DE745097C - Gerbmittel - Google Patents

Gerbmittel

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DE745097C
DE745097C DEI59502D DEI0059502D DE745097C DE 745097 C DE745097 C DE 745097C DE I59502 D DEI59502 D DE I59502D DE I0059502 D DEI0059502 D DE I0059502D DE 745097 C DE745097 C DE 745097C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
tanning
alkali
ammonium
leather
tanning agents
Prior art date
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Expired
Application number
DEI59502D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Alfred Rieche
Dr Walter Rudolph
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
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Application granted granted Critical
Publication of DE745097C publication Critical patent/DE745097C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/24Chemical tanning by organic agents using lignin derivatives, e.g. sulfate liquor

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Gerbmittel Der große Anfall von Ablaugen der Zellstoffindustrie führte schon frühzeitig dazu, ein geeignetes Verwendungsgebiet für diese zu erschließen. So hat man mit teilweise recht gutem Erfolg eine Verarbeitung zu Gerbmitteln vornehmen können. Wenn diese bis heute noch nicht voll befriedigen, so dürfte das an ihrer zu geringen Affinität zur Hautsubstanz und an ihrem ungünstigen Verhältnis von Gerbstoff zu Nichtgerbstoff liegen..
  • Es wurde nun gefunden, daß in den Ligninstofl:en der Buchenholzsulfrtablauge ein Gut vorliegt, das bei geeigneter Aufarbeitung ein vorzügliches Gerbmittel liefert. Die Bearbeitung besteht im wesentlichen in der Überführung der in dieser Ablauge enthaltenen Ligninsulfonsäure in ihre Aikalisalze und deren Einstellung auf einen pH-Wert von a bis 7. Hierzu bedient man sich des aus der rohen Ablauge abgetrennten basischen ligninsulfonsauren Calciums, das aus der Rohlauge durch Kalken gewonnen wird. Dieses basische Calciumligninsulfonat wird durch Neutralisieren mit solchen Säuren, die mit Calciumionen schwerlösliche Salze bilden, in das neutrale Calciumligninsulfonat übergeführt. Dieses neutrale Kalksalz kann man nun mit Alkali- und/oder Ammoniumsalzen, deren Anionen mit Calciumionen schwerlösliche Salze bilden, in die entsprechenden neutralen Alkali- und/oder Ammoniumsalze verwandeln und mit freier Ligninsulfonsäure, die z. B. aus dem neutralen Calciumligninsulfonat gewonnen wurde, auf die gewünschte Acidität einstellen.
  • Man kann aber auch das Alkaliligninsulfonat vom pH-Wert a bis 7 aus dem neutralen ligninsulfonsaurem Calcium gewinnen, indem man zu diesem ein Gemisch von solchen freien Säuren, die mit Calcium schwerlösliche Salze bilden, mit ihren neutralen oder sauren Alkali- bzw. Ammoniumsalzen oder ein saures Alkali- oder _'@innioniunisalz dieser Säuren allein bis zur Kalkfreiheit zugibt oder aber zuerst mit der betreffenden Säure die gewünschteWasserstoffionenkonzentration einstellt und mit dem neutralen Alkali- oder Ammoniumsalz einer der erwähnten Säuren die Entkalkung durchführt bzw. mit neutralem oder saurein Alkali- oder Ammoniumalz eine Vorentlcall:ung vornimmt, die man s s mit freier Säure zu Ende führt oder schließlich mit freier Säure die Entkalkung bewirkt und dann den gewünschten pH-Wert durch Zugabe von Alkali- bzw. Ammoniumhydroxyd bzw. -carbonaten oder -bicarbonaten u. dgl. einstellt.
  • Man hat zwar schon aus roher Fichtenholzablauge Ligninsulfonate hergestellt. Diese :cntbalten aber noch alle Begleitstoffe der Rohlauge und stellen daher keine so wertvollen Gerbmittel dar wie die auf dem hier angegebenen Wege über das isolierte basische ligninsulfonsaure Calcium erhaltenen Ligninsulfonate.
  • Die in der angegebenen Weise aus @3uclieiiliolzsulfitablauge herstellbaren Gerbmittel besitzen eine größere Affinität zur Hautsubstanz als die bekannten Sulfitcelluloseextral:te und sind hierin dein Fichtenrindenextrakt an die Seite zu stellen. Dies zeigt die folgende Talelle, deren Adsorptionszahlen für ein nach dein beschriebenen Verfahren erhaltenes Lignnisulfonat vom pii Wert .1 nach dein Verfahren von W. Grassmann (Collegium 193;, Heft c903, S. 1361f.) in eigenen Versuchen gewonnen wurden.
    Tabelle 1 '
    Menge (in mgt adsorbierter tierbstoft
    .t65 mg gerbende Stoffe in 15o ccm an g Hautpulver
    I 2 h j 15
    Sulfitcelluloseextrakt ........ .... .......... 126 210 300 360 412 .163
