DE179610C - - Google Patents

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DE179610C
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tanning
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/10Vegetable tanning

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 2Qa. GRUPPE
SEBASTIANO BOCCIARDO & CO. in GENUA.
Schnellgerbverfahren. Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Juli 1905 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft die vegetabilische Gerbung der Häute, besonders die Herstellung des Sohlenleders, durch ein neues Verfahren unter wesentlicher Ersparnis an Zeit, Gerbmitteln und Arbeit im Verhältnis zu den bisher üblichen Verfahren.
Es ist bekannt, daß die bisherigen Versuche, mit konzentrierten Lösungen vegetabilischer Gerbstoffe auf die Blößen zu wirken, unbefriedigende Ergebnisse gehabt haben, was in erster Linie darauf zurückzuführen ist, daß diese konzentrierten Lösungen ein Einschrumpfen der äußeren Hautschichten, besonders auf der Narbenseite, bewirken, wodurch die Gerbung der inneren Schichten erschwert wird. Man erhält dadurch ein ungleichmäßig durchgegerbtes, minderwertiges Leder im Vergleich mit dem mittels Grubengerbung hergestellten Leder. Das vorliegende Verfahren, durch welches
vorgenannte Schwierigkeiten und Übelstände vermieden werden, beruht auf folgenden Tatsachen :
1. Gewisse Säuren und neutrale Salze üben, in einem einzigen Bade oder in getrennten Bädern, auf die Blößen eine besondere Wirkung aus, welche darin besteht, daß die Hautfaserbündel in ihre feineren Bestandteile aufgelockert und die Hautfibrillen isoliert werden.
2. Die in den vorgenannten Bädern behandelten Blößen sind. wesentlich unempfindlicher oder geradezu unempfindlich gegen die schwellende Wirkung der Säuren und die adstringierende Wirkung der vegetabilischen Gerbstoffe.
3. Da die Gegenwart gewisser nicht gerbender neutraler Salze, mit oder ohne- Zusatz von Säuren,' in einer Lösung von Pflanzengerbextrakt die adstringierende Wirkung des Gerbstoffs auf die eingetauchten Blößen, welche die unter i, erwähnte Vorbehandlung durchgemacht haben, verhindert, so veranlaßt sie zugleich die schnelle gleichmäßige Durchgerbung der Blöße in ihrer ganzen Dicke.
'Die Intensität der Fixierung des Tannins in der Blöße, welches auch die Konzentrierung der Tanninlösung sein mag, steht im umgekehrten Verhältnis zu der in der Lösung enthaltenen Salzmenge. Dieses sind die Grundlagen, auf denen vorliegendes rein vegetabilisches Gerbverfahren beruht und wodurch es sich wesentlich von den kombinierten Gerbverfahren unterscheidet, bei denen gemeinsam oder getrennt voneinander mineralische, vegetabilische oder animalische Gerbmaterialien Verwendung finden, zum Zweck, Leder von besonderen Eigenschaften zu erzielen, die man mit einfacher vegetabilischer oder einfacher mineralischer oder einfacher animalischer Gerbung nicht erlangen kann.
Das Verfahren wird nun den vorstehenden Tatsachen gemäß wie folgt ausgeführt:
I. Vorbereitung der Hauptblößen nach den üblichen Methoden;
II. Einlegen der Hauptblößen in ein Bad, welches ein oder mehrere nicht gerbende neutrale Salze unter Zusatz von Säure gelöst enthält, in welchem Bade sie verbleiben, bis die Lösung die Häute gleichmäßig durchdrungen hat. Statt eines Bades können auch zwei Bäder verwendet werden, von denen das eine eine Säure, das andere neutrale, nicht gerbende Salze gelöst enthält.
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Gute Resultate wurden mit folgendem Vorbehandlungsbade erzielt:
Chlornatrium Na Cl 22,5 Prozent,
Natriumsulfat Na2 S O4 .. 3,0
Salzsäure HCl 1,5
III. Die in der angegebenen Weise vorbereiteten Häute werden in drei aufeinander folgende vegetabilischen Gerbstoff enthaltende Bäder gegeben (oder in rotierende Fässer), von denen die beiden ersten Bäder mit gewissen Mengen von nicht gerbenden neutralen Salzen versetzt sind. Die Zusammensetzung dieser Bäder kann folgende sein:
Erstes Bad:
Gerbstoff 15 Prozent,
Chlornatrium 12
Natriumsulfat' 1,5
Salzsäure 0,75
Zweites Bad:
■ Gerbstoff 30 Prozent,
Chlornatrium 6
Drittes Bad:
Gerbstoff 30 Prozent.
Es ist selbstverständlich, daß man bei vor-. liegendem Verfahren nur solche Salze, Säuren und Gerbstoffe verwenden darf, die sich nicht miteinander zu unlöslichen Verbindungen umsetzen.
Durch die oben beschriebenen Bäder, deren Salzgehalt allmählich abnimmt, verlieren die Blößen allmählich die in ihnen enthaltenden Salze und gestatten dagegen in entsprechendem Verhältnis die rasche Absorbierung und Fixierung des Gerbstoffs.
Auf diese Weise erfüllen die Salze ihre Aufgabe, die Gerbung stufenweise zu moderieren, und man erhält so in kürzester Zeit ein rationell mit reinem vegetabilischem Tannin gegerbtes Produkt.
Die Gegenwart einer genügenden Menge von Salzen oder von Salzen mit Säure in den Gerbbädern ist unerläßlich, damit die Haut in Gegenwart des Gerbstoffs diejenige Beschaffenheit nicht verliere, welche sie bei der Vorbehandlung (wie unter I. erwähnt) erlangt hat. Dabei wird der Gerbstoff rasch und gleichmäßig in der ganzen Haut fixiert.
IV. Nach beendeter Gerbung befreit man die Häute bezw. das Leder durch Pressen möglichst von der aufgenommenen überschüssigen Flüssigkeit und wäscht sie dann wiederholt mit Wasser, um die in ihnen noch befindlichen Salze und Säuren zu entfernen.
Man stellt auf diese Weise ein rein vegetabilisch gegerbtes Leder von vorzüglicher Qualität her.
Das vorliegende Verfahren nimmt im ganzen, selbst für starke Häute, nur 2 bis 3 Tage in Anspruch.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch: g
    Schnellgerbverfahren unter Anwendung pflanzlicher Gerbstoffe in Gegenwart eines oder . mehrerer neutraler nicht gerbend wirkender Salze, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hautblößen vor der vegetabilisehen Gerbung mit neutralen nicht gerbend wirkenden Salzen und nicht gerbend wirkenden Säuren behandelt und nach beendeter Gerbung dem Leder die Salze und Säuren durch wiederholtes Waschen mit Wasser entzieht.
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