DE550245C - Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen - Google Patents

Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen

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DE550245C
DE550245C DEA51452D DEA0051452D DE550245C DE 550245 C DE550245 C DE 550245C DE A51452 D DEA51452 D DE A51452D DE A0051452 D DEA0051452 D DE A0051452D DE 550245 C DE550245 C DE 550245C
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tanning
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DEA51452D
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RAPHAEL ALCALAI
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning

Description

  • Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen mit einem mineralische und pflanzliche Gerbstoffe enthaltenden Gerbstoff. Bekannten Verfahren dieser Art gegenüber kennzeichnet sich das vorliegende Verfahren im wesentlichen dadurch, daß als Gerbstoff ein Gemisch eines pflanzlichen Gerbstoffes mit einem Chrom- sowie Aluminiumsalz, gegebenenfalls unter 'Neutralsalzzusatz, verwendet wird, wobei die :Menge der angewendeten mineralischen Gerbstoffe so bemessen ist, daß dieselben allein keine ausreichende Gerbwirkung ausüben.
  • Dieses Gerbverfahren ermöglicht ein schnelles und gutes Gerben von Häuten und Fellen aller Art, Zoobei die Güte des Gerbproduktes mit darauf zurückzuführen ist, daß der dabei verwendete Gerbstoff bzw. Gerbextrakt trotz seines Gehaltes an Metallsalzen im wesentlichen die Eigenschaften eines rein pflanzlichen Gerbmittels besitzt. Es wird also beim vorliegenden Verfahren unter Abkürzung der Gerbzeit ein Leder mit allen Kennzeichen einer guten Gerbung mit rein pflanzlichen Gerbstoffen erhalten, da der neuartigen Zusammensetzung des Gerbstoffes nach den gewonnenen Erfahrungen anscheinend nur die pflanzlichen Bestandteile die Eigenschaften des Leders bestimmen.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Gerbwirkung von pflanzlichen Extrakten durch Zugabe von basischen Aluminium- oder Chromsalzen zu beschleunigen. Auch Gemenge von Aluminium- und Chromsalzen für Gerbzwecke sind bekannt. Die mit derartigen Gerbstoffen behandelten Häute und Felle werden jedoch in unerwünschter Weise durch die in der Mischung enthaltenen Metallsalze der Gerbung mit rein pflanzlichen Gerbstoffen gegenüber ungünstig beeinflußt.
  • Unter hier verwendbaren Chrom- und Aluminiumsalzen sind alle wasserlöslichen Einfach- und Doppelsalze zu verstehen.
  • Zur Regelung der Schwellungsgrade der Lösung kann die genannte Mischung gegebenenfalls noch mit neutralen Salzen der Alkali-und Erdmetalle versetzt werden, besonders Sulfaten und Chloriden der genannten ':\ietalle.
  • Diese Zusätze bewirken auch die Trennung der Fasern und eine schnellere und vollständige Durchdringung der gerbenden Elemente und wirken zudem einer zu starken Aufquellung des Leders entgegen.
  • Eine weitere Ausbildung des Verfahrens besteht darin, daß der bei der Herstellung der Gerbstoffextrakte nach der Erfindung entstandene Niederschlag mit oder ohne Zusatz von pflanzlichen Gerbstoffen verwendet wird. Ausführungsbeispiel fürdie Herstellung der Gerbstoffmischungen Folgende Lösungen werden für sich warm hergestellt: i. eine wässerige Lösung eines pflanzlichen Gerbstoffes mit 12 "/" bis 15 "/" Gerbstoffgehalt, 2. eine Wässerige Lösung von g bis 15 °/" Chromsulfat [Cr. (S047.. # 18 H,0], 3. eine wässerige Lösung von 3o bis 6o "/" Aluminiumsulfat [AI.; (S04)3 # i8 H;;0], 4.. eine wässerige Lösung von 25 bis 35 "l" Na Cl, 5. eine wässerige Lösung von 2o bis 30"/" Natriumsulfat (Na, SO,.ioH,O).
