AT156155B - Verfahren zur Herstellung eines Gerbstoffes. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Gerbstoffes.

Info

Publication number
AT156155B
AT156155B AT156155DA AT156155B AT 156155 B AT156155 B AT 156155B AT 156155D A AT156155D A AT 156155DA AT 156155 B AT156155 B AT 156155B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
waste liquor
tanning agent
acid
cellulose waste
added
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Giacomo Bosio
Felice Dr Bosio
Gesualdo Dr Baggini
Original Assignee
Giacomo Bosio
Felice Dr Bosio
Gesualdo Dr Baggini
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Giacomo Bosio, Felice Dr Bosio, Gesualdo Dr Baggini filed Critical Giacomo Bosio
Application granted granted Critical
Publication of AT156155B publication Critical patent/AT156155B/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Coloring (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung eines Gerbstoffes. 



   Es ist bekannt, dass die Sulfitcelluloseablauge gewisse vorteilhafte Gerbwirkungen ausübt. 



  Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, den als künstlichen Gerbstoffen bekannten Kondensationsprodukten von Naphthalinsulfosäuren mit Formaldehyd nach ihrer Bereitung Sulfitcelluloseablauge beizugeben. Hiebei wird jedoch die Sulfiteelluloseablauge nur unvollkommen und nicht dauerhaft ausgenutzt, da sie nach der Gerbung zum grossen Teil in der Lösung verbleibt. 



   Es hat sich nun herausgestellt, dass man überraschend gute Gerbwirkungen mit vollständiger und dauerhafter Ausnutzung der Sulfitcelluloseablauge erhält, wenn man diese während des Kondensationsvorganges beigibt, der sieh zwischen dem Formaldehyd und der Naphthalinsulfosäure abspielt. 



   Dieses Verfahren bildet Gegenstand der Erfindung. Die neuartige Wirkung erklärt sich dadurch, dass sich sowohl zwischen den Ligninsulfosäuren und dem Formaldehyd als auch zwischen den Aldehyden des Lignins und der Naphthalinsulfosäure zusätzliche Kondensationsvorgänge abspielen, die bei der einfachen Mischung fertiger Naphthylmethansulfosäuren mit Sulfitcelluloseablauge praktisch nicht eintreten können. 



   Das Verfahren nach der Erfindung wird beispielsweise nach folgenden Gesichtspunkten ausgeführt :
Zunächst wird die Sulfitcelluloseablauge   gründlieh   gereinigt und vollständig von Kalk und Eisen befreit. Die Reinigung wird zweckmässigerweise in der Weise   durchgeführt,   dass man die Lauge auf eine Konzentration von etwa 17 bis   200 Bé   bringt, sie bis nahe an den Verdampfungspunkt erhitzt und eine Natriumsulfatlösung im Verhältnis von etwa 3. bis 5 kg wasserfreien Natriumsulfat auf 100 kg Lauge hinzufügt. 



   Die Masse wird gut durchgerührt und dann Ammoniaksoda so lange hinzugegeben, bis die Flüssigkeit eine eindeutige alkalische Reaktion gibt. Dann wird zum Niederschlagen des Eisens Natriumsulfid hinzugefügt, u. zw. genügen im allgemeinen für 100 kg Flüssigkeit 4-6 kg Natriumsulfid. 



   Der Niederschlag, der den ganzen Kalk-und Eisengehalt enthält, wird durch Filtrierung oder Abschlämmung entfernt. 



   Man erhält so eine reine und klare Sulfitcelluloseablauge, der dann die Alkalität durch Beigabe von Schwefelsäure oder einer andern geeigneten Säure genommen wird, worauf die Lauge zur Verwendung fertig ist. 



   Als geeignete Naphthylmethansulfosäure zur Verarbeitung mit Sulfitcelluloselauge nach der Erfindung ist die   Dinaphthylmethansulfosäure   anzusehen. 