    Fichtenrindenextrakt...................... 250 350 428 462 4.65 465
    Ligninsulfonat gemäß vorliegendem Verfahren 170 276 382 424 45.1 :165
    Außerdem ist .das Verhältnis von Gerbstoff zii Nichtgerbstoff in den erfindungsgemäß aus Buchenholzlauge hergestellten sauren Alkaliligninsulfonaten wesentlich günstiger, und zwar etwa im Verhältnis 2 : 1, während die bekannten Suliitcelluloseextralcte meist ein solches von 1 : 1 aufweisen (siehe Tabelle 11). Ein weiterer Xrorteil ist auch in ihren geringen Aschengehalten zu sehen.
    Tabelle II
    Säuregrad Auswaschverlust
    Asche im Leder des Leders Anteilzahl
    Prod. Nicht- Anteil- Rendenent
    .Vr. Gerbstoff gerb,toif zahl des @usge- Rind)
    Leder piff, waschenen i
    PH Zahl Gesamt Gerbstoff'
    1 35,6 15,9 69,5 1,5 4,6 0,3 8,5 5,8 68,2 61,1
    2 29,0 26,6 52,2 1 ,5 3,9 1,2 5,2 3,1 59.5 5<9,8
    3 33,1 22,5 59,5 1,3 3,6 1,4 6,2 3,8 61,3 60,o
    4 23,1 24,8 48,2 1,3 4,0 1,4 6,2 3,5 56,5 56,6
    Produkt i = erfindungsgemäßes Alkaliammonligninsulfonat aus Buchenholzsulfitablatlge mit
    einem PH-Wert von 3,6.
    Produkt 2 = Erzeugnis nach Patent 389549.
    Produkt 3 = Erzeugnis nach Patent 281453.
    Produkt 4 = derzeitiges Handelsprodukt.
    Die Verwendung vorliegender Erzeugnisse bietet noch folgende Vorteile. Wie aus der obenstehenden Tabelle 11 ersichtlich ist, setzt sich das Auswaschbare aus einem Leder, das mit einem in einer der vorstehenden Weisen erhaltenem Gerbmittel hergestellt wurde, so zusammen, daß die Anteilzahl des Auswaschbaren gleich hoch oder niedriger liegt als in dem zur Anwendung gekommenen Gerbmittel, während in den drei anderen Fällen die Anteilzahl im Auswaschbaren höher liegt als in dem angewandten Gerbmittel, wodurch zum Ausdruck kommt, daß bei ihften Gerbstoffe in verhältnismäßig höherem Maße ausgewaschen werden als bei den Erzeugnissen des vorliegenden Verfahrens.
  • Auch die Zahlen bezüglich des Säuregrades im Leder zeigen die besondere Eignung der neuen Gerbmittel als Verschnittmittel für natürliche Gerbstoffe und zum Nachfüllen fertiggegerbten Leders.
  • Die Durchgerbung des Leders erfolgt rasch und stetig, im Gegensatz zu derjenigen der Vergleichsgerbmittel. Beispiel i 5o g feuchte Kalbsblöße werden mit 40 ccm Wasser in ein Walksgefäß gebracht und im Abstand von je 1a Stunden jeweils mit dem 4.. Teil einer Stammlösung aus 36 g des Gerbsalzsyrups (erhalten als saures Natriumammoniumsalz aus dem isolierten basischen Kalksalz der Ligninsulfonsättre) mit einem Gehalt von 35 % Gerbstoff und d. g Wasser versetzt. Das entspricht einer Zufuhr von a5 % Beingerbstoff, bezogen auf die feuchte Blöße. Nach beendigtem Einbringen des Gerbmittels läßt man das Ggrbgefäß noch 3 Tage weiterlaufen, nach welcher Zeit die Durchgerbung beendet ist. Nun wird die gegerbte Haut gespült, in üblicheres eise gefettet, beispielsweise i Stunde lang mit 3 % Fettungsmitteln, getrocknet, gespänt und genagelt. Nach dem Stollen erhält man ein gut aufgegangenes Leder, das eine satte Durchgerhung und ein besseres Narbenbild zeigt als ein in gleicher Weise mit einem handelsüblichen Gerbeextrakt aus Sulfitablauge hergestelltes Leder, welches einen flachen und klapprigen Eindruck macht. Beispiel 50 g feuchte Kalbsblöße werden in der oben beschriebenen Weise gegerbt mit so viel einer Stammlösung, daß wiederum 25-91, Beingerbstoff der tierischen Haut zugeführt werden. Die Stammlösung enthält Natriumammoniumligninsulfonat vom ptt = 3,6 und Sumachextrakt in solchem Verhältnis, daß Bleiehe Teile Beingerbstoff des Ligninsulfonats und des Sumachextraktes aufeinandertreffen. Die Zurichtung des Leders nach vollendeter Durchgerbung ist die gleiche wie im Beispiel i und führt zu einem gut aufgegangenen, satt durch ;gegeXbten Leder mit gut ausgebildeter ?Narbenbildung.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verwendung eines aus Buchenholzsulfitablauge auf dem Wege über das basische ligninsulfonsaure Calcium isolierten ligninsulfonsauren Alkali-, Ammonium-oder Alkaliammoniumsalzes in einem px-Bereich von 2 bis 7 als Gerbmittel.
  2. 2. Verwendung eines ligninsulfonsauren Alkali-, Ammonium- oder Alkaliatnmoniumsalzes gemäß Anspruch i, dessen pH Wert durch Zugabe von in bekannter Weise ge"vonnener Ligninsulfonsäure auf einen pH-Wert zwis'dhen 2 und 7 eingestellt ist, als Gerbmittel.
DEI59502D 1937-11-05 1937-11-05 Gerbmittel Expired DE745097C (de)

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