  • Diese fünf Lösungen werden in folgenden Teilen gemischt: Lösung i : 23o bis 25o, Lösung 2: ioo bis 120, Lösung 3: 15 bis 2o, Lösung 4: 3o bis 40, Lösung 5: 45 bis 55 Teile.
  • Die Mischung der mineralischen Lösungen wird ungefähr auf eine Temperatur von go° C gebracht und bis 70° C abgekühlt. Dann fügt man langsam die Lösung i hinzu.
  • Die so erhaltene Flüssigkeit ist eine gebrauchsfertige Gerbflüssigkeit. Der bei ihrer Herstellung entstehende Niederschlag ist sehr gering und kann praktisch vernachlässigt werden.
  • Wenn man einen Gerbextrakt herstellt, der vor dem Gebrauch mit Wasser verdünnt werden muß, aber schon vorher die erforderlichen pflanzlichen und mineralischen Stoffe in den zweckentsprechenden Verhältnissen enthält, so verfährt man wie folgt: Es werden die folgenden vier Lösungen hergestellt: i. 151 Wasser, welche 13,2 kg kristallisiertes Chromsulfat enthalten [Cr, (S O') z, # 18 1-1,0], 2. 30 1 Wasser, welche io,5 kg Natriumchlorid enthalten, 3. io,21 Wasser, welche 7,6kg lzrist. Aluminiumsulfat enthalten [A12 (S0,)2 # i8 H_0], 4. 2o l Wasser, welche i2,5 Icg Natriumsulfat enthalten (Na, S04 # 18 H20).
  • Diese Lösungen werden zunächst auf etwa go° C erhitzt und dann miteinander gemischt, worauf man das Gemisch sich bis auf etwa 70' C abkühlen läßt und nun 81 kg 40 "/" Gerbstoff' enthaltenden pflanzlichen Gerbextrakt hinzufügt, was 32,4 kg pflanzlichen Gerbstoffen mit 39 1 Wasser und 9,6 kg nichtgerbenden pflanzlichen Stoffen entspricht.
  • Der pflanzliche Gerbstoff enthält z. B.:
    Gerbstoffe ................... 40
    Nichtgerbstoffe ............... 11,85
    Unlösliches .................. o
    Wasser ................... 48,I5
    I00
    Auf diese Weise wird ein Gerbextrakt von etwa 22° Be erhalten, welcher enthält:
    i. a) pflanzliche Gerbstoffe ..... 32,4 kg
    b) nichtgerbendePflanzen-
    stoffe, die sich stets
    mit den gerbenden zu-
    sammen vereint vor-
    finden .............. 9,61
    2. Chromsulfa.......... 13,2I
    3. Aluminiumsulfat...... 7,6 #
    9 53,4 -
    4. Natriumchlorid ....... io,5 1
    5. Natriumsulfat ........ 12,5)
    6. Wasser ................... 114,2 -
    200 kg
    ioo kg Gerbextrakt mit allen Eigenschaften eines rein pflanzlichen enthalten 16,21<g absorbierbaren pflanzlichen Gerbstoff und etwa 27kg mineralische Gerbstoffe und Nichtgerbstoffe.
  • Aus ioo kg Gerbextrakt erhält man 7 kg eines teigigen Niederschlags, wovon etwa 30 "/", also 2,1 kg, aus pflanzlichen Gerbstoffen besteht.
  • Die Analyse des Niederschlages zeigt das folgende Ergebnis
    o,
    1o
    pflanzliche Gerbstoffe ......... =g,95
    nichtpflanzliche Gerbstoffe ..... 17,72
    Unlösliches .................. 23,14
    Wasser ..................... 29,16
    Dieser Niederschlag ist zur Herstellung einer Gerbflüssigkeit von 2 bis 3 ° Be geeignet, indem man ihn, seinem Volumen nach, in der zehnfachen Menge Wasser auflöst, ohne jedoch auf den unlöslichen Teil Rücksicht zu nehmen und mit oder ohne Hinzufügung von pflanzlichen Gerbstoffen. Diese Flüssigkeit kann zum gewöhnlichen Gerben benutzt werden.