   Zur Bereitung derselben wird zunächst Naphthalin sulfoniert, indem man Schwefelsäure von etwa   660 Bé   in der Wärme auf Naphthalin einwirken lässt ; man erhält   dabei-Naphthalinsulfosäure.   



  Es muss bei etwa   150-160  C   gearbeitet werden, weil bei einer niedrigeren Temperatur die Reaktion nicht vollständig ist, während schon eine geringe Temperaturerhöhung zur Bildung unlöslicher Stoffe führt. Im allgemeinen sind 75-100 kg Schwefelsäure für 100 kg Naphthalin erforderlich. 



   Alsdann wird die   R-Naphthalinsulfosäure   zu   DinapJ1thylmethansulfosäure   kondensiert, indem man Formalin bei etwa   60-80  C   im Verhältnis von etwa   30 l Formalin   auf 100 kg Naphthalin zugibt ; während dieses Kondensationsvorganges wird das in oben angegebener Weise erhaltene Cellulosesulfit in einer Menge von etwa 10 bis 50 v. H. zugegeben, während die Temperatur etwa 150 bis 

 <Desc/Clms Page number 2> 

   1600 C beträgt   und eine hohe   Acidität   vorliegt.

   Hiebei verwandelt sich die Sulfitcelluloseablauge und verliert alle Eigenschaften der Cellulose ; sie reichert die flüssige Masse mit einer Substanz an, welche die gerbenden Eigenschaften des Erzeugnisses verbessert und vervollständigt, so dass bei seiner Anwendung die Häute Kernigkeit, Nachgiebigkeit, Weichheit und Widerstandsfähigkeit wie die mit Quebrachoextrakt gegerbten Häute bekommen. Der Anteil des Natriumsulfits hängt im Einzelfalle von der Art der zu gerbenden Häute ab. Er muss grösser sein, wenn leichte Häute gegerbt werden sollen, und kann bei höherem Häutegewicht absinken. 



   Alsdann wird durch Zugabe von kaustischer Soda neutralisiert, um den Überschuss an Schwefelsäure zu beseitigen. Die zuzugebende Menge kaustischer Soda hängt von der zur Sulfonierung des Naphthalins benutzten Schwefelsäure ab. Die Zugabe muss sehr allmählich erfolgen, bis eingetauchtes Lackmuspapier anfängt blau zu werden, da eine übermässige Zugabe von kaustischer Soda zu vermeiden ist. 



   Die   Mischung   wird nun noch von Eisen befreit, geklärt und angesäuert. 



   Zur Befreiung von Eisen wird Natriumsulfid zugegeben, u. zw. solange die Flüssigkeit noch warm ist, weil die Wärme die Flockung des Niederschlages begünstigt. Die erforderliche Menge an Natriumsulfid ist gering, da in der Flüssigkeit nur wenig Eisen enthalten sein wird. Durch Filtrierung oder   Abschlämmung   werden die Eisenverbindungen abgeschieden. 



   Alsdann können pflanzliche Tanninauszüge, beispielsweise von Kastanien, Eichen, Kiefern oder Sumach   hinzugefügt   werden, u. zw. in einem Anteil, welcher zweckmässig zwischen 20 und 50 v. H. liegt und sich danach richtet, ob leichtere oder schwerere Häute behandelt werden sollen. 



   Die so erhaltene Flüssigkeit wird auf eine Konzentration von   250 Bé gebracht und   dann mit Natriumbisulfit behandelt, um einen Rest an Natriumsulfid zu beseitigen, der etwa nach der Ausfällung des Eisens in Lösung geblieben sein sollte. 



   Nach Entfernung des Niedersehlages wird Alaun und Kiefernextrakt zur Färbung zugegeben und dann die Ansäuerung vorgenommen, indem   Schwefelsäure   von   660 Bé   in einer Menge von etwa 35 bis 40 g, rein, auf 1 kg Flüssigkeit zugegeben wird. 



   Nach Durchrühren der Masse und Dosierung stellt man ein leichtes Abfallen des Säuregehaltes fest, weil Säure zur Zersetzung des Restes an Natriumbisulfit und zur   Neutralisienmg   eines Über-   schusses   der Soda verbraucht wird, welche vor der Reinigung zugegeben worden war, um die Masse alkalisch zu machen. Deshalb wird Schwefelsäure erneut zugegeben, bis der   gewünschte   Säuregrad erreicht ist, worauf der Gerbstoff nach der Erfindung fertig zum Gebrauch ist. 



   Vorstehende Angaben über die Hilfsstoffe und die Zahlenwerte für die einzelnen Anteile haben nur beispielsweise Bedeutung. Im Rahmen der Erfindung kann von den obigen Zahlenwerten abgewichen und können die angegebenen Hilfsstoffe durch andere, gleichwertige, ersetzt werden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines Gerbstoffes unter Verwendung von Sulfitcelluloseablauge und des Kondensationsproduktes einer Naphthalinsulfosäure mit Formaldehyd (Naphthylmethansulfosäure), dadurch gekennzeichnet, dass die Sulfitcelluloseablauge während des Kondensationsvorganges im Autoklaven zugegeben wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während der Zugabe der Sulfitcelluloseablauge die Acidität hoch gehalten wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der durch Vereinigung der Naphthylmethansulfosäure mit der Sulfitcelluloseablauge erhaltene Gerbstoff nochmals auf etwa 70-90 C erhitzt wird. EMI2.1 zugegeben werden.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das an sich als Gerbstoff bekannte Kondensationsprodukt der ss-NaphthalinsuIfosäure verwendet wird.
AT156155D 1936-12-12 1937-12-03 Verfahren zur Herstellung eines Gerbstoffes. Expired AT156155B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
IT156155X 1936-12-12

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT156155B true AT156155B (de) 1939-05-25

Family

ID=11148129

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT156155D Expired AT156155B (de) 1936-12-12 1937-12-03 Verfahren zur Herstellung eines Gerbstoffes.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT156155B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT156155B (de) Verfahren zur Herstellung eines Gerbstoffes.
DE701563C (de) Verfahren zur Herstellung synthetischer Gerbstoffe
AT135333B (de) Verfahren zur Erhöhung der Kapillaraktivität.
DE649047C (de) Verfahren zur Herstellung von Leder
DE707301C (de) Verfahren zur Herstellung synthetischer Gerbstoffe
DE672747C (de) Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen
DE696272C (de) Verfahren zur Herstellung gerbend wirkender Stoffe
DE569344C (de) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Gerbstoffen
DE677126C (de) Verfahren zur Darstellung wasserloeslicher Kondensationsprodukte
AT210054B (de) Verfahren zur Herstellung von gerbend wirkenden Kondensationsprodukten
DE634404C (de) Verfahren zum Gerben tierischer Haeute und Felle
DE1284028C2 (de) Verfahren zum schnellgerben von haeuten
DE648466C (de) Verfahren zur Herstellung von gerbend wirkenden Kondensationsprodukten
AT207496B (de) Verfahren zur Herstellung sulfitierter Gerbextrakte
DE696581C (de) Verfahren zur Herstellung gerbend wirkender Stoffe aus Dioxydiarylsulfonen
DE685034C (de) Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher, gerbend wirkender Kondensationsprodukte
DE970611C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten
DE586974C (de) Verfahren zur Darstellung von gerbend wirkenden Stoffen
DE675775C (de) Verfahren zur Herstellung von gerbend wirkenden Kondensationsprodukten der Ligninsulfonsaeure
DE644339C (de) Verfahren zur Herstellung von gerbend wirkenden Kondensationsprodukten
AT71474B (de) Verfahren zum Gerben tierischer Häute.
DE745097C (de) Gerbmittel
DE291457C (de)
AT258451B (de) Verfahren zur Herstellung von Chromledern
DE587496C (de) Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Gerbstoffe