gerbung werden die Leder gut gespült, gefettet, getrocknet, angefeuchtet, geschlichtet und aufgenagelt.
  • Beispiel 6 Mit Salzsäure vollkommen durchgepickelte Rindsblöße wird in folgende Gerbbrühe eingehängt: Zoo o,o Wasser, 50/0 Zirkonoxyd in Form von Zirkonz)xychlz)rid, 2o % wasserfreies Natriumsulfat und 20/0 technische Salzsäure (22%ig).
  • Die Blößen sind nach 2 bis 3 Tagen durchgegerbt. Sie bleiben einige Zeit liegen, werden dann durch Einhängen in fließendes Wasser entsäuert, abgcölt, aufgenagelt und getrocknet.

Claims (1)

  1. PATPNTANSPRUCfI: Verfahren zum Gerben von tierischen Häuten und Fellen unter Verwendung von Gerbbrühen, welche wasserlösliche Zirkonchloride enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß, die ' Gerbung unter Zusatz von Sulfationen liefernden Neutralsalzen durchgeführt wird.
DEI51069D 1934-11-24 1934-11-25 Verfahren zum Gerben von tierischen Haeuten und Fellen Expired DE643087C (de)

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DEI51069D DE643087C (de) 1934-11-24 1934-11-25 Verfahren zum Gerben von tierischen Haeuten und Fellen
DEI51086D DE642485C (de) 1934-11-24 1934-11-29 Verfahren zur Herstellung mineralgegerbter Leder
GB36047/34A GB449249A (en) 1934-11-24 1934-12-15 Improvements in or relating to tanning
US50988A US2117811A (en) 1934-11-24 1935-11-21 Tanning
US50989A US2129854A (en) 1934-11-24 1935-11-21 Manufacture of leather
BE412451D BE412451A (fr) 1934-11-24 1935-11-23 Procede de tannage
ES0140302A ES140302A1 (es) 1934-11-24 1935-11-23 Procedimiento de curtido
FR798137D FR798137A (fr) 1934-11-24 1935-11-23 Procédé de tannage

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