  • Bei der obenerwähnten ersten Gerblösung hat sich gezeigt, daß man damit ein Leder mit allen charakteristischen Eigenschaften eines mit rein pflanzlichen Gerbstoffen behandelten Leders erhält. Das Gerben geht dabei aber noch viel schneller vor sich, als wenn rein pflanzliche Gerbstoffe verwendet werden.
  • Mit ioo kg des angegebenen Gerbextraktes aus 16 kg pflanzlichen Gerbstoffen und 27 kg anderen Stoffen kann man ioo kg Häute behandeln, die 65 bis 70 kg Leder ergeben.
  • Um nach den bekannten Verfahren ein gleiches Ergebnis zu erreichen, wären mindestens 29 bis 3o kg pflanzlicher Gerbstoffe nötig, während 16 kg pflanzlichen Gerbstoffs eine unzulängliche Gerbung, d. h. nur ein schlaffes, wenig widerstandsfähiges, d. h. unbrauchbares Leder ergeben würden.
  • Bei bekannten kombinierten pflanzlichmineralischen Gerbungen sind die Mengen der erforderlichen Mineralsalze viel größer. Bei einem Gemisch gemäß der Erfindung bewirken die betreffenden Salze eine bessere und schnellere Absorption der pflanzlichen Gerbstoffe.
  • Bei dem beschriebenen Gemisch muß die Gerblösung neutral sein und bleiben. Das Gerben geht dann viel schneller vor sich, wie dies die folgende Übersicht zeigt:
    Gerbdauer
    i. pflanzlicher Gerbextrakt .... 24 Tage
    2. dgl. mit Aluminiumsalzen . . @ 8 -
    3. dgl. mit Chromsalzen ...... 8 -
    . Chromsalze und Aluminium-
    salze .................... 8 -
    5. Extrakt gemäß der Erfindung 3 -
    Die Gerblösung gemäß der Erfindung wird in derselben Weise benutzt wie die üblichen Lösungen. Das Gerben kann insbesondere bei Oberleder mit .einer Lösung von i ° Be beginnen und mit einer Lösung von 6° Be enden, insoweit dünne und kleine Häute in Betracht kommen. Bei dicken Häuten kann das letzte Bad 12° Be haben. Nach einer gewissen Zeit werden die Häute gewaschen, um die Salze und nichtabsorbierte Teile zu entfernen.
  • Schwere Häute hängt man, nachdem sie 2q. Stunden lang in einer Brühe von i,5° Be aus dem obengenannten Extrakt behandelt worden sind, in eine Brühe von 3 ° Be, nach weiteren 24 Stunden in eine solche von 5 ° Be und nach weiteren 24 Stunden in eine Brühe von 8° Be.
  • Die Häute werden schließlich durch Wasser gezogen und im Faß weiter in der gewöhnlichen Weise ausgegerbt. Will man Fahlleder, Riemenleder u. dgl. ganz im neuen Extrakt gerben, dann beläßt man die Häute in einer Lösung von io° Be und, falls nötig, von 12° Be, bis sie durchgegerbt sind.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen mit einem mineralische und pflanzliche Gerbstoffe enthaltenden Gerbstoff, dadurch gekennzeichnet, daß als Gerbstoff ein Gemisch eines pflanzlichen Gerbstoffes mit einem Chrom- sowie Aluminiumsalz, gegebenenfalls unter Neutralsalzzusatz, verwendet wird; wobei die Menge der angewendeten mineralischen Gerbstoffe so bemessen ist, daß dieselben allein keine ausreichende Gerbwirkung ausüben.
  2. 2. Weitere Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der bei der Herstellung der Gerbstoffmischung entstandene Niederschlag mit oder ohne Zusatz von pflanzlichen Gerbstoffen verwendet wird.
DEA51452D 1926-11-23 1927-07-13 Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen Expired DE550245C (de)

Applications Claiming Priority (1)

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BE550245X 1926-11-23